Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Echinopsis Hybr geplatzt?
ingrid222
06.07.2011, 16:44
Liebe Forumianer,
meine Echinopsis Hybr "Apricot" ist -interessanter Weise- auf der Rückseite, also der Sonne abgekehrt, von der Basis her über eine Höhe von ca 3cm aufgerissen.
Da sie neben anderen E.Hybriden steht, die alle gleich behandelt, also gegossen, gedüngt usw werden und keiner anderen etwas fehlt, ist es mir nicht erklärbar weshalb das passiert ist bzw was habe ich bei dieser:-? falsch gemacht.
Die E.Hybriden sind in etwa alle gleich groß - ca. 7cm hoch und ca. 5cm Durchmesser.
Was hat das für Auswirkungen auf die Pflanze?
Den Riss habe ich mit Holzkohlepulver bestäubt.
Danke für einen Hinweis
:grin:Ingrid
Taube2412
06.07.2011, 17:22
Hallo Ingrid,
da brauchst du dir keine großen Sorgen machen. Die Pflanze geht durch das Aufplatzen nicht kaputt, das verheilt wieder. Ist halt nun ein Schönheitsmakel, der die Pflanze unverkennbar macht.
Bei Echinopsen passiert das ab und an, meist nach dem Giessen nach der Winterpause und die EH Apricot ist da einfach ein bischen anfällig dafür.
Grüße
Sonja
Der Gymno
06.07.2011, 22:53
Wie schon Taube2412 schreibt, kann das durchaus passieren. Oft ist das ein Zeichen das die Pflanze zu viel Zellendruck aufgebaut hat. Da die Pflanze versucht oft Abhilfe zu schaffen, in dem sie Kindel treibt. Geschieht das nicht, oder nicht schnell genug, kann die Pflanze aufplatzen. Oft auch bei Turbinicarpen zu beobachten wenn man sie zu viel gießt oder düngt.
Jedenfalls nicht schlimmes ;-)
Und mit Holzkohlepuler richtig behandelt :jo:
muddyliz
07.07.2011, 00:41
Meine Tipps:
- Generell weniger gießen,
- im Herbst kalium- oder siliziumbetont düngen (stärkt die Zellwände),
- im heißesten Sommer mal 14 Tage nicht gießen, können ruhig etwas schrumpeln,
- weniger Stickstoff und mehr Phosphat düngen,
Die beiden letzten Maßnahmen fördern, im Zusammenhang mit einer langen Winterruhe, die Blühwilligkeit.
ingrid222
07.07.2011, 13:58
Danke erst mal für Eure Antworten. Bin schon beruhigt, das es der Pflanze nicht mehr Schaden nimmt, wo ich doch sehnsüchtig auf die erste Blüte warte.
@Ernst:
Für Echinopsen ein eigener Dünger?
Ich verwende für alle Kakteen den gleichen - handelsüblichen Kakteendünger während des Sommers. Wenn ich dann einen umtopfe gebe ich in das Substrat ein wenig Hornspäne und der wird dann nicht mehr gedüngt. Ist das vielleicht nicht OK?
Winterruhe haben sie bei mir lange (bis in den April hinein) schon wegen der Höhenlage wo ich wohne.
:smile:Ingrid
muddyliz
07.07.2011, 18:48
@Ernst:
Für Echinopsen ein eigener Dünger?
Ich verwende für alle Kakteen den gleichen - handelsüblichen Kakteendünger während des Sommers. Wenn ich dann einen umtopfe gebe ich in das Substrat ein wenig Hornspäne und der wird dann nicht mehr gedüngt. Ist das vielleicht nicht OK?
Winterruhe haben sie bei mir lange (bis in den April hinein) schon wegen der Höhenlage wo ich wohne.
:smile:IngridHallo Ingrid,
das gilt für alle Kakteen.
Einfach deinem Kakteendünger noch etwas Phosphat beimischen (z.B. Wurzelpower).
