Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seramis geeignet für Kakteen?
Hi @
ist dieses seramis geeignet?
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/fxm6-4u.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/fxm6-4u-jpg.html)
MFG Patrick
Hardy_whv
21.02.2011, 16:44
Die Suchfunktion (http://www.kakteenforum.de/search.php?searchid=1182955) ist dein Freund.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Highlander
21.02.2011, 17:09
Hallo Patrick
Wenn Du dein Gießverhalten und die Düngergaben anpasst ist es sehrwohl geeignet. Ich nehme es oft zum Bewurzeln von größeren Kopfstücken und hatte bisher nur gute Erfahrungen damit machen können. Es aber als Substrat zu verwenden, dürfte auf Dauer etwas teuer werden.
Für Blattkakteen, Rhipsalen und Lepismium ist es jedenfalls prima!
Wühlmaus
22.02.2011, 10:41
Hi,
ich habe zwei Schlumbergera darin stehen (mit Erdballen, wie die Anleitung auf der Packung). Sie haben sich bisher nicht beklagt und die blöde Trauermückenplage habe ich damit auch in den Griff bekommen. Es sollte halt darauf geachtet werden, dass kein Wasser mehr im Topf steht. Das könnte bei "richtigen" Kakteen eventuell problematisch sein. Als Zusatz zum Substrat dagegen kann ich es mir ohne weiteres vorstellen.
LG Elke
Liet Kynes
22.02.2011, 12:15
Was mir allgemein an Seramis absolut nicht gefällt : Es stellt sich für mich dar, wie überteuertes Tafelwasser und Convenience Food.
Da steckt absolut nichts besonderes drin, aber man bezahlt den Apothekenpreis. Dazu kommen superschlaue Angestellte in Gartencentern, die den Leuten erzählen mit Seramis bräuchte man nie wieder das Substrat im Topf wechseln, es halte ein Leben lang : Klingt immer wie "Fortbildungsprogramm" vom Sponsor. Um nur kurz die Bresche zu schlagen : Ich habe auch schon in geschlossenen Seramis-Töpfen Kakteen und Euphorbien stehen sehen, in solchen Centern...
Des Weiteren für Volksverdummung halte ich die erweiterte Seramis- Angebotpalette : Diese lustigen Messtäbe für den Wasserstand zum Beispiel, die absolut unzuverlässig sind und nach längerem Stand in der Sonne nach ein paar Wochen bis Monaten schon ihren Dienst einstellen, bzw. gleichzeitig rot und blau anzeigen. Ganz oben drauf kommt noch der "supergünstige Turbodünger", der mit Sicherheit auch niemals umsonst 2-3 € mehr kostet als andere gleichwertige Produkte ;-).
Eben weil die Propaganda-Arbeit der Firma in den Gartencentern so ausgezeichnet funktioniert, wird das Zeug überhaupt noch gekauft, glaube ich. Das geschlossene Seramis-System mag bei populären Grünpflanzen gut funktionieren, ist aber eher für Pflegefaule und Laien geeignet, die sich kein weiteres Wissen aneignen sondern nur Deko-Pflanzen haben möchten . Früher standen an diesen Stellen Hydrokulturbehälter. Seramis hat halt einen Weg gefunden, dass selbst Erdrückstände im System nicht zur Fäulnis führen, im Gegensatz zu Hydro. So kompakt an den Mann gebracht, lässt es sich eben alles überteuert verkaufen.
Im Bezug auf unsere Verwendungsmöglichkeit als Substratzuschlagstoff denke ich, man kann auf 5 Kg schon 1-2 € sparen, wenn man sie in gemischte Zuschlagstoffe (Bims,Perlite,Zeolith,Kieselgur,Blähschiefer,Laval it,humose Produkte etc...)aus dem Spezialhandel investiert. Selbst wenn man nicht in der Nähe eines solchen wohnt : Man bekommt dann für den durch Versandkosten entstandenen etwa gleichen Preis wenigstens Substrate, die ausgewogen zusammengestellt sind, oder zusammengestellt werden können. Seramis alleine halte ich auch für gehaltlos (schon ausprobiert bei Pachypodium lamerei), da braucht man eh noch die anderen Zuschlagstoffe sonst wächst auch eine sukkulente Pflanze nicht. Wer im Gartencenter (wie ich vor ca. 12 Jahren) einfach Kakteenerde und Seramis kauft und dieses Komponenten mischt, erhält zwar ein teures, eventuell brauchbares Substratgemisch, aber sicher kein optimales. Da kommt es schon günstiger Aquarien-Quarzkies mittlerer Körnung zum Strecken von torfiger Kakteenerde zu verwenden, wenn man wirklich keine andere Wahl als das Gartencenter als Bezugsquelle hat. Bleibt aber suboptimal weil unausgewogen komponiert.
Thomas Kühlke
22.02.2011, 13:54
8) Moin,
dem schliesse ich mich mal fast kommentarlos an.
Ich kenne persönlich keinen erfahrenen Sukkulentenpfleger, der auch nur ansatzweise Seramis noch verwendet. Ich weiß von einem Kakteenfreund aus der örtlichen Gruppe, dass er es mal ausprobiert hat, es ihm aber zu stark basisch reagierte und deshalb sofort wieder die Finger davon lies.
Es ist halt nur ein simples Tongranulat, mehr nicht!
ciao, Tom.
hi @
danke für die wertvollen infos, ich werde es gleich wieder in das gartencenter bringen und mein geld verlangen, wenn es ech nix bringt.
Danke das ihr mich vor einer dumheit bewahrt habt.
MFG Patrick
Ich stimme absolut zu. Wobei ich ca 5% Seramies verwende da ich von vielen schon gehört habe das es ein guter Zuschlagsstoff und Wasser/Nährstoffspeicher seien soll. Ich selber bin aber was das Erdemischen angeht noch ziemlich unerfahren und kann nur von dem sprechen was ich gelesen habe.
Aber ich denke mit Bims oder Zeolith kommt du selbst mit Versandkosten billiger bei weg und soll ähnliche eigenschaften haben.
MfG Ben
Liet Kynes
22.02.2011, 15:58
Einen Ausnahmefall muss ich übrigens noch einräumen : Eine Agave victoria-reginae gibt sich seit Jahren bei mir in einem alten Rest Seramis im Topf zufrieden. Dieser ist allerdings Drainage-fähig gemacht und sie überwintert immer völlig trocken. Aber Agaven sind sowieso eine Ausnahme bei Robustheit und Substrat-Toleranz, wie ich finde.
christinag
28.02.2011, 00:14
Hallo zusammen!
