Strombocactus auf Agar Agar ?

[Anonymous]

Hallo,
hab mal eine Frage.Ich möchte Strobocacteen züchten, und da die Samen extrem winzig sind, wurde mir angeraten nach der Fleicher-Methode vorzugehen.So weit so gut.Ich habe eine andere Idee, nämlich die Agar Agar Methode die auch bei Orchideen Anwendung findet. Diese haben ja auch winzige Samen. Müßte rein theoretisch funktionieren, oder.Hat jemand Erfahrung damit ?

[Anonymous]

Hallo,

wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du noch Erklären würdest was das genau für eine Methode ist diese Agar-Geschichte.

Gruss

Ralf

[Michael Wolf]

wie (fast) immer, kann man sowas auf wikipedia nachlesen: Agar Agar (http://de.wikipedia.org/wiki/Agar_Agar).

Wäre schon interessant ob das geht, gemacht hab ich das noch nicht. Frage: wo bekommt man Agar (mit Nährstoffen versetzt) her?

[hawkeye]

Hallo,

ich habe das mit dem Agar-Agar letztes Jahr mal mit Turbinicarpus swobodae und einer Copiapoa probiert und kann folgendes berichten.
Das Agar bekommt man im Reformhaus oder im Backregal, da wird es als Dickungsmittel verkauft, wahrscheinlich für den mehrfachen Preis auch in der Apotheke. Dann mit abgekochtem Wasser anmischen, darauf achten das das Ergebnis nicht zu hart wird, die Smen sollten nachher nicht abenauf liegen, sondern guten Kontakt haben, die Keimrate lag dann bei frischen Samen über 90%. Problem ist die fast fehlende Wurzelbildung, wahrscheinlich weil das Wasser so gut zur Verfügung steht. Ich habe das Ganze in Petrischälchen gemacht, es geht aber alles, was flach ist und Licht bekommt. Unbedingt abdecken (steril) da Agar in Labors zum Anzüchten von Keimen verwandt wird und sonst alles mögliche hochkommt.
Die Weiterkultur könnte dann mittels Sämlingspfropfung erfolgen (habe ich nicht probiert). Alternativ Spuren von Dünger zumischen und eventuell etwas von dem Bewurzelungspulver (Rhizopon = Naphtylessigsäure) zumischen, um die Wurzelbldung anzuregen.
Ich habe das Ganze nur als Versuch gesehen und die Sämlinge nicht weiterkultiviert, sie sind dann auf dem Substrat (mit Dünger) nach einigen Wochen eingegangen und hatten Größen von max. 3 mm erreicht.
Wenn jemand eine gute Idee zur Weiterkultur hat, wäre ich sehr interessiert, prinzipiell erscheint mir die Methode recht interessant.

Hawkeye

[Marc]

Nuja, Samen keimen nun mal überall, wenn die richtige Feuchte, Temperatur und das Licht vorhanden sind. Aber das Beispiel, dass die Sämlinge dann eingingen, stellt diese Methode zumindest auf den ersten Blick ins Abseits.
Die Samen haben ihre Reserven verbraucht und dann gingen ein. Dann kann man auch auf feuchtem Küchenkrepp aussäen. Oder noch besser Watte.

[hawkeye]

Der Punkt, der für die Methode sprechen könnte, ist meiner Meinung nach, die recht einfach zu realisierende Sauberkeit/Sterilität. Falls sowieso eine Sämlingspfropfung erfolgen soll, kann man sich die Methode überlegen.

Hawkeye

[Anonymous]

Danke an alle tips und Beiträge,
ich habe mir heute im Reformhaus 50g Agar Pulver für 4,70 gekauft.Das dürfte für meine Zwecke reichen.Hat jemand vieleicht noch Ideen wo man Petrischalen bekommt ? Also Wurzelbildung wäre mir schon wichtig, da ich echt kein Freund von Profung bin, weil die Wuchsform übernatürlich wir und nicht mehr schön ist. Man könnte doch die Sämlinge so lange in der Petrischale halten, bis die stark genug sind mit Bewurzlungspulver behandelt zu werden. Herr Götz hatte mir den Tip gegeben, daß man Sämlinge mit der Fleischer-Methode durchaus über 2 Jahre in der Tüte lassen kann im Mikroklima.Also warum dann nicht auch in der Petrischale ? Ich werde auf jeden Fall euch weiterberichten, vom Erfolg oder Mißerfolg. Bin aber weiter interessiert an Erfahrungsberichten und Tips jeglicher Art. Auch andere mir unbekannte Methoden sind willkommen.Für jede kreative Idee bin ich dankbar.
Ich habe auch eine Homepage, welche aber erst im Aufbau ist: www.ismail-coskun.de
Grüße an alle
Ismail Coskun

