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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seramis für die Kakteenkultur ungeeignet



hawanafsu
30.04.2011, 14:12
Ich habe im vergangenen Jahr 16 Acanthocalycien erstanden -wohl 3-jährige Sämlinge. 7 Pflanzen wurden Anfang September in eine Mischung aus je 3 Volumenteilen Blumenerde, grobem Sand und Bimskies gesetzt, 9 Pflanzen in eine Mischung, in der der Bimskiesanteil durch Seramis ersetzt war. Der Bims war ausgegangen. Letztmaliges Giessen am 16. Okt. Winterstand an einem Südfenster in einem alten Sandsteingebäude (Pfarrhaus in Polen). Temperaturen nicht unter 8° Nebeln im Winter.
Ausfallquote in der Seramismischung 4 Pflanzen.
Ausfallquote in der Bimsmischung 0 Pflanzen.
Zur Klarstellung: Es war kein Kulturversuch geplant; alles hat sich zufällig so ergeben.
Wie bewertet Ihr das.
pH von Seramis in dest. Wasser - abgekocht - 6,9 (Glaselektrode, Zimmertemp.)
















p

Hardy_whv
01.05.2011, 14:53
Ich nutze Seramis immer mal wieder zum Bewurzeln von Stecklingen. Wenn die Arbeit mal wieder zuviel wird, kann es auch vorkommen, dass so ein Steckling - auch wenn sich schon Wurzeln gebildet haben - ein Jahr oder länger im Seramis steht. Okay, das sind dann aber meist robuste Pflanzen (Opuntia, Selenicereus, u.ä.). Zudem mische ich es regelmäßig meinem Substrat für epiphytische Kakteen zu (ca. 10% Volumenanteil) bei. Ich konnte noch keine negativen Auswirkungen erkennen.

Beim Pikieren fallen immer mal wieder Pflanzen aus. Es könnte auch rein zufällig die im Seramis-Gemisch getroffen haben. Schwer zu sagen ...


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Dicksonia
01.05.2011, 15:35
Den pH-Wert würde ich nochmal im Substrat der verreckten und der gesunden Pflanzen messen. Kann sein, daß sich der Wert mit der Zeit stark verschiebt.
Möglich wäre auch eine unterschiedliche Wasserhaltefähigkeit, was ich aber mangels Erfahrung nicht genauer weiß.
Andererseits fallen beim Umtopfen immer Pflanzen aus, wie auch Hardy schon sagt. Das ist halt natürlicher Schwund. :-?


lg

robby
01.05.2011, 16:20
Kann ich so nicht bestätigen. Ich hatte einige Jahre einen Teil meiner Sammlung komplett auf Seramis umgestellt. Es wahren mehrere Hundert Pflanzen. Teilweise (Südamerikaner) haben sie noch etwas Torfzusatz bekommen.
Das Resultat war sehr gut. Keine Ausfälle und extreme Wurzelbildung in kürzester Zeit. Mit der Trockenruhe muss man evtl. etwas früher beginnen, da Seramis langsamer austrocknet.

Dennoch habe ich das Experiment wieder aufgegeben. Das Problem sind die fehlenden Nährstoffe. Die Pflanzen sahen mit der Zeit etwas "verhungert" aus. Die Blütenfülle und v.a. die Blütengröße (!) nahmen ab. Mit vermehrtem Düngen könnte man dem sicherlich abhelfen, dies kann ich hier bei mir aber nicht gewährleisten und es ist letztlich bei einer großen Sammlung auch eine Kostenfrage. Heute verwende ich Seramis noch zu etwa 10% als Zuschlagstoff, bei einem Löwenanteil Bims im Substrat.

Grüßle
Robby

MarcoPe
01.05.2011, 20:11
Ich habe in Seramis dieses Jahr ausgesät. Die Keimquoten waren gut. Auch nach dem Keimen wuchsen die Sämlinge bis zum Pikieren gut weiter. Natürlich habe ich gedüngt und die Töpfe feucht gehalten. Ich denke, dass du einen Zufall beschreibst, hawanafsu.

Marco

dev
02.05.2011, 10:47
Hallo,
Ich verwende Seramis als Zuschlagstoff für meine Opuntien, da hat sich bis jetzt keine drüber beschwert und sie gedeihen prächtig.

Zahlen hab ich da jetzt auch nicht zur Hand aber erfahrungsgemäß würde ich sagen dass die Wasserhaltefähigkeit von Seramis die von Bims bei weitem übersteigt. Habe leider keinen reinen Bims hier, sonst würde ich das mal ausprobieren.

Gruss, Stefan

DeepDancer
02.05.2011, 13:30
Moin,

also von der Menge her kann Seramis das vierfache seines Eigengewichts an Wasser speichern/aufnehmen.

Dicksonia
02.05.2011, 16:22
also von der Menge her kann Seramis das vierfache seines Eigengewichts an Wasser speichern/aufnehmen.

Das ist aber ganz schön heftig! :o
Es ist natürlich in seiner Struktur viel dichter als der einfache Blähton, den ich habe. Der gibt das Wasser wesentlich schneller wieder frei.


lg

Severine
07.05.2011, 23:05
Ich habe das Seramis-Tongranulat zusammen mit Sand unter die Kakteen- oder Pflanzerde gemischt, als ich noch keinen Kieselgur hatte, d.h. die meisten meiner Kakteen haben es bekommen. Sie wachsen und blühen prächtig.
Das Tongranulat (oder generell mineralische Stoffe) alleine würde ich allerdings auch nicht verwenden.

Viele Grüße,
Sev

Isabel S.
08.05.2011, 11:23
Ich habe in meinem Frühbeet als Untergrund ein bisschen Seramis, bis jetzt klappt es ganz gut. ;) Krieg aber im Sommer ein GWH da werd ich probieren von unten zu gießen.

Astrophytum_
08.05.2011, 11:29
Ich mische Seramis mit besten Ergebnissen fast über bei:jo:.
Mfg.Heinz

Peter1905
08.05.2011, 11:50
Hallo...

ich hab Seramis auch im Substrat mit drin, auch mit gutem Erfolg (wobei ich nicht weis ob der Erfolg auch ohne Seramis da wäre).
Zur Bewurzelung nehm ich seit einiger Zeit nur noch Seramis. Ich hatte ein Echinopsis Hybride Armeru Kindel, ziemlich klein, das wollte mit der Vogelsand-Methode keine Wurzeln treiben, auch in meinem "Haussubstrat" ging nichts, da hab ich mit Seramis probiert, und da wurzelte sie recht schnell.
Auch jetzt hab ich Mammillarien und Sulcos im Seramis, nach 2-3 Wochen bildeten sich schöne Wurzeln.
Vielleicht ists Zufall...ich nehm das jedenfalls jetzt immer her, erstens hats bisher gut funktioniert, zweitens kriegt man's überall.

hawanafsu
08.05.2011, 22:00
Ich denke, dass MarcoPe recht hat und es ein Zufallsbefund war. Die Fallzahlen sind ja auch zu gering. Möglicherweise wirkt sich aber die erstaunliche Speicherfähigkeit für Wasser negativ aus, wenn die Temperaturen länger unter 10° bleiben. Dass Seramis gut für Aussaten ist und die Bewurzelung sehr begünstigt, glaube ich gern. Ich hab beobachtet, dass Pyrenacantha malvifolia, die ich mit zwei Euphorbien in Seramis halte in einer Bonsaischale, im Winter das Laub behalten hat und jetzt gut wächst