Da bin ich völlig anderer Meinung. Ich komme nicht mehr ohne aus. Ausser den normalen Vorzügen, hat es nämlich noch welche, die bei mir recht schwerwiegend sind: 1. Habe einen Kater der mir alles runterschmeisst. Einen Topf Seramis aufzufegen ist mir lieber als einen Topf brauner Erde und noch Flecken wischen.:-? 2. Ich bin allergisch gegen Gartenerde und auch Erde in Töpfen. Es macht auch weniger Schimmel. Seitdem ich Seramis verwende habe ich keine Beschwerden vom Einatmen und äusserst selten Beschwerden beim Anfassen.
....Da steckt absolut nichts besonderes drin, ...
Das halte ich für einen Vorteil. Es ist inertes Material, das nichts bewirkt ausser ein Bodensubstrat zu sein, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben.
Dazu kommen superschlaue Angestellte in Gartencentern, die den Leuten erzählen mit Seramis bräuchte man nie wieder das Substrat im Topf wechseln, es halte ein Leben lang : Klingt immer wie "Fortbildungsprogramm" vom Sponsor.
Kann sein, aber stimmt. Ich habe das gleiche Material schon seit 20 Jahren in Gebrauch. Und nicht nur als Kakteensubstrat!
Des Weiteren für Volksverdummung halte ich die erweiterte Seramis- Angebotpalette : Diese lustigen Messtäbe für den Wasserstand zum Beispiel, die absolut unzuverlässig sind und nach längerem Stand in der Sonne nach ein paar Wochen bis Monaten schon ihren Dienst einstellen, bzw. gleichzeitig rot und blau anzeigen.
Bloss Finger weg davon. Die Augen öffnen und die Farbe des Substrates oder das Gewicht des Topfes beurteilen. Das Anklopfen und dadurch die Feuchtigkeit zu beurteilen funktioniert jedoch nicht so gut als wie bei Erde oder Sand.
Ganz oben drauf kommt noch der "supergünstige Turbodünger", der mit Sicherheit auch niemals umsonst 2-3 € mehr kostet als andere gleichwertige Produkte ;-).
Ich fertige eigenen Dünger an. Warum machen das nur die Aquarianer und nicht öfter die Kakteenliebhaber? :grin:
Eben weil die Propaganda-Arbeit der Firma in den Gartencentern so ausgezeichnet funktioniert, wird das Zeug überhaupt noch gekauft,
Ich glaube nicht das das der einzige Grund ist. Hierzulande (In Schweden) ist es nicht erhältlich, hier gibt es auch keine Reklame dafür, Leute lassen sich aber trotzdem das Zeug zur Freude der Post noch teurer schicken!
So kompakt an den Mann gebracht, lässt es sich eben alles überteuert verkaufen.
Ich persönlich habe lange nach so ein Substrat gesucht, und bin ganz ohne Reklame zu lesen darauf gekommen.
Im Bezug auf unsere Verwendungsmöglichkeit als Substratzuschlagstoff denke ich, man kann auf 5 Kg schon 1-2 € sparen, wenn man sie in gemischte Zuschlagstoffe (Bims,Perlite,Zeolith,Kieselgur,Blähschiefer,Laval it,humose Produkte etc...)aus dem Spezialhandel investiert.
Ich kann Zeolith nicht ohne weiteres empfehlen, da es kein einheitlicher Stoff ist sondern verschiedene Produkte enthalten kann, die u.U. beispielsweise den pH-wert verändern können. Das Seramis tut es auf keinen Fall, denn es ist inertes Material, bereits gebrannt. Das einzige was bei Seramis passieren könnte ist das die im Wasser enthaltenen Salze oder Härtebildner, sich in den Poren des Substrates anreichern können, um danach bei Veränderungen in dem Wasserhaushalt wieder auslösen können. Etwa wie Filterkohle, das Stoffe aufnimmt, um dann wieder abzugeben.
Seramis alleine halte ich auch für gehaltlos (schon ausprobiert bei Pachypodium lamerei), da braucht man eh noch die anderen Zuschlagstoffe sonst wächst auch eine sukkulente Pflanze nicht.
Logisch.
Wer im Gartencenter (wie ich vor ca. 12 Jahren) einfach Kakteenerde und Seramis kauft und dieses Komponenten mischt, erhält zwar ein teures, eventuell brauchbares Substratgemisch, aber sicher kein optimales. Da kommt es schon günstiger Aquarien-Quarzkies mittlerer Körnung zum Strecken ...
Zum Strecken vielleicht, aber es hat nicht die Vorzüge des Seramis das es Poren enthält. Dadurch kann Feuchtigkeit aufgenommen und an die Wurzeln abgegeben werden. Überschüssige Staunässe verschwindet. Das tut es natürlich auch von Kies usw.
Einziges Problem so wie ich das sehe, ist das das Substrat sehr leicht ist. Es gibt keinen guten Halt für schwere hängende Pflanzen oder hohe Kakteen mit geringen Wurzelballen. Hier funktioniert es besser mit irgendein ausgewogenes Sand-torfgemisch oder was man nun eben vorzieht. OK, die Farbe kann auch etwas stark sein. Ein braunes Substrat wäre mir lieber, besonders bei Orchideen mit Blütenfarben die nicht zum Terrakotta passen.
Seramis werwende ich auch in anderen Funktionen als Erdsubstrat: Ich nehme es in Aquarienfilter und als Substrat für Wurmzuchten (Fischfutter). Ich muss sagen, ich komme heute gar nicht mehr ohne das Zeug aus! Es lässt sich auch endlos regenerieren.
MfG
Christina G
...
Ich fertige eigenen Dünger an. Warum machen das nur die Aquarianer und nicht öfter die Kakteenliebhaber? :grin:
Wie machen das denn die Aquarianer? Braucht man ein Aquarium, um sich den Dünger selbst herzustellen? Giesst du mit Fischwasser? Erzähl doch mal!
Ich kann Zeolith nicht ohne weiteres empfehlen, da es kein einheitlicher Stoff ist sondern verschiedene Produkte enthalten kann, die u.U. beispielsweise den pH-wert verändern können. Das Seramis tut es auf keinen Fall, denn es ist inertes Material, bereits gebrannt.
...