Nimm mal beim Umtopfen statt Hornspänen (die enthalten fast nur Stickstoff) Horn- und Knochenmehl (von Oscorna, enthält mehr Phosphat), und du wirst im nächsten Jahr staunen.
ingrid222
08.07.2011, 11:40
Danke Ernst für den Tipp.
Da hatten wir gestern eine telepathische Minute.
War gestern bei Dehn..... und da habe ich das Horn- und Knochenmehl gesehen und schon in der Hand gehabt. Beim Gespräch mit dem dortigen Verkäufer hat mir dieser erzählt, dass er alle seine Kakteen in "Aqualit" angereichert mit etwas Kakteenerde, aber nur ganz wenig, gesetzt hat, nachdem er seine Aquarien aufgelassen hat.
Das sei besser als Horn- und Knochenmehl beimischen.
Wie üblich hatte ich meine Brille vergessen und konnte nicht lesen was auf dem Sackl stand. Also hab ich eines gekauft - 3 lt € 4,29 - und erst zu Hause gelesen. Da steht nun:
"Aqualit ist aus Lehm, Ton u.a. hergestellt und soll als Bodengrund ungewaschen verwendet werden, damit natürliche Wuchs- und Nährstoffe erhalten bleiben. Die poröse Struktur von Aqualit begünstigt in hervorragender Weise eine Sauerstoffanreicherung des Bodens. Aqualit ist ein idealer Untergrund der selbst mit Sand und Kies abgedeckt sehr gute Resultate bringt."
So schaut das Substrat aus:
http://www.bildercache.de/minibild/20110708-103709-753.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110708-103709-753.jpg)
Wäre das eine Alternative?
:)Ingrid
Hallo Ingrid,
das gilt für alle Kakteen.
Einfach deinem Kakteendünger noch etwas Phosphat beimischen (z.B. Wurzelpower).
Nimm mal beim Umtopfen statt Hornspänen (die enthalten fast nur Stickstoff) Horn- und Knochenmehl (von Oscorna, enthält mehr Phosphat), und du wirst im nächsten Jahr staunen.
muddyliz
08.07.2011, 21:18
Hallo Ingrid,
das sind 2 Paar Schuhe:
- Horn- und Knochenmehl enthält ca. 15 % Phosphat. Das ist also im Wesentlichen Dünger, aber eben organischer Dünger, der langsam über einen längeren Zeitraum die Nährstoffe freigibt.
- Ton und Lehm enthalten in gewaschener Form nur wenige Nährstoffe, können aber Nährstoffionen an sich binden und dadurch speichern, wobei es drauf ankommt, ob darin mehr Zweischicht- oder Dreischicht-Tonminerale enthalten sind. Letztere können viel mehr Ionen speichern. Durch von den Pflanzenwurzeln ausgeschiedene Säuren werden diese Ionen aus den Tonmineralen ausgelöst und sind somit pflanzenverfügbar. Lehm und Ton sind also eine Art Nährstoffpuffer. Wenn aber keine Nährstoffe da sind, dann können Lehm und Ton auch keine speichern. (Ich hoffe, das ist nicht zu kompliziert erklärt, ich habe versucht, es möglichst einfach zu erklären.) Außerdem neigt Lehm und in noch stärkerem Maß Ton zum Verschlämmen, d.h., es kommt im Endeffekt nicht mehr genügend Sauerstoff an die Wurzeln. Manche Kakteen wie Aricarpen und Astrophyten mögen eine Lehmbeigabe, aber die meisten Kakteen eben nicht.
