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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hildewintera will einfach nicht bewurzeln



Phelice
01.03.2011, 22:42
Ich habe jetzt schon so einige Methoden ausprobiert, um Triebe meiner Hildewintera aureispina zum bewurzeln zu überreden. Es haut einfach nicht hin. Erst habe ich es mit abtrocknen lassen versucht. Ergebnis: Nach ca. einer Woche haben alle angefangen von der Schnittstelle an zu schrumpeln. OK, hab gedacht ich hab nicht sauber genug gearbeitet, also nochmal versucht, Messer, Arbeitsfläche und alles andere auch peinlichst genau desinfiziert, sogar Gummihandschuhe angezogen und direkt nach dem Schnitt die Schnittstelle mit Holzkohlepulver bepudert. Sie sind geschrumpelt. Trotzdem habe ich einige davon in Sand gesteckt, um zu sehen ob es nicht doch was wird. Sie sind braun geworden.
Ich habe versucht, sie direkt nach dem Schnitt und nach Holzkohlebepuderung ins Substrat zu stecken. Geschrumpelt. Ich habe die verschiedensten Mischungen ausprobiert: Sand/Erde/Perlite, mit Ziegelsplitt und ohne. Bims, Sand, Erde. Sand pur. Bims pur. Ich habe Bewurzelungshormone eingesetzt. Ich habe sie übersprüht. Selbst da sind sie nicht etwa gefault oder geschimmelt - nein, sie sind einfach vertrocknet!
Jetzt habe ich dann nochmal die Vogelsand-Methode ausprobiert, heute fingen auch die an einzutrocknen.

Andere Stecklinge wurzeln bei mir ohne mit der Wimper zu zucken.

Was läuft hier verkehrt? Angeblich soll sich Hildewintera "problemlos" bewurzeln! Mag sie mich einfach nicht? Stimmt was nicht mit der Mutterpflanze? Schneide ich falsch (direkt da, wo der Trieb aus der Mutterpflanze "rauskommt")? Ist die Mutterpflanze krank? Ist die Jahreszeit falsch (habe ca. ab Ende Oktober angefangen und nach und nach bis jetzt einige Versuche gemacht)?
Was mache ich falsch?
Hilfe! :-?

muddyliz
01.03.2011, 23:20
Warte bis zum Frühjahr oder Frühsommer. Wenn sie sich nach dem Angießen wieder vollgesogen haben und in Trieb sind kann man sie leicht bewurzeln.

Hardy_whv
02.03.2011, 00:01
Erst habe ich es mit abtrocknen lassen versucht. Ergebnis: Nach ca. einer Woche haben alle angefangen von der Schnittstelle an zu schrumpeln.

Die Triebe trocknen. Damit schrumpelt der Steckling natürlich etwas. Wo liegt das Problem? Einfach locker abwarten. So ein Steckling kann 6 Monate trocknen und schrumpeln und bewurzelt dann immer noch. Der Winter ist einfach nicht der optimale Zeitpunkt zum bewurzeln.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

Phelice
02.03.2011, 01:13
Dann müsste das aber bei allen Kakteen anders sein... dass es an der Jahreszeit liegt, leuchtet aber ein. Die steht ja jetzt nicht mal voll im Saft. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Stecklinge, die von einigen herbstlichen/winterlichen Not-OPs übrig blieben gut bewurzelt sind. Seltsame Geschöpfe... aber das ist ja das spannende daran.

Mit schrumpeln und vertrocknen meinte ich das selbe, war missverständlich ausgedrückt. Mit Abwarten war da nichts, die sind hinterher alle komplett vertrocknet. Habe sie da natürlich noch nicht weggeworfen in der Hoffnung sie kämen wieder auf die Beine. Erst als sie komplett braun waren kamen sie auf den Kompost. Zwei oder drei hatte ich aufgeschnitten, da lebte gar nichts mehr.


Ich werde es im Frühling noch mal versuchen. Bin gespannt, ob es dann klappt! Vielen Dank für eure Antworten und aufmuntern! ;-)

Hardy_whv
02.03.2011, 18:57
Wie dick waren denn die Triebe? Hildewinteras sollten doch so 2cm oder mehr Durchmesser haben. Die vertrocknen doch nicht einfach so. Waren das ausgereifte Triebe? Ich habe derzeit einen Steckling von Hildewintera (bzw. Winterocereus) colademononis im Bewurzelungsprozess. Hatte im Oktober versehentlich einen Trieb einer meiner Pflanzen abgebrochen. Der steht seit Oktober im Winterlager (ca. 14°C, absolut trocken) - also jetzt über 5 Monate - und sieht völlig unverändert aus. Mit Ausnahme, dass er schon Wurzelspitzen gebildet hat. Gegossen wird er aber immer noch nicht. Naja, nächste Woche werde ich ihn zum Leben erwecken.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

kaktusy
02.03.2011, 19:21
hildewintras werden oft nur über stecklinge vermehrt - und wenn man vom steckling eines stecklings wieder einen steckling schneidet, sind die pflanzen auf einmal nicht mehr so vital!.
dieses phänomen hab ich auch schon bei sulcos beobachtet, welche ja auch gerne über steckis vermehrt werden.

