Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kieselgur für Mexikaner
Hallo allerseits.
Heuer will ich ein paar Sämlinge vom letzten Jahr umtopfen, weil denen der Platz in ihren aktuellen Töpfen ausgeht — u.a. auch einige Ferocactus- und Mammillaria-Sämlinge.
Eignet sich Kieselgur als Zuschlagstoff für die Substrat-Mischung und wenn ja welche Konzentration ist empfehlenswert oder wird den Mexikanern der Boden dann zu 'sauer' und fördert einen zu starken bzw. unnatürlichen Wuchs? Die meisten nordamerikanischen Sorten mögen es ja von Haus aus etwas basischer im Vergleich zu den südamerikanischen Arten.
Habe mir jetzt hier einen 8-Liter-Sack Kieselgur organisiert (3 bis 6 mm) den ich einsetzen will — wobei es mir hauptsächlich um die biozide Wirkung geht die Kieselgur haben soll (bin mir aber sowieso nicht sicher ob das bei der relativ groben Körnung gültig ist). :)
(bin noch Neuling wenn es um Kieselgur geht ;) )
Hallo tokai
ich habe Kieselgur immer in meiner 'mineralischen Grundmischung' drin.
Je nach Gattung kommen dann noch andere Zuschlagstoffe ( Lehm,Torf, Kalk usw. ) dazu
Mancozeb
19.07.2011, 12:43
1. Mexico (Nordamerika) ist groß (sehr groß) und es gibt Stellen an denen der Boden sauer ist (Nadelwälder, Sandablagerungen) und es gibt Stellen wo er basisch ist (Schwemmtäler, Kalkgebirge, Gipsablagerungen,...)
2. Jetzt müsstest du eigentlich schauen woher deine Pflanzen im speziellen kommen und welche Ansprüche sie haben. Es gibt Mammillarien die auf Kalk wachsen und es gibt welche die in Nadelwäldern wachsen!
3. Wenn du dann herausgefunden hast ob sie eher einen hohen oder eher einen niedrigen ph-Wert beanspruchen, dann weißt du auch ob du Kieselgur reintun kannst.
4. Meist liegt der ph-Wert von Kieselgur so zwischen 5 und 6, wenn du also ein wenig (10 Vol%) reintust, wird das sicher keine negativen Folgen haben. Nur bei höheren Konzentrationen könnte es für einige Arten schwierig werden. Beim falschen ph-Wert wachsen die Pflanzen in der Regel gar nicht mehr und verlieren nach und nach ihre Wurzeln.
5.Wie du siehst, Pauschalisierung ist des Kaktus Tod;-)
Hardy_whv
19.07.2011, 13:27
Wir sind hier wieder bei der Frage angelangt, ob die Kakteen, die auf basischem Boden vorkommen, ein basisches Substrat benötigen oder einfach nur (v)ertragen. Ich glaube, die Frage ist für viele Kakteenarten nicht eindeutig beantwortet. Ein paar wenigen Arten gebe ich leicht basische Bestandteile (z.B. Travertin) hinzu, aber ob das deren Wachstum wirklich fördert, kann ich nicht zuverlässig sagen.
Ich mische Kieselgur allen meinen mineralischen Substraten bei, aber nicht mehr als ca. 10%. Es hat sich noch kein Kaktus beschwert.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Vielen Dank für die Erfahrungsberichte. :jo:
2. Jetzt müsstest du eigentlich schauen woher deine Pflanzen im speziellen kommen und welche Ansprüche sie haben. Es gibt Mammillarien die auf Kalk wachsen und es gibt welche die in Nadelwäldern wachsen!
3. Wenn du dann herausgefunden hast ob sie eher einen hohen oder eher einen niedrigen ph-Wert beanspruchen, dann weißt du auch ob du Kieselgur reintun kannst.
