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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alptraum



Helga
09.09.2005, 22:18
Hallo

Also so was wie diesen Sommer ist mir in meiner mehr als 20 jährigen Sammlerlaufbahn noch nie passiert.

Ich habe die ganze Zeit sehr vorsichtig gegossen, ( was dieses Jahr ein kleines Kunststück war), immer den Wetterbericht im Auge gehabt damit ich ja keine kalte Nacht erwische. Die Pflanzen hatten die Wahl zu vertrocknen oder zu erfrieren. :roll:
Endlich ist es sehr schön und ich habe vor einigen Tagen meine Kakteen gründlich gegossen.
Heute schaue ich und finde staubtrockene Pflanzen und auch komplett nasse Pflanzen. Nach dem es Gestern 30 Grad hatte habe ich mich sehr gewundert und natürlich geschaut was was los ist. Als ich den ersten Topf anhob ist mir gleich der Kaktus entgegengeflogen. Die Wurzeln im .... Nicht nur das ich bei im Moment 30 Kakteen wirklich tief schneiden mußte um die Fäulnis wegzubekommen. Teilweise sind nur kleine Scheiben über und ich habe kaum Hoffnung das das jemals Bewurzelt.
Selbstverständlich sind einige besondere Stücke dabei.
Ich habe den ganzen Tag Kakteen in Scheiben geschnitten. Ein graus. :evil: Und dabei bin ich gar nicht sicher das ich alle Pflanzen mit Wurzelproblemen erwischt habe.
Ich werde alle Pflanzen mit Benomyl giessen und hoffen das ich nicht noch mehr kranke Pflanzen finde.
Meine anderen Sukkulenten haben das traurige Wetter ertragen, aber meine Kakteen.... Mir fehlen die Worte.

Und was habt Ihr so schönes über den Sommer zu erzählen.

Hoffentlich Schöneres

Helga

Marc
09.09.2005, 23:49
Das tut mir leid! Wie konnte das denn passieren?

Petra Koch
10.09.2005, 09:23
Hallo Helga,
ich habe auch ein Sommeropfer. Eine meine Mammillarias zeilmannii hats erwischt! Ich habe mich gewundert, warum einer der Triebe so blaß grau-braun wurde (sah nach Spinnmilben aus, waren aber keine) und habe ihn durchgeschnitten - und Mist! Die war innen drin pink! Also habe ich noch einen Trieb abgeschnitten und dasselbe gesehen. Dann habe ich nach und nach alle Triebe abgeschnitten und konnte ihn dann wegwerfen weil der ganze Kaktus pink verfärbt war. Obwohl er noch bis vor kurzem geblüht hat. Ich habe noch nie so eine Art Pilzerkrankung erlebt. Die Farbe ist wirklich leuchtend pink.
Ein paar andere wachsen auch nicht so recht. Zwei Cereen habe ich abgeschnitten weil ich dachte, sie wären auch krank. Waren sie aber nicht. Die Leitbündel sind in Ordnung. Jetzt muß ich sie halt neu bewurzeln. Aber sicher ist sicher! Dieses Jahr haben nicht so viele geblüht wie sonst. Überrascht war ich, daß die Astrophyten geblüht haben. Die haben trotz Kälte ihre Knospen entwickelt aber erst geblüht als es wärmer wurde.
Aber Gott sei Dank sind es nur wenige, die Probleme haben. Die meisten haben die Kälte und die hohe Luftfeuchtigkeit gut weggesteckt. Und die ganz Wärmebedürftigen hatte ich in einem Kasten mit Heizkabel und Glas obendrauf.
Gegossen habe ich während der Kälteperiode gar nicht. Wir hatten so eine hohe Luftfeuchte daß die Kakteen eigentlich kein Wasser gebraucht haben.
Jetzt hoffe ich nur, daß es nicht noch irgendwelche Spätfolgen gibt. Wir Balkongärtner sind bei solchen kalten Sommern echt im Nachteil!
Ich drücke Dir die Daumen, daß die Neubewurzelung klappt
liebe Grüße
Petra
P.S.: Wo bekomme ich Benomyl?

