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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Problemfall - Echinopsis.



yolande
11.12.2010, 16:06
Guten Tag zusammen.Ich habe einen Echinopsis("Lavendel"), bei dem ich mich immer wieder frage, wie es ihm weiter geht und ob es für ihn überhaupt weiter gibt. Genau so wie er jetzt aussieht, habe ich ihn jetzt schon seit einem Jahr.
Kann man bei diesem ausgetrocknetem Scheitel mit dem Wachstum rechnen?
Oder muss ich lieber Kindel abtrennen und wachsen lassen.
Was meint ihr dazu?
Ich bedanke mich im voraus. Svetlana.

http://www.bildercache.de/thumbnail/20101211-150204-376.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20101211-150204-376.jpg)

Dicksonia
11.12.2010, 16:14
Hallo!

Ich denke, der Scheitel ist hin. Wenn die Wurzeln okay sind, gib dem mal im Frühjahr Wasser und Dünger bis der richtig abgeht.
Die entstehenden Kindel würde ich nicht zu früh abmachen, weil sie an der Mutterpflanze besser abwachsen. Solange die Mutterpflanze frisch aussieht, können die ruhig dran bleiben.

Enthält das Substrat überhaupt Humus? Sieht ganz schön mineralisch aus?!?


lg

josef
11.12.2010, 16:19
Hallo Svetlana,
das sieht nach Schneckenfrass aus. So wie es aussieht wird die Pflanze nicht weiterwachsen können, da das Wachstumszentrum betroffen ist.
Im nächsten Jahr werden sich (viele) Kindel bilden, die du später abtrennen und weiterkultivieren kannst. Oder du läßt sie als Gruppe weiterwachsen. Ob so eine verletzte Pflanze Blüten bilden wird, kann ich nicht sagen.
Es grüßt Josef

volker61
11.12.2010, 17:33
Hallo Svetlana

hab auch so einen Fall. Der hat dieses Jahr aus der Verletzung heraus einen neuen Sproß getrieben und jede Menge Kindel ringsrum. Geblüht hat er auch.

LG Volker

Seh-Igel
11.12.2010, 19:33
Hallo Svetlana!
Es ist sogar möglich,daß der Scheitel weiterwächst.
Ich wollte vergangenen Sommer einen chlorophyllosen Chamaecereus -Ableger retten und habe dazu ein Echinopsis-Kindel geköpft. Der gelbe Pfröpfling war aber schon irgendwie zu schwach,wuchs nicht an und vertrocknete.
Aber die Echinopsis bildete aus der Mitte einen neuen Scheitel :o ,sowas hatte ich noch nicht gesehen. Sicher,ich hatte nicht tief geschnitten,aber die Fläche war völlig eben.
Du kannst also gespannt sein,wie sie weiterwächst,aber das wird sie auf jeden Fall!

Oliver

yolande
12.12.2010, 08:26
@ Dicksonia .
Wasser und Dünger hatte er in diesem Jahr wie alle andere Kakteen bekommen. Ich bin aber leider nicht drauf gekommen,ein paar Kindel an der Mutterpflanze wachsen zu lassen. Das mache ich im nächsten Sommer.
Bei der Umtopfarbeit werde ich auch kontrollieren, ob das Substrat wirklich nicht mager ist. Aber die obere Schicht mineralisch mache ich extra.Mal sehen dann wie die Wurzel aussehen.

Danke Josef. Schneckenfrass kenne ich vom Garten, aber auf den Kakteen ist es mir neu.

Ja, Oliver, das wundert mich auch, die Echinopsen haben unheimliche Lebenskraft.
Die verstärkte Kindelbildung ringsrum ist wahrscheinlich eine Schutzreaktion und ein Zeichen, dass der Pflanze nicht gut geht.

Ihr seid echt schnell und nett und ich möchte mich nochmal bei allen bedanken.
Svetlana.

Hardy_whv
12.12.2010, 12:47
Die verstärkte Kindelbildung ringsrum ist wahrscheinlich eine Schutzreaktion und ein Zeichen, dass der Pflanze nicht gut geht.

