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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Beleuchtung für Aussaaten????



Frank
09.12.2002, 23:06
Hi,
hab mir für's Frühjahr schon alles vorbereitet: Heizmatte (ca. 70 x 40 cm) Neonbeleuchtung (2x 18 Watt Cool White).
Nun waren diese Cool White eben schon beim Kauf in den Röhrenfassungen drin und deshalb hier im Forum meine Frage.
Welche Leuchtstoffröhren eignen sich bei der Aussaat am besten und wie lange ist die Ideale Belichtungszeit der Aussaat, wenn ich etwa ab Mitte bis Ende Februar mit der Aussaat beginnen möchte.
Würde mich freuen wenn hier mal ein praktischer Erfahrungsaustausch in Gang käme, denn zur Zeit ist ja ziemlich Ruhe im Forum.
Gruß Frank.

Anonymous
10.12.2002, 02:51
Hallo

Ich verwende spezielle Leuchstoffröhren (Growlux 36watt) und davon 4 Stück. Die Aussaat mache ich einem speziellen abgeteilten "Growraum".
Ich habe bisher keine Probleme mit den Aussaaten ,d.h. ich konnte bis jetzt keinen Unterschied zwischen der Anzucht unter Kunstlicht oder natürlichen Licht feststellen. Beleuchtungsdauer sollte ca. 15h betragen , ich habe schon mit 18h gearbeitet (mehr Wachstum in geringerer Zeit - kann sich negativ auf die Gesundheit/Lebensdauer der Sämlinge auswirken). Wichtig ist vorallem nach der ersten Keim/Wachstumphase die Sukkulenz der Sämlinge zu trainieren (d.h. länger Phasen der Trockenheit einzubauen und für eine Temperaturabsenkung zwischen Tag und Nacht zu sorgen). Wenn du unter Kunstlicht aussähen willst kannst du das das ganze Jahr über machen. Nachtrag zu den Leuchtstoffröhren: Im Netz steht das es egal ist ob man spezielle Leuchstoffröhren verwendet oder die normalen verwendet (siehe Living-rocks.com siehe David Quail- Slow growing cacti from seed). Versuche die Ausaaten so nahe wie möglich unter die Leuchtstoffröhren zu stellen , sonst kommt es leicht zu Geilwuchs (die Sämlinge schiessen in die höhe ( bei mir ist das bei Neowerdermannia und einigen Mammilarien aufgetreten).

Na dann viel Spass bei der Aussaat

Mfg Marduk

Michael Wolf
10.12.2002, 10:54
Hallo Frank,

ich habe hier seit letztem Jahr eine 400W Leuchte(SonT-Agro).
Damit mache ich Aussaaten von Mitte Januar an. Obwohl marduk schreibt es geht mit seinen 4x36W, hab ich da so meine Zweifel, aber das muß jeder selbst herausfinden.
Schau mal hier hin:
http://www.fguenther.de/forum/index.html
und schau auch mal in das Archiv, da ist schon sehr viel drüber geschrieben worden.

gruss
michael

Rüdiger
10.12.2002, 20:50
Grundsätzlich ist es schon richtig, dass wirklich gutes Licht nur mit z.B. einert Sont-Agro zu erzielen ist ( das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen ! Damit kriegt man Kakteen ganzjährig problemlos zur Blüte! ). Andereseits ist der Preis abschreckend. Christoph Caspari empfiehlt auf seiner Seite "ccinfo" als preisgünstige Alternative "kaltweiße" Leuchtstofflampen im Abstand von etw 5 cm für Anzuchten. Mit länger werdenden Tagen dürfte das auch weniger schwierig sein, weil zum Kunstlicht dann zunehmend Tageslicht kommt.

Anonymous
11.12.2002, 06:40
Hallo

@ Michael

Ich denke ne 400watt lampe ist definitiv überdimensioniert. Damit könnte
Frank dann wohl auf mehreren Quadratmetern aussähen. Für den Hobbyzüchter empfehlen sich die Leuchstoffröhren. Ich mach unter denen seit mehreren Jahren Aussaaten und Aufzucht (nicht nur Kakteen).

