Hilfe - mein Kaktus bröckelt am Ansatz oberhalb der Erde

[Karl]

Liebe Kakteengemeinde,

Habe eine furchtbare Entdeckung gemacht, mein geliebter Kaktus (Art weiß ich leider nicht) bröckelt etwas oberhalb vom Erdansatz..

Die Beschreibung lässt schon darauf schließen, dass ich "Kaktus-Laie" bin, aber ich habe ein paar Bilder:

http://dl.dropbox.com/u/2117426/Foto.JPG

http://dl.dropbox.com/u/2117426/Foto%281%29.JPG

http://dl.dropbox.com/u/2117426/Foto%282%29.JPG

Habe es erst heute bemerkt, weil er mit dieser Seite zur Wand gestanden ist; bisher ging es ihm eigentlich immer gut? Handelt es sich dabei um eine Krankheit oder "übergießen"? Mit wurde gesagt, immer einmal pro Monat gießen - mehr war es auch nicht...

Vielen Dank für Eure Hilfe!

[TochigiMelo]

Es ist kein Kaktus, sondern eine Euphorbia. Ich kenn mich mit diesen Pflanzen nicht so gut aus, aber bei Kakteen ist Verholzung nicht selten eine Alterserscheinung. Die Erde sieht aber nicht wirklich geeignet aus und daher können das auch getrocknete Fäulniserscheinungen sein. Ist das normale Erde und Kakteenerde aus dem Baumarkt?

[Karl]

Es ist eigentlich nur Kakteenerde, die wir gemeinsam mit der Pflanze gekauft haben...

[TochigiMelo]

Beim Baumarkt? Die ist für die wenigsten Sukkulenten ohne Zusatz geeignet. Ich bin zwar kein Experte für Euphorben, aber besonders um die Pflanze herum sollte man sehr vorsichtig sein. Darum würde ich empfehlen Bimskies oder Lavalit beizumischen oder dir eine Mischung bei Kakteenhändlern zu kaufen. Baumarkt-'Kakteenerde' ist auch deutlich teurer. Die Erde muss besonders am Pflanzenansatz durchlässig sein, aber auch generell. Die Baumarkterde hält das Wasser zu lange und schädigt Sukkulenten.

[Karl]

danke ! - bei "bellaflora" habe ich die erde gekauft...

[elkawe]

Vermutlich wird es hier egal sein, welches Substrat im Topf ist.

So wie es aussieht, ist unten kein Abzugsloch drinn, die Pflanze ersäuft und fault einfach.

[TochigiMelo]

Musste ich eben ergoogeln - sieht mir aber nicht nach einem Experten für Kakteen aus. Die haben das Produkt auch auf ihrer Seite, wo wenig im Detail steht, aber beim sogenannten Profitipp steht folgendes:

"Eine gängige Erdenmischung sieht für Kakteen eine gute Hälfte Lehm und zwei weitere Teile Sand und Torfersatzstoffe vor. Der Handel bietet bereits derartige, magere Kakteenerden an, sie sichern den Erfolg und ersparen viel Arbeit. Nachdem die Kakteen umgetopft wurden, sollte über das Substrat eine Schicht Kiesel ausgebracht werden, dieser hindert die Verdunstung, speichert Wärme und ganz nebenbei unterdrückt er den Unkrautwuchs. Besonders attraktiv ist bunter Dekorkies oder -sand."

Das mag zwar für Baumärkte gängig sein, aber Torf ist schonmal unnötig und ein dermaßen hoher Lehmanteil ist auch fragwürdig. Das mit den Kieseln ist zwar ein guter Tipp, aber gerade Verdunstung ist für Kakteen das kleinste Problem. Und bunter Dekorkies und -sand ist nicht selten sogar schädlich - manchmal riecht man die Chemie schon von weitem.

[TochigiMelo]

Vermutlich wird es hier egal sein, welches Substrat im Topf ist.

So wie es aussieht, ist unten kein Abzugsloch drinn, die Pflanze ersäuft und fault einfach.

