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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lehm als Zuschlagstoff



devilbuddy
27.02.2011, 13:48
Hallöchen, ich schon wieder... ;)

Leider kann ich mit der Suche das einfache Wort: "Lehm" nicht finden. Daher muss ich euren Sonntag stören.... :D

Benutz irgendwer von euch Lehm als Zuschlagstoff? Wenn ja, wo bekommt ihr den her? Ich habe keine Lust draußen in irgendeinem "Tümpel" danach zu tauchen etc. Als einzige Möglichkeit im Internet habe ich den Shop von Haage gefunden.

Ich habe mein erstes Kakteenbuch nun endlich bekommen und habe auch im Internet schon gelesen das zB meine Opuntia und meine Agave etwas Lehm im Substrat vertragen könnten, bzw. haben wollen.

Ist Lehm unbedingt erforderlich? Oder kann ich den durch irgendwas ähnliches ersetzen?

Danke! :)

OPUNTIO
27.02.2011, 13:55
In einem Tümpel findet man keinen Lehm auf dem Grund, sondern organischen Schlamm!
Und der ist als Zuschlagsstoff absolut ungeeignet.
Hast du eine Ziegelei in der Nähe? Die sitzen eigentlich immer auf Lehm, bzw. Tongrund. Oder eine alte Tongrube?
Oft reicht es auch schon( je nach Standort) im eigenen Garten bis unter die Humusschicht zu graben.
Gruß Stefan

Leon_
27.02.2011, 14:09
Hallo,

ich denke mal sie meint die Tonschicht die unter dem organischen Schlamm liegt und das Wasser vom Versickern abhält.
Hat Opuntio schon die besten Fundorte für Lehm beschrieben. Allerdings brauchen werder Opuntien noch Agaven unbeding Lehm. Du kannst einfach eine gute Blumenerde statt dem Lehm verwenden.

gruß Leon

kaktusy
27.02.2011, 18:44
lehm macht problem! - so meine erfahrung
1. guter, verwitterter lehm, der nicht mehr pappt wie gift - also kein ton, ist nicht einfach zu bekommen, besonders in grösseren mengen.

2. auch wenn man gut verwitterten lehm hernimmt, kommt es wegen der feinsten partikel immer wieder zu verdichten des substrates und schlechtem wasserabfluss.

eigentlich sind vom lehm nur die mineralien gefragt - also für die kakteen. ich nehm eine hand voll urgesteinsmehl auf ca 5l substrat, das erfüllt den gleichen zweck - ist aber nicht zwingend erforderlich.

MarcoPe
27.02.2011, 22:09
Ich habe Lehm aus Brandenburg von einer Baustelle mitgenommen. Der Lehm wird mit Wasser geschemidig gemacht und durch eine Spätzle-Presse gedrückt. Die Würste, die dabei entstehen, kommen direkt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Kuchenblech. Dann im Ofen bei Höchsttemperatur gebacken. Die Würste zerbröselt geben meinen beliebten Zuschlagstoff, den ich in geringen Mengen für fast alle Substratmischungen verwende.

Meine Erfahrung ist, dass sich um die Lehmklümpchen (die stabil bleiben) besonders viele Wurzeln wachsen.

Marco

DanielDD
27.02.2011, 22:54
Ich habe letzten Sommer in der Nähe meiner Eltern bei einem Spaziergang
einen Klumpen aus der Lehmand vom Pfarrhaus herausgebrochen.
Zu Hause habe ich den Klumpen aufgelöst. Das Stroh lies sich abgießen,
und nach dem Trocknen hatte ich ein schönes feines Pulver.
Dann habe ich der Neugierde halber (so wie mit vielen anderen Substrat-
bestandteilen) ein wenig davon mit Essig übergossen. Das schäumte
noch extremer als der Sand aus der nahegelegenen Kiesgrube.
Ich glaube, die haben beim Bauen Kalk reigemacht.
Das Zeug kommt in kein Substrat mehr rein.

