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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Genetik



Echinopsis spez.
19.03.2006, 11:54
Hi Thomas,

Die Frage ist jetzt,gilt bei Kakteen eher intermediärer Erbgang oder Dominater Erbgang?
Ich weiß das die Mutterpflanze bei Kakteen das Erscheinungsbild sprich Habitus vererbt.
wenn ich jetzt von Echinopsen ausgehe...,Da ist der Erbgang doch intermediar!Kreutze ich bespielsweise eine Echinopse mit roter Blüte mit einer die eine weiße Blüte hat kommt in der F1 rosa Blüte hervor.In der f2 spaltet es sich doch dann wieder auf...1:2:1...
Also so wie ich es sehe ist hier noch viel Potential in der Forschung vorhanden für mich :)

Hallo Sascha,

zu Frage eins, Mendel hatte nur Erbsen. :-?
Wenn sich bei Kakteen der Phänotyp (Habitus) nach der Mutterpflanze richtet,
dann bräuchte man ja nur die Mutter- Vaterrolle zu tauschen,
letztlich sind doch beide Pflanzen in der Lage zu Bestäuben als auch Samen zu tragen.
Damit müsste man diese Problematik doch umgehen können ..

Was wir aber bis jetzt völlig !! außer acht gelassen haben ist,
dass es ja auch noch einen kodominanten Erbgang gibt.
Dabei setzen sich beiden Gene im Phänotyp durch,
dass rote und das weiße, aber ohne sich zu rosa zu mischen,
es kommt zu rot-weiß gepunkteten Blüten.

Gruß
Thomas

Echinopsis spez.
19.03.2006, 12:39
Hi Thomas,

Ja ich beschäftige mich viel mit hybridisieren.
Echt interessant was alles so heraus kommen kann.
Leider bin ich noch nicht so lange dabei und habe da noch nicht so große erfolge gehabt.Im Moment mach ich viel mit Turbinicarpen und astrophytum.
Es dauert einige Jahre bis Erfolge kommen.Kennst du vielleicht auch von den Echinopsen.hab mir auch mal eine Grundlage für Echinopsen geschaffen und will damit ich ein wenig arbeiten.
aber das mit dem mihanovichii weiß ich von mehreren das es klappt.
Ich muss mir auch mal welche von den "roten" besorgen.
Leider sind sie meist nicht sehr gesund und nur auf billige Hylocereus gepfropft die einem schnell unterm A***** wegfaulen :(
Ich stelle aber morgen mal ein Bild von einem tollen mihanovichii variegata ein.

So hier mal das Foto:

http://img238.imageshack.us/img238/4325/gmihanovichiivariegata4kq.th.jpg (http://img238.imageshack.us/my.php?image=gmihanovichiivariegata4kq.jpg)



Gruß

Sascha



Dazu möchte ich erst mal folgendes sagen;
Jeder der privat mit der Kreuzung von Kakteen experimentiert,
sollte auch an die Reinerhaltung von Arten denken und Hybridpflanzen nicht unkontrolliert in Umlauf bringen.
Die Folge wäre ein heilloses Durcheinander und eine Bestimmung von Arten in Zukunft so gut wie unmöglich.
Abschreckende Beispiele gibt es ja schon genug.

Um erste Ergebnisse zu erzielen sollte man auf Arten zurückgreifen die schnell zur Blühreife gelangen.
So erlangt man in kürzerer Zeit brauchbare Erkenntnisse.
Kenntnisse der Vererbungslehre sollen dazu aber vorhanden sein.

Ein Wellensittichzüchter gab mir mal folgenden Tipp:
Trenne Dich früh von Tieren die sich absehbar nicht in Richtung Zuchtziel entwickeln.
Züchte keine Linie weiter die aussichtslos ist, so sparst Du jede Menge Zeit und Nerven.
Ich denke man kann das ganz gut auf Kakteen übertragen.

@ Sascha
Schöne Pflanze, hast Du sie selbst gezüchtet ??
Wenn ja, wie sahen die Eltern aus ??

Gruß
Thomas

Andreas75
19.03.2006, 15:11
Tag auch!

Auch ich hybridisiere hin und wieder ganz gerne, habe aber bislang noch alle Hybriden behalten, und würde sie wenn, dann nur entsprechend gekennzeichnet weitergeben.
Ich pflege auch Vogelspinnen, und da ist bei einigen Gattungen die Hybridenproblematik durch Leichtsinn bei der Paarung und mangelnde Auszeichnung bei Weitergabe der Nachzuchten derart immens, daß bei manchen Arten von zumindest zwei Gattungen kein Mensch mehr sicher sein kann, das im Terrarium sitzen zu haben, was er glaubt...

