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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage eines Neulings



feierwehrmann
04.01.2011, 15:11
Hallo,
ich habe von meiner Freundin zu Weihnachten einen Peyote Kaktus geschenkt bekommen. Das gute Stück kam per Post und sieht etwas kränklich aus wie ich finde.
http://up.picr.de/6016521.jpg

So sieht der gute aus. Meine Frage: Was hat er und was kann ich dagegen machen?

Gruß,
Nico

TomT
04.01.2011, 15:24
Wuerde ihn erstmal aus der Erde nehmen.
Lophophora bevorzugen ein rein mineralisches Substrat, es sollte also keine Humus und nichts was gammeln oder sich zersetzen kann drin sein. (Sand, Lehm, Kies etc., keine Blumenerde)

Dann kannst du nochmal ein Bild machen mit der Wurzel.
Es koennte sein, dass er einfach sehr trocken ist, das ist auch gut, da es WInter ist und er im Winter kein Wasser bekommen sollte. Er schrumpelt also im Winter. Im Fruehjahr wenn er wieder Wasser bekommt sollte er wieder prall werden.

Ist er nur weich oder irgendwo schmierig/gammelig weich oder riecht es nach Schimmel?

Dicksonia
04.01.2011, 15:50
Nimm ihn mal raus aus dem Torfkram und mach ein Foto von der ganzen Pflanze (auf ein Blatt Papier legen und fotografieren).
Lophos haben eigentlich eine fette Rübenwurzel, die Wasser speichert.
Damit man den so schrumpelig bekommt, muß der schon sehr lange Durst haben. :o


lg

PS: Wenn´s kein Geschenk wäre, würde ich das Teil umtauschen und dem Händler noch eine miese Bewertung reinwürgen. Das mal zu meiner Bewertung der Pflanze. :evil:

feierwehrmann
04.01.2011, 16:34
Ich hab den Kaktus in spezielle Kakteenerde gepflanzt. Ist das die falsche Erde? Was kann ich denn besseres nehmen?
Da ich den Kaktus grad erst umgetopft habe, ist da ein erneutes austopfen, um die Wurzel zu fotografieren, unbedenklich?
Feucht oder schmierig ist er nicht, überall schön fest, wie eine unreife Avocado etwa.

TomT
04.01.2011, 17:17
Bis zum fruehling kannst du ihn im grunde ohne erde in zeitungspapier wickeln und in einen trockenen kalten raum legen.
Ich bin grad auf dem weg zum bonsai shop um dort akadama zu kaufen, ist im grunde lehm. Dazu noch sand kies sollte ok sein.
Die kakteenerde ist eher fuer schnellwuechsige kakteen gedacht und sollte auch fuer diese verduennt werden.

Bimskiesel
06.01.2011, 21:06
Lophos sind eigentlich unproblematisch, wenn sie in rein mineralischem Substrat stehen. > So wie Tom es schon schrieb, sollte er schnell wieder raus aus der sogennanten Spezial-Kakteen-Erde* und bis zum Frühjahr trocken und kühl gehalten werden.

*So wie dieses Substrat aussieht, kann man es höchstens für Epis oder Echinopsis verwenden. Oder aber mit viel Zuschlagsstoffen zu organischem Kakteensubstrat verarbeiten. Bitte lies doch dazu die zahlreichen Themen, die es dazu schon hier gibt. Z.B. den: Kakteenerde (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=8368&highlight=substrat).

Grüße, Antje :smile:

rudir1962
10.01.2011, 03:35
Hallo -

Hier ein nützlicher Link -

http://www.lophophora-williamsii.de/shop/page/3?shop_param

Da werden einige Fragen beantwortet !!

Grüße Rudi

Gast
10.01.2011, 18:21
Hallo zusammen,

der Meinung wie Antje war ich auch immer...am besten rein mineralisch halten.
Nach mittlererweilen einigen Jahren Kulturerfahrung, Substratzusammensetzung und Besuch diverser Kakteenfreunde weiß ich allerdings, dass man dies so nicht stehen lassen kann.

Rein theoretisch kann jeder Kaktus - auch wenn er noch so heikel ist - in fast jedem Substrat kultiviert werden. Lophophoren können ebenfalls in Blumenerde oder Torf kultiviert werden ohne einen Unterschied von einer Standortpflanze zu sehen.

