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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit Schäden aus dem Winterlager



TwoSpheres
30.01.2011, 16:24
Liebe Gemeinde,

so langsam nerven mich die Winterverluste. Ich habe kein ideales Winterquartier, also keinen Raum der gleichzeitig kühl, hell, trocken und windstill genug ist. Die abgebildeten Pflanzen waren also im Heizungskeller, wo es zwar vermutlich kühl genug ist, aber relativ dunkel und vielleicht auch ab & zu etwas zu feucht, weil dort permanent von außen gelüftet wird. Die stehen aber nicht direkt im Zug...

Egal. Worum es mir geht: Bei einer Routineprüfung des Winterquartiers ist mir der Turbinicarpus lophophoroides auf dem Bild rechts leider zum ersten Mal negativ aufgefallen. Was hat er und was kann ich jetzt schnell tun? Diese weißen "Knubbelchen" haben einige meiner Pflanzen und zwar in allen Winterquartieren, die mir zur Verfügung stehen. Nur bei dieser Pflanze hier besonders viele...
Danke!

Dicksonia
30.01.2011, 17:39
Sieht für mich wie Wollläuse aus.


lg

Helga
30.01.2011, 20:15
Sind defenitiv Wollläuse

Gruß

Helga

TwoSpheres
30.01.2011, 21:31
Gut, ok, danke! Die bekomme ich also wieder weg.
Was meint Ihr, wie sich die Pflanze am besten von dem dunklen Fleck erholt?

Dicksonia
30.01.2011, 21:39
Keine Ahnung.
Ich habe aber den Eindruck, daß die Läuse von den Wurzeln hoch wandern, darum würde ich sie bei Gelegenheit mal austopfen und nach dem Rechten schauen. Teilweise faulen die Pflanzen, weil die Wurzel durch die Läuse so angegammelt ist.


lg
und hoffentlich sieht sie unterirdisch besser aus!

TwoSpheres
31.01.2011, 09:43
sie bei Gelegenheit mal austopfen

Danke!
Hab ich jetzt gemacht, also nur die eine, die rechte. Dein Verdacht hat sich bewahrheitet! Und nun?

- Soll den anderen auch austopfen?
- Und wie bekämpft man Wollläuse im Substrat? Das hängen so Nester direkt an den Wurzeln.

Morgans Beauty
31.01.2011, 11:48
ich würde alles was in unmittelbarer nähe steht eingehend untersuchen, die pflanzenkörper und beim kleinsten verdacht von viehzeug auch die wurzeln. präventiv würde ich schon mal die chemie klarmachen :jo:

Dicksonia
31.01.2011, 12:01
Was sehr gammelig aussieht, würde ich wegschneiden. Ich hatte bei so einem Fall mittelstarke Wurzeln, die gelb und der Länge nach gespalten waren. Das heilt nicht so einfach, darum besser mit scharfem Messer abschneiden und etwas abtrocknen lassen.
Vorher sollte er aber in ein lauwarmes Bad mit Insektizid, z.B. Provado.
Den daneben würde ich auch gleich rausnehmen und mitbaden. Wenn da noch mehr stehen, guck mal unter die Töpfe, ob man was weißes darunter oder in den Abzugslöchern sieht.
Vergiß nicht, die Fensterbank/Stellplatz komplett zu räumen und zu putzen, sonst hast du den Mist gleich wieder. Die Viecher sind gut zu Fuß. :evil:


lg

TwoSpheres
04.02.2011, 17:10
Vorher sollte er aber in ein lauwarmes Bad mit Insektizid, z.B. Provado.

Heißt das, die ganze Pflanze komplett untertauchen?
Soll ich die Pflanzen alle austopfen und dann eintauchen?

Problem: Winterruhe. Ein Eintauchen des ganzen Substrats halte ich für problematisch. Lieber austopfen und dann eintauchen oder?

Dicksonia
04.02.2011, 17:40
Du hast die Wahl: Von Pflanze zu Pflanze vorarbeiten, nacheinander die Wurzelballen kontrollieren und alle befallenen Kakteen behandeln oder du trennst die ganz fiesen Fälle vom Rest und hoffst.
Zur Zeit topfen viele um, also in Insektizid baden (ohne Substrat!), im Warmen trocknen und neu topfen sollte nicht das Problem sein.
Den Rechten würde ich aber auf jeden Fall raus nehmen und behandeln. Der erscheint mir kritisch.