Hehe, das kann natürlich auch sein oder einem ist egal, dass das Wasser auf den Zimmerboden läuft^^

[Karl]

besteht eurer Ansicht noch Aussicht auf Rettung, oder muss man die Pflanze abschreiben?

[samsine]

Hallo Karl,

wie schon geschrieben wurde, ist deine Pflanze eine Euphorbia.
Bei diesen Baumeuphorbien ist es eigentlich ganz normal, wenn diese an der Basis verholzen. Es könnte auch eine ältere Verletzung sein. Die braune Stelle sieht jedenfalls fest aus, ich denke nicht, dass da etwas fault. Du kannst die Stelle ja mal befühlen. Ist sie richtig fest, dann ist alles i.O, nur wenn die Stelle beim Drücken nachgibt und evtl. noch Flüssigkeit austritt, heißt es, dass die Pflanze fault.

Auch wenn hier über dein Substrat genörgelt wird und ich auch nicht wiedersprechen möchte, dass die sogenannte Kakteenerde aus dem Bau- oder Gartenmarkt für die Kakteen und Sukkulenten nicht geeignet ist, da sie viel Torf enthält, so kommen diese Baumeuphorbien einige Zeit recht gut damit klar.
An deinem Topf ist nicht ersichtlich, ob dieser denn ein Abzugsloch hat bzw. ob dieser in einem Übertopf steht. Auf Dauer kann dies tatsächlich zu Staunässe und somit zu Fäulnis führen.
Besorge dir einen stapilen Topf mit Untersetzer, wo du das Gießen besser kontrollieren kannst, also überschüssiges Wasser immer aus dem Untersetzer entfernen. Als Substrat mischt du normale, torffreie Blumenerde 1:1 mit Seramis und das dürfte für diese Pflanze passen.

Gruß
Frauke

[TochigiMelo]

besteht eurer Ansicht noch Aussicht auf Rettung, oder muss man die Pflanze abschreiben?

Der Boden sieht eher trocken aus und die Stelle auch, von daher musst du die Pflanze nicht abschreiben. Versuch aber trotzdem ein paar Tipps zu beherzigen. Verholzung ist wirklich etwas normales bei alten Pflanzen.

[thiago]

Hallo Karl,

ich tippe auch auf natürliche Verholzung. Es sieht nicht so dunkel und feucht aus. Ich hatte vor 11 Jahren mal eine Euphorbia geschenkt bekommen. Die ist mittlerweile auf 1,80m angewachsen und es hat sich auch Verholzung gebildet, wie Du auf den Bildern unschwer erkennen kannst. Ich habe sie seitdem nicht von ihrem torfigen Substrat befreit und im Winter gieße ich sie nicht, obwohl es im Zimmer nie kühl wird. Die Pflanze ist äußerst pflegeleicht und wie man sieht hat sie im oberen Bereich viele neue Triebe bekommen. Zur Belohnung werde ich sie morgen umtopfen in vernünftige Kakteenerde. Ich wollte sie eigentlich loswerden weil sie mir zu groß wurde. Da es aber eigentlich schade wäre und meine Zimmerdecke 4m hoch ist, werde ich sie behalten:D Hier habe ich mal zur Veranschaulichung ein paar Bilder von meiner Pflanze gemacht:


http://img151.imageshack.us/img151/475/imag0196d.jpg
http://img807.imageshack.us/img807/8175/imag0197w.jpg
http://img600.imageshack.us/img600/2521/imag0198ya.jpg

[Stachelkumpel]

Also nach meinem Verständnis dürfte es sich hier nicht um eine Verholzung handeln, vgl. die Bilder von thiago. Die hier gezeigte Verholzung entspricht auch eher dem, was ich von meinem Exemplar her kenne.
Auf dem ersten Bild meine ich einen leichten Schimmelansatz zu erkennen (rechte Seite unten). Kann mich auch täuschen. Zusätzlich könnten sich auch einige Schädlinge an der Pflanze verlustiert haben, denn es sieht mE fast wie ein Fraßschaden aus.

Gruß Stachelkumpel