@Frank

Wenn du mal ins Netz schaust (auch die englischen Seiten) , dann wirst du viele Leute finden die mit einfachsten "shoplights" 18watt lampen arbeiten.
Du kannst es ja mal probieren und deine Aussaaten mit denen unter natürlichen Licht vergleichen (du wirst kaum oder keine Unterschiedefeststellen). Wenn man 400 watt benutzt ist der Zuwachs und Zustand der Pflanzen auch nicht besser als bei Leuchtstoff. Du musst z.b. einen grösseren Growraum benutzen da 400watt Lampen verdammt viel Wärme produzieren , die Pflanzen müssen dann auch weiter von den Lampen gestellt werden. D.h. du brauchst eine grosse Fläche um eine 400 watt Lampe sinnvoll einzusetzen (min. 3qm!!) , dazu kommt dann warscheinlich noch ein guter Reflektor (must!!) und ein Railsystem (um die Fläche überhaupt sinnvoll auszuleuchten). Ich selbst habe zwei Growräume (eine mit 400watt amatur , und halt den mit den Leuchtstoffröhren ), und ich würde meine Aussaaten niemals unter 400watt packen (Stromrechnung!!!!!!!!!).


mfg Mathias

Frank
11.12.2002, 21:36
Hallo,
erstmal danke für die guten Beiträge.
Tja bei den 400 Watt war mein Gedanke auch der Stromverbrauch ( hatte mal ein 450 Liter Aquarium mit 2 Quecksilberdampflampen a' 125 Watt)
Nur glaube ich inzwischen, daß bei der Grundfläche von ca. 70 x 40 cm von meinem "Brutkasten" die zwei 18 Watt Lampen vielleicht doch etwas zu knapp sind. Vielleicht sind dann 3x oder 4x 18 Watt doch besser.
Die Länge der 18 Watt Röhren passt ja prima ( die 36 Watt Röhren sind ja auch doppelt so lang). Meine Aussaaten will ich eigentlich auch nicht zu lange unter Neonlicht stehen lassen, sondern bis zum Abschluß der Keimung und Bildung der ersten Dornen. Danach denke ich müsste schon ausreichend Tageslicht vorhanden sein.
Gruß Frank

Ulrich Haage
17.12.2002, 21:59
gerade vor zwei stunden habe ich ein langes telefonat zu u.a. diesem thema geführt. ein netter herr aus hamburg hat da etwas entwickelt, was auf mich auf den ersten blick zu unglauwürdig wirkte, um es wirklich zu sein.
sieht aus wie eine ganz normale energiesparlampe, oder eine leuchtstoffröhre, ist es aber nicht.
http://home.t-online.de/home/HusselLicht/tlk15.jpg http://home.t-online.de/home/HusselLicht/tl3.jpg
das ganze ist nicht mal eine pflanzenleuchte, sondern wohl eigentlich u.a. gedacht gewesen, gegen winterdepressionen in schweren fällen zu helfen, indem tageslicht simuliert wird. das ganze ist ja nun nichts neues, jeder lampenhersteller schreibt das auf mindestens eine seiner birnen, aber hier scheint es wohl wirklich zu funktionieren.
was für den menschen gut ist, kann pflanzen vielleicht auch nützen - ich hörte sogar, das einige Pflanzen sich nun vom Fenster zur Lampe hinwenden würden. dies alles klingt mir allerdings zu phantastisch, um das ungeprüft zu lassen. wir werden uns einige dieser kleinen sonnen anschaffen, um einmal zu sehen, was es damit auf sich hat...
mehr infos über diesen nicht gerade billigen spaß gibt es hier:
http://home.t-online.de/home/HusselLicht/1stframe.htm

Marc
18.12.2002, 14:05
Sollte das wirklich funktionieren? Ich meine, TrueLite (angeblich volles Spektrum Sonnenlicht fürs Terrarium) Röhren gibts auch für 20? im Baumarkt oder Zoofachladen, ob die funktionieren weiss ich nicht, aber wieso sollte diese Röhre anders sein (zumal sie genauso aussieht)?
Wenn diese Röhre funktionierte oder auch die SparLampe (passt besser auf mein AnzuchtFensterbrett ;) ), dann wäre das echt ne preiswerte Lösung, vergleichsweise zu den Metalldampf-Lampen.

Anonymous
18.12.2002, 18:26
> Welche Beleuchtung für Aussaaten????