Zeolith verändert den pH-Wert nicht, sondern hält ihn stabil. Eher würde ich Seramis (das ja aus Ton besteht) unterstellen, den pH-Wert ungünstig zu verändern, wenn man es in reiner Form verwendet.
Epiphytische Kakteen lassen sich gut in Seramis bewurzeln...
http://www.kuas-forum.de/viewtopic.php?f=109&t=1297&hilit=seramis
Thomas Kühlke
28.02.2011, 13:32
8) Moin,
der gute alte Bims ist ebenso vielporig und speicherfähig!
Kann die Argumente von Christina nur in Bezug auf ihre Gesundheit hin nachvollziehen, wenn es um humose Substrate geht. Mineralische Substrate enthalten keine "Erde" somit wäre dies Problem auch ohne Seramis zu lösen.
Ein Sand-Torf-Gemisch für Kakteen? Um Gottes Willen.......!
ciao, Tom.
hawanafsu
28.02.2011, 18:27
8) Moin,
Ein Sand-Torf-Gemisch für Kakteen? Um Gottes Willen.......!
ciao, Tom.
Hmmm....funktioniert aber offenbar im Erwerbsgartenbau hervorragend zur Anzucht diverser Kakteen, Aloearten und Euphorbien...Die Ausfälle sollen sehr gering sein...
Was Seramis angeht....so habe ich den Eindruck, das es das Wachstum mancher Sukkulenten negativ beeinflusst..Auch traue ich den Packungsangaben nicht ganz....angeblich soll das Tongranulat schwach sauer reagieren. Schwer zu glauben.....
Bei Orchideenliebhabern gibt es übrigens die gleiche Diskussion, pro und kontra, so ist das im Leben. Ich persönlich verwende kein Seramis, da es m.E. gegen die natürlichen Bedingungen von Kakteen spricht.
8) Moin,
der gute alte Bims ist ebenso vielporig und speicherfähig!
Kann die Argumente von Christina nur in Bezug auf ihre Gesundheit hin nachvollziehen, wenn es um humose Substrate geht. Mineralische Substrate enthalten keine "Erde" somit wäre dies Problem auch ohne Seramis zu lösen.
Ein Sand-Torf-Gemisch für Kakteen? Um Gottes Willen.......!
ciao, Tom.
Hallo,
was spricht Deiner Meinung nach gegen ein Sand-Torf-Gemisch?
Thomas Kühlke
28.02.2011, 19:35
8) Moin Michael, moin Hawanafsu,
erstens einmal grundsätzlich, Torfabbau zerstört intakte Natur!!
Des weiteren wird TKS(Torfkultursubstrat) nur im gewerblichen Anbau zur "schnellen" Anzucht verwendet. Die Pflanzen werden in überdüngtem Gemisch(oft sogar reiner Torf) in kürzester Zeit verkaufsfähig getrieben.
Werden nach dem Kauf einer solchen Pflanze nicht sofort wieder die "Anzuchtbedingungen" geliefert, gibt´s die ersten "Pflegeprobleme". Das TKS trocknet schnell durch. Ist aber hydroskopisch, neigt also zum Wasserziehen. Über die Wurzeln wird dann der Pflanze wieder Wasser entzogen, diese fängt an zu schrumpeln.
Deshalb immer nach dem Kauf das TKS entfernen und gegen geeignetes Substrat tauschen. Dadurch, dass diese Pflanzen so extrem getrieben sind, neigen sie zu Schädlingsbefall. Das ist der Grund, weshalb man in "Baumärkten" so oft Schädlingen in diesen Pflanzen vorfindet.
Also, TKS in der eigenen Sammlung? Niemals!!
ciao, Tom.
Das sind gute Argumente Tom! Ich verwende normale Blumenerde und mische diese mit Aquarienkies, dies reicht für die meisten Kakteen aus. Ansonsten mische ich desöfteren mit mineralischer oder lehmiger Erde, daß war's.
Liet Kynes
28.02.2011, 19:48
Ich versuchs in meinem Sinne nochmal etwas zu reduzieren : Warum für 7 € einen 5l Sack Seramis kaufen, den man als Substrat dann noch mit anderen Stoffen ergänzen muss, wenn ich billiger oder gleich teuer komplette Substratgemische/Einzelkomponenten von diversen spezialisierten Versendern beziehen kann ? Seramis gibts außerdem nur in einer Körnung, das ist auch noch so ein Punkt.
Klar kann man das Zeug genauso betrachten wie andere Zuschlagstoffe auch, aber das macht es einfach nicht günstiger oder vollwertiger.
Theoretisch kann man auch Blähton "crushen" und erhält einen ebenso geeigneten Zuschlagstoff.
Zum Recyclen : Na klar kann man Seramis auch ewig wiederverwenden, wenn man es entsprechend reinigt. Das sollte aber auch mit den anderen Zuschlagstoffen gehen. Fragt sich nur, ob das so sinnvoll ist. Denn man hat ja keinen mikroskopischen Blick und erkennt einfach nicht, ob sich vielleicht ungünstige Stoffe/Sporen/Erreger darin angespeichert haben, die man eben nicht mehr heraus bekommt. Bei einer Monstera oder Dieffenbachia ist sowas noch kaum von Belang, da kann ich den Topf einfach ein Jahrzehnt unangetastet lassen, auch wenns vielleicht dann die letzten 5 Jahre davon geringeres Wachstum bedeuten würde : Die Pflanzen überleben das. Bei KuaS wäre es mir alleine schon psychologisch zu heikel. Wenn dann seltsame Krankheitsbilder auftreten kann man nämlich garnicht mehr ausschließen, ob vllt. recycletes Substrat eine Ursache gewesen ist.
Seriöse Fachgeschäfte geben den PH-Wert ihrer Substrate übrigens auch an.
Wenn es um das Gewicht eines Substrates geht, wird man außerdem wohl auch nicht darum herum kommen, dichtere Materialien beizumischen, die dann weniger porös und speichernd sind. Das bedeutet ja nicht, dass man keine ausgewogene Mischung hinbekommen kann. Wenn man unbedingt in Seramis topfen will und die Pflanze in der Ampel bleiben soll, kann man ja noch Lava, Granitgrus oder Quarzkies mit hinein mischen. Ein Teil des Substrates speichert dann halt, der andere sorgt für Stabilität...Geht aber halt auch immer ohne das teure Zeug, mehr will ich eigentlich nicht hervorheben.
Mir persönlich ist es zudem auch sympathischer, mittelständische Unternehmen in ihrer Arbeit zu unterstützen, als solche Großkonzerne.