Viele Echinopsen kindeln sehr stark, auch wenn es ihnen rundum gut geht. Die Tendenz zum Kindeln ist dabei von Art zu Art unterschiedlich ausgeprägt. Bei Cacti-Guide (http://cactiguide.com/cactus/?genus=Echinopsis) kannst du dir zahlreiche stark-sprossende Echinopsen ansehen. Die Assozialtion "Kindeln = der Pflanze gehts nicht gut" ist daher nicht korrekt.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

yolande
12.12.2010, 19:00
Hallo Hardy
Danke für einen neuen für mich interessanten Link.
Was die Frage betrifft...Ich denke jetzt auch, allgemein kann man das nicht sagen.(Ich suche nur nach einem Weg im Nebel...:D)

Also dann muss man zwei Fälle unterscheiden:
1) Vestärkte Kindelbildung als Normalprozess, der von der Natur aus programmiert wurde(bei stark sprossenden Pflanzen).Dabei stört es der Pflanze und der Blüte nicht.;

2)Aber wenn eine jünge Pflanze, die noch nicht geblüht hat,macht nur Kindel ist es schon eine Reaktion auf fehlerhafte Pflege, Krankheit....
Vielleicht.:roll: Und noch ein Stück weiter. Danke Dir.

LG Svetlana.

Sonnenkind
13.12.2010, 13:58
Hi,
mit dem Schneckenfraß liegst Du glaube ich richtig, meine haben das auch erlebt und überlebt.Allerdings glaube ich auch,daß das Substrat deutlich zu mager ist und Dein Kaktus evtl .auch zu wenig Wasser bekommen hat. Meine Echinopsen stehen im Sommer im vollen Regen und sind glüclich,die können z.Teil soger für längere Zeit Staunässe vertragen.
Lg, Margareta

BennX
13.12.2010, 19:03
Bei mir ist eine echinposis so leider auch schonmal vergeilt. wie das passieren konnte ist mir unklar vermute das sie zu lange trocken stand oder ähnliches. Aber mit ein bisschen Liebe und zärtlichkeit hat sie schnell gekindelt und auch wieder geblüht.
:o

yolande
14.12.2010, 20:14
@ Margareta.
Ja, wenn das Substrat zu mager ist, fehlt ihm auch an Wasser.Aber es wird ihm schon gut gehen. Und wenn nicht im nächsten Jahr, im übernächsten Jahr wird er sicher blühen und mich mit Lavendelfarbenen Blüten freuen. Ich zeige dann Fotos hier im Forum. Versprochen.
LG Svetlana.

Hardy_whv
14.12.2010, 23:50
Ja, wenn das Substrat zu mager ist, fehlt ihm auch an Wasser.

Entschuldige bitte, wenn ich mich wieder einschalte, aber hier werden leider zuviel Halbwahrheiten kommuniziert. Mager und zu trocken sind keine Automatismen. Auch über ein mageres bzw. rein mineralisches Substrat kann man der Planze ausreichend, viel oder gar zu viel Wasser zuführen. Ein rein mineralisches Substrat kann in Abhängigkeit der Bestandteile im Grunde fast genau soviel Wasser speichern wie humoses Substrat. Notfalls gießt man mit etwas höherer Frequenz. Und man kann auch bei rein mineralischem Substrat genausoviel Düngung für den Kaktus realisieren wie mit humosem Substrat. Man muss halt Substrat, Gießverhalten und Düngung aufeinander abstimmen. Das Echinopsen mehr Feuchtigkeit und Düngung vertragen als viele andere Arten, empfiehlt sich halt ein höherer humoser Anteil. Es geht aber auch ohne.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

Geri
15.12.2010, 11:06
Ich habe das gleiche Problem gehabt mit einem Scheitelschaden und habe nichts unternommen. Es haben sich darauf 3 Kindel gebildet und es erscheinen mehr Blüten als vorher. Da die Pflanze immer kippte, habe ich den "Urstamm" halbiert und neu bewurzelt, was mir die Pflanze keineswegs übel genommen hat und gut weiterwächst.
Wegen der Substratdiskussion ist zu beachten, dass organische Substanzen immer Pilze anziehen und die Kakteenwurzeln darauf empfindlich reagieren. Mit genügend Fungiziden schaffen es schliesslich die Holländer, Kakteen in reinem Torf zu ziehen! (Brrr...) Ich versuche, den Pflanzen ein Substrat zu bieten, welches an ihren Standorten vorkommt und das ist halt ausser bei den Epiphyten immer mineralisch.
Gruss Geri

hardy
15.12.2010, 11:38
Hi,


... Ich versuche, den Pflanzen ein Substrat zu bieten, welches an ihren Standorten vorkommt und das ist halt ausser bei den Epiphyten immer mineralisch.
Gruss Geri

Woher beziehst du dein so pauschalisiertes Wissen? Die meisten der Nicht-Epis wachsen in mehr oder weniger humosen Substratanteilen und wenn es auch nur die eigenen abgestorbenen Wurzeln sind. (funktioniert auch im Blumentopf sehr schön ...)