Ansonsten züchte ich artrein, und verkreuze auch niemals Standortformen, weil das für mich wiederum bereits Hybridisation ist... Standortformen einer Art unterscheiden sich zwar gering, und die Ergebnisse werden bei Kreuzung immer noch zB Gymnocalycium andreae sein, aber es sind zwei Formen vermischt, damit sind es für mich Hybriden, und damit sind sie für die Art, hm, nicht mehr ganz so wertvoll wie die reinen Formen...
Man verwischt quasi die Anpassungen an den Standort, die die Natur mühevoll erreicht hat...
Man könnte sagen, wenn Hybriden, dann welche, die man auch als solche erkennt =)...

So habe ich zB einmal G. baldianum ( purpur Blüte) mit G. quehlianum ( weiße Blüte) gekreuzt. Heraus kam ein Pflanze, die im Körper intermediär war, reich blühte wie baldianum, und nach Aufblühen zart apricotfarbene Blüten mit rosa Mittelstreif hatte, die nach Blühdauer von einer Woche zu hellem Rosa verfärbt waren...
Man kann sagen, diese Pflanze war intermediär, wurde aber nur acht Jahre alt, und sproßte auch nicht, was eine Klonvermehrung effektiv verhnderte =(...

Um das Problem zu umgehen, kreuzte ich die Hybride 2004 mit G. andreae, und die Sämlinge sollten, wenn alles gut geht, nächstes oder übernachstes Jahr erstmals blühen.
Es müßten verschiedene Blütenfarben heraus kommen, da sich ja das Gelb von andreae mit dem Weiß von quehlianum, dem purpur von baldianum wie der Farbe der Hybride mischt, und alle Pflanzen sollten leicht sprossen, falls nicht die Nichtsprossung der Hybride dominant ist...
Ich bin gespannt!

Letztes Jahr habe ich Echinopsis " Nibelungenschatz", eine Hybride also, mit Lobivia winteriana gekreuzt. Ich werde die Samen im April säen...

Grüße, Andreas

AstrophytumX
19.03.2006, 16:24
Hallo zusammen,

Also die Gymnocalycium stammt nicht aus eigener Zucht.
Sie stammt vom Kakteenmarkt habe sie mitgenommen weil ich noch nie ein Exemplar gesehen habe das auf diese Weise gefärbt ist.Bin gerade ddabei sie Rückzubewurzeln da ich sie von der Unterlage getrennt habe.

Die reinerhaltung von Kakteen finde ich auch wichtig.
ganz auszuschließen sind aber Bastarde nie wo viele verwandte Kakteen zusammen stehen.Brauch ja nur mal ein Bienchen unterwegs im Treibhaus sein.Naturhybriden gibt es ja auch z.B. den Turbinicarpus mombergeri.
Aber ich bemühe mich wie viele andere es auch tun sollten nur reines Saatgut in umlauf zu bringen.
Hybriden gebe ich wenn nur gekennzeichnet ab!
Es sind genug Hybriden im Umlauf.

Gruß

Sascha

Echinopsis spez.
19.03.2006, 16:59
Hallo Andreas,

deine Verantwortungsbewusstsein zur Reinerhaltung von Arten finde ich super.
Nur mit einer solchen Einstellung werden wir auch in Zukunft noch eindeutig bestimmbare Arten haben.

Was Deine Gymno-Hybride betrifft, die konnte nicht sprossen,
weder G. baldianum noch G. quehlianum sind sprossend.
Von daher konnten sie auch kein Sprossgen (Allel) an die Hybride weitergeben..
Um dies zu erreichen, hättest Du zuerst das Spross-Allel von G. andreae einkreuzen müssen.

Bei den jetzigen Sämlingen wirst Du spätestens in deren F1 vor einem Wirrwarr an Blütenfarben und Körperformen stehen.
Keine der Pflanzen wird reinerbig sein.
Das dürfte die Erreichbarkeit eines bestimmten Zuchtziels extrem schwierig, wenn nicht sogar unmöglich machen.

Gruß
Thomas

Echinopsis spez.
19.03.2006, 17:04
Hallo Sascha,

auch Deiner Einstellung zur Reinerbigkeit ein großes Lob.

Schade das Dein Gymno keine eigene Hybride ist.
So hätte man sehen können von welchem Elternteil sie den Phänotyp geerbt hat.

Gruß
Thomas