christinag
27.01.2011, 03:28
Hallo zusammen!
Nachdem ich eine Zeitlang in diesem netten und kompetenten Forum herumgelesen habe, wage ich es selber etwas zu schreiben. Bin seit mitte 60-ern Kakteen- und Hoya-liebhaber. Ein paar Orchideen sind auch bei mir gelandet. Nun sind mir nach vielen Jahren liebevoller Pflege, zwei heissgeliebte Kakteen (naja, Epiphyten) gestorben. Sie waren sehr alt, Nachweise gibt es seit etwa 1880 aus dem norwegischen Elternhaus meiner Oma. Sie haben sich wohl nach einen Umzug zu einer Wohnung mit emsiger Ventilation wohl nicht mehr so wohlgefühlt. :oops: Lange lebten die beiden in ein altmodisches Häuschen, mitten im Wald und ohne Zentralheizung. Mal sogar dem Frost ausgesetzt, da oft die Fenster vereisten ... Irgendwann habe ich sie identifieren lassen, nun finde ich die Notitz nicht mehr. Leider habe ich zudem nie wieder die gleiche Art (oder Kreuzung?) wiederfinden können. Ich würde mich sehr für Eure Identifikationshilfe freuen.
Leider gibt es keine aussagekräftigen Photos, ich werde aber so gut wie ich kann eine Beschreibung leisten.
Kandidat No 1.
Blattglieder dunkel, ähneln mehr Rhipsalis als Schlumbergera. Keine eckigen Zipfel, gerundete Spitze. Durchschnitt flachoval mit etwas dickere Mitte, mittlerer Blattnerv nur bei Eintrocknen deutlich hervorgehoben, trockener, nicht sehr glänzender optischer Eindruck der Blattglieder. Sehr unempfindlich gegen Austrocknen, starke Sonneneinstrahlung sowie Bodenbeschaffenheit. Mag etwas Düngung.
Blüten gross, doppelt, kräftig pinkfarben, durchgehend gefärbt, nie anders als pinkfarben gefärbt, irgendwie ähnlich Rhipsalis UND Schlumbergera. Blüht zudem noch zwei mal im Jahr ... Um november bis weihnachten, sowie ein zweites mal um kurz nach ostern. Die zweite Blüte scheint mir weniger "massig". Blüten meist an Enden der Zweige aber auch an einigen "Etagen" höher gelegenen Blattgrenzen. An Fruchtkörper kann ich mich nicht genau erinnern.
Habitus stark hängend. Die Pflanze oder die Stecklinge sind nie hochstehend sondern kippen sofort um und bekommen ihre hängende Wuchsform. Blüte kann ich nicht anders als MASSIV beschreiben und es besteht Bedarf an stützende Fäden und Stangen. Länge der (natürlich ungestützten) Zweige bis 120 cm oder mehr. Breite der Pflanze eher spärlich, obwohl es reichlich Seitentriebe gibt. Die gesamte Pflanze war auch in ihrer Glanzperiode (etwa 1960 bis 1980) nie breiter als etwa 45 cm.
Kandidat No 2.
Blattglieder besitzen ein ausgesprochen dunkles Grün. Bei Sonneneinstrahlung kaum reaktion ins rötliche. Kaum veränderte Farbe bei versehentliches Eintrocknen. Blattglieder sehr schmal, jedoch erkennbare Begrenzungen und "Blattartige" Form, erinnernd an Rhipsalis oder Schlumbergera, maximale Blattlänge 4 cm, sehr gleichmässig. Blattbreite maximal 8-10 mm, sehr gleichmässig. Blattkanten weisen minimale Kerben auf (gerundet, keine Ecken, gerundete Spitze). Blatt im Durchschnitt vollkommen oval mit dicken Enden. Keine deutliche mittlere Blattnarbe.
