Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigenschaften der Grundbestandteile des mineralischen Substrates
Es ist Winter. Die beste Zeit unser Wissen zu erweitern, die Erfahrung auszutauschen. Und eine der aktuellsten Fragen ist die Substratmischung.
Über die Kakteensubstrate ist schon gut und gründlich geschrieben:
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=8130 (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=8130)
Hier möchte ich von Eigenschaften der Grundbestandteile des mineralischen Substrates sprechen. Das Substrat wie bekannt muss den Bedingungen (Klima, Kakteengattung, Giessverfahren und Wasserhärte...)angepasst werden.
Die Information ist aus verschiedenen Internetseiten (Wikipedia + Googlerecherche, Kakteenhandel), Kakteenliteratur bezogen.
Bims ist ein vulkanisches Material. Es ähnelt einem Schwamm (besteht bis zu 85% aus Luft und zu 15% aus Masse).
- hohe Wasserspeicherfähigkeit (ca.60 Gew.%);
- gute Wärmedämmfähigkeit;
-verbessert das Porengefüge und damit die Durchlüftung;
- bessere Durchwurzelbarkeit (man sagt - Bims saugt die Wurzeln aus der Pflanze) ;
-Bimskies reagiert meist schwach sauer oder neutral.
Zeolith ist ein microporöses Gestein vulkanischen Ursprungs. Es existiert in Naturform (farblos bis weiß, rot oder gelb) oder wird synthetisch hergestellt ( als Aluminiumsilikat z.B.). Das sind z.B.
die geruchsbindende Substanzen des Katzenstreu oder
Wasserenthärter in Waschmitteln oder
eine trickreiche Trocknung des Zeolith-Spülers (das Geschirr trocknet in nur 2 Min. ab…)
http://www.siemens.com/innovation/de/publikationen/pof_fruehjahr_2010/zeolith.htm (http://www.siemens.com/innovation/de/publikationen/pof_fruehjahr_2010/zeolith.htm)
-gigantisches Sorptionvermögen.
1g Zeolith = ca.1cm3 enthält bis zu 50% Kanäle mit einer inneren Oberfläche von 500 m2/g;
-hochporös, aber mechanisch und thermisch recht stabil;
-hohe Austauschkapazität von Kationen, damit werden die Düngegaben reguliert. So wird der Überschuss an Nährstoffen bei frischer Düngung abgepuffert (zwischengespeichert?) und danach langsam abgegeben;
- PH-Wert stabilisierend(konstanthaltend) ?
(Nicht richtig verstanden, was heisst:"ph-wert wird hervorragend abgepuffert"( U...g) ?)
-regt Wurzelbildung an;
-einige aus der ( für die) Aquaristik positiven Eigenschaften von Zeolith:
http://www.austria-aqua.net/modules.php?name=News&file=article&sid=53 (http://www.austria-aqua.net/modules.php?name=News&file=article&sid=53)
Später geht es weiter. Die Liste wird natürlich erweitert. Und ich freue mich natürlich über eure Erfahrungsberichte.
muddyliz
25.12.2010, 23:42
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=12116
Ich habe das auch mal was geschrieben: http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=8130
Vielleicht hilft es schon mal weiter?
Marco
Hallo Ernst
Ups ....:oops: Das ist aber leider was ich gesucht, aber nicht gefunden habe.
Das finde ich aber toll, dass Du dir Zeit genommen hast, für uns , Anfänger, die einzelne Komponente der mineralischen und organischen Materialien zu beschreiben.
Danke Marco.
Kieselgur (auch Bergmehl, Diatomeenerde)."Gu(h)r" ist ein niederdeutscher Volksausdruck mit der Bedeutung " feuchte aus dem Gestein ausgärende Masse"
- leicht sauer, eine ideale Grundlage für kakteen, die ein leicht saueres Substrat bevorziehen;
-hohes Wasser-, Luft-, Nährstoffvermögen;
-strukturstabil, weil gebrannt;
-desinfizierende Wirkung, natürliches Pestizid,
wirkt unterstützend für Pflanzen mit sensiblen Wurzeln;
-schlechter Wärmeleiter.
- krebserregend ? :x (Obwohl fast jede Familie hat und benutzt täglich krebserregende Substanzen wie Parabene, Phtalate...).
Akadama. Ein doppelt gebranntes (darauf ist beim Kauf zu achten) Lehmgranulat aus Japan.