Letzteren gehen wir nämlich auch hinten vorbei, da zählt die breite Masse und nicht der Enthusiast. Die treiben auch keine praktische Wissenschaft in unserem Sinne voran. Außerdem könnten die auch noch viel billiger wenn sie wollten. Die kleineren können das nicht so unbedingt.
Aber wie ja etwas anders schon geschrieben wurde : Alles Geschmacksache.
christinag
01.03.2011, 03:47
Hallo zusammen,
Wie machen das denn die Aquarianer? Braucht man ein Aquarium, um sich den Dünger selbst herzustellen? Giesst du mit Fischwasser? Erzähl doch mal!.
*Lach* Nein. Aquarianer die auf Wasserpflanzen spezialisiert sind, mixen ihren eigenen Dünger. Man besorgt sich die verschiedenen Pulver, etwa Kaliumphosphat usw. und mixt sich eine Lösung die verdünnt im Aquarium eingegeben wird. Was genau und wieviel, darüber wird in Aquarienforen ständig debattiert. Es gibt auch Leute die einen Mittelweg gehen, sich ein fertiges Mineralpräparat und ein generelles Präparat (Mikrodünger bez. Hauptdünger) besorgen und das zugeben. Oder ganz faule die nur einen Eisendünger benutzen. Ein kleiner Rest besorgt sich die teuren Fertigpräparate und nehmen Diese. Die Aquariendünger sind vergleichbar mit Hydrokulturdünger oder möglicherweise Palmendünger aber mit weniger Nitrat und Phosphat, da ein Übermass leicht zu Algenprobleme führen kann.
Zeolith verändert den pH-Wert nicht, sondern hält ihn stabil. Eher würde ich Seramis (das ja aus Ton besteht) unterstellen, den pH-Wert ungünstig zu verändern, wenn man es in reiner Form verwendet.
Zeolith ist meist nicht pH-stabil. Es beinhaltet Minerale die bei Zusatz von Wasserleitungswasser oder etwa Osmosewasser leicht in Lösung gehen können. Zeolith ist nicht ein Material sondern mehrere, die unter diesem Namen verkauft werden. Es handelt sich um diverse Aluminiumsilikate. Sie enthalten Natrium oder Kalcium oder beides, diese Stoffe können auch abgegeben werden. Dies bedeutet ein almähliches Aufsalzen des Bodens. In Pflanz-zusammenhängen ist das wohl zu verkraften, da das nur sehr langsam geschieht. Im Aquarium allerdings schneller negativ bemerkbar. Zeolith hat sehr hohes CEC, also Kationen-austausch-vermögen. Beispielsweise werden die Aluminium-ionen gegen im Boden oder im Wasser enthaltene Eisen- und Magnesiumionen ausgetauscht. Das passiert wenn leicht salzhaltiges Wasser zugesetzt wird. Diese Salze sind in einem Lehmgemisch oder bei, wie jemand vorgeschlagen hatte, auch in Aquarienkies vorhanden. Gerade Aquarienkies ist in der Regel Kalciumhaltig und gibt viele pH-erhöhende Stoffe im Wasser ab. Für meine Orchideen würde sich das fatal auswirken. Es gibt auch Aquarienkiese die nicht reagieren, diese sind aber recht schwierig zu bekommen. Da muss man Glück haben oder mit Salzsäure austesten.
Seramis ist nicht mit Ton gleichzustellen, es ist gebrannt. Noch härter ist natürlich Bimsgestein. Ich wusste nicht das man es als Kakteensubstrat nimmt. Es ist hier in Schweden nicht erhältlich. Schade, es müsste eigentlich wunderbar klappen. Wo kauft man das in Deutschland, im Baumarkt oder im Gartencenter? Wird es in mehrere Farben und Körnungen vertrieben?
..... Lava, Granitgrus oder Quarzkies mit hinein mischen. Ein Teil des Substrates speichert dann halt, der andere sorgt für Stabilität...Geht aber halt auch immer ohne das teure Zeug, mehr will ich eigentlich nicht hervorheben.
Hier ist die Preislage umgekehrt.
Mir persönlich ist es zudem auch sympathischer, mittelständische Unternehmen in ihrer Arbeit zu unterstützen, als solche Großkonzerne.
Mir auch. Unbedingt! Aber wenn wir gerade bei topicfremden Beweggründen sind, können wir ja von Energieverschwendung bei der Herstellung reden. Seramis ist ein sehr hochspezialisiertes Produkt das bei einem Vergleich hier nicht gut abschneidet. Aus dieser Sícht könnte man das Zeug sehr wohl mit natürlicheren Materialien ersetzen. Allerdings machen wir stattdessen dabei die Natur mit unseren Abbauvorgängen kaputt... Wie bei Torfabbau auch. Gehoppst wie gesprungen? Alles nicht ganz einfach.
MfG
Christina
Aaalso.
Zum Dünger selber mischen: Das halte ich für sehr sinnvoll, wenn man viele Pflanzen mit den verschiedensten spezialisierten Nährstoffansprüchen hat. Für mich persönlich stellt sich aber das Problem, dass ich in Chemie nie gut war, und bevor ich das Universum in die Luft jage (das wollen wir doch nicht), kaufe ich lieber einmal fertigen Kakteendünger und wechsel immer das Präparat wenn die Flasche leer ist, sowie für die anderen (nichtsukkulenten) Pflanzen auch bei ihrem Dünger. Ich weiss wohl theoretisch was man bei Einzeldüngern beachten muss, wenn man sie mischt (bzw. wissen ist gelogen, ich weiss wo in welchem Buch ich es spontan nachschlagen könnte wenn ich es brauche :grin:), aber praktisch habe ich es selber noch nie gemacht. Im Dreisatz bin ich jetzt auch nicht der Crack, und beim Düngerkreuz hört es komplett auf. Vielleicht beschäftige ich mich später mal mit eigenen Düngermischungen, für den Moment bin ich schon mit Substratmischungen ziemlich ausgelastet :grin:.
Zum Zeolith werde ich mich mal noch tiefer in die Materie einarbeiten müssen, wie ich sehe.
Bims ist für den Grossteil der Kakteenhalter mit der wichtigste Bestandteil. Ich persönlich habe mir lange die Hacken wund gerannt und einige Liter Sprit verblasen, bis ich dann mal welches bei Vulkatec bestellt habe. Wo anders gibt es das auch, z.B. Haage oder Koch.