OPUNTIO
02.03.2011, 19:56
@ kaktusy
Das ist sehr interessant, was du da sagst. Ist mir so noch gar nicht aufgefallen. Bzw, ich hab nicht darauf geachtet.
Wenn ich also eine raschwüchsige Säule immer wieder köpfe und neu einsetze, dann ist's irgendwann vorbei mit der Lebenskraft und die Pflanze kümmert.
Wenn es sich so verhält, hast du eine Ahnung warum das so sein könnte?
Gruß Stefan

kaktusy
02.03.2011, 20:10
ich hab darüber was gelesen -allerdings nicht bei kakteen. die pflanzen altern ja trozdem - es gab dafür eine wissentschaftliche erklärung, die ich leider nicht wiedergeben kann.
daraufhin hab ich auf jeden fall eigene beobachtungen gemacht:
am schwierigsten sind immer stecklinge zu bewurzeln, die immer wieder als stecklinge weitergegeben werden- siehe meine lieblinge, die sulcos.
gerade noch vor ein paar jahren, als noch wenig material vorhanden war, gingen die rauschi immer schlecht an. ( bei verschiedenen klonen ists leider noch immer so)
daraufhin hab ich die rauschii ausgesäet und dann jahre später ableger von diesen genommen und auch von einem alten klon die ableger abgemacht.
bis die vom alten klon - nach 2 -3 jahren z.t bewurzelt waren, haben die ableger der sämlinge schon wieder geblüht.
auch bei epi-züchtungen und echinopsis-hybriden hab ich schon ähnliche erfahrungen gemacht. ich denke also, dass da schon was dran war. leider weiss ich die quelle nicht mehr - aber es ging um nutzpflanzen.

Seh-Igel
02.03.2011, 20:33
ich hab darüber was gelesen -allerdings nicht bei kakteen. die pflanzen altern ja trozdem - es gab dafür eine wissentschaftliche erklärung, die ich leider nicht wiedergeben kann.
daraufhin hab ich auf jeden fall eigene beobachtungen gemacht:
am schwierigsten sind immer stecklinge zu bewurzeln, die immer wieder als stecklinge weitergegeben werden...
...auch bei epi-züchtungen und echinopsis-hybriden hab ich schon ähnliche erfahrungen gemacht. ich denke also, dass da schon was dran war. leider weiss ich die quelle nicht mehr - aber es ging um nutzpflanzen.

Ob sich damit auch die Blühfaulheit einiger Epiphyllen oder Echinopsen erklären ließe...?
Gerade diese wurden/werden meist über Stecklinge/Kindel vermehrt und es gibt manchmal Exemplare,deren Blühunwilligkeit gegenüber anderen unter selben Haltungsbedingungen auffällt.

kaktusy
02.03.2011, 20:42
soweit ich mich erinnere ging es um versuche zur zellalterung.......
kann auch im unterrrichtsmaterial meiner tochter (leistungskurs bio) gestanden haben ..... ich komm leider nicht mehr drauf- wo sind die biologen?

Phelice
03.03.2011, 13:03
Also meine Stecklinge waren noch um 1cm Durchmesser. Die Arme stand ihr Leben lang ihr selbst überlassen am Nordfenster, ich hatte sie ans Südfenster verfrachtet und ihr das erste Mal in ihrem Leben Dünger gegeben, und seit da hat sie getrieben wie eine Verrückte, man konnte ihr beim wachsen zusehen. Die Triebe sind natürlich noch nicht so stark, da das ganze noch nicht so lange her ist (ca. um Oktober 2010 rum).


Kaktusy: Auf diese Idee kam ich noch gar nicht! Vielen Dank für dein Experiment. Leider weiss ich nichts über die Herkunft der Pflanze, und somit auch nicht ob sie generativ oder vegetativ "geboren" wurde. Auch nicht, ob sie jemals geblüht hat. Wir kennen uns erst seit Herbst letzten Jahres, aber ich glaube sie liebt mich, da sie so schön treibt.
Vielleicht bekomme ich sie nächtes Jahr mal zum blühen. Dieses Jahr war im Winterquartier leider kein Platz mehr für sie, sie ist echt ein riesiger Klopper. Auch hab ich mich noch nicht getraut, sie umzutopfen, sie steht noch in ihrem Sand-Erde-Gemisch.

http://img529.imageshack.us/img529/8503/dsc3321g.jpg

So sah sie letztes Jahr aus.

Dicksonia
03.03.2011, 13:48
Ich würde mal sagen, das Problem liegt bei den Trieben. Sie sind nicht ausgereift und sehen vergeilt aus. Die besten Aussichten hat man wahrscheinlich bei den alten kurzen Trieben hinten etwas rechts der Topfmitte.


lg

Phelice
03.03.2011, 14:17
OK, dann versuche ich es mit denen. Aber erst im Frühling, um ganz sicher zu gehen ;-)

xDiamondGirlx
03.03.2011, 15:28
mir ist heute beim umtopfen ein Trieb meiner Hildewintera Helms Neue abgebrochen :S

Soll ich den nun erst abtrocknen lassen? Wenn ja, wie lange?

Oder kann ich den gleich ins Kakteensubstrat stecken und trocken ins Winterquartier (ca. 12 - 15 Grad) stellen und dann im April/Mai das erste mal giessen?

http://i63.servimg.com/u/f63/16/23/37/44/hildew13.jpg

Dicksonia
03.03.2011, 15:49
Laß den mal eine Woche trocken und nicht extrem warm liegen, bis er unten trocken ist. Dann kannst du ihn aufrecht lagern, bis du ihn einpflanzt, z.B. auf trockenes Substrat stellen.
Wenn die zu lange liegen, kriegen sie auf der Seite auch Wurzeln.


lg

josef
03.03.2011, 20:04
Hallo Diamondgirl,
ich würde ihn in einen Maxibrief stecken und nach Ahlen schicken.
Es grüßt Josef

xDiamondGirlx
03.03.2011, 21:21
@josef

Hihi ;) bin leider zuu verliebt in diese Sorte.. Das würde mir das Herz rausreissen wenn ich den Kleinen alleine auf so eine grosse Reise schicken müsste ;)

josef
03.03.2011, 21:23
Hallo,
das kann ich gut verstehen.
Es grüßt Josef