Zu diesem Thema empfehle ich ergänzend die Internetseiten von
Robert Miehle (gleicher Vorname wie ich, aber eine andere Person):

http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht/wuchslicht.htm

Thema ist die Spektrale Gewichtung und der Vergleich verschiedener
Leuchtensysteme für Pflanzen. Herr Miehle beschäftigt sich zwar
mit Pflanzen für die Aquaristik, aber die vorgestellten Ergebnisse
sind auch für Kakteen und andere Sukkulenten anwendbar. Insbesondere
die Vergleichstabelle auf

http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht/wuchslicht3.htm

verdeutlicht, daß die SON-T AGRO zwar die beste elektrische Effizienz
besitzt (Maximum an Lumen pro Watt), aber in einem für die
Photosynthese relativ ungünstigen spektralen Bereich. Den genau
entgegengesetzten Fall bildet die GRO-LUX-Leuchtstofflampe: Ein gutes
Photosynthese-Spektrum, aber eine sehr schlechte Energieausbeute.

Am besten haben die neuen 16-mm-Leuchtstoffröhren in hohen Lichtfarben
(860er, 865er, Philips HO oder Osram FQ) und die Metalldampflampen
mit den neuen Keramik-Brennern in den höchsten lieferbaren Lichtfarben
(942er, Osram HCI oder Philips CDM) abgeschnitten.

Die seit einigen Jahren auf dem Markt befindlichen 16-mm-Röhren - auch
als T5-Röhren bezeichnet - haben noch den Vorteil, daß sie auch eine
kürzere Baulänge als die alten T8-Röhren mit 26-mm-Durchmesser haben.

Problem: Sie sind kaum bei den Händlern zu bekommen. Ich musste sie erst
bestellen.

Zwei 2x24Watt-Doppelleuchten mit 860er Osram FQ dienen mir seit zwei
Jahren als Beleuchtung für meine Adenium- und Pachypodium-Aussaaten.
Die Doppelleuchten waren eigentlich für Aquarien gedacht, haben aber den
Vorteil, daß sie mit einem IP-Wert von 67 absolut wasser- und staubdicht
sind und somit problemlos in einem Gewächshaus eingesetzt werden können.

Der Abstand zu den Pflanzen habe ich so eingestellt, daß die Pflanzen
mindestens 10.000 Lux abbekommen (mit digitalem Luxmeter ausgemessen).
Beleuchtungsdauer 14 h

Unter diesen Bedingungen wachsen und blühen die Pflanzen ohne Probleme.

Mit freundlichen Grüßen
Robert

----------

Theoretischer Hintergrund: Strasburger, Lehrbuch der Botanik, Kapitel
Physiologie des Stoff- und Energiewechsels/Photosynthese, insbesondere
die Wirkungsspektren der Photosynthese!

Rüdiger
19.12.2002, 22:29
Mmmmh, vielleicht habe ich da ja etwas falsch verstanden, aber nach meiner Meinung besagt die Tabelle genau das Gegenteil. GroLux hat einen miserablen Photosynthe-Wirkungsgrad und SonT-Agro einen sehr hohen, nur noch übertroffen durch die neuen CDM Lampen.

http://www.hereinspaziert.de/images/Syn.gif

Anonymous
20.12.2002, 00:00
tachchen auch,

du rüdiger, wäre toll, wenn du die quelle deiner schönen tabelle angeben könntest, weil dann könnte man sich noch mal selbst überzeugen, woll?
...ansonsten möchte ich doch gerne das erscheinen einer ersten blüte auf fast 2(!)-jährigen :o , seit 1 jahr auf periskiopsis gepfropften lopho-sämlingen unter 4x40w (je 2) aqua- und powerglo-röhren bekanntgeben.
glückwünsche an den stolzen ziehvater werden hier entgegengenommen :D

fettes fest[/img]

Frank
20.12.2002, 00:28
Hallo,
wenn Du mal die etwas weiter oben eingefügten Internetadressen besuchst kommste direkt dran.
Gruß Frank

Anonymous
20.12.2002, 01:38
Thema: Tabellen und Abbildungen auf:
http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht/wuchslicht3.htm

> Mmmmh, vielleicht habe ich da ja etwas falsch verstanden,
> aber nach meiner Meinung besagt die Tabelle genau das Gegenteil.
> GroLux hat einen miserablen Photosynthe-Wirkungsgrad und
> SonT-Agro einen sehr hohen, nur noch übertroffen durch die neuen
> CDM Lampen.