-sorgt für einen lockeren Boden, eine sehr gute Luftdurchlässigkeit.Verdichtung des Substrates verzögert sich mit Akadama;
-stabilisiert den ph-Wert;
- hohe Wasser-, Nährstoffspeicherfähigkeit;
-ausgezeichnete Drainageeigenschaften.
Losthighway
28.12.2010, 18:15
Akadama. Ein doppelt gebranntes (darauf ist beim Kauf zu achten) Lehmgranulat aus Japan.
Double Line Brand hat nichts mit doppelt gebrannt zu tun, es ist nur ein Qualitätsmerkmal/Markenbezeichnung, sehr verwirrend...
A.DLB wird an der Sonne bei hohen Temperaturen getrocknet (eventell Sonnenofen :-?) jedenfalls nicht gebrannt. Aussage vom Bonsaizüchter wo ich das Zeug her hab ;).
Etwa so wie Lehmziegel.
Gut, Losthighway...Danke für die Verbesserung. Und hier geht es weiter.
Vermiculit ist ein natürlicher Rohstoff (Alu-Eisen-Magnesium-Sulfat), gehört zu den Tonmineralien.
-enthält wichtige Spurennährstoffe;Hat das mit chemischer Zusammensertzung was zu tun (Mg0,5,Ca0,5,Na,K)0,7(Mg,Fe,Al)3[(OH)2|(Al,Si)2Si2O10] · 4H2O ?
-sehr leicht;
-isolierende Wirkung zur Regulierung der Temperatur im Substrat;
wird in Gemüsebransche als Deckmaterial von Setzlingen nach der Saat zum Reflektieren von Licht und zum Speichern von Feuchtigkeit verwendet. Damit sorgt er für ausgeglichenere Substratfeuchtigkeit;
-lockert die Erde stark auf;
-sorgt für eine bessere Wasser- und Luftführung;
-hat ein Wasserspeichervermögen von ca.300%;
-erhöht die Fruchtbarkeit der Erde;
-sich positiv auf die Wurzelbildung auswirkt;
-ein natürlicher Kationentauscher ( wie Zeolith);
-chemisch neutral;
-wird industriel in katzenstreu eingesetzt.
-bewahrt bei längerer Durchfeuchtung seine Struktur nicht. Auf die Dauer zerfällt zu einem Brei. Deswegen ist nur in kleinen Mengen empfehlenswert.
Bentonit ist ein Gestein, das eine Mischung aus verschidenen Tonmineralien ist. Es entsteht durch Verwitterung aus vulkanischer Asche.
- Die innere Oberfläche eines Grammes beträgt 400-600 m2 (normaler Ton: 2 m2). Er bildet besonders wertvolle Ton-Humus-Komplexe, so dass unbelasteter Bentonit auch eine gute Zugabe zum Kompost darstellt.
-verbessert Bodenstruktur;
-erhöht die Fruchtbarkeit und hält den Boden länger feucht durch die hohe Quellfähigkeit;
-als natürlicher Ionentauscher bewirkt er die optimale Bindung und Abgabe von Nährstoffen;
- auch als Katzenstreu erhältlich. Achten, dass es unbelastet ist.
muddyliz
28.12.2010, 20:07
Apropos Bentonit:
Wer von euch verwendet Bentonit?
Ich habe mir diesen Ton (kein Gestein) mal angesehen in Form von Katzenstreu, und ich bin zum Entschluss gekommen, Bentonit nicht im Kakteensubstrat zu verwenden, weil ich die Gefahr sehe, dass dieser Ton beim Gießen mit der Zeit die Erde verschlämmt und verbackt.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Bentonit gemacht?
@yolande: das Folgende ist gar nicht als Vorwurf an dich gemeint, ich finde es toll, dass du dir so viel Mühe machst. Aber es hängt eben immer von den Quellen ab, die man heranzieht.
Und jetzt wirds OT: gebt mal "kieselgur" und "krebserregend" bei google ein, da wird einem schlecht... gefühlte drei Viertel aller Beiträge stammen aus Fisch-, Pferde-, Hund-Katze-Maus-Foren, in denen fröhlich polemisiert und gemeingefährliches Halbwissen verbreitet wird. Und jeder schreibt den Scheiss vom anderen ab. Und hier nimmt das leider auch langsam zu. Sorry, das musste mal raus.
Kieselgur ...