Wird in allen möglichen und gewünschten Körnungen angeboten. Der Bims den ich bestellt hatte ist überwiegend weiss (aber erst nach dem waschen, vorher war er braun weil das ganze Rieselzeugs dran geklebt hat :roll:) es sind auch ein paar dunkle (graue) Steinchen dazwischen, ich habe den Verdacht dass sie den Bims gestreckt haben, es stand drauf "zur Dachbegrünung". Macht aber nichts, da ist nichts drin was für Kakteen schlecht ist.
Und zum Thema Natur kaputt machen: Da ist Seramis beiweitem nicht der grösste Verbrecher. Aber wenn ich jetzt damit anfange, komm ich bis heute Abend zu nix mehr und die Tastatur bricht zusammen ;-)
In diesem Sinne: Schönen Dienstag euch allen! :p
Thomas Kühlke
01.03.2011, 13:07
8) Moin Christina,
Seramis ist gebrannter Ton!! Und mit allen anderen Tongranulaten vergleichbar, denn die sind auch gebrannt!
Bims, Lava etc. sind in jedem Fall günstiger zu bekommen!
ciao, Tom.
Liet Kynes
01.03.2011, 13:28
Es ist auf jeden Fall interessant, mal die Lage zur Sache aus Schweden zu hören. Hier bekommt man Seramis wirklich überall wo Gartencenter oder Gärtnerei drauf steht. An der Kasse liegen dann die Info-Faltblätter dazu aus. Wenn man sich Substrat selbst zusammenstellt, bekommt man S. also wesentlich leichter als die anderen erwähnten Zuschlagstoffe. Die meisten Betriebe in meiner Region bieten kaum Alternativen an. Daher ging der Weg bei mir auch umgekehrt und mir wurden die anderen Stoffe erst später zugänglich, nachdem ich geforscht hatte.
Psychologisch betrachtet spielt Zugänglichkeit ja auch eine gewisse (unbewusste) Rolle bei Wertschätzungen, was auch ein Faktor für die unterschiedlichen Einstellungen zu solchen Substanzen sein könnte.
Am Ende ist natürlich am Wichtigsten, dass man selbst sich bei der Anwendung für die eigenen Schützlinge wohl fühlt.
Ansonsten kann ich zum Thema Zeolith nur sagen, dass ich nur dort beziehe wo der PH Wert angegeben wird und es getestet wurde. Bei Bims schwanken die Werte wohl ebenso, weshalb bei Schwarz dieses Material z.B aus dem Versand genommen wurde, als es für diesen Händler mal nicht in optimaler Reinheit erhältlich war.
Solange diesbezüglich Qualitätskontrolle seitens des Fachbetriebes besteht, bin ich mir sicher genug. Die Literatur empfiehlt diese natürlichen Stoffe jedenfalls durchgehend. Blähton wird übrigens auch grundsätzlich gebrannt, befindet sich bei mir aber auch nicht (mehr) in Verwendung.
Moin zusammen,
bei allen Substratbestandteilen, die hier diskutiert werden, handelt es sich um Naturprodukte. Und deshalb schwanken die Eigenschaften mitunter sehr. Insbesondere dann, wenn es sich um Sammelbegriffe (Bims, Ton, Lehm, Zeolith, Schiefer etc.) handelt, die nicht einmal in ihrer chemischen Zusammensetzung konstant sind. Es empfiehlt sich daher also immer, Produkte aus neuen Quellen (z.B. Bims von einem anderen Händler) gründlich zu überprüfen.
Es stimmt auch, dass Seramis "nur" gebrannter Lehm ist wie jeder andere Blähton auch. Nur ist eben Lehm nicht gleich Lehm und deswegen unterscheiden sich auch diese (bearbeiteten) Produkte z.T. erheblich.
Es wurde hier schon viel Richtiges gesagt, aber zu folgender Aussage von Christina muss ich noch meinen Senf geben:
Zeolith ist meist nicht pH-stabil. Es beinhaltet Minerale die bei Zusatz von Wasserleitungswasser oder etwa Osmosewasser leicht in Lösung gehen können. Zeolith ist nicht ein Material sondern mehrere, die unter diesem Namen verkauft werden. Es handelt sich um diverse Aluminiumsilikate. Sie enthalten Natrium oder Kalcium oder beides, diese Stoffe können auch abgegeben werden. Dies bedeutet ein almähliches Aufsalzen des Bodens. In Pflanz-zusammenhängen ist das wohl zu verkraften, da das nur sehr langsam geschieht. Im Aquarium allerdings schneller negativ bemerkbar. Zeolith hat sehr hohes CEC, also Kationen-austausch-vermögen. Beispielsweise werden die Aluminium-ionen gegen im Boden oder im Wasser enthaltene Eisen- und Magnesiumionen ausgetauscht. Das passiert wenn leicht salzhaltiges Wasser zugesetzt wird. Diese Salze sind in einem Lehmgemisch oder bei, wie jemand vorgeschlagen hatte, auch in Aquarienkies vorhanden. Gerade Aquarienkies ist in der Regel Kalciumhaltig und gibt viele pH-erhöhende Stoffe im Wasser ab. Für meine Orchideen würde sich das fatal auswirken. Es gibt auch Aquarienkiese die nicht reagieren, diese sind aber recht schwierig zu bekommen. Da muss man Glück haben oder mit Salzsäure austesten.
Es ist richtig, dass Zeolith eine hohe Kationenaustauschkapazität hat. Das bedeutet, dass die Oberfläche mit Metallionen oder mit Protonen (die für die saure Wirkung maßgeblich sind) belegt ist. Diese können recht einfach durch andere Ionen (die im Überschuss vorhanden sind) ausgetauscht werden. Bei Verwendung von wenig mineralisiertem Wasser (dest. Wasser, Regenwasser) sind das in der Regel Protonen. Das führt natürlich dazu, dass der pH-Wert verändert wird. Das halte ich aber für weniger schlimm, da sich relativ schnell ein Gleichgewicht einstellen wird.
Mit ein wenig Vorbehandlung kann man diese Eigenschaft auch sehr gut für die eigenen Zwecke nutzen: wäscht man den Zeolith vor der Verwendung als Substratbestandteil mit leicht sauren Lösungen, werden die Oberflächen mit Protonen belegt, die (vielleicht unerwünschten) Metallionen werden ausgewaschen. Dieses Material wird dann leicht sauer reagieren und Einflüsse, die zu einer Anhebung des pH-Werts führen, abpuffern. Oder man wäscht den Zeolith vor Verwendung mit Düngerlösung, dies führt zu einer Belegung mit den Pflanzennährstoffen, die wiederum nach und nach ausgewaschen werden. Man bastelt sich sozusagen einen schwachen Langzeitdünger.