[BerndF]

Hallo Ismail,


ich habe mir heute im Reformhaus 50g Agar Pulver für 4,70 gekauft.

grundsätzlich eine gute Idee :)


Das dürfte für meine Zwecke reichen.

für eine kurze Anzucht ja. Langfrsitig geht es nicht ohne Nährstoffe.



Hat jemand vieleicht noch Ideen wo man Petrischalen bekommt ?

Kleinbedarf deckt z.B. Thorns: http://www.biologie-bedarf.de/category/11/ (gleich die Seite mit Petrischalen), für Versuche am besten die aus Kunststoff wählen.

Ein guter Ersatz in vielen (Hobby-) Bereichen sind die klaren Kunststoffschälchen, in denen Händler ihre Oliven, Krautsalate etc. verkaufen. Sind in jedem Großmarkt (Metro etc.) für billiges Geld zu bekommen.


Man könnte doch die Sämlinge so lange in der Petrischale halten, bis die stark genug sind mit Bewurzlungspulver behandelt zu werden. Herr Götz hatte mir den Tip gegeben, daß man Sämlinge mit der Fleischer-Methode durchaus über 2 Jahre in der Tüte lassen kann im Mikroklima.Also warum dann nicht auch in der Petrischale ?

Vermutlich funktioniert das über 2 Jahre nicht. Bei der Fleischermethode ist der Behälter (soweit ich weiß) weitgehend luftdicht. Petrischalen sind nicht völlig dicht, hier würde über den langen Zeitraum der Inhalt vertrocknen. Der Vorteil der normalen Petrischalen ist ja, dass diese einen für die meisten mikrobiologischen Kulturen ausreichenden Luftaustausch haben, sie sind also nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten.


Bin aber weiter interessiert an Erfahrungsberichten und Tips jeglicher Art. Auch andere mir unbekannte Methoden sind willkommen.Für jede kreative Idee bin ich dankbar.

google dich mal über "kitchen culture" und "tissue culture" an das Thema ran. Da finden sich wohl einige Seiten, die sich vor allem mit Meristemkultur von Orchideen beschäftigen, auch bei einigen anderen Pflanzen funktioniert sowas unter 'Küchenbedingungen'. Es gibt auch fertige Sets (kitchen-sets) mit denen man es versuchen kann. Ich habe mich vor einigen Jahren mal für das Thema interessiert, aber dann waren andere Dinge wichtiger. Ich bin also nicht auf einem neueren Stand. Ohne Englischkenntnise scheint da allerdings nichts zu gehen. Auf Deutsch habe ich auf Anhieb nichts erhellendes gefunden.

Grundsätzlich kann man da allergings viel probieren und es geht sicher mehr unter Hobbybedingungen als man noch vielleicht 15, 20 Jahren dachte. Allerdings verlangen alle diese Versuche, dass man sich in die grundlegenden Arbeitsweisen z.B. für steriles Arbeiten einübt. Keine Geheimwissenschaft, aber man muß es eben einüben.

Viele Grüße

Bernd

[Anonymous]

Das wäre wirklich toll wenn Du weiter berichten würdest wie es weiter geht mit Deiner Agar Methode.
Ich habe hier ca. 300 Sämlinge von Strombo Erfolgreich mit der Fleicher-Methode stehen, aber wenn es auch anders geht und vielleicht noch besser?! Immer her damit mit den Infos.

Gruss

Ralf

[BerndF]

Moin zusammen,

ich bin gerade über diesen http://www.succulent-tissue-culture.com/ Link gestolpert, da kann man sich mal anschauen, wie so eine Kultur aussehen könnte.

Viele Grüße

Bernd

[Anonymous]

Danke Bernd (und natürlich auch alle anderen!)
Ist ein sehr guter Link. vor allem mit Bilddokumentation.Ist sehr hilfreich!