- krebserregend ? :x (Obwohl fast jede Familie hat und benutzt täglich krebserregende Substanzen wie Parabene, Phtalate...).
Bevor jetzt wieder ein Aufschrei des Entsetzens durch das Forum hallt, sehe ich mich gezwungen, meinen Senf zu dieser Aussage zu geben.
Kieselgur krebserregend? Nein. Die darin enthaltene Kieselsäure schon, und durch das Brennen reichert sie sich an. Also ist schon grundsätzlich eine gewisse Umsicht im Umgang vonnöten. Aber: Kieselsäure verursacht in erster Linie eine Silikose (Staublunge) und unter Umständen auch Krebs. Dies gilt aber nur für Feinstäube mit Korngrößen <5µm und betrifft ausschließlich die Exposition durch Einatmen. Das gleiche gilt übrigens auch für Quarzstaub. Wer also auf Nummer Sicher gehen will, trägt beim Umfüllen größerer Mengen mit Feinanteilen eine Staubschutzmaske. Aber bloß keine Hysterie aufkommen lassen. Mehr Infos gibts z.B. hier (http://fzarchiv.sachon.de/index.php?pdf=Fachzeitschriften/Getraenke-Fachzeitschriften/Brauindustrie/2006/04_06/BI_04-06_15_Der_Umgang_mit_Kieselgur_und_die_Entsorgung_ aus_rechtlicher_Sicht.pdf) oder hier (http://www.filtrox.com/products-services/depth-filtration/de-kieselgur/)
Oder: schon mal ein Brett zersägt? Hartholzstaub steht schon seit mehr als 30 Jahren auf der Liste der krebserzeugenden Stoffe (http://www.dguv.de/ifa/de/fac/kmr/kmr_alte_bezeichnungen.pdf)
Und jetzt zu den Parabenen und Phthalaten: das sind Substanzgruppen, die immer wieder in der Diskussion stehen (zumindest die Phthalate), aber von keiner einzigen Verbindung ist eine krebserregende Wirkung nachgewiesen. Zumindest für die Parabene hab ich etwas "offizielles" gefunden: BfR (http://www.bfr.bund.de/cm/206/parabenhaltige_deodorants_und_die_entstehung_von_b rustkrebs.pdf)
Ich will hiermit gar nichts verharmlosen, würde mir aber eine gründliche Recherche wünschen, bevor man irgendwelche Statements von sich gibt.
- PH-Wert stabilisierend(konstanthaltend) ?
(Nicht richtig verstanden, was heisst:"ph-wert wird hervorragend abgepuffert"( U...g) ?)
Das hast du schon richtig verstanden, abpuffern bedeutet, dass bei Säure- oder Basenzugabe eine sprunghafte Änderung des pH-Werts vermieden wird, der pH also längere Zeit konstant bleibt.
-enthält wichtige Spurennährstoffe;Hat das mit chemischer Zusammensertzung was zu tun (Mg0,5,Ca0,5,Na,K)0,7(Mg,Fe,Al)3[(OH)2|(Al,Si)2Si2O10] · 4H2O ?
Unter anderem, beim Verwittern werden natürlich die einzelnen Ionen freigesetzt. Allerdings befinden sich auf der Oberfläche und zwischen den Schichten weitere Ionen/Mineralien, die schneller freigesetzt werden und dann auch noch Cu, Mn o.ä. liefern. Daher auch die unterschiedlichen Farben, abhängig von de Herkunft. Vermiculit ist übrigens kein Alu-Eisen-Magnesium-Sulfat, sondern ganz einfach ein Schichtsilikat.
-Bimskies reagiert meist schwach sauer oder neutral.
Stimmt leider nicht. Bims ist sehr häufig -je nach Herkunft- recht basisch (bis pH 9)
So, genug gelabert...
So, genug gelabert... :grin:
Nein, ist schon richtig und auch wichtig, dass ab und an etwas richtig gestellt wird. Die Bimsdiskussion gabs hier schon mal und so weit mir bekannt, hat ein Händler Bims wegen des ungünstigen Wertes nicht mehr vertrieben.
Bei Kieselgur ist dann tatsächlich nur der Feinstaub gemeint. Und da unterscheidet der sich als Staub in seiner Wirkung wohl kaum von Anderen.
Hardy_whv
29.12.2010, 18:55
... und so weit mir bekannt, hat ein Händler Bims wegen des ungünstigen Wertes nicht mehr vertrieben.