Was ich nicht so bestätigen kann, ist eine Aufsalzung/Versalzung des Bodens durch die Freisetzung von Natrium oder Calcium. Im Gegenteil, diese Ionen sind ja im Substrat von Anfang an vorhanden und werden durch Gießen nach und nach ausgewaschen. Ebenso wenig glaube ich, dass Aluminium freigesetzt wird, sofern dies nicht herkunftsbedingt auf der Oberfläche sitzt. Aber in der Regel sind die Al-Atome Bestandteile des Kristallgerüsts, die nicht ausgetauscht werden.
Die allgemeine Aussage, dass irgendwelche Salze aus dem Aquarienkies stammen und den pH-Wert erhöhen, kann ich auch nicht so stehen lassen. Der Begriff Kies ist eigentlich nur eine Größenangabe für rundgeschliffene Gesteine (2-63mm; kleinere Korngrößen werden Sand genannt), das Aquarium steht nur zum Zweck der Gewinnoptimierung davor. Es kann sich also um alles handeln, vom chemisch inerten Quarz bis zu reinem Kalk... Auch hier ist es eine Frage der Herkunft.
christinag
01.03.2011, 22:53
Hallo,
...bei allen Substratbestandteilen, die hier diskutiert werden, handelt es sich um Naturprodukte. Und deshalb schwanken die Eigenschaften mitunter sehr. Insbesondere dann, wenn es sich um Sammelbegriffe (Bims, Ton, Lehm, Zeolith, Schiefer etc.) handelt, die nicht einmal in ihrer chemischen Zusammensetzung konstant sind. Es empfiehlt sich daher also immer, Produkte aus neuen Quellen (z.B. Bims von einem anderen Händler) gründlich zu überprüfen.
Genau.
Es stimmt auch, dass Seramis "nur" gebrannter Lehm ist wie jeder andere Blähton auch. Nur ist eben Lehm nicht gleich Lehm und deswegen unterscheiden sich auch diese (bearbeiteten) Produkte z.T. erheblich.
Genau. Ich habe früher viele unterschiedliche Produkte in dieser Reige getestet, auch als Bodenverbesserer. Ich bin letzendlich von den "doppelt gebrannten" weggekommen. Sie hatten eine geringere Wasserspeicherung und waren mir auch etwas zu fippelig. Sie bliesen mir zum Teil sogar von dem Balkon aus den Töpfen weg ...
...dies führt zu einer Belegung mit den Pflanzennährstoffen, die wiederum nach und nach ausgewaschen werden.
Ja und da haben wir auch das eigentliche Problem. Die Materialien sind ja nicht immer selber "reagent", es besteht jedoch einen porenbedingten Austausch mit der Umgebung, was spätere Auswirkungen mit sich zieht. Ich kann mir aber keine richtig vereerende Wirkungen bei der Verwendung als Pflanzsubstrat bei Kakteen vorstellen (Zeolith). Die meisten Leute nehmen es ja nicht solo, sondern mit etwas anderem gemischt.
Es kann sich also um alles handeln, vom chemisch inerten Quarz bis zu reinem Kalk...
Richtig - man sollte sich immer gründlich erkundigen was man sich da besorgt, egal zu welchem Zweck. Und ich habe es längst aufgegeben, mich auf Herstellerangaben zu verlassen. Durch die Praxis stellt sich heraus was funktioniert und was nicht.
MfG
Christina G
Thomas Kühlke
02.03.2011, 00:12
8) Moin,
durch die Praxis hat sich für mich herausgestellt, dass Seramis für Kakteen absolut nicht funktioniert!!
ciao, Tom.
Moin zusammen,
ich hatte in meinem elend langen Beitrag noch etwas vergessen zu erwähnen:
Seramis hab ich noch nie ausprobiert, ist mir zu teuer...
hallo
meine eriocacteen standen die letzten 10 jahre bis 2009 in seramis nur der wurzelkern war kakteenerde vom baumarkt. ich hatte mal 25 kg seramis geschenkt bekommen. da es beim umtopfen schwierig war den den grossen erioc. leninghausii ( kopflastig ) sicher umzupflanzen, hatte ich mich entschlossen nach entfernen von wurzelresten und erde, die großen erioc. leninghausii ( die anderen großen erioc. auch ) in seramis zu pflanzen. das zeug wird hart wie beton. 2010 bin ich wieder auf kakteenerde um gestiegen, weil der vorrat zu ende ging und ich mir seramis nie kaufen würde zu teuer. dünger ganz normal 1- 2 mal im monat. hier nochmal fotos, aber die meisten kennen sie ja schon !!
ich habe nur positve erfahrungen mit seramis gemacht.
mfg klaus
http://www.bildercache.de/thumb/20110302-083051-403.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110302-083051-403.jpg) http://www.bildercache.de/thumb/20110302-083937-551.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110302-083937-551.jpg)
http://www.bildercache.de/thumb/20110302-083157-936.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110302-083157-936.jpg)http://www.bildercache.de/thumb/20110302-083402-896.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110302-083402-896.jpg)
Dicksonia
02.03.2011, 11:43
Seramis habe ich vor gefühlten hundert Jahren mal ausprobiert und jahrelang eine Hatiora salicornioides drin gehalten. Okay, sie sterben nicht, aber sie wachsen auch nicht richtig, außer man düngt regelmäßig.
Für so Schlumis wie mich, die sich sowas nicht merken können und nur düngen, wenn sie gerade mal dran denken, ist das nichts.
Blöd fand ich, daß man überschüssiges Wasser nur schwer wieder raus bekommt. Ohne Wasserstandsanzeiger ist es für mich immer etwas schwierig gewesen, die richtige Menge Wasser abzuschätzen. Wenn zuviel drin stehen bleibt, ist´s ja eigentlich eine Form von Hydrokultur.
Aus dieser Überlegung heraus habe ich letztes Frühjahr ein Epiphyllum in Hydro gesetzt und oh Wunder, es wächst auch gut.