Ein gutes Photosynthese-Spektrum und eine gleichzeitig schlechte
Photosynthese-Ausbeute sind KEIN Widerspruch. Ursache hierfür ist
das Zusammenwirken zweier verschiedener Effekte. Die Photosynthese-
Ausbeute wird von Herrn Miehle in Abhängigkeit von der Lichtausbeute
(Lumen pro Watt) und des Photosynthese-Spektrums (Gewichtung des
Leuchten-Spektrums mit der Kurve des Photosynthese-Wirkungsspektrums)
berechnet:

Die GRO-LUX sendet Licht in Spektralbereichen aus, die für die
Photosynthese gut geeignet sind. Siehe Bild 12 auf

http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht/wuchslicht3.htm

Die beiden höchsten Spektrallinien liegen in den lokalen
Maximalbereichen des Photosynthese-Wirkungsspektrums. Also ein gutes
Photosynthese-Spektrum.

Auf der anderen Seite hat die GRO-LUX eine mieserable Lichtausbeute
von nur 30 Lumen pro Watt.

RESULTAT: Licht in günstigen Spektralbereichen, aber insgesamt zu
wenig Licht für die verbrauchte elektrische Leistung. Das Ergebnis
ist eine niedrige Photosynthese-Ausbeute.

---

Bei der SON-T AGRO hingegen liegen die Maxima ihres Lichtspektrums
in dem lokalen Minimum des Photosynthese-Wirkungsspektrums (Siehe
Bild 9, http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht/wuchslicht3.htm).

Dies wird aber durch die sehr gute Lichtausbeute von 138 Lumen pro
Watt mehr als ausgeglichen.

RESULTAT: Licht in ungünstigen Spektralbereichen, aber dafür sehr viel
Licht pro verbrauchter elektrischer Leistung. Das Ergebnis ist eine
hohe Photosynthese-Ausbeute.

Gruß Robert

Mathias Helle
02.01.2003, 18:49
Hallo,
Ihr schreibt alle von künstlicher Beleuchtung, habe ich ja auch mal gemacht. Wurde mir dann aber zu umfangreich. Jetzt mache ich meine Aussaaten erst im März, an einem Südfenster und vor allem ohne irgendwelchen zusätzlichen Geräte. Und was soll ich Euch sagen, die Pflanzen zeigen im Herbst keine Unterschiede zu früher ausgesäten Pflanzen!!
mfg. Mathias

Marc
25.02.2003, 13:29
@Uli
Habt ihr nun schon erste Erfahrungen mit den Wunderlampen von HUSSEL-Licht gesammelt???

Ulrich Haage
27.02.2003, 00:07
bedingt kann ich die frage schon mit ja beantworten: wir haben einen test bei der bewurzelung von sensiblen Hoyastecklingen gemacht - die quote lag bei über 90 % - sonst rechnen wir mit etwa 70 % und vermeiden die dunkle jahreszeit. für repräsentativ halte ich dies allerdings keinesfalls. letzten sonntag habe ich ein "hussel-lenin-lämpchen" im wohnzimmer installiert und untendran ein etwas gerupftes eh crysocardium gehängt. mals schauen, ob es da eine beschleunigte reaktion gibt...

Marc
27.02.2003, 12:17
Also, die Ergebnisse würden mich schon interressieren....
Übrigens, wieviele Hoyastecklinge waren das denn? Bei 30 kann man statistisch schon nen Schuh draus machen...

Ulrich Haage
27.02.2003, 22:53
hm - zum zählen ist es jetzt leider zu dunkel... wird nicht ganz bis 30 reichen.
daneben hatten wir noch einen ganzen sack voller epicactus-stecklinge stehen, das waren schätzungsweise 80 stück. die ausfälle schätze ich auf 5 stück. als vergleichsgröße könnte man etwa 300 weitere stecklinge nehmen, die konventionell ohne zusatzlicht auskommen mußten. die ausfälle waren hier aber auch nicht allzu groß. das ganze hat aber wie immer einen haken: die belichteten stecklinge sind schon einige tage in der los angeles times unterwegs gewesen, die anderen kamen frisch vom messer. erstere in perlite, letztere direkt in epi-erde. wenig vergleichbar, oder zu viele einflüsse für meinen geschmack, um einen deutlichen schluß ziehen zu können. :-?

Marc
28.02.2003, 11:50
Ja, da wird die Sache schon schwieriger...(geht auch, ist aber ne große Schweinerei so mit Varianzanalyse usw .;) ) Naja, Ihr könnt ja mal bei Gelegenheit nen richtigen Versuch starten...
Habt ihr eigentlich so richtig statistiken bei euch über Aussaaten usw.? Könnte evtl. noch was für meine Diplomarbeit vertragen...