Das ist doch keine Lösung. Der Händler muss sich für die Anwendung im Kakteenbereich doch nur vergewissern, dass sein Lieferant sauer reagierenden Bims anbietet, bzw. anderenfalls einen anderen Lieferanten suchen. Bims hat soviel tolle Eigenschaften ... (vorausgesetzt, dass er denn nicht basisch reagiert).
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Das ist doch keine Lösung. Der Händler muss sich für die Anwendung im Kakteenbereich doch nur vergewissern, dass sein Lieferant sauer reagierenden Bims anbietet, bzw. anderenfalls einen anderen Lieferanten suchen. Bims hat soviel tolle Eigenschaften ... (vorausgesetzt, dass er denn nicht basisch reagiert).
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
:D Hat er ja gemacht. Und auf Grund dessen, da der Wert ungünstig war, dieses eben nicht mehr vertrieben.
Bims ist nun mal ein Naturprodukt, vor allem ein Vulkangestein. Und nicht jede Abbaustelle bzw. jeder ehemalige Vulkan liefert indentisches Material.
Und genau deswegen ist Bims nicht gleich Bims.
Vielen Dank, Stefan. Es ist mir jede Bemerkung und Verbesserung von erfahrenen Kakteenfreund Gold wert. Es erspart Enttauschung und Kopfweh beim Testen.
Ich denke, das ph-Wert, wenn er nicht auf der Verpackung eingegeben wird, muss man sowieso immer beim Händler abfragen.
LG Svetlana.
Perlit ist ein natürliches Mineral (ein Aluminiumsilikat), dass bei Hitze aufgeblasen wird.
-lockert den Boden auf, ein Auflockerungsmittel;
-speichert Wasser und Nährstoffe. Hochporöses Material, nimmt etwa dreifache seines Gewichts an Wasser auf. Überschüssiges Wasser fliesst dagegen ab. Dadurch wird stehende Nässe vermieden;
-ph-neutral;
-weiss, keimfrei, unverrottbar;
-unterstützt das Feinwurzelwachstum;
-wärmedämmend. Heisst es dann, dass ich Perlitenanteil für Kakteen, die ausgeglichene Bedingungen bevorziehen,erhöhen kann? Dass dann Tag-,Nacht-,Winter(Frost)-, Sommer(Hitze)temperaturunterschiede vermildert werden ?
?- mit pilzhemmenden Mitteln behandelte Perlite beugen Pilzkrankheiten vor;(:o)
-Gewichtsreduzierung des Substrates bei grösseren Pflanzen;
- gute Drainageeigenschaften von Perliten mit grösserer Körnung.
Lavalit ist ein poröses vulkanisches Material, mit ähnlichen Eigenschaften wie Bims. Es enthält weniger Poren und ist deswegen auch schwerer und speichert weniger Wasser.
Ähnlich ist Ziegelsplitt. Es entsteht aus hartgebrannten Ziegeln und damit aus Ton und Lehm;
- wird bei mexicanischen Kakteen (Ariocarpus, Aztekium,Astrophytum, sowie Echinicereen) eingesetzt;
-nicht sehr strukturstabil;
-vor der Verwendung muss man prüfen, ob es nicht alkalisch reagiert;
-als Tonmineral sollte es nur in geringen Mengen verwendet werden.
Ich habe auf einer österreichischer Kakteenseite einige ph-Werte gefunden.
Hoffentlich, alles was ich kopiere, ist erlaubt...:oops:
BIMSKIES: Herkunft Eifel, Wert: 8,66
BLUMENERDE: Herkunft Krantzinger 6,02
HOCHOFENSCHLACKE: Herkunft unbekannt 7,89
LAVALIT: Herkunft Türkei 7,84
LAVALIT: Herkunft Italien 8,26
LAVA: Herkunft Pauliberg 8,53
LIAPOR: Herkunft Fa Leca 10,24
SANDSTEIN: Herkunft Wechsel (stark verwittert) 3,03
SANDSTEIN: Herkunft Wechsel (starker FE-Einschluss) 5,74
SPAGHNUM: Herkunft (Hausgarten) 4,01
QUARZSAND: Herkunft Fa Scherf 7,26
QUARZSAND: Herkunft Wechsel 6,85
URGESTEINSGRUS: Herkunft Wechsel (stark verwittert) 3,15
ZIEGELSPLITT: Herkunft unbek. als Seramis gekauft 8,04
ZIEGELSPLITT: Herkunft Ziegelwerk Pinkafeld, Bgld 8,04
URGESTEINSGRUS+BIMSKIES: 4,11
SANDSTEIN+ZIEGELSPLITT: 3,66
URGESTEINSGRUS+ZIEGELSPLITT: 4,16
URGESTEINSGRUS+LIAPOR: 6,17
...Aber es hängt eben immer von den Quellen ab, die man heranzieht...
