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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Gedanke zum dickenwachstum bei grossen Säulenkakteen



vali
07.06.2010, 10:53
Hi zusammen!

Schon mehrere male habe ich in gewächshäusern oder botanischen gärten kakteen gesehen die in der natur zu grossen säulen mit dickem durchmesser wachsen aber in den gewächshäusern oder im hause nur als kümmerliche stängelchen wachsen, trotz gesund & gut gedüngt.
was mir schon aufgefallen ist das gewisse pflanzen im haus sehr wenig an stabilität bilden und die gleichen pflanzen die richtig draussen sind wachsen dicker.
klar haben die draussen die besseren bedingungen, doch hat das nich auch mit dem wind zu tun?
was ich wissen möchte... wenn ich meine trichos von anfang an draussen mit dem wind kämpfen lasse... wird die pflanze sicher auch automatisch dicker da sie sich gegen den wind stellen muss von anfang an...
oder neigen die kakteen dazu im wind zu knicken?
ich persönlich glaube auch das die stacheln der kakteen auch einen schutz vor windkraft liefern, da die ganzen stacheln den wind verwirbeln um den kaktus herum... hat jemand einen windtunnel zuhause? wär mal interessant das auszutesten:smile:

oder lieg ich da falsch?

liebe grüsse

vali

Lilith
07.06.2010, 11:50
Hallo,

dieses Phänomen führe ich viel eher auf mangelndes UV-Licht in vielen Gewächshäusern, gerade älteren Modellen, zurück als auf den Wind.

Dicksonia
07.06.2010, 11:56
Hallo!

Ich war letztens wieder im BoGa Hannover und habe mir die knospigen Säulen angeschaut.
Die sind zwar keinen halben Meter dick, aber durchaus geschätzte 25 cm bei einer Höhe von ca. 1,50m.
Einige Arten wie Cleistocactus scheinen aber nicht dicker zu werden.


lg

vali
07.06.2010, 20:27
das is möglich mit dem mangel an uv-licht aber hängts wirklich nur daran?

klar nicht alle kakteenspezies haben diesen dünnwuchs. besonders bei einigen cereusarten und die "madagaskarpalme" Pachypodium lamerei haben manchmal eine extrem dünne form.
auf diese idee bin ich gekommen da bäume die dem wind besonders ausgesetzt sind (bergkamm, am rande eines tales, klippe o.ä.) mit weit kräftigerem stamm wachsen, dadurch meine vermutung das windeinfluss auch bei kakteen einen kräftigeren aber langsameren wuchs verursachen könnte.
im gewächshaus gibt's ja auch gar nichts an wind welchem die kakteen entgegenwirken müssen.

gruss vali

karlchen
07.06.2010, 21:19
Hallo,

wahrscheinlich hat das UV- bzw. blaue Licht den größten Einfluss. Es kommen aber natürlich noch andere Faktoren dazu, das mit dem Wind wird wohl einer davon sein. Temperatureinflüsse spielen da auch eine Rolle, denn das Wachstum verläuft anders, ob eine Pflanze nun Temperaturschwankungen zw. Tag und Nacht ausgesetzt ist oder ob sie im Gewächshaus bei gleichmäßigeren Temperaturen wächst. Niedrige Temperaturen können z.B. ähnlich wie UV- und Blaulicht die Streckung der Internodien hemmen.

vali
09.06.2010, 00:19
wahrscheinlich hast du recht! vermutlich zählen mehrere faktoren dazu. es ist ja allgemein bekannt das draussen wachsende pflanzen kräftiger werden.

gruss vali

Marc
09.06.2010, 19:30
Hi!

Also meiner Meinung nach gibt es da noch einen sehr entscheidenden Faktor: in der Natur lebende Kakteen haben alle Erde die sie brauchen, um ihre Wurzeln zu entfalten.
Gerade bei Säulenkakteen ist das ein Thema mit Gewicht.
Dass der Wind eine Rolle Spielt, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls würde der sich ja in den ganzen Haaren und Dornen er negativ auswirken, da diese wie ein Windfang wirken und Angriffsfläche bieten.
Selbstverständlich spielen da auch noch andere Faktoren mit rein, die uns vielleicht nicht alle bekannt sind, aber das genannte UV Licht, die Temperaturschwankungen usw. gehören da mit Sicherheit auch dazu.

Gruss,
Marc.

kaktusy
09.06.2010, 19:46
die ausbreitung der wurzeln!!
viele kakteen haben ihre wurzeln über mehrere m² verteilt oder tiefe pfahlwurzeln.
das verhältnis von wurzeln/körper ist ein ganz anderes in freier natur als bei topfpflanzen, was natürlich auch das wachstum hemmt.
pflanze ich meine 1 -2m säulen um, platzen die erst mal am stamm auf und wachsen in die breite.

vali
09.06.2010, 23:58
das mit den wurzeln is ein gutes argument.
meinen säulen gönne ich auch grössere töpfe im verhältnis zu den kleineren kakteen. bemerkt hab ich dies als ich einen peruvianus bekommen, etwa 40cm hoch und in einem topf war, wie er für 4jährige lophos etwa verwendet wird. seitdem habe ich zweimal umgetopft und der verhältnismässig grosse topf wurde sehr gut angenommen und es wurde mit kräftigen wachstum gedankt.