Das Geheimnis an der Sache ist nur das Gießverhalten und der Standort, wobei zweiteres relativ ist.
Als ich 2009 einen Lophophorenfreund besuchte sah ich das erste mal Lophophoren, die in 80% Humus standen, aber nicht mastig waren!

Viele Kakteenfreunde in Ungarn oder Tschechien (als Bestes Beispiel sei hier RYS genannt) kultivieren ihre Standort-Ariocarpen, die sie zur Samengewinnung verwenden in reinem Torf. Früher wurde der Torf/Blumenerde gedämpft, wodurch sämtliche Bodenbakterien vernichtet wurden. Pflanzen in Torf/Humus sollten alle 2-3 Jahre umgetopft werden und in frisches Substrat gesetzt werden, auch wenn der Topf noch nicht zu klein ist. Die Lösung: Bodenbakterien!

Viele Kakteen benötigen das Substrat nur um sich festzuhalten..Nährstoffe werden über die Epidermis aufgenommen, Schadstoffe in den Dornen abgelagert. Als Beispiel seien hier Copiapoa cinerea und Ariocarpen erwähnenswert.

Hier nochmal ein Bild der oben genannten Lophophorensammlung, die in fast reinem Humus kultiviert wird.

http://i53.tinypic.com/x22mgp.jpg

Ciao,
Daniel *der dennoch seine Kakteen fast alle rein mineralisch hält, aber diese Weißheiten nicht für sich behalten möchte* (liegt daran dass man sehr beim Gießen aufpassen muss!)

Dicksonia
10.01.2011, 18:47
Naja, bei mir haben sie auch etwas Humus drin. Ich kann nicht sagen, daß sie dadurch gammeln, obwohl sie bei mir relativ viel Wasser bekommen.
Vielleicht ist das je nach Herkunft unterschiedlich?!?

Lophos:
http://img593.imageshack.us/img593/2702/bild003y.th.jpg (http://img593.imageshack.us/i/bild003y.jpg/)

Das Substrat war mal ganz gerade eingefüllt. Inzwischen stehen ein paar schief, weil die Nachbarn in der Erde drücken. :o
Aber ich glaube, man sieht ganz gut, daß da nichts faltig ist.
Die gelbliche Verfärbung am Wurzelhals ist normal und haben alle schon seit Jahren.


lg

josef
10.01.2011, 18:55
Hallo Dick,
da freue ich mich schon auf das Blüten(meer)bild dieses Jahr.
Es grüßt Josef

Dicksonia
10.01.2011, 18:58
Hallo Josef!

Keine Chance. Die werden nur noch dicker. :o
Sollte das aber mal was werden, gibt´s Samen für alle. ;)


lg

Seh-Igel
10.01.2011, 19:20
Ich hab den Kaktus in spezielle Kakteenerde gepflanzt. Ist das die falsche Erde? Was kann ich denn besseres nehmen?
Da ich den Kaktus grad erst umgetopft habe, ist da ein erneutes austopfen, um die Wurzel zu fotografieren, unbedenklich?


Austopfen wird jetzt besser sein als später! Auch brauchst Du ein anderes Pflanzgefäß: tiefer (Rübenwurzel wächst noch in die Länge),mit Wasserabzugsloch und nicht unbedingt durchsichtig.;)
Bei der Gelegenheit kannst Du ein Foto machen und neues Substrat anmischen.
Damit sich das Geschenk gut entwickelt und lange lebt.

Gruß Oliver

Spartakus
11.01.2011, 00:17
Viele Kakteen benötigen das Substrat nur um sich festzuhalten..Nährstoffe werden über die Epidermis aufgenommen, Schadstoffe in den Dornen abgelagert. Als Beispiel seien hier Copiapoa cinerea und Ariocarpen erwähnenswert.



Wird über die Epidermis nicht nur CO2 und O2 aufgenommen? Da fehlt dann doch noch einiges an wichtigen Nährstoffen!


Hallo Josef!

Keine Chance. Die werden nur noch dicker. :o
Sollte das aber mal was werden, gibt´s Samen für alle. ;)


lg

Also Samen hätte ich auch noch! Vielleicht noch so 250 Stück...

TomT
11.01.2011, 10:01
Die Lösung: Bodenbakterien!
...
(liegt daran dass man sehr beim Gießen aufpassen muss!)