...Und jeder schreibt den Scheiss vom anderen ab.
Ich hab das österreichische Forum auch gefunden... selten so einen wissenschaftlich haltlosen Bockmist gelesen. Und das der Typ von Chemie keine Ahnung hat, beweist er in seinen Statements.
z.B. wundert er sich über den "hohen" pH-Wert von Quarzsand. Quarz ist SiO2 und damit schlicht neutral. Und die gefundenen Werte bestätigen dies im Rahmen der Messgenauigkeit.
Den hohen Wert von Liapor (10,24 weiter unten ist es dann plötzlich 6,4) hat er erwartet, da im Abbaugebiet vor 180 Mio Jahren ein Meer war... so ein Schwachsinn.
Er misst zweimal "Lavalit" und einmal "Lava". Scheinbar weiß er nicht, dass es das Selbe ist und Lavalit nur ein Produktname.
usw. usw....
Nahezu alle Substratbestandteile die wir verwenden sind Naturprodukte und in ihrer Zusammensetzung (und mineralischen "Verunreinigungen") sehr variabel. Es hilft also nichts, irgendeinen Messwert zu übernehmen, wenn man nicht die gleiche Charge aus dem gleichen Abbaugebiet vor der Nase hat.
Es gibt also nur folgende Möglichkeiten:
-den Händler fragen, wenn man Glück hat bekommt man auch eine Antwort.
-jedes Mal selbst messen (hab ich auch schon gemacht)
-pH-Wert pH-Wert sein lassen und seine Pflanzen gut beobachten. So mache ich das. Und wenns definitiv sauer sein soll, etwas mehr Kieselgur nehmen oder Torf...
Dicksonia
31.12.2010, 02:08
-wärmedämmend. Heisst es dann, dass ich Perlitenanteil für Kakteen, die ausgeglichene Bedingungen bevorziehen,erhöhen kann? Dass dann Tag-,Nacht-,Winter(Frost)-, Sommer(Hitze)temperaturunterschiede vermildert werden ?
Nein, das ist ein Material, um z.B. Fußböden oder Zwischendecken zu dämmen. Man macht den Untergrund fertig, zieht die Balken ein und verfüllt mit Perlit. Das Zeug ist trocken so leicht, daß man eben auch Zwischendecken in nicht so soliden Bauten damit dämmen kann, ohne daß später die Decke durchhängt. Gleichzeitig ist es wärmedämmend, darum nimmt man es auch für Fußböden im Erdgeschoß.
Im Blumentopf pur hält es die Feuchtigkeit schlecht, weil es sehr porös ist und das Wasser schnell verdunstet. Als Substrat zur Bewurzelung mit einer Plastiktüte drum herum nehmen es dagegen einige oder auch als leichten Zuschlagstoff.
Bei Nässe schwimmt Perlit aber immer auf. Wenn man zuviel gießt, läuft es mit dem überschüssigen Wasser überall hin.
PS: Bei Perlit aus dem Baumarkt muß man darauf achten, daß es keine Zusätze hat!!! Häufig sind die Körner irgendwie beschichtet.
lg
Hallo Stefan. Einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute...
Ich habe jetzt einige Messwerte überprüft, nicht selbst natürlich, sondern über Betriebe.Ich habe mich bei Quarzsand, Bims, Lava umgeschaut. Werte stimmen schon ungefähr.Z.B. für Quarzsand die angegebene ph-werte sind zwischen 6,5 und 7,2. Liapor kenne ich nicht.
Natürlich gibt es Schwankungen, z.B. wenn ich Lavalit als Glatteiss-Streusplitt und Vermiculit als Katzenstreu nehme, besser wäre ph- Wert zu überprüfen oder ich lasse mich überraschen. Aber man braucht bei jedem Bestandteil einen Anhaltspunkt. Den hast Du ja auch selbst. "Bims ist sehr häufig recht basisch(bis ph-9)".