noch trotzdem ein gedanke zum wind...: in den trockengebieten und wüsten zentralamerikas sind starke winde auch oft vorhanden. die "dünnwachser" wären hoffnungslos verloren in diesen umständen.

ausserdem hab ich grad auf englisch gegoogelt und hab die antwort darauf gefunden

siehe => http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6V6W-3VXSTNS-1&_user=10&_coverDate=07/31/1998&_rdoc=1&_fmt=high&_orig=search&_sort=d&_docanchor=&view=c&_searchStrId=1364804150&_rerunOrigin=google&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=026a59c0488d89db1655754677b65550

gruss vali

karlchen
10.06.2010, 10:40
Hallo,

noch was zur Angriffsfläche: Es ist auch gut möglich, das Dornen und Haare den Wind verwirbeln und ihn dadurch abschwächen. Dieses Argument reicht nicht um die Windtheorie zu entkräften.

Der Wind hat mit Sicherheit Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen, wir wissen nur nicht genau wie groß, dieser im Verhältnis zu den anderen Einflüssen ist. Es ist schon lange bekannt das Pflanzen auf Berührungsreize(z.B. Wind) reagieren.

Marc
10.06.2010, 14:17
noch was zur Angriffsfläche: Es ist auch gut möglich, das Dornen und Haare den Wind verwirbeln und ihn dadurch abschwächen. Dieses Argument reicht nicht um die Windtheorie zu entkräften.

Hast Du schon mal was vom Energieerhaltungssatz gehört?
Der Wind wird sich totsicher abschwächen (inwieweit das im messbaren Bereich liegt ist allerdings fragwürdig), wenn er auf einen Kaktus trifft. Allerdings wird seine Bewegungsenergie auf den Kaktus übergehen. Ich glaube aber eher, dass der Kaktus diese "abwackelt" als sie ins Dickenwachstum zu investieren (wie auch).



Der Wind hat mit Sicherheit Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen, wir wissen nur nicht genau wie groß, dieser im Verhältnis zu den anderen Einflüssen ist. Es ist schon lange bekannt das Pflanzen auf Berührungsreize(z.B. Wind) reagieren.

Ja na sicher, der Wind hat einen Einfluss auf das Wachstum von Pflanzen, jeder kennt die Windflüchter (Bäume), oder nicht?
Aber ob das ein Dickewachstum beeinflusst, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Ist der Kaktus dem Wind nicht gewachsen, knickt er ab und fertig.

Gruss,
Marc.

karlchen
10.06.2010, 16:56
@Marc: (Bist du zufällig Oberlehrer?). Man kann auch verstehen wie ich das gemeint habe, wenn man will. War so gemeint das die Windenergie verteilt wird und nicht direkt auf den Körper wirkt, aber das weisst du ja schon:roll:.
Nur weil du dich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hast und nichts darüber weisst, heisst das nicht das andere genauso wenig wissen, bzw. noch nix darüber gelesen haben.

Marc
10.06.2010, 20:20
Man kann auch verstehen wie ich das gemeint habe, wenn man will. War so gemeint das die Windenergie verteilt wird und nicht direkt auf den Körper wirkt, aber das weisst du ja schon:roll:.

Erkläre es mir bitte, ich habe nicht verstanden wie das gehen soll. Wohin verteilt sich denn die Windenergie, wenn sie nicht auf den Kaktus wirkt?

Beste Grüsse,
Marc.

vali
11.06.2010, 12:37
ich versteh was... niemand hat behauptet das der kaktus die windenergie aufnimmt und umwandelt in wachstum... das wäre ja schon eine wissenschaftliche sensation:)

es geht da eher um das anpassungs prinzip. in welcher umgebung die pflanze von beginn auf wächst um sich eventuell an exponierten stellen mit einem stabileren demnach dickeren aber kürzeren wuchs entwickelt, da die hebelwirkung ja auch kleiner wird wenn kürzer....:)


gruss

kaktusy
11.06.2010, 14:12
fuchsien oder geranien die an einem windigem plätzchen hängen wachsen einiges kräftiger als die in der stillen ecke.
vertauscht man gegen mitte sommer die pflanzen, hat das nächste stürmchen für die aus der stillen ecke fatale folgen.
bei einem kaktus ist das ergebnis sicher nicht so schnell und deutlich nachvollziehbar - und vielleicht klappt das auch nicht bei allen pflanzen - aber diesen test hat eine bekannte unfeiwillig mit ihren balkonkästen gemacht, weil die in der ecke auch kräftiger werden sollten.

lophario
11.06.2010, 14:23
Hallo!
Hab mir grad überlegt das das nicht nur mit dem mangelnden Wind im GWH sondern auch mit der Dichte der Pflanzen zu tun haben könnte. Im GWH steht oft alles dicht an dicht in teilweise bedrängenden Verhältnissen. Stehen Pflanzen zu dicht beianander schießen sie in die Höhe anstatt in die Breite um möglichst viel kostbares Sonnenlicht abzubekommen.

Nur so eine Idee von mir http://www.smilies.4-user.de/include/Denken/smilie_denk_09.gif (http://www.smilies.4-user.de)

Grüße