Kannst du das nochmal etwas genauer erklaeren, also du meinst wenn die Bodenbakterien stimmen dann klappts auch auf der Gartenerde?

Was meinst du genau mit beim Giessen aufpassen, sehr wenig giessen, nehme ich an, oder?

Ich hab selbst auch ein paar ganz schoene Lophos aus Polen bekommen die offenbar in Humus standen, vielleicht kann ich den Verkaeufer mal nach seinen Tipps ausquetschen.

elkawe
11.01.2011, 10:20
Viele Kakteenfreunde in Ungarn oder Tschechien (als Bestes Beispiel sei hier RYS genannt) kultivieren ihre Standort-Ariocarpen, die sie zur Samengewinnung verwenden in reinem Torf.

Pass nur auf, das Karel hier nicht mitliest und du in Tschechien zur unerwünschten Person erklärt wirst.

Als man dich noch um den Christbaum gekarrt hat, war ich schon bei Karel. Aber solchen Müll, wie du hier von dir gibst, hab ich all die Jahre bei ihm nicht gesehen. :evil:

Dicksonia
11.01.2011, 10:24
Wird über die Epidermis nicht nur CO2 und O2 aufgenommen? Da fehlt dann doch noch einiges an wichtigen Nährstoffen!

Also Samen hätte ich auch noch! Vielleicht noch so 250 Stück...

Prinzipiell ist bei Pflanzen auch Blattdüngung möglich, was bei Gemüse sehr schnell wirkt. Ob das bei Kakteen auch funktioniert, bezweifele ich immer noch etwas.
Falls es dazu eine genauere Beschreibung des Mechanismus gibt, würde mich das interessieren!

Wenn du noch soviel Samen hast, mach ne Plantage auf oder schmeiß sie auf den Markt. ;)
Ich wollte schon länger Lophos aussäen, warte aber seit Jahren vergeblich auf meine eigene Samenernte. :-?


lg

Dicksonia
11.01.2011, 10:53
Wegen der Frage ob mit oder ohne Humus habe ich mir gerade nochmal Standortfotos angeschaut. Die Lophos wachsen in keinem wirklich kargen Gebiet. Es gibt dort noch andere niedrige Blattpflanzen, die natürlich Blätter abwerfen, daher werden sie sicher einen gewissen Humusanteil vertragen.
Schaut´s euch selber mal an: http://www.lophophora.info/


lg

Spartakus
11.01.2011, 16:24
@ Dicksonia:

Eine kleine Plantage habe ich ja schon:smile:
Hoffe mal, dass dieses Jahr die eigene Aussaat das erste mal blüht!
Wenn du noch Samen brauchst kann ich dir auch welche schicken. Habe zwei Pflanzen die jedes Jahr reichlich Früchte bekommen.
Was die Blühreife angeht: Bei mir fing mal ein LW mit knapp 3,5 cm an zu blühen. Die Blühreife kündigt sich immer schön durch Bildung der ersten Bewollung im Vegetationspunkt an.

PS
Dein Posteingang ist voll.

TomT
11.01.2011, 16:34
Hat schon jemand Experimente mit Lophos auf Lehm pur gemacht? Ich sehe immer diese Standortbilder die nach ausgetrocknetem Flussbett ausschauen. Da ist nicht viel mit groben Komponenten.
Wollte da eventuell mal ein Experiment machen, jeweils abtrocknen lassen bis ein Luftspalt zwischen Ruebe und Lehm entsteht und dann wieder komplett feucht z.B.

elkawe
11.01.2011, 19:15
Ja, da kann man schon ins Grübeln kommen, wenn man Standortbilder betrachtet :grin:
Aber 1:1 würde ich solche Dinge nicht umsetzen. Die Rübenwurzel der Lophophora dient als Speicherorgan. Zusätzlich sind da jedoch noch zahlreiche winzige Saugwurzeln, die die Nährstoffaufnahme übernehmen. Mitunter bzw. meistens sind diese in einem größerem Umkreis um die Pflanze, nahe der Oberfläche zu finden. In einem Topf kannst du das aber schlecht realisieren. Deshalb ist es wichtig, dass das Substrat durchlässig ist, um den platzbedingt wenigeren Saugwurzeln genügend Luft und damit auch Nährstoffe zu bieten. In einem verdichteten Substrat im Topf kümmert dir die Pflanze nur.