Unterschied zwischen Hydro und Seramis ist aber der extreme Preisunterschied in der Anschaffung. Für 80l Blähton zahle ich 15 Euro. Damit kann man etliche Pflanzen topfen. Die Wasserstandsanzeiger gibt´s immer mal für 10 Cent und einen wasserdichten Topf brauche ich für beide Methoden.
lg
DanielDD
02.03.2011, 17:02
durch die Praxis hat sich für mich herausgestellt, dass Seramis für Kakteen absolut nicht funktioniert!!
Ich war vor einigen Wochen zu Besuch bei einem erfahrenem Hobbyzüchter, der
auch in diesem Forum hoch angesehen ist. Bei ihm habe ich mehrere Anzuchten
gesehen, bei denen kleine Sämlinge in Seramis standen. Zumindestens die obere
Schicht war reines Seramis, und die Sämlinge wuchsen prächtig.
DanielDD
Ist jetzt nur so eine Vermutung ins blaue, aber könnte es eventuell möglich sein, dass es an den jeweiligen Kulturbedingungen liegt, ob Pflanzen in Seramis gedeihen, oder nicht? Substrat ist ja nicht der einzige Faktor.
Dicksonia
02.03.2011, 17:36
Naja, wie gesagt, einen guten Volldünger sollte man geben und die Umgebung darf nicht zu kalt und windig sein, von wegen Verdunstungskälte. Licht ist ja sowieso klar. Wüßte nicht, was man da falsch machen könnte, außer nicht zu gießen. :confused:
lg
Thomas Kühlke
02.03.2011, 18:17
8) Moin ,
über 40 Jahre Frühbeete!!
ciao, Tom.
Thomas Kühlke
02.03.2011, 18:20
8) Moin,
Hoppla, da sollte eine 3 stehen, statt der 4.
Also 30 Jahre!!
ciao, Tom.
Liet Kynes
02.03.2011, 19:38
@ DanielDD : Mich würde jetzt interessieren, ob der betreffende Züchter dabei die Körnung des Originalproduktes beibehält, oder das Granulat nochmal mörsert. Fein gemahlen könnte ich mir eine entsprechende Funktion zur Aussaat durchaus vorstellen, ansonsten finde ich die Körnung etwas zu grob. Aussaatsubstrat ist echt auch ein spezielles Thema für sich. Viel länger als 1 Jahr verbleiben die Sämlinge darin ja nicht und erwachsene Pflanzen haben andere Vorlieben als Sämlinge.
Hallo Leute,
da passt es ja, dass ich gerade mal wieder ein paar Fotos meiner Aussaaten 2010/2011 gemacht habe:
http://www.bildercache.de/minibild/20110302-210104-80.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20110302-210104-80.jpg)
Die Aussaat erfolgte auf reines Seramis. Ich hatte anfangs gesiebt, um kleinere Körner nach oben zu bekommen, aber das bringt meiner Meinung nach nichts.
Die Keimung erfolgte gleichmäßig und beide Minigewächshäuser sind - bis auf eine Ausnahme - frei von Algen. Keine besondere Fäulnis.
Oberflächlich trocknet Seramis in der Sonne schnell ab und ich gieße und sprühe noch regelmäßig. Die Sämlinge wachsen sehr gut. Natürlich dünge ich regelmäßig.
Fazit: Seramis ist für Aussaaten geeignet. Sehr feines Saatgut würde ich nicht mehr in Seramis aussähen. Da hatten es die Würzelchen schwer, nach unten zu gelangen. Oder doch wieder darin aussähen? Keine Ahnung...
Marco
christinag
03.03.2011, 02:22
Hallo Marco!
Wow, hätte ich nicht gedacht, das das so gut mit Seramis bei der Aussaat klappen würde. Gerade wegen der groben, ungleichmässigen Körnung. Es zeigt sich wieder mal - Probieren geht über Studieren.
MfG
Christina G
rudir1962
03.03.2011, 02:24
Blöd fand ich, daß man überschüssiges Wasser nur schwer wieder raus bekommt. Ohne Wasserstandsanzeiger ist es für mich immer etwas schwierig gewesen, die richtige Menge Wasser abzuschätzen. Wenn zuviel drin stehen bleibt, ist´s ja eigentlich eine Form von Hydrokultur.
Normale Töpfe ( mit Löcher ) mit untersetzer benutzen oder Übertopf dann kann man das überschüssige Wasser abkippen !! So kommt auch Luft von unten her an die Wurzel/Pflanze -
Grüße Rudi
Dicksonia
03.03.2011, 11:48
Normale Töpfe ( mit Löcher ) mit untersetzer benutzen oder Übertopf dann kann man das überschüssige Wasser abkippen !! So kommt auch Luft von unten her an die Wurzel/Pflanze -
Ja, stimmt.
Ich muß zugeben, daß ich das nicht mehr zuende gedacht habe.:oops:
Das Zeug lag wie Stein im Topf und ich hatte dann keine Lust mehr auf neue Experimente. Außerdem fand mein damaliger Hausfreund, ein Nymphensittich, die Dinger zu lustig und hat sie schön auf dem Fußboden und der Fensterbank verteilt.:o
Dazu kam dann noch, daß die Hatiora alle ihre winzigen verblühten Blüten auf dieses Substrat abgeworfen hat. Das abzusammeln ist eine echte Strafe!
Ab da waren sie von meiner Liste gestrichen.
lg
christinag
03.03.2011, 21:13
Das Zeug lag wie Stein im Topf
lg
Hallo,
Welches meinst du hier? Ich kann mir nicht das Seramis so vorstellen. Das bleibt bei mir nach Jahrzehnte immernoch locker. Mein Kater lässt wenigstens das Zeug in Ruhe ;) Er spielt aber gerne mit einer meiner Kakteen, der etwas lose im Topf sitzt. Ich kann nicht verstehen, warum gerade das so verlockend ist :p
MfG
Christina
Entwer die Dornen von deinem Kaktus sind nicht furchteinflössend genug, oder dein Kater ist masochistisch veranlagt. Eine befreundete Tierphysiotherapeutin rät ihren Katzenkunden immer, Kakteen auf die Fensterbank zu stellen, um die Katzen daran zu hindern, drauf zu springen. Danach habe ich erstmal überlegt, ob ich noch mit ihr spreche...
Hallo Phelice,
entweder kennt die Therapeutin meine Katzen nicht, oder die Katzen
wissen ncht was sie meint. Unsere Felieden schlafen im Sommer zwischen den Kakteen. Und wehe es steht ein Kakteentopf auf ihrer Fensterbank!!:o
entweder kennt die Therapeutin meine Katzen nicht ....
