PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pilzbefall in der Pflanze - wieviel wegschneiden



micha123
03.09.2011, 13:14
Hallo,
ich möchte mit diesem Thread mal eine Diskussion lostreten wieviel man von einer Pflanze wegschneiden muss deren Leitbündel von Pilzen befallen wurden.

Diesen Sommer gab es ja vor einiger Zeit eine sehr kalte Periode und da hat es einige meiner Pflanzen auf dem Balkon erwischt. Unter anderem Austrocactus und Escobaria Sämlinge. Bei den unten gezeigten Exemplaren reichte der Befall bis tief in die Pflanze hinein, hier ist z.B. fast der komplette Zentralzylinder zerstört:
http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-06_Escobaria_villardii_LZ285_Cut_76_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-06_Escobaria_villardii_LZ285_Cut_76.jpg)
(45KiByte)

Die landläufige Meinung - die man auch hier im Forum immer wieder liest - für dieses Sysmptom ist: Man muss unbedingt so lange wegschneiden bis kein Befall mehr sichtbar ist und dazwischen immer das Messer desinfizieren.
Problem dabei: Im gezeigten Beispiel wäre dann nicht mehr genug von der Pflanze übrig was noch eine Chance hätte sich neu zu bewurzeln.

Ich habe daher beschlossen mal absichtlich gegen die Regel zu verstoßen um zu schauen, ob die Pflanzen nicht auch selbst mit dem Pilzbefall fertig werden. Und siehe da, schon nach 2 Wochen zeigten alle neue Wurzelspitzen:
http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-31_Escobaria_villardii_LZ285_76_a_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-31_Escobaria_villardii_LZ285_76_a.jpg)
(72KiByte)

http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-31_Escobaria_villardii_LZ285_76_b_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2011-08-31_Escobaria_villardii_LZ285_76_b.jpg)
(75KiByte)

http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/THUMBS/2011-08-19_Austrocactus_patagonicus_b.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/2011-08-19_Austrocactus_patagonicus_b.jpg)
(72KiByte)

Bei dem Austrocactus auf dem letzten Bild ist nur ein Leitbündelstrang befallen, die neuen Wurzeln erscheinen unten gegenüber aus den gesunden Strängen (Nummer 2 steht kurz vor dem Durchbruch, man erkennt schon die Delle). Bei den Escobaria dagegen brechen die neuen Wurzeln nicht durch die Schnittstelle sondern seitwärts zwischen den Dornen durch. D.h. sie entspringen offenbar den noch intakten Leitbündeln ganz oben in der Pflanze.

Vorläufiges Fazit:
Natürlich sind die gezeigten Pflanzen noch nicht über den Berg und evtl. werden sie irgendwann doch noch von den Pilzen erledigt. Trotzdem sind die offenbar noch ziemlich fit und bereit zu kämpfen - ich habe sie jetzt wieder eingepflanzt und werde berichten wie der Kampf ausgeht ...

Falls jemand auch schon derartige Versuche unternommen hat würden micht die Ergebnisse interessieren.

Gruß,
Micha

tokai
03.09.2011, 18:12
Hi micha123,

Deine Bilder laden hier leider nicht.

:o

micha123
03.09.2011, 20:39
Deine Bilder laden hier leider nicht.


Der Server war wohl mal kurz unpässlich, jetzt geht er wieder.

Gruß,
Micha

Dicksonia
03.09.2011, 21:00
Inzwischen kann ich die Fotos sehen. :smile:

Diesen Pilz hatte ich auch schon an wenigen Exemplaren. Der krabbelt bei meinen in die Wurzel, wenn ich nicht lange genug nach dem Entfernen von Torf abtrocknen lasse.

Neulich hatte ich auch so einen Fall.
Eine Pseudolobivia war stark befallen. Größe der Pflanze war ca. wie eine halbe Orange und innen war so groß wie eine halbe kleine Mandarine alles rot vergammelt. :o
Da sich der obere Teil noch fest anfühlte, habe ich mir einen alten Löffel geschnappt und den Mist ausgeschabt. Danach durfte er zwei Wochen im Schatten trocknen und die Wunde verschließen. Als ich wieder drunter guckte, kamen schon Wurzeln raus. :grin:
Naja, so richtig schön ist das natürlich nicht, denn die Unterseite hat jetzt eine starke Wölbung nach innen, aber die Pflanze lebt. Wäre mehr 'Fleisch' dran gewesen, hätte ich den Rand nachgeschnitten, aber dann wäre der platt wie ein Frisbee gewesen. :roll:


lg

josef
03.09.2011, 21:02
Hallo Micha,
das Überleben nach dem Schnitt ist hier nicht das Problem. Wenn du die Pflänzchen wieder mit (feuchtem) Substrat in Kontakt bringst, wird sich die Fäulniss weiterentwickeln und die Pflanze früher oder später zerstören.
Es grüßt Josef

micha123
04.09.2011, 12:37
Hallo Micha,
das Überleben nach dem Schnitt ist hier nicht das Problem. Wenn du die Pflänzchen wieder mit (feuchtem) Substrat in Kontakt bringst, wird sich die Fäulniss weiterentwickeln und die Pflanze früher oder später zerstören.


Hallo Josef,
ja das wird die entscheidende Sache sein ob der Befall lokal begrenzt bleibt. Wobei ich jetzt eher innen drin mit Problemen rechne, speziell im Winter wenn die Pflanze ruht und sich nicht wehren kann. Diese Pilzart liebt Kälte, d.h. tut momentan nicht viel und die Pflanzen haben es leicht.

Speziell den Austrocactus haben die neuen Wurzeln soweit hochgedrückt, dass der Körper das Substrat kaum noch berührt, da mache ich mir weniger Sorgen wegen Nässe von unten. Diese Art (A. patagonicus) will scheinbar auch kriechend wachsen, d.h. ich könnte das sogar dauerhaft so lassen weil die Basis keine Stabilität liefern muss.

Die Escobaria liegen dagegen auf dem Substrat auf, d.h. es werden gleich beide Fälle getestet. Wir werden sehen was passiert ...

Gruß,
Micha

micha123
07.06.2012, 17:00
Noch leben sie alle. Der Austrocactus beginnt nun wieder zu wachsen:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/THUMBS/2012-06-07_Austrocactus_patagonicus_69.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/2012-06-07_Austrocactus_patagonicus_69.jpg)
(308KiByte)

Die beiden Escobaria tun momentan noch nicht viel, da hatte es die Leitbündel aber auch viel härter erwischt..

Ich bin gespannt wie es weitergeht ...

Gruß,
Micha

micha123
29.03.2013, 18:00
Update:
Die beiden kleinen Escobaria haben mittlerweile beide den Löffel abgegeben. Der große Austrocactus scheint aber durchzukommen, er hat auf jeden Fall auch diesen Winter überlebt (sicherheitshalber drinnen überwintert). Bild von heute Morgen:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/THUMBS/2013-03-29_Austrocactus_patagonicus.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/69/PICS/2013-03-29_Austrocactus_patagonicus.jpg)
(111KiByte)

Gruß,
Micha