Fazit: Nimm statt Hornmehl Horn- und Knochenmehl, das ist Dünger, und dieser ist phosphatbetont, fördert also die Blühwilligkeit. Im Frühjahr ca. 1/2 Teelöffel voll (für einen 7x7er Topf, bei größeren Töpfen entsprechend mehr) oben aufs Substrat verteilen und eingießen, das reicht für den Rest des Jahres.
stachelmaus
08.07.2011, 22:21
Fazit: Nimm statt Hornmehl Horn- und Knochenmehl, das ist Dünger, und dieser ist phosphatbetont, fördert also die Blühwilligkeit. Im Frühjahr ca. 1/2 Teelöffel voll (für einen 7x7er Topf, bei größeren Töpfen entsprechend mehr) oben aufs Substrat verteilen und eingießen, das reicht für den Rest des Jahres.[/quote]
Hallo Ernst,
reicht das das ganze Jahr, dh man muss nichts dazudüngen (zB Stickstoff) - oder bezieht sich das jetzt nur auf Phosphat?
Danke und LG heike
muddyliz
08.07.2011, 23:03
Hallo Heike,
es kommt drauf an, welche Kakteen du damit düngst. Für Kakteen mit normalem Nährstoffbedarf wie Echinopsen, Rebutien, Notocacteen usw. reicht das, für starkwachsende wie Trichocereen und Cereen kann es etwas mehr sein. Horn- und Knochenmehl enthält auch Stickstoff in genügender Menge.
ingrid222
09.07.2011, 00:28
Hallo guten Abend Ernst,
ich danke Dir sehr für die ausführliche Information, die ich bereits abgespeichert habe und werde nächstes Frühjahr damit beginnen.
Kann ich den Trichocereen und Cereen jetzt noch etwas zufügen - wir haben ja doch schon Juli.
Nochmals vielen Dank und eine gute Nacht.
:smile:Ingrid
muddyliz
09.07.2011, 09:44
Hallo Ingrid,
ich würde jetzt eher mineralischen Dünger benutzen, der ist schnell pflanzenverfügbar und dadurch auch schneller verbraucht.
Wenn du jetzt noch organischen Dünger zugibst, der sich nur langsam zersetzt (insbesondere grobe Hornspäne), dann besteht die Gefahr, dass die Kakteen im Herbst noch treiben, und dadurch zu weich für die Überwinterung sind. Das kann dann zu Fäulnis führen. Ich weiß allerdings nicht, wie schnell oder langsam sich Horn- und Knochenmehl zersetzt, es ist ja doch recht fein.
Aber, wie gesagt, am Besten ist das Horn- und Knochenmehl als Frühjahrsgabe (so etwa beim 3. Gießen, wenn die Kakteen schon wieder prall und rund sind), das fördert die Blühwilligkeit.
ingrid222
09.07.2011, 12:53
Vielen vielen Dank Ernst.
Ein schönes Wochenende
:)Ingrid
Ton und Lehm enthalten in gewaschener Form nur wenige Nährstoffe
Auch wenn es nur nebensächlich ist und auch ziemlich klugscheißernd (sorry dafür), aber: zumindest bei uns gibt es Tonlagerstätten, die enorm viele Salze eingelagert haben und diese auch nur sehr langsam abgeben. Waschen bringt da kaum was. Die Schichtsilikate sind durch die eingelagerten Ionen überhaupt erst stabil, diese können aber gegen andere ausgetauscht werden und werden damit verfügbar. Das dauert und kann den Boden schön fruchtbar machen.
Besonders im Hinterkopf habe ich eine Lagerstätte südlich von Hannover, bei der wir vor Jahren mal beeindruckende Salpeteranteile gefunden haben...sozusagen ein N-Dünger :grin:
Das ist von Ursprungsort zu Ursprungsort aber ziemlich unterschiedlich, kann also nie verallgemeinert werden. Ich würde Ton aber ebenfalls nicht für die normale Kakteenzucht empfehlen. Es sein denn, es gibt da irgendein strukturstabiles, nicht-schlammendes Produkt á la Akadama, das zudem gleichbleibende Eigenschaften mitbringt. (...kenne ich aber bis jetzt nicht)
Von daher würde mich das "Aqualit" mal interessieren.
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