Die Therapeutin kennt die Katzen nicht. Meine schlafen auch am liebsten in den Töpfen, sofern sie gross genug sind, oder eben dazwischen. Kakteen irgendwelcher Art sind kein Hindernis, schon gar keine Stacheln.
vG Inéea
Oh je, die armen Kakteen... oder die armen Katzen? Aber so lange es ihnen gefällt - gut, dass ich nur Kaninchen habe, die einzigen Sukkulenten an denen die interessiert sind, sind Callisia repens. Abgesehen von diesen orangenen Wurzelsukkulenten :D
Dicksonia
03.03.2011, 23:57
Welches meinst du hier? Ich kann mir nicht das Seramis so vorstellen. Das bleibt bei mir nach Jahrzehnte immernoch locker.
Ich meine schon Seramis. Nach ein paar Jahren ist das ein einziger Block aus Wurzeln und den blöden Tonteilen. Der letzte Mist das Seramis da rauszuschütteln.:-?
Bei mir ins Gwh hat keiner unerlaubt Zutritt. Nichts was durch Lungen atmet.:grr
lg
Das ist eine gute Idee, Dicksonia! Werde gleich ein Schild malen mit der Aufschrift "Zutritt für Trauermücken verboten". :D
Dicksonia
04.03.2011, 01:48
Okay, das ist mein kleinstes Problem.
Im Sommer bei 40°C im Schatten fliegen die Trauermücken nicht lange. So oder so. :grin:
Die Kakteen bringen aus dem Keller immer eine sehr aktive Kolonie fetter Wolfsspinnen mit hoch. Da ekelt sich sogar mein Mann vor.
http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/verschiedene/c025.gif
Um mal wieder zum Seramis zu kommen:
Da es bei mir auch ein paar Jahre funktioniert hat, kann man´s ruhig ausprobieren. Aber für größere Sammlungen wird es schon wegen des Preises auf Dauer kaum gehen.
Wo allerdings der ganz große Vorteil gegenüber Hydro liegt, hat sich mir bis jetzt nicht erschlossen. Ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Bei sehr großen extrem saufenden Pflanzen (Monstera, Alocasia, etc.) würde ich allerdings Hydro vorziehen, allein schon weil der Wasservorrat größer ist.
lg
PS: Wobei mir einfällt, daß Trauermücken doch sicher mit Tracheen atmen?!? :confused:
Liet Kynes
04.03.2011, 08:59
Ich denke Hydro und Seramis sind diesbezüglich vor allem dort interessant, wo man eben nicht so viel Einfühlungsvermögen haben kann : In öffentlichen Gebäuden, wo die Pflanzenpfleger auch wechseln. Gießanzeiger helfen dagegen, dass zu viele Köche den Brei verderben. Bei Seramis ist halt praktisch, dass man im geschlossenen System wenigstens Erde mit drin lassen kann, ohne dass Fäulnis droht.
Jedenfalls ist es hart für durstige Zimmerpflanzen, Betriebsferien in normaler Erde zu ertragen.Außerdem ist Praktisch, dass keine Übertöpfe benötigt werden. Ficus und Co. brauchen darin auch tatsächlich nicht oft umgetopft werden, dass ist schon richtig.
Wie stehen eigentlich die langfristigen Überlebenschancen für Trauermücken in Seramis? Dürfte dann ja quasi gleich 0 sein, da ihre Blagen ja die Feuchtigkeit der Erde brauchen? Ich hatte mir letztens welche mit zu billiger Blumentopferde eingeschleppt. Da ich meine Nase immer ganz nah an meine Pflanzen drücke (bin etwas kurzsichtig) um auch ja alles sehen zu können, bleibe ich oft mit den Haaren an den Gelbtafeln hängen, das nervt so tierisch und ist ekeliger als die fettesten Spinnen (was sind eigentlich Wolfspinnen? Die mit den dicken Beinen? Ich kann nur die mit dicken und dünnen Beinen unterscheiden, die mit den dünnen nennen wir immer "Ballettspinnen", weill die aussehen wie Prima Ballerinas :D)
Diese ganze Diskussion hat mich jetzt mal echt neugierig gemacht. Meine Mum hat mir mal ein Säckchen Seramis gegeben weil ihre Katze das Zeug auch zu toll findet (ist Seramis eigentlich billiger als Katzenspielzeug? Wäre doch eine Marktlücke) - vielleicht wage ich mal einen Versuch und topfe einen Golliwoog in Seramis, das Zeug spriesst bei mir wie Unkraut, ich missbrauche das immer für diverse Experimente.
P.S.: Lungen, Tracheen, Kiemen... wer wird denn kleinlich sein :p
Natürlich hast du recht. :oops:
Dicksonia
04.03.2011, 14:41
Naja, ich muß schon sagen, daß mein damaliger Seramis-Versuch ganz leicht gemüfft hat. Ich hatte einen Zierspargel (Asparagus plumosus) daneben stehen und wenn der die Mikro-Blätter abwirft, kriegt man sie nie wieder raus. Also quasi Flächenkompostierung im Blumenpott.:roll::oops:
Bei mir ist der Pott aber immer mal durchgetrocknet, was die Hatiora nicht umgebracht hat, dafür aber die Trauermückenlarven und den Müff.:p
Dieses Golliwoog ist aber eine Tradescantia oder nicht?
Die wachsen bei guter Pflege wirklich wie Unkraut.
lg
Also das was ich gekauft habe, da stand einfach nur Golliwoog dran. Laut Google ist es Callisia repens. Habe es aber im Zooladen gekauft. Golliwoog ist anscheinend nur irgend ein PR-Name, der "echte" Name ist wohl "Kriechendes Schönpolster".
Und wenn es so weiter wuchert, werde ich darüber nachdenken, draussen den Hang damit zu bepflanzen. So viele Tiere gibt es in der ganzen Stadt nicht, die das alles verschlingen könnten. Man kann machen was man will, das Zeug ist nicht totzupflegen.
Aber wenn's schmeckt... :D
Dicksonia
04.03.2011, 18:12
Ah, ja, ich seh´s. Die beiden Gattungen sind miteinander verwandt, daher mein Irrtum.
Wolfsspinnen sind die mit den dicken Beinen.
lg
Habe gerade gelesen (http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Hydrokultur), dass man Bims auch für Hydrokultur nehmen kann - darauf wäre ich nun nicht gekommen, aber es leuchtet irgendwie ein.
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