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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ferocactus plötzlich zusammengefallen



betterworld
19.02.2012, 14:54
Hallo zusammen,

letztes Frühjahr hatte ich Ferocactus Stainesii ausgesät. Sie sind recht gut gewachsen, und haben dann im Winter kaum noch Veränderung gezeigt. Bis dann jetzt ein Exemplar plötzlich in sich zusammengefallen ist. Vorher war er noch so groß wie der andere im Bild. Das muss höchstens wenige Tage gedauert haben, denn als ich ihn das letzte Mal davor angeguckt habe, war noch nichts zu erkennen.

Sie standen manchmal am offenen Fenster. Allerdings ist es jetzt erst passiert, wo die starken Frosttemperaturen vorüber sind. Könnte es trotzdem an Kälte liegen? Oder hängt der Grund vielleicht mit dieser weißen Ablagerung auf dem Substrat zusammen (ich dachte das wäre nur Kalk)? Ist dann der andere auch in Gefahr?

Vielen Dank für eventuelle Tipps schonmal.

http://www.bildercache.de/minibild/20120219-144720-71.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20120219-144720-71.jpg)

Hardy_whv
19.02.2012, 15:26
Wie hast du die Sämlinge denn den Winter über gehalten? Trocken und kühl oder warm und feucht?

Wenn trocken und kühl: Es kann schonmal vorkommen, dass ein paar Sämlinge den ersten Winter nicht überleben.

Wenn warm und feucht: Dann könnte es an Trauermücken liegen.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

tokai
19.02.2012, 15:42
Ist natürlich jetzt schwer zu beurteilen was da genau passiert ist, das kann durchaus auch zu viel Sonne gewesen sein (einer meiner Ferocactus-Sämlinge hat auch einen Sonnenbrand abbekommen vor ein paar Tagen).

Der Belag schaut mir aber weniger nach Kalk aus, sondern mehr nach Schimmel. Lässt sich aber per Bild nur schwer beurteilen. Vielleicht mal dran riechen?

Aber wenn Du die Vermutung hast, dass etwas mit dem Substrat nicht stimmt, dann würde ich den anderen Sämling vorsichtig rausnehmen. Abtrocknen lassen (1-2 Tage), dann so viel wie möglich vom alten Substrat vorsichtig abklopfen/ entfernen. Dann noch ca. 1 Tag trocken liegen lassen bevor Du ihn wieder in frisches und trockenes Substrat einsetzt. Wenn der Sämling noch in Ordnung ist (kein Wurzelproblem o.ä.), dann hält der das ohne Probleme aus. Ich habe einen noch nicht identifizierten Ferocactus-Sämling der genauso ausschaut wie Dein gesunder Kerl und der steht schon seit November trocken (und ausser den Dornen ist er auch nicht gewachsen). :)

Ist hier in der Bildmitte zu sehen:
http://www.flickr.com/photos/binaryriot/6206576255/in/set-72157625886503679/

Bild ist vom Herbst, momentan schaut er leicht schrumpliger aus. Ich vermute jetzt natürlich, dass es möglicherweise ein stainesii ist.

Hardy_whv
19.02.2012, 16:27
I... einer meiner Ferocactus-Sämlinge hat auch einen Sonnenbrand abbekommen vor ein paar Tagen.

Sag mal, wie geht das mit Sonnenbrand im Februar?


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

tokai
19.02.2012, 16:40
Sag mal, wie geht das mit Sonnenbrand im Februar?


Mit Sonne? :) Vielleicht zwei oder drei Stunden am Vormittag bei bis zu 27° C haben wohl gereicht.

Die kleinen Parodien im selben Topf haben es seltsamerweise überstanden.

betterworld
19.02.2012, 16:43
Vielen Dank für die Antworten.
Im Winter waren die Kakteen warm und haben hin und wieder etwas Wasser bekommen (ich habe leider keine kalten Räume zur Verfügung). Von Trauermücken war allerdings nie etwas zu sehen.

Der Belag riecht auch nach nichts. Aber ich erwäge mal das Umtopfen von dem Sämlingen (ich habe noch andere Töpfe mit ähnlichem Belag).

Hardy_whv
19.02.2012, 17:02
Mit Sonne? :) Vielleicht zwei oder drei Stunden am Vormittag bei bis zu 27° C haben wohl gereicht.

Ich stell mal die These auf, dass die aus anderen Gründen geschwächelt haben.

Unter Sonnebrand versteht man die einen Schaden an der Epidermis, der durch UV-Licht hervorgerufen wird. Aufgrund des tiefen Standes der Sonne liegt der UV-Index derzeit maximal bei 2. Damit kommt auf der Erde gar nicht genügend UV-Licht an, um einen Sonnenbrand auszulösen.

Und dann kommt vermutlich noch der UV-reduzierende Effekt von Fensterglas oder Stegdoppelplatten dazu ...


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Dicksonia
19.02.2012, 17:09
Das wird wohl eher das offene Fenster gewesen sein. Dazu noch etwas Wasser und schon ist er übern Jordan. :roll:
Einmal unter fünf Grad kann schon ausreichen, um einen Fero zu schrotten.


lg

tokai
19.02.2012, 18:03
Ich stell mal die These auf, dass die aus anderen Gründen geschwächelt haben.

Unter Sonnebrand versteht man die einen Schaden an der Epidermis, der durch UV-Licht hervorgerufen wird. Aufgrund des tiefen Standes der Sonne liegt der UV-Index derzeit maximal bei 2. Damit kommt auf der Erde gar nicht genügend UV-Licht an, um einen Sonnenbrand auszulösen.