Genau genommen wird, denke ich, niemand die Werte übertragen. Meine Pflanze gut beobachten macht mir am meisten Spass. Leider kann man mit Kakteen nur mit Augen kommuniezieren und keiner sagt "mich juckt am Scheitel"...
Hallo Dicksonia. Guten Rutsch und auch danke, dass Du für mich oft da bist.
Wir haben uns wahrscheinlich nicht verstanden oder ich habe zu schwerer Kopf heute. In meiner Frage zu Wärmedämmung suche ich nach einer Antwort, ob Perlite( wie auch Bims, Blähton) im Substrat seine wärmedämmende Eigenschaften behält oder verliert, weil es
z.B. gegossen wird. Im Bau wird es ja trocken (Trockenschüttung) verwendet. Oder nur im Oktober, November, weil es trocken wird...?
LG Svetlana.
Dicksonia
01.01.2011, 22:01
In meiner Frage zu Wärmedämmung suche ich nach einer Antwort, ob Perlite( wie auch Bims, Blähton) im Substrat seine wärmedämmende Eigenschaften behält oder verliert, weil es [/SIZE][/FONT]
z.B. gegossen wird. Im Bau wird es ja trocken (Trockenschüttung) verwendet. Oder nur im Oktober, November, weil es trocken wird...?
LG Svetlana.
[/SIZE][/SIZE][/FONT]
Die dämmenden Eigenschaften werden für einen Topf nicht ausreichen und wenn´s feucht wird, wird es nicht so sehr dämmen. Vielleicht würde es was bringen, einen großen Kübel in einen noch größeren einzufüttern, aber das wäre mir echt zuviel Aufwand.
lg
Aber man braucht bei jedem Bestandteil einen Anhaltspunkt. Den hast Du ja auch selbst. "Bims ist sehr häufig recht basisch(bis ph-9)".
Genau genommen wird, denke ich, niemand die Werte übertragen.
Hallo Svetlana,
dir auch ein frohes neues Jahr.
Du hast natürlich Recht, ein Anhaltspunkt über die Beschaffenheit der Substratbestandteile ist schon hilfreich, dagegen ist auch nichts einzuwenden. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass es nichts bringt, irgendwelche Werte zu veröffentlichen, die dann unkommentiert im Raum stehen und von vielen für bare Münze genommen werden. Und wenn ich manche Beiträge in den Foren lese, bestätigt sich meine Meinung, dass derartige Angaben viel zu oft unreflektiert übernommen werden. Und genau deswegen halte ich derartige Aufzählungen für irreführend.
Klar, ich habe auch geschrieben, dass Bims häufig basisch reagiert, hatte aber auch schon welchen mit pH 5,5.
Der pH-Wert ist nur einer von vielen Parametern, die eine Rolle spielen (z.B. innere Oberfläche, Ionenaustauschkapazität, Reinheit des Minerals etc.). Bodenchemie (und eine exate Analyse) ist wirklich hoch kompliziert, eine Reduzierung auf Aussagen bezüglich eines Parameters ist m.E. nicht zulässig. Und wenn das Substrat dann aus mehreren Bestandteilen zusammengemischt wird, sieht die Welt sowieso anders aus.
Hallo Dicksonia :)
Gut... Stimmt - für einen kleinen Topf, und ich habe ja nur Jungpflanzen, werden die dämmenden Eigenschaften unbedeutend. Ich frage nicht aus reiner Neugier. Ich pflege meine Kakteen auf der Terrasse (Tag/Nacht Temperaturunterschiede sind bei mir spürbar) und ich muss mir irgendwas einfallen lassen, damit meine Notos mehr ausgeglichene Bedingungen bekommen. Ich erhöhe trotzdem Anteil von Perliten, Bims und Blähton bei Notos. Töpfe in ein durchlässiges, wasserabweisendes Gemisch einfüttern? Mal sehen... Aber ich will, dass mein N.leninghausii blüht und nicht in 10 Jahren...:grin: Und auf meiner Wunschliste sind auch schöner blaulich-grüner magnificus, warasii, roseoluteus ...
LG Svetlana.
Sand ist ein wesentlicher Bestandteil der Kaktuserde. Besonders geeignet ist Quarzsand. Er zeichnet sich durch den geringeren Gehalt an Kalk aus.
- soll eher grobkörnig sein. Staubfeine Anteile muss man absieben.