Hauptsächliche Blüte im Frühjahr, jedoch sporadisch auftretende Einzelblüten im Sommer sowie das Jahr hindurch. Blüte stets kräftig Rosafarben, gespreizt und mit "einer Etage". Blütenfarbe kaum durch Standortwechsel, Düngung oder Wässerung zu beeinflussen. Starke Düngung kan jedoch die Blütenfarbe etwas dunkler erscheinen lassen. Pflanze reagiert stark negativ auf zu starke Düngung. Besser ein Jahr nicht düngen oder nur frische Erde (3-jähriger Kompost mit Sand gemischt) oben im Topf dazugeben. Die Blüten geben einen verhältnissmässig grossen Eindruck, im Vergleich zu den elegant schmalen Blattgiedern. Blüten kommen sehr spät bei Stecklingen, i.d.R. erst nach VIELEN Jahren. Bei zwei Haltern kamen sie auch nicht nach 10 Jahren.
Die Pflanze verträgt Austrocknen zeitweilig gut, jedoch nicht mehrmals hintereinander, Vermehrung schwierig, Bodenbeschaffenheit scheint mehr pingelig als beim Kandidaten No 1. Pflanze hat stehenden bis hängenden Habitus, wobei ältere Zweige eine Maximale Länge von bis zu etwa 45 cm erreichen können und leicht herabstehend herunterhängen (Dies gilt nur sehr alte Pflanzen). Seitentriebe sehr frekvent, auch sehr frekvente Verzweigungen. Löst ab und zu Glieder ab, manchmal mit Verzweigungen. Diese verschenke ich, aber es scheint immer Schwierigkeiten bei der Erhaltung der Pflanzensprösslinge zu geben. Anderen selbstgeschnittenen Stecklingen ergeht es ebenso. Aussatversuche sind fehlgeschlagen (rötlicher kleiner, längsovaler Fruchtkörper). Auch Aussaten von Bestäubungsversuchen mit Hilfe von anderen Exemplaren (aus Stecklingen der Urpflanze heraufgezogen) sind fehlgeschlagen.
Beides sehr schöne Exemplare, die nun nach rund 30 Jahren in meiner Obhut eingegangen sind :oops: ich wäre für jeden Tipp zur Identifikation sehr dankbar!
Viele Grüsse,
Christina
Nachdem ich eine Zeitlang in diesem netten und kompetenten Forum herumgelesen habe, wage ich es selber etwas zu schreiben. Bin seit mitte 60-ern Kakteen- und Hoya-liebhaber. Ein paar Orchideen sind auch bei mir gelandet. Nun sind mir nach vielen Jahren liebevoller Pflege, zwei heissgeliebte Kakteen (naja, Epiphyten) gestorben. Sie waren sehr alt, Nachweise gibt es seit etwa 1880 aus dem norwegischen Elternhaus meiner Oma. Sie haben sich wohl nach einen Umzug zu einer Wohnung mit emsiger Ventilation wohl nicht mehr so wohlgefühlt. :oops: Lange lebten die beiden in ein altmodisches Häuschen, mitten im Wald und ohne Zentralheizung. Mal sogar dem Frost ausgesetzt, da oft die Fenster vereisten ... Irgendwann habe ich sie identifieren lassen, nun finde ich die Notitz nicht mehr. Leider habe ich zudem nie wieder die gleiche Art (oder Kreuzung?) wiederfinden können. Ich würde mich sehr für Eure Identifikationshilfe freuen.
Leider gibt es keine aussagekräftigen Photos, ich werde aber so gut wie ich kann eine Beschreibung leisten.
Kandidat No 1.
Blattglieder dunkel, ähneln mehr Rhipsalis als Schlumbergera. Keine eckigen Zipfel, gerundete Spitze. Durchschnitt flachoval mit etwas dickere Mitte, mittlerer Blattnerv nur bei Eintrocknen deutlich hervorgehoben, trockener, nicht sehr glänzender optischer Eindruck der Blattglieder. Sehr unempfindlich gegen Austrocknen, starke Sonneneinstrahlung sowie Bodenbeschaffenheit. Mag etwas Düngung.
