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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : großer Echinocactus grusonii



SCT79
06.08.2010, 21:51
Hallo liebe Kakteenfreunde,

habe kürzlich einen großen Echinocactus grusonii (Durchmesser ca. 35 cm) bekommen. Leider ist das gute Stück ziemlich schief gewachsen und bleibt deshalb ohne Stütze gar nicht stehen. Ich werde ihn also in einen größeren, tieferen Topf umsetzen müssen. Der Kaktus steht in Hydrokultur und das vermutlich schon seit vielen Jahren. Auf den ersten Blick scheint es ausschließlich Seramis (oder dergleichen) ohne ein weiteres beigemischtes Substrat zu sein. Genauer werde ich das aber erst beim Umtopfen wissen.

Bei einer Pflanze, die schon seit Jahren in Hydrokultur steht, macht es vermutlich Sinn auch beim umpflanzen wieder Hydro zu verwenden. Oder was meint ihr dazu?

Die nächste Frage ist, kann ich den Kaktus um die Standfestigkeit zu verbessern etwas "tiefer setzen" oder besteht dann die Gefahr, dass er von unten schimmelt / fault?

Gruß

sct

Seh-Igel
06.08.2010, 23:23
Eins verstehe ich nicht: 35cm Durchmesser und schief gewachsen;abstützen müssen?
Wie,außer im Scheitel kann eine Kugel schief sein?
Ich kann mir höchstens vorstellen,daß er wesentlich länger als breit ist und würde das dann auf die Hydro-Kultur schieben...
Wie soll man damit auch die Winterruhe einhalten können?

Ein Foto wäre sicher hilfreich.
Aber in Hydro würde ich ihn nicht weiterkultivieren,wenn´s richtig werden soll. Dann besser einkürzen und neu bewurzeln.
Das denke ich mir jetzt alles ´mal so,ohne ihn gesehen zu haben.

Seh-Igel

SCT79
07.08.2010, 01:02
Ich nehme einfach mal das Bild aus dem Thread zur Abgabe der Pflanze. Das ist zwar relativ klein und dunkel, aber ich denke da wird das Problem dann schon klar. Die ca. 35 cm Durchmesser hat er nur an der dicksten Stelle. Die typische Kugelform hat er nicht.

Evtl. mache ich bei Tageslicht noch ein besseres Bild.

http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100718-223422-519.jpg

Seh-Igel
07.08.2010, 01:26
Danke,jetzt ist mir die Statik klar,etwas kopflastig. :grin:
Ich würde ihn auch nicht so tief einbuddeln wollen,da wäre mir die Fäulnisgefahr zu groß.
Kurz unter der Einschnürung (noch im dünnen Teil,bevor er sich verdickt) abschneiden und neu bewurzeln. Dann auf "Erde" weiterkultivieren. Mit Winterruhe für gesundes Wachstum der Form und Option auf Blüten. Und mit gesunder Statik,ganz ohne "Koppelzaun" drumherum.:p
Den Stumpf in Hydro stehen lassen,eventuell macht er Kindel,zur weiteren Vermehrung.
Es besteht aber trotzdem die Gefahr,daß er im kommenden Zuwachs noch dicker wird (bei optimalen Lichtverhältnissen),kommt eben auf den Standort früher und jetzt bei Dir an.

Soweit meine Empfehlung,bin gespannt,was die Anderen sagen...
Oliver

roli
07.08.2010, 09:49
Hallo,
ich würd ihn auch köpfen, hab ich bei meiner Echinopsis so gemacht.
Ich hab ihn ab der verdickung mit einen sehr scharfen Messer abgeschnitten,
und gleich in Vogelsand gestellt. Nach ca. 8 oder 9 Wochen hatte er schon Wurzeln und 5 Knospen. Und sieht wieder wie ein richtiger Kaktus aus.:grin:

Mfg roli

SCT79
07.08.2010, 11:21
Ist das Köpfen nicht etwas riskant? Bei einer so großen Schnittwunde besteht doch eine nicht unerhebliche Infektionsgefahr. Oder kann man das Risiko irgendwie minimieren?

Er ist zwar nicht unbedingt schön, aber er scheint - wenn ich mir Farbe und Bedornung anschaue - doch recht gesund zu sein. Ich würde ihn ungern zum Tode verurteilen. Insbesondere da es sich um ein altes Exemplar handelt (schätze 30 Jahre könnte er schon auf dem Buckel haben). Da habe ich schon eher Hemmungen zu experimentieren als bei einem zweijährigen Kaktus aus dem Baumarkt.

Morgans Beauty
07.08.2010, 11:44
du kannst die schnittstelle mit holzkohlepulver bestreuen und lässt ihn dann wenigstens zum abtrocknen eine woche liegen. dann kannst du ihn auf vogelsand aufsetzen, faulen kann dann nur noch etwas, wenn du zuviel giesst!

roli
07.08.2010, 15:54
Hallo,
ich hab meinen gleich nach dem schneiden in Vogelsand gesetzt.
Der sollte in den ersten 2-4 Wochen aber nicht gegossen werden.
Ich hab am anfang nur mit Osmosewasser eingesprüht, erst einwenig,
dann immer etwas mehr, bis das Wasser am Kaktus runterlief und in dem
Sand versickerte.

Mfg roli

SCT79
07.08.2010, 17:33
vogelsand aus dem zoofachhandel? gibt es dazu noch eine alternative? und wie langt sollte er dann darin stehen bleiben bzw. ab wann könnte man ihn in kakteenerde setzen?

macht so eine aktion jetzt noch sinn? der sommer scheint ja jetzt schon beinahe vorbei zu sein. wäre es besser bis zum frühjahr zu warten?

ps: vielen dank für eure tipps. klasse, dass es hier so viele hilfsbereite experten gibt. ;-)

Bockav
07.08.2010, 17:47
Hallo Sct,

Vogelsand bekommt man fürn Euro beim Discounter.
und hier zum Nachlesen.
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=8533

Seh-Igel
07.08.2010, 22:39
Ist das Köpfen nicht etwas riskant? Bei einer so großen Schnittwunde besteht doch eine nicht unerhebliche Infektionsgefahr. Oder kann man das Risiko irgendwie minimieren?


Ja,mach´ Holzkohle klein und pudere damit die frische Schnittstelle.
Eben um die Schnittstelle nicht unnötig groß werden zu lassen,empfahl ich die Stelle,an der er anfängt "normal dick" zu werden. Eher noch 2-3cm darunter und die Rippen zum Schnitt hin abschrägen (~45°),weil er sonst unten zu hohl trocknen würde und die Wurzeln zu weit außen bekäme.
Ich hoffe,Du verstehst meine Beschreibung? Dazu gibt es aber auch Abbildungen in einschlägigen Fachbüchern.
Denk´auch daran: die Wurzeln bilden sich nach der Schwerkraft unten,deshalb nicht zu lange auf der Seite liegen lassen. ;-)

Oliver