Styromull ist ein weißer, leichter, verwitterungsfester Schaumstoff (Polystyrol, das unter dem Handelsnamen Styropor bekannt ist).
-nimmt weder Wasser noch Nährstoffe auf;
-die Körner bestehen aus einer Vielzahl kleiner, geschlossener, mit Luft gefüllter Zellen. Durch die eingeschlossene Luft wird die Erde in einem gewissen Sinne wärmer;
- wird während dem Giessen aus dem Substrat heraus gespült.
Hygromull ist ein geflockter offenzelliger Polyurethanschaum.
-Kann Wasser und darin gelöste Nährstoffe bis zu 70% seines Volumens speichern und bedarfsgerecht wieder abgeben. Dabei wird Stickstoff freigesetzt;
-durch die geringe biologische Abbaurate ist lange wirksam und verbessert die Wasserkapatität und Lufthaushalt.
Voila... Ich bedanke mich besonders bei Stefan für die Unterstütung, Verbesserungen, Ideen, Links....
Jetzt bleibt das Interessanteste - Das Testen.
LG Svetlana.
Theodora K.
08.12.2011, 10:02
Hi,
ich grab den Thread wieder aus, kann mir jemand etwas über dieses Material http://www.cats-kober.com/Cats14L.html sagen? Ich find nix darüber das ich umsetzen kann :x :oops: .
Suchfunktion hier war auch nicht erfolgreich, hab ich natürlich auch versucht.
Hallo Theodora,
lies mal hier: http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=16716&highlight=katzenstreu+thomas scheint wohl sehr umfangreich zu sein.
Was mich etwas irritiert bei deinem Produkt: Es soll aus Quarzsand sein? :-?
Theodora K.
08.12.2011, 10:58
Eben deshalb. Die meisten Katzenstreu sind doch Tongranulate? Diese hier nicht? Und im Internet finde ich das nur als Zuschlagstoff/Bestandteil (?) für Beton (zumindest hab ich das so verstanden :oops: ), aber nix genaueres.
Die Zusammnesetzung bzw. Bestandteile von Katzenstreu sind je nach Hersteller vielfältig.
Einige hier im Forum haben mit Erfolg "Thomas Katzenstreu" verwendet. Ich vermute, da du auf einen österreichischen Shop verlinkst, kommst du von dort? Versuch mal, ob es das Thomasstreu bei euch gibt.
Ansonsten hab ich hier (http://www.katzenstreu.com/katzenstreu-arten/mineralische-streu/) eine Seite gefunden, wo die verschiedenen Bestandteile erklärt werden.
Theodora K.
08.12.2011, 11:49
Thomas Katzenstreu hat seine Zusammensetzung geändert, das ist unbrauchbar geworden. Die Themen über Katzenstreu an sich hab ich glaub ich großteils durch.
Ob österreichisch oder nicht, es geht mir eigentlich um das Material Kalziumsilikalzit , was das genau ist und ob das brauchbar sein könnte. Es ist federleicht, löst sich im Wasser nicht auf, und es schwimmt nicht auf wie Perlite und Bims, bleibt bei meiner Probe auch nach dem Abtrocknen körnig. pH-Wert kann ich aber grad nicht messen weil ich nix daheim hab :-?!! Ich denke aber mal dass Quarz nicht so verkehrt sein kann? Das müsste doch eigentlich pH-neutral sein ?
Und aufgrund der sehr unterschiedlichen Körnungsgröße hätte ich für jeden Bereich was und nur einen kleinen Sack daheim herumstehn anstatt 5.
Also an alle Chemiker hier, macht mich schlau :grin:.
Dein link erzählt im Grunde genommen das Gleiche wie die HP des Herstellers, aber danke ^^. Zumindest hört es sich für Katzen und Umwelt sehr brauchbar an, bis auf die Tatsache dass Katze das nicht fressen sollte :roll: .
Dicksonia
08.12.2011, 12:21
Das sieht aus wie der zerbröselte Ytong, aus dem hier einige Katzenstreus sind (Ich sehe gerade, es IST Ytong! :o).
Kalziumsilikathydrat ist der Hauptbestandteil von Beton und wird darum eher nicht aufschwimmen. ;) Siehe hier zweiter Absatz: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/gutzuwissen/274755.html
Statt pH-Test kannst du auch eine Keimprobe mit Kresse oder Gras machen.
lg
Theodora K.