Blüten gross, doppelt, kräftig pinkfarben, durchgehend gefärbt, nie anders als pinkfarben gefärbt, irgendwie ähnlich Rhipsalis UND Schlumbergera. Blüht zudem noch zwei mal im Jahr ... Um november bis weihnachten, sowie ein zweites mal um kurz nach ostern. Die zweite Blüte scheint mir weniger "massig". Blüten meist an Enden der Zweige aber auch an einigen "Etagen" höher gelegenen Blattgrenzen. An Fruchtkörper kann ich mich nicht genau erinnern.
Habitus stark hängend. Die Pflanze oder die Stecklinge sind nie hochstehend sondern kippen sofort um und bekommen ihre hängende Wuchsform. Blüte kann ich nicht anders als MASSIV beschreiben und es besteht Bedarf an stützende Fäden und Stangen. Länge der (natürlich ungestützten) Zweige bis 120 cm oder mehr. Breite der Pflanze eher spärlich, obwohl es reichlich Seitentriebe gibt. Die gesamte Pflanze war auch in ihrer Glanzperiode (etwa 1960 bis 1980) nie breiter als etwa 45 cm.
Kandidat No 2.
Blattglieder besitzen ein ausgesprochen dunkles Grün. Bei Sonneneinstrahlung kaum reaktion ins rötliche. Kaum veränderte Farbe bei versehentliches Eintrocknen. Blattglieder sehr schmal, jedoch erkennbare Begrenzungen und "Blattartige" Form, erinnernd an Rhipsalis oder Schlumbergera, maximale Blattlänge 4 cm, sehr gleichmässig. Blattbreite maximal 8-10 mm, sehr gleichmässig. Blattkanten weisen minimale Kerben auf (gerundet, keine Ecken, gerundete Spitze). Blatt im Durchschnitt vollkommen oval mit dicken Enden. Keine deutliche mittlere Blattnarbe.
Hauptsächliche Blüte im Frühjahr, jedoch sporadisch auftretende Einzelblüten im Sommer sowie das Jahr hindurch. Blüte stets kräftig Rosafarben, gespreizt und mit "einer Etage". Blütenfarbe kaum durch Standortwechsel, Düngung oder Wässerung zu beeinflussen. Starke Düngung kan jedoch die Blütenfarbe etwas dunkler erscheinen lassen. Pflanze reagiert stark negativ auf zu starke Düngung. Besser ein Jahr nicht düngen oder nur frische Erde (3-jähriger Kompost mit Sand gemischt) oben im Topf dazugeben. Die Blüten geben einen verhältnissmässig grossen Eindruck, im Vergleich zu den elegant schmalen Blattgiedern. Blüten kommen sehr spät bei Stecklingen, i.d.R. erst nach VIELEN Jahren. Bei zwei Haltern kamen sie auch nicht nach 10 Jahren.
Die Pflanze verträgt Austrocknen zeitweilig gut, jedoch nicht mehrmals hintereinander, Vermehrung schwierig, Bodenbeschaffenheit scheint mehr pingelig als beim Kandidaten No 1. Pflanze hat stehenden bis hängenden Habitus, wobei ältere Zweige eine Maximale Länge von bis zu etwa 45 cm erreichen können und leicht herabstehend herunterhängen (Dies gilt nur sehr alte Pflanzen). Seitentriebe sehr frekvent, auch sehr frekvente Verzweigungen. Löst ab und zu Glieder ab, manchmal mit Verzweigungen. Diese verschenke ich, aber es scheint immer Schwierigkeiten bei der Erhaltung der Pflanzensprösslinge zu geben. Anderen selbstgeschnittenen Stecklingen ergeht es ebenso. Aussatversuche sind fehlgeschlagen (rötlicher kleiner, längsovaler Fruchtkörper). Auch Aussaten von Bestäubungsversuchen mit Hilfe von anderen Exemplaren (aus Stecklingen der Urpflanze heraufgezogen) sind fehlgeschlagen.
Beides sehr schöne Exemplare, die nun nach rund 30 Jahren in meiner Obhut eingegangen sind :oops: ich wäre für jeden Tipp zur Identifikation sehr dankbar!
Viele Grüsse,
Christina