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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Düngewirkung von Phosphor-/Salpetersäure



Blade Runner
27.06.2010, 23:02
Hallo zusammen

Ich habe einige Fragen an die Chemiebewandten. Bezüglich Ansäuern von Giesswasser habe ich die Beiträge von Stefan & Co. hier im Forum bereits gelesen:

1. Wenn ich mittels Phosphor-/Salpetersäure den PH-Wert des Giesswassers senke, weil ich mangels Regenwasser auf Leitungswasser ausweichen muss, sollte dann dem Giesswasser kein Kakteendünger mehr beigegeben werden?

2. Begünstigt die Phophor-/Salpetersäure eine Phoshor- respektive Nitrat-Aufnahme?

3. Falls ja, könnte dies zu einer Überdüngung führen? Oder sind die benötigten Mengen Säure um einen PH-Wert von 5-6 zu erreichen derart klein, dass es nicht zu einer Überdüngung kommt?

4. Senkt Oxalsäure neben der Härte auch den PH-Wert? Oder muss nach dem Enthärten noch angesäuert werden?


Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Fragen nicht erschlagen habe.

Grüsse und vielen Dank für die Antworten!

Blade Runner

micha123
28.06.2010, 14:16
weil ich mangels Regenwasser auf Leitungswasser ausweichen muss

Hallo,
deine eigentlichen Fragen kann ich zwar nicht beantworten, aber falls es sich nur um wenige Pflanzen handelt kann man auch entionisiertes Wasser kaufen statt 17 verschiedene Sachen ins miese Leitungswasser zu mischen.
Ich mache das seit ca. einem Jahr so mit meinem Uebelmannia und bin überrascht wie weit man da mit einem Kanister kommt, Kakteen brauchen wirklich sehr wenig Wasser. Ich habe damals einen 5l Kanister gekauft und in der Apotheke mittels Phosphorsäure auf pH 4.5 bringen lassen. Der Pflanze gefällt dieses Wasser (gelegentlich gibt es noch ein wenig Dünger dazu) und der Kanister ist erst halb leer, wird also am Ende etwa 2 Jahre lang reichen. Umgelegt auf diese lange Zeit spielt der Preis des Wassers keine große Rolle mehr.

Gruß,
Micha

roli
28.06.2010, 14:21
Hallo,
nur mal so ne Idee. Sollte es zum ansäuern und enthärten nicht reichen,
wenn man ein Säckchen mit Aquariumtorf in einen Eimer oder
Gießkanne hängt? Ich glaube irgendwo so was gelesen zu haben.

Mfg roli

Hardy_whv
28.06.2010, 18:06
1. Wenn ich mittels Phosphor-/Salpetersäure den PH-Wert des Giesswassers senke, weil ich mangels Regenwasser auf Leitungswasser ausweichen muss, sollte dann dem Giesswasser kein Kakteendünger mehr beigegeben werden?


Hallo,


der Zweck deiner Frage erschließt sich mir nicht sofort. Leitungswasser wird von den Wasserwerken tendentiell zwar leicht basisch eingestellt, aber wenn das Substrat grundsätzlich sauer reagiert, besteht m.E. keine Notwendigkeit das Wasser anzusäuern, es sei denn du hast sehr spezielle Kakteen (Discocactus o.ä.).

Schwerwiegender als der pH-Wert kann in Teilen Deutschlands die Härte des Leitungswassers sein (Analysedaten beim örtlichen Wasserwerk erhältlich). Und für das Enthärten empfehlen die Experten Oxalsäure. Wenn du danach via Suchfunktion suchst, wirst du fündig.

Frage ist also: Willst du enthärten oder ansäuern?


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Blade Runner
30.06.2010, 00:22
Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe ca. 40 Kakteen querbeet. Das hiesige Wasser ist sehr Kalkhaltig, sodass ich über kurz oder lang basische Erde haben werde. Natürlich könnte ich die Kakteen periodisch umtopfen, das möchte ich aber höchstens wegen der Grösse des Kaktus tun müssen. Dem basisch werden kann entgegengewirkt werden, indem das Wasser angesäuert wird und/oder das Wasser mit z.B. Oxalsäure enthärtet wird. In der Fachlitertur findet man immer wieder die Möglichkeit der Ansäuerung respektive Enthärtung. Leider habe ich bis anhin meine Fragen mit der Literatur noch nicht beantworten können.

Deshalb und weil mich die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten interessieren, stellte ich diese Fragen. Mir ist schon bewusst, dass man auch mit Leitungswasser und/oder destillatgleichem Wasser lange und gut Kakteen pflegen kann. Ich bin diesbezüglich sicherlich ein wenig Perfektionist und suche in allen Dingen, die ich anpacke, möglichst viele Lösungsmöglichkeiten.

Weiter interessieren mich, welche genauen Wirkungen Säuren auf die Düngung entwickeln. Ich kann somit nicht sagen, dass ich nur enthärten möchte. Ich möchte die Möglichkeiten wie es in der Literatur empfohlen wird abwechslungsweise respektive in Kombination ausreizen.

Das Ansäuern mit Torf ist mir bekannt, aber zu aufwendig.

Es würde mich sehr freuen, wenn mir jemand meine Fragen noch näher beantworten könnte.


Grüsse und vielen Dank!

hawanafsu
30.06.2010, 04:38
Hallo zusammen

Ich habe einige Fragen an die Chemiebewandten. Bezüglich Ansäuern von Giesswasser habe ich die Beiträge von Stefan & Co. hier im Forum bereits gelesen:

1. Wenn ich mittels Phosphor-/Salpetersäure den PH-Wert des Giesswassers senke, weil ich mangels Regenwasser auf Leitungswasser ausweichen muss, sollte dann dem Giesswasser kein Kakteendünger mehr beigegeben werden?

2. Begünstigt die Phophor-/Salpetersäure eine Phoshor- respektive Nitrat-Aufnahme?

3. Falls ja, könnte dies zu einer Überdüngung führen? Oder sind die benötigten Mengen Säure um einen PH-Wert von 5-6 zu erreichen derart klein, dass es nicht zu einer Überdüngung kommt?

4. Senkt Oxalsäure neben der Härte auch den PH-Wert? Oder muss nach dem Enthärten noch angesäuert werden?


Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Fragen nicht erschlagen habe.

Grüsse und vielen Dank für die Antworten!

Blade Runner

Zu 1. Durch die beiden Säuren werden nur die Elemente Stickstoff und Phosphor zugeführt, nicht jedoch andere Elemente, die ein guter Kakteendünger enthält; Du solltest daher trotzdem Kakteendünger verwenden.
Zu 2. Ja!
Zu 3. Es kommt natürlich zu einer Anreicherung von Nitrat- und Phosphationen im Substrat, ich denke jedoch nicht, dass die Pflanzen dadurch Schaden nehmen.
Zu 4. Oxalsäure bewirkt eine Ausfällung von Erdalkalien, mit Calciumionen beispielsweise bildet sich schwerlösliches Ca-Oxalat, darüber hinaus kommt es zu einer geringfügigen pH-Verschiebung ins Saure.

Blade Runner
02.07.2010, 01:09
Vielen Dank!!