08.12.2011, 12:38
Danke Dicksonia,
ist Kalziumsilikathydrat das gleiche wie Kalziumsilikalzit :confused:?
Mal sehen was ich als Keimprobe auftreiben kann, seh dann eh (ob) was dabei rauskommt ;-).
Zitat Wikipedia:
Die gesamte Erde besteht zu etwa 15 Massenprozent aus Silicium; ... Die Erdkruste besteht zu etwa 25,8 Gewichtsprozent aus Silicium; damit ist es das zweithäufigste chemische Element nach dem Sauerstoff. Hier tritt Silicium im Wesentlichen in Form silicatischer Minerale oder als reines Siliciumdioxid auf.
Bis auf wenige Substratbestandteile wurden bis jetzt fast nur Silicate (http://de.wikipedia.org/wiki/Silicate) aufgezählt, die alle die gleiche strukturelle Grundeinheit haben (den SiO2-Tetraeder), aber die größere Bauplan unterscheidet dann die physikalisch-chemischen Eigenschaften. Trotzdem ist das Zeug größtenteils SiO2 (+ Mg, Al, Alkalis, Fe etc), weshalb es auch immer wieder Spaßvögel gibt, die ALLES als QUARZ bezeichnen.
Aber neben den theoretisch-wissenschaftlichen Eigenschaften der Reinstoffe (Zeolith, Quarz, glasartige Schmelzen etc.) sind alle erhältlichen Produkte, wie schon von einigen mehrfach wiederholt, Naturprodukte und wilde Vermengungen, deren tatsächliche Eigenschaften von Verkaufseinheit zu Verkaufeinheit stark schwanken ...teilweise sehr viel mehr, als sich theoretisch(!) reines Bims von reinem Zeolith oder idealem Perlite unterscheiden...
es ist also alles nicht so wild, weil sowiso nicht zu verallgemeinern :D
Ich kenne einige Sammler, die Lehm (vor der eigenen Haustür), Bims (zum auflockern) und evtl. Ziegelsplit (billig selber herzustellen) nehmen und daran ihr Gieß- und Düngeverhalten anpassen. Und bei denen wachsen eigentlich alle Gattungen (Rübenwurzler, säure- und base/alkalisch-liebende Stachler, etc) prima...
Das Substratgemisch hat auch den Vorteil, das man nach vielen Jahren wieder die gleichen Eigenschaften zusammengemixt bekommt).
Ach so: Ein beliebter Zusatz ist auch Holzkohle!
Standort, Sonneneinstrahlung, Überwinterung, Luftfeuchte, Dünger und Gießverhalten variieren schon innerhalb der eigenen Sammlung häufig so stark, als das man seine Suche nach dem "Idealem Substrat" zu sehr übertreiben sollte.
Das soll kein Argument gegen Test und Versuche sein (die mache ich viel zu gerne selber), aber man sollte sich von überteuerten Zusätzen und Spezialrezepten auch nicht zu viel versprechen.
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zum "Kalziumsilikalzit":
Quarz ist eine Silikat-"Art", aber Silikate umfassen sehr viel mehr Materialien, als nur das simple kristalline Quarz. 8)
Dein Produkt ist mit Sicherheit auch wieder ein (evtl.themisches) Produkt aus einem Naturmaterial (vielleicht aus Tobermorit).
Hauptbestandteile: SiO2 und CaO (bzw. CaCO3) -"Silikat" & "Kalzit".
Mehr wird man wohl kaum sicher rausfinden.
Aufgrund des "...-kalzit" würde ich mir den pH-Wert schon etwas genauer anschauen...über google landet man schnell bei "Porenbeton", was arg alkalisch ist.
Es könnte (!) aber als Zusatz geeignet sein ;)
Dicksonia
08.12.2011, 14:34
ist Kalziumsilikathydrat das gleiche wie Kalziumsilikalzit :confused:?
Siehe dein eigener Link: http://www.cats-kober.com/Cats14L.html ;)
Material: Kalziumsilikathydrat (Granulat)
Dafür spuckt Google das aus: http://trade.mar.cx/ytong_ag
lg
Theodora K.
08.12.2011, 15:05
Huch moin :o, danke!
@Dicksonia:
Ja, siehst, das kommt raus wenn man 20 Fenster von der Suche offen hat und dann doch das falsche erwischt, sorry :oops:.
Klar, dann passt das zusammen :roll:.
Danke auch dir :).
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