DanielDD

devilbuddy
27.02.2011, 23:41
Danke erstmal an euch alle für eure Meinungen!


Ich habe Lehm aus Brandenburg von einer Baustelle mitgenommen. Der Lehm wird mit Wasser geschemidig gemacht und durch eine Spätzle-Presse gedrückt. Die Würste, die dabei entstehen, kommen direkt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Kuchenblech. Dann im Ofen bei Höchsttemperatur gebacken. Die Würste zerbröselt geben meinen beliebten Zuschlagstoff, den ich in geringen Mengen für fast alle Substratmischungen verwende.

Meine Erfahrung ist, dass sich um die Lehmklümpchen (die stabil bleiben) besonders viele Wurzeln wachsen.

Marco

Das allerdings finde ich interessant. Das ist dann ja theoretisch so ähnlich wie Blähton. Oder? Und durch die enthaltenen Bestandteile aus der Erde (sicher auch Nährstoffe) vll garnicht so schlecht ?!

Aber wo kriegt man solchen Lehm her? Wir haben hier keine Baustellen an denen mit Lehm gearbeitet wird.....

tokai
28.02.2011, 00:20
Wer sich die Arbeit (und Sauerei im Backofen ;) ) ersparen will kann Akadama verwenden (wird auch bei Haage angeboten; ist aber bei jedem Bonsai-Händler zu finden, sogar in unserem Gartencenter gibt's das). Das sind auch Lehmklümpchen die sehr strukturstabil sind.

In der mineralischen Erdmischung von Haage ist auch ein großer Anteil (relativ feiner) Lehm. Muss man also nicht unbedingt extra kaufen. Mit Bims, Sand und/oder Blähschiefer oder auch mit Humus-Anteil gemischt sollte man da eigentlich jeder Kaktee etwas passendes mischen können — denke ich. Praktisch habe ich mit der Haage-Mischung allerdings noch keine Erfahrung, kommt erst morgen bei mir zum Einsatz wenn ich hier um- und eintopfe. :)

Michael Wolf
28.02.2011, 00:39
Hi,

so mach ich das. Wir haben hier Lösslehm anstehen. Ich habe letzten Herbst (wie auch schon früher mal) ca. 3 Körbe Lehm ausgestochen und draussen bei Wind und Wetter gelagert. Es reicht in aller Regel ein Winter und das Zeugs ist mürbe (klumpt also nicht mehr). Ich mische das seit Jahren in das Substrat meiner Pflanzen und habe da noch keine Verluste aus diesem Grund bemerkt.

Bernd ...
28.02.2011, 07:56
ich hole meinen lehm immer dort, wo rohre verlegt werden, oder überhaupt erdarbeiten anstehen, bäume gepflanzt werden, denn da wird ja immer schön tief gebuddelt. dort liegen dann berge von lehm, und man kann sich den besten aussuchen. also nix mit tauchen im tümpel, kaufen oder selber buddeln. man muss halt nur ne tüte mithaben. und mit diesem lehm verfahre ich dann genau wie micha. ich mache ihn aber vorher noch richtig schön nass und lasse ihn für ca 1 jahr bei wind und wetter draussen auf meinem balkon ablagern. wichtig ist auch, dass er frost bekommt.
gruss bernd...

Morgans Beauty
28.02.2011, 13:47
im englischen forum wird auch öfter mal darüber diskutiert und viele user dort nutzen lehm für ihre mesembs. ich fahre einmal im jahr zu einer nahe gelegenen sandgrube, die recht lehmhaltigen sand enthält. wenn dieser mit anderen substratbestandteilen und humus gemischt wird, dann sollte eigentlich genügend lehm enthalten sein. über wirkung und ursachen kann man unterschiedlicher meinung sein, man muss allerdings sein giessverhalten anpassen, da zusätzlich feuchtigkeit gehalten wird. interessant finde ich schon, wie unterschiedlich hier jeder vorgeht um es abzulagern oder "herzustellen" ;-) da weiss ich doch, was ich am kommenden wochenende mache...