Geri
15.12.2010, 16:25
Hey Hardy
Was drängt dich dazu, mein "Wissen" so sauer, bzw. giftig zu qualifizieren?
Hast du Aktien bei einem Torf-, bzw. Fungizidproduzenten?

Vielleicht habe ich etwas pauschalisiert, aber in Wüsten ist doch der organische Anteil an der Gesamtmasse, auch von pflanzeneigenen Wurzeln, alten Pflanzenkörpern, Blüten, etc. sehr gering. Einen Topf kann man ja nicht gerade als natürlichen Standort bezeichnen. Ist der Topf voller Wurzeln, ist für mich höchste Zeit zum Umtopfen!
Gruss Geri

Hardy_whv
15.12.2010, 23:02
Was drängt dich dazu, mein "Wissen" so sauer, bzw. giftig zu qualifizieren?

...

Vielleicht habe ich etwas pauschalisiert, aber in Wüsten ist doch der organische Anteil an der Gesamtmasse, auch von pflanzeneigenen Wurzeln, alten Pflanzenkörpern, Blüten, etc. sehr gering.


Sorry Geri,

die meisten Echinopsen mögen sicher einen humosen Anteil im Substrat. Zwingend notwendig ist der aber nicht. Man kann auch ohne humose Anteile Echinopsen mit Erfrolg kultivieren, mit humosem Anteil ist es sicher einfacher.

Ich habe DAS aber gar nicht kommentiert. Du hast einen Bezug zwischen Feuchtigkeit und "magerem Substrat" hergestellt. Und der exisitert so nicht. Humoses Substrat hält vielleicht tendentiell Feuchtigkeit länger, aber die Folgerung "mager" und somit zuwenig Wasser ist einfach nicht korrekt. Ich stell dir gerne ein "mageres", rein mineralisches Substrat zusammen, dass genauso lang feucht bleibt, wie ein humoses Substrat.

Dieses Forum dient der fachlichen Weiterbildung. Ich empfehle, Mutmaßungen als solche zu kennzeichnen, damit sie von Wissen zu unterscheiden sind. Ich glaube, es ist Interesse aller, wenn wir inhaltlich korrekt bleiben. Wenn du das als "bissig" empfindest, tut es mir leid.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

Geri
16.12.2010, 11:44
Auch sorry, Hardy
Da haben wir anscheinend aneinander vorbei geschrieben. Was das Wasserrückhaltevermögen betrifft, gehe ich mit dir vollkommen einig!
Ich habe nur etwas gegen Torfverwendung in der Kakteenkultur. Leider werden immer noch viele "Kakteenerden" mit sehr hohem Torf- oder Kompostanteil angeboten. Da sind Pilzinfektionen vorprogrammiert. Für grössere Wasserspeicherung im Substrat verwende ich lieber Lehm- und Feinsandanteile.
Gruss Geri

yolande
17.12.2010, 22:54
Hallo Hardy. Du brauchst dich nicht zu enschuldigen. Es freut mich doch, wenn es weiter geht, auch wenn ich es spät gemerkt habe.

Ja, Hardy...Alles, was ich als Antwort auf meine konkret gestellte Frage lese, wird dann in meinem Kopf immer mit Fokus auf diese Pflanze verarbeitet und so entsteht dann meine Antwort. Die bezieht sich immer auf meine Pflanze, auf mein Substrat, auf meine Bedingungen.

Das Thema der Wasserspeicherung des Substrates ist sicher sehr interessant. Ich dachte es wirklich, dass je mehr Humus da ist, je länger wird das Wasser gespeichert. Lehm wird in diesem Forum nicht so gerne empfohlen und ich habe es bei mir nicht, aber ich möchte es jetzt bei einigen Pflanzen ins Substrat beimischen. Mein mineralisches Substrat, dass man auf dem Photo sieht, kann auch gut Wasser speichern? Oder wie machst Du dann mineralisches Substrat wasserspeichernd? War es rein theoretisch gemeint oder benutzst Du es bei bestimmten Kakteen?


Hallo Geri. Schönes Exemplar, Dein Echinopsis. Ich wäre froh, so einen zu haben. Aber dafür braucht man shon kräftige Mutterpflanze...
LG Svetlana.