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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notocactus und Mammillaria von unten her matschig



eichhorndame
16.06.2011, 20:36
Hallo Ihr Lieben

Bräuchte wieder mal Euren Rat:

Mir (und meiner Mutter) sind mittlerweile schon einige Kakteen (zusammen ca. 10 Stück von 150 innerhalb von ca. 1 Jahr) von unten her matschig geworden. Dabei waren sie definitiv nicht zu nass, keine Tiere oder sowas zu sehen, kein Fäulnisgeruch, werden regelmäßig gegossen (alle 8-14 Tage; je nach Klima), gedüngt (alle 3-4 Wochen), die Erde ist immer schön locker und durchlässig. Sie sehen immer makellos aus, ohne Flecken, ohne Verfärbungen, ohne irgendwas. Und plötzlich stehen sie von einem auf den anderen Tag etwas nach einer Seite und wenn man sie dann wieder geraderichten will, stellt man bei genauerem Hinsehen fest, daß der Kaktus unten matschig ist. Deshalb knickt er ja dann auch wohl zur Seite. Wenn man ihn dann austopft, sind die Wurzeln ziemlich trocken und brüchig. Wenn man dann den Kaktus noch näher anschaut, sieht man, daß er innen mehr oder weniger hohl ist. Das, was dann noch drin ist, ist Matsch. Und wie schon gesagt, die Außenhülle sieht von außen makellos aus.

Was kann das sein? Ein Pilz? Und was mach ich falsch?

In dieser Woche waren es bei mir gleich 2, eine Mammillaria (Bombycina??) und ein Notocactus Buiningii (siehe Fotos).

Lieber Gruß

Natascha

Kaktuskarl
16.06.2011, 21:11
Hallo!
Ich hätte da vielleicht eine Vermutung, dass das Substrat nicht ok ist. Habt ihr die Pflanzen vor einem Jahr umgepflanzt?
Die Erde sieht sehr dicht und humos aus, wie reine Blumenerde. Das ist oft nicht optimal. Ich würde sie in Sand, Erde und poröse Steinchen mit 3 bis 4mm setzen. Das ist schön durchlässig und vermindert eventuelle Staunässe und Pilzbefall. Vielleicht hat aber noch jemand eine andere Idee.

L.G. .. K.k.

Dicksonia
16.06.2011, 21:20
Wenn die Wurzeln so brüchig sind, ist das kein gutes Zeichen. Bei gesunden Wurzeln merkt man einen Widerstand beim Zerreißen und sie sind elastisch.

Ich verstehe das erste Foto nicht.
Ist der Ballen der jetzige neue Ballen oder konnte man ihn so aus dem neuen Substrat herausziehen? Also haben die beiden das neue Substrat durchwurzelt oder gar nichts gemacht?

lg

eichhorndame
16.06.2011, 22:57
Man konnte den so rausziehen, sitzt seit ca. 6-8 Monaten in einer Riesenschale, aber der Ballen hat immer noch die Form von dem vorherigen Töpfchen. Jetzt, wo Du mich darauf aufmerksam machst, finde ich das auch komisch. Ist auch ziemlich harte Erde, die da am Ballen drumherum ist. Dann scheint das wohl der Grund zu sein, daß diese Erde in dem Töpfchen, in der ich die Kakteen (im Baumarkt!) gekauft habe, sooo Scheiße und minderwertig war und so hart geworden ist, daß die Wurzeln quasi gar keine Luft mehr gekriegt haben und richtig Wasser aufnehmen konnten, obwohl sie nach dem Kauf ja direkt in lockere Erde gesetzt worden sind. Könnte das sein?

Noch eine andere Vermutung:
Könnten die Symtome, die ich in meinem ersten Beitrag zu dem Thema geschrieben habe, auch zu wenig Wasser auftreten. Habe nämlich mal nochmal in meinem schlauen Kakteenbuch gestöbert und mußte dort doch lesen, daß man entgegen der üblichen Meinung sehr viele Arten doch relativ gut gießen soll.

Dicksonia
17.06.2011, 01:13
Von zu wenig Wasser kommt das her nicht. Von unregelmäßigen Wassergaben wäre es möglich.
Normalerweise macht man aber die alte Erde ab bzw. entfernt wenigstens alles lockere. Das reizt die Pflanzen zu neuem Wurzelwachstum und man vermeidet damit Probleme, die aus den unterschiedlichen Substraten entstehen. Im freien Boden würden ja Regenwürmer und anderes Getier die Schichten ziemlich bald vermischen. In Töpfen bleiben die Schichten auf ewig getrennt und unterscheiden sich in Wasseraufnahme und Wasserhaltefähigkeit. Entweder bleibt der alte Ballen unbemerkt viel zu trocken oder er hält das Wasser zu lange. Beides führt zu Problemen.

Wieviel man gießt, ist davon abhängig, wann die Erde wieder fast trocken ist. Je nach Mischung kann da eine Woche Unterschied sein.

lg

eichhorndame
17.06.2011, 01:58
Okay, klar. Aber weißt Du, warum die denn innen hohl werden? Das kommt mir ja am allerkomischsten vor. Gibt es vielleicht nicht so eine Art Pilz oder Krankheit, wobei sich das Innenleben irgendwie auflöst oder so, keine Ahnung!?