lg

Kaktusjo
04.02.2011, 20:26
Hallo,

ich habe von einer alten Methode gehört, um Läuse etc. zu vernichten, die darin besteht, die Pflanzen bei einer bestimmten Temperatur in Wasser zu baden. Die Temperatur muss so hoch sein, dass die Läuse krepieren, die Pflanze aber keinen Schaden nimmt. Der Vorteil ist, dass keine Chemie eingesetzt wird und alle Schädlinge, sofern die Pflanzen komplett untergetaucht wird, aufgrund der Wärme vernichtet werden. Der Nachteil ist, dass die Temperatur genau einzuhalten ist, da sonst die Pflanze kaputtgeht.
Wie hoch die Temperatur genau sein muss, ist mir leider entfallen. Daher möchte ich hier keinen Schätzwert abgeben, sondern hoffe darauf, dass Jemand anders hier im Forum die beschriebene Methode ebenfalls kennt und auch die Temperatur kennt.

Gruß Johannes

Seh-Igel
05.02.2011, 03:13
Ich weiß nur,daß bei 60°C Eiweiß gerinnt. So z.B. Holzwürmer abgetötet werden können,da sie fast nur aus Eiweißen bestehen.

Und Wollsachen auch nicht zu heiß gewaschen werden sollen (wg. Wolläusen) *:p kleiner Spaß am Rande*

Aber solch Temperaturbehandlung wäre mir "etwas zu heiß" :D ,ich würde die kühle Chemie vorziehen.

micha123
05.02.2011, 13:41
Wie hoch die Temperatur genau sein muss, ist mir leider entfallen.

In dem Kakteen-Buch von S. K. Bravenboer steht was zur Vernichtung von Heterodera (Nematoden) an den Wurzeln:
Man soll 55 Grad Celsius warmes Wasser nehmen, das Limit für die Pflanzen liegt angeblich so bei knapp 60, mindestens 50 werden aber für die gewünschte Wirkung benötigt. Es wird daher ein Thermostat für das Wasser empfohlen um es konstant auf dieser Temperatur zu halten. Darüber soll man ein Drahtgeflecht als Halterung spannen und dann die Pflanze da drauf legen, so dass die Wurzeln ins Wasser hängen. 10-15 Minuten sollen sie da drin bleiben, bei großen Pflanzen 20-25 Minuten.

Keine Ahnung ob man das auch oberirdisch, also mit der ganzen Pflanze machen kann ...

Gruß,
Micha

Dicksonia
05.02.2011, 14:10
Ist das wirklich sinnvoll, wenn man für ein paar Euro ein systemisches Gift erwerben kann, was auch auf versteckte Läuse bestens wirkt?

Ich finde es ja ganz gut, wenn man Gifte aller Art nicht braucht, aber hier ist es mit Gift definitiv die einfachere Lösung. Es wäre ja schon ein Fortschritt, wenn die Pflanzen nur damit gesprüht werden, damit sich die Brut nicht weiter ausbreitet bzw. ein Großteil der Viecher vernichtet werden. Saftstrom in die Wurzel findet ja auch statt, was wenigstens einige Wurzelbewohner vernichten würde.


lg

micha123
05.02.2011, 17:32
Ist das wirklich sinnvoll, wenn man für ein paar Euro ein systemisches Gift erwerben kann, was auch auf versteckte Läuse bestens wirkt?


Ich denke das muss jeder für sich entscheiden. Ist doch trotzdem nicht verkehrt, dass diese Methode hier auch mal erwähnt wurde ...

Der Autor des von mir genannten Buches schreibt, er hätte mit dieser Methode 400 ältere Pflanzen erfolgreich behandelt - mit einer Verlustrate von nur 1%. Bei 500 einjährigen Sämlingen hat er einfach die Töpft komplett ins Wasser gestellt - bei nur 50 Grad Celsius hätte hier die Ausfallquote 3% betragen. Hört sich für mich nicht schlecht an, bei einer großen Menge an Pflanzen spart das doch auch eine erhebliche Menge Gift ein.

Gruß,
Micha

TwoSpheres
06.03.2011, 20:17
Hi Kakteenfreunde,

schaut Euch mal das Bild an und versucht eine Diagnose. Die Pflanze kommt aus einem guten, hellen Winterlager um die 10-15°. Die Nachbarpflanzen sehen alle gesund aus, und ausgerechnet eines meiner besten Stücke sieht so aus...

edit: eigentlich isses klar: Wollläuse. An einem benachbarten Turbinicarpus habe ich sie auch gesehen.
Ich habe jetzt das Substrat dieses Ariocarpus komplett entfernt und mit Schrecken gesehen, dass die dicken Hauptwurzeln komplett hohl sind!
Kann man den jetzt überhaupt noch retten?!
Und soll ich die Nachbarn jetzt alle mit Lausmittel behandeln?