Weiße, eingefallene Stellen an der zur Sonne zugewandten Seite, nichts matschig o.ä.; ich identifiziere das als Sonnenbrand. Ob da nun das UV-Licht oder stehende Hitze o.ä, verantwortlich war kann ich nicht beurteilen. Möglicherweise wäre "Verbrennung" ein passenderes Wort?

Sicherlich kommt noch dazu, dass der Sämling einfach nur ein kleiner Schwächling ist. :)

Wenn ich Zeit habe mache ich vielleicht morgen ein Bild.

tokai
20.02.2012, 09:50
(Sorry, Doppelpost für's Bild.)

@Dicksonia

Ich hoffe man erkennt es, ist das "beste" Bild (jedenfalls am schärfsten) von 12 Versuchen. :)

http://external.binaryriot.org/kakteenforum.de/IMG_0432.jpg

Schaut mit nach Verbrennungen aus. Die Alternative wäre eine plötzliche Variegation der Pflanze — doch eher unwahrscheinlich. ;-)

Auf alle Fälle eine gute Vorwarnung für's Frühjahr und man lässt nun extra Vorsicht walten.

Dicksonia
20.02.2012, 09:54
@Dicksonia

Ich hoffe man erkennt es, ist das "beste" Bild (jedenfalls am schärfsten) von 12 Versuchen. :)


Ja, sieht nach Verbrennung aus, aber ich meinte dich mit dem offenen Fenster nicht, sondern den TE. :grin:
(Die anderen in deinem Topf sind viel dichter bedornt und haben deshalb vielleicht nichts abbekommen.)

Moin übrigens. ;)


lg

micha123
20.02.2012, 12:22
Ich finde das könnte durchaus auch ein Kälteschaden sein. Hier mal zum Vergleich die Erfrierungen an meinem Thelocactus vor 2 Jahren:
http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2010-02-01_Thelocactus_rinconensis_SB301_Flecken_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2010-02-01_Thelocactus_rinconensis_SB301_Flecken.jpg)
(118KiByte)

Gruß,
Micha

Hardy_whv
20.02.2012, 20:01
Schaut mit nach Verbrennungen aus. Die Alternative wäre eine plötzliche Variegation der Pflanze — doch eher unwahrscheinlich. ;-)


Vermutlich fehlt mir nur die Phantasie für ein Szenario, in dem ein Kaktus in unseren Breitengraden Mitte Februar an einem UV- und/oder Hitzeschock zugrunde geht 8)

"Akukter Schwächeanfall" oder Michas Denkanstoß klingen da schon plausibler.


Gruß,

Hardy <-- phantasielos 8)

betterworld
20.02.2012, 21:40
OK, schön dass ich so eine rege Diskussion ausgelöst habe :)

Kälteschaden ist natürlich für mich die beste Antwort, weil ich dann am besten weiß, wie ich dem in Zukunft vorbeugen kann ;)

Meinen Kaktus hat es allerdings heftiger erwischt als den von micha123. Bei mir sieht man ja nur noch Stacheln, wo vorher noch eine ansehnliche grüne Kugel war.

Ich denke mal, die Kakteen von tokai und micha123 haben weit realistischere Überlebenschancen; also viel Erfolg damit!

tokai
21.02.2012, 09:12
Vermutlich fehlt mir nur die Phantasie für ein Szenario, in dem ein Kaktus in unseren Breitengraden Mitte Februar an einem UV- und/oder Hitzeschock zugrunde geht 8)

"Akukter Schwächeanfall" oder Michas Denkanstoß klingen da schon plausibler.


Gut, ich will mich nicht streiten... ich kann nur aus den mir bekannten Fakten schlussfolgern:


Erscheinung trat plötzlich auf (am Tag vorher war nichts zu sehen)
An dem Tag war es zum ersten mal wieder richtig sonnig (die Tage davor immer bedeckt) und gleich ordentlich warm (zumindestens innen, hinter der Scheibe).
Zu große Kälte kann ich in meinem Fall auch ausschliessen (so richtig kalt bekomme ich es dort an der Stelle leider nicht, dass es aus meiner Sicht gefährlich werden kann).
Der optische Effekt ist wie bei einem Sonnenbrand (an der Seite des Lichtes, weiße, eingefallene Stellen ohne verbleibendes Chlorophil); einen Kälteschaden —der in micha123's Fall einen durchaus ähnlichen optischen Effekt hat— würde ich sicherlich nicht nur so gezielt an der Lichtseite vermuten.


Meinetwegen ist es ein "akukter Schwächeanfall" aufgrund des plötzlich frühlingshaften Wetters. :)


Um wieder auf das Ausgangsthema zurückzukommen: der Punkt ist doch, dass sich so ein kleiner Sämling schneller ein kleines Klümpchen übrig gebliebener Dornen verwandelt als einem lieb sein kann — aufgrund von Kälte oder auch von Sonne, Pilzen oder sonstigen Schädlingen. Leider kann man auch nicht alle 5 Minuten kontrollieren und manchmal passiert's dann halt.


Da hilft nur in größeren Chargen und häufiger auszusäen. :)




Ich denke mal, die Kakteen von tokai und micha123 haben weit realistischere Überlebenschancen; also viel Erfolg damit!

Um ehrlich zu sein, bin ich mir noch nicht sicher was ich mit diesem Sämling machen werde und ob sich das wirklich noch lohnt. :o