Leider kann ich das nicht genau sagen, da in beiden Fällen die Pflänzchen aus Mischungen kommen und sicherlich noch zu klein für eine nähere Bestimmung sind (habe mal ein paar Bilder angehängt, wenn Du Dich daran probieren möchtest ;) ). Ist wirklich eine relativ bunte Mischung. :)
Wir sind hier wieder bei der Frage angelangt, ob die Kakteen, die auf basischem Boden vorkommen, ein basisches Substrat benötigen oder einfach nur (v)ertragen. Ich glaube, die Frage ist für viele Kakteenarten nicht eindeutig beantwortet. Ein paar wenigen Arten gebe ich leicht basische Bestandteile (z.B. Travertin) hinzu, aber ob das deren Wachstum wirklich fördert, kann ich nicht zuverlässig sagen.
Wie ich das verstanden habe soll ein basisches Substrat eher eine Wachstumsbremse sein, damit die Pflanzen ein eher habitat-typisches Wachstum/ Form beibehalten und nicht so aufpumpen — mal abgesehen davon, dass Kakteen im Normalfall sowieso runder und voller in Kultur sind. Pflanzt man Pflanzen die ein saures Substrat von Haus aus bevorzugen in ein basisches Substrat wird das Wachstum u.U. komplett eingestellt, weil die Pflanzen gegen die "Bremse" nicht ankommen und keine Nährstoffe verwerten können.
(d.h. sollte theoretisch —aus meiner Sicht— eine basisch-liebende Pflanze in saurem Substrat grundsätzlich weniger problematisch sein als eine sauer-liebende Pflanze in basischem Substrat: zu viel Wachstum vs. eingestelltes Wachstum)
Aber vielleicht habe ich da auch etwas falsch verstanden. :)
Ich werde 10%-20% (ca. 1/5-Teil) bei mischen. Das schadet sicherlich nicht. Für meine Gymnos und Rebutias werde ich sicherlich auf 50% Anteil gehen. Jetzt muss ich nur noch Zeit finden (wollte eigentlich schon fertig sein, wenn mir nichts dazwischen gekommen wäre). :)
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Mancozeb
20.07.2011, 03:04
wenn Du Dich daran probieren möchtest nee möchte ich nicht;-)
Ich finde die sehen gut aus. Weiß nicht was dein Problem ist?
An sich stimmt das zwar, dass der falsche Ph-Wert als Wachstumsbremse wirken kann, ABER das kann man nicht als Kulturmaßnahme benutzen, weil sich die Pflanze davon evtl. nicht wieder erholt. Wenn du geringeres Wachstum willst, dann mach einfach weniger Dünger rein oder gieße weniger. Oder gib ihnen richtig viel Licht und stark alternierende Temperaturen. Die werden nicht schöner wenn du absichtlich den PH-Wert verstellst. Aber probier es halt aus, wenn du es unbedingt wissen willst.
Die werden nicht schöner wenn du absichtlich den PH-Wert verstellst.
Genau das will /bzw. wollte ich vermeiden — nicht dass der PH-Wert durch die Kieselgur zu sauer wird für die Mexikaner. Leider habe ich hier keine Möglichkeit den PH-Wert ordentlich zu bestimmen (diese Indikatorstäbchen sind relativ subjektiv).
Jetzt haben sie jedenfalls alle mehr oder weniger Kieselgur im Substrat (die Mexikaner etwas weniger, die Südamerikaner etwas mehr). Mal schaun was passiert. :)
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Rein physikalisch gefällt es mir bis jetzt gut. Ich habe die Kleinen heute alle der Einfachheit von unten gewässert und das Wasser wurde sehr schnell nach oben transportiert, hat etwas gezischt (wie 'ne Brausetablette). Ich bin gespannt wie schnell/ gut es abtrocknet und sich auf Dauer macht (physikalische und/ oder optische Änderungen).
Farblich ist das Orange natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, leider ist in den kleinen Töpfen nicht genügen Raum für eine umfangreichere optisch natürliche Abdeckung.
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