Dicksonia
17.06.2011, 02:10
Das ist mir diesen Winter auch passiert. Ich mußte zu früh einräumen und die Zeit zum Austrocknen der Töpfe fehlte (immerhin ein ganzer Monat). Im Ergebnis sind mir die Astrophyten von innen heraus verfault. Naja, waren nur fünf oder so. Ärgerlich ist´s trotzdem. :-?
Die Fäule hat man zuerst am Austrieb gesehen, aber die Fäule kroch wohl von unten im Wurzelhals hoch und hat sie unbemerkt von innen verdaut.
Beim Entsorgen der Leichen habe ich dann die leicht feuchten Ballen bemerkt.

Vielleicht hat mit diesem Phänomen noch jemand anders Erfahrungen gesammelt?!?


lg

Dornenfreunde
17.06.2011, 10:08
Wir hatten solch einen Effekt auch, als uns vor 2 Jahren eine Mammillaria verfaulte. Dank dem Forum hier lernten wir, dass die Kakteen aus dem Baumarkt in zweierlei Hinsicht dafür anfällig sein können. 1.) Das Substrat - ist bei Baumarktkakteen meist Torf und ist schlecht da keine gute Wasseraufnahme und wenn Wasseraufnahme, dann zu lange Speicherung 2.) werden die Baumarktkakteen wohl (in Holland und aus Profitgründen) unter Zuhilfenahme von Stickstoffdünger und wachstumsfördernden Mitteln schneller großgezogen, als sie natürlich wachsen würden und haben somit zu große Wasserspeicher(zellen). So in der Art. Aus 1) und 2) ergibt sich dann die Anfälligkeit zum Verfaulen. Was nicht heißt dass das bei jedem Baumarktkaktus passieren muss, unsere Sammlung besteht sowohl aus Kakteen von Kakteengärtnereien (Haage, Uhlig) als auch aus Baumarktkakteen. Die Baumarktkakteen haben wir enttorft und in ein mineralisches Substrat gepflanzt.

Morgans Beauty
17.06.2011, 10:12
Man konnte den so rausziehen, sitzt seit ca. 6-8 Monaten in einer Riesenschale, aber der Ballen hat immer noch die Form von dem vorherigen Töpfchen.

klarer fall! bevor du irgendetwas neu gekauftes irgendwo hintopfst, solltest du zunächst mal den torf von den wurzeln nehmen, der üblicherweise in gartencenter bzw. deren lieferanten benutzt wird. steckst du diesen knochentrockenen kram in irgendwelche schalen etc. dann wird das giesswasser die wurzeln nur zu einem bruchteil erreichen. bei mir sind kakteen bisher nur verfault, wenn die nach dem überwintern zuviel feuchtigkeit in verbindung mit kälte bekamen. bild 4 sieht übrigens aus wie ein alienschlund ;-)

eichhorndame
17.06.2011, 12:23
Okay, vielen vielen Dank an alle für Eure Ratschläge. :gies

Ihr habt mir sehr geholfen. Ihr müsst wissen, daß ich nur kleinen Platz habe, somit also nur immer ein einziges Exemplar einer Art haben kann. Dadurch ist natürlich jeder Tod eines Pflänzchens für mich sehr schlimm. Werde jetzt alle meine Kleinen ausbuddeln und nachgucken, wie der Wurzelballen aussieht und dann ggf. von dem "Beton" befreien. Und noch mehr Mineralisches untermischen.

DANKE nochmal

Liebe Grüße an alle Helfer

Natascha

Morgans Beauty
17.06.2011, 13:45
viel erfolg wünsch ich dir natascha! schau einfach mal in der suchoption nach bestimmten begriffen wie zB substrat, enttorfen etc. da findest du weitere hilfreiche threads!

eichhorndame
19.06.2011, 13:39
Oje, hab jetzt mal ein paar Exemplare ausgebuddelt, von denen ich beobachtet hab, daß sie sich seit Monaten nicht verändert haben, sprich gewachsen sind. Deren Wurzeln sind allesamt total trocken, brüchig und gar nicht mehr weiß und brechen gleich ab, wenn ich versuche, die harte Erde abzumachen.

Soll ich die übrigen Wurzeln lassen? Erholen die sich wieder? Oder abschneiden? Ganz oder teilweise?

Hab sie jetzt mal notversorgt, heißt: erst mal in Wasser getaucht, dann in Mischung aus etwas Blähton (ist alle!), Steinchen, ganz minimal Erde und Sand gesetzt. Muß halt erst noch warten bis mein bestellter Blähton kommt und ich alles richtig neu machen kann.

Natascha

Peter1905
19.06.2011, 14:39
Hallo,

wenn du entorft hast sind bestimmt Wurzeln verletzt, lass die Kakteen erst mal ein paar Tage abtrocknen und setz dann erst in neues Substrat ein, dann schattig stellen und um die 10 Tage nicht gießen.