Loui
10.09.2005, 10:49
hallo!

ja, dieser sommer war in keiner hinsicht erfolgreich oder wie man das auch immer nennen will... ich hab gottseidank (bisher) nicht sehr viele verluste zu verzeichnen... das wertfollste was mir eingegangen ist waren eine mammillaria perezdelarosa und 2 rebutien... viel mehr wars im endeffekt auch granicht... aber geblüht hat wirklich nicht sehr viel!
die hohe luftfeuchtigkeit ist soweit ich weis an sich für kakteen eigentlich eh kein problem, am naturstandort ist in den morgenstunden die luft ja auch relativ feucht, sonst würd sich ja kein tau bilden... das problem war eher dass die nächte hier oft extrem kalt waren, so 12 ° oder noch weniger war bei mir kene seltenheit... ich bin eigentlich erstaunt dass es so viele überlebt haben!

gruß, ludwig

p.s.: was ist Benomyl?

noisi
10.09.2005, 15:53
Hi !

Bei mir war's nur Mammillaria fraileana aber die hatte schon länger Probleme.
Und meine zwei Opuntia triacantha haben ihre gesamten Glieder abgeworfen und sind dann untenrum weggefault, ich hab' die Triebe eingepflanzt - jetzt hab' ich drei Opuntia triacantha.

An den anderen Pflanzen hatte ich (bzw. habe ich noch) massive Pilzprobleme, sagt Euch Anthracnose etwas ? Falls nicht dann googelt mal danach. :wink: Hier hat das große 'Waldsterben' eingesetzt ! Auch draußen in der Natur sind scheinbar sämtliche Ahorn-Bäume u.a. extrem davon betroffen !

Aber durch meinen Umzug müsste ich sowieso von sehr vielen Pflanzen Stecklinge abmachen und da kam der Pilz nicht ganz so ungelegen.

PS: Sukkulente sind aber nicht davon betroffen, da braucht Ihr Euch also um Eure Pflanze keine Sorgen zu machen.

Bye
Alex

Helga
10.09.2005, 19:29
Hallo

Ich habe mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen was passiert sein könnte.
Möglicherweise war es das Regenwasser das ich heuer das erste mal von der Regenrinne gesammelt habe. Ich habe es einige Zeit regnen lassen damit es nicht so schmutzig ist und dann das Wasser aufgefangen. Danach habe ich das Regenwasser gefiltert. Wahrscheinlich war das keine gute Idee. Vorher habe ich nur Regenwasser über eine Plastikplane gesammelt.
Das würde auch erklären warum die anderen Sukkulenten nicht betroffen sind, da sie direkt im Regen standen und nicht von mir gegossen wurden. Nur die Kakteen, und ich hatte heuer viel Regenwasser da es sehr viel geregnet hat.

Da will man was gutes tun und versäucht beinahe die ganze Sammlung.

@ Noisi benutzt Du nicht auch Regenwasser vom Dach?

MfG

Helga

noisi
10.09.2005, 20:09
Hi !

Ja, ich nehme auch Regenwasser vom Dach und da schwimmen immer allerlei tote Insekten drin rum und manchmal sogar Zigarettenkippen.
Ich filtere es aber nicht sondern sammle es nur in drei Regentonnen. Der Dreck setzt sich am Boden ab aber den gröberen Dreck schütte ich natürlich gar nicht erst mit rein.

Vielleicht liegt es bei Dir am Dachbelag oder am Material der Dachrinne, vielleicht liegt's aber auch gar nicht am Regenwasser ?

Tut mir echt leid !

Bye
Alex

Uschi
10.09.2005, 22:55
Hallo und guten Abend, Helga! Auch von mir tiefes Mitgefühl. Du hast es richtig beschrieben, die Kakteen konnten in diesem Sommer nur vertrocknen oder erfrieren. Aber es ist Dir sicher kein Trost,daß es allen so ging?!? Bei mir wanderte auch etliches in den Müll. Nun, Herrn Haage wird es freuen....Gruß, Uschi

Anonymous
10.09.2005, 23:31
Hallo Helga,
tut mir aufrichtig leid, daß Du so viele Deiner Pflanzen eingebüßt hast.
Es ist schon sehr bitter, wenn man über Jahre Pflanzen hegt und pflegt und sie dann so schnell verliert ohne etwas dagegen tun zu können.
Ich hatte auch schon mal (ich vermute Pilz-) Probleme, deren Ursache ich im gesammelten Regenwasser vermute und nun schrubbe ich die liebe Regentonne, wenn Regen in Sicht ist, als wöllte ich daraus Kaffe trinken. Ich laß das Regenwasser auch nicht länger als 3 Wochen stehen, nehm dann lieber kalkreiches Leitungswasser. Hab seitdem, Toi, Toi, Toi, keine Probleme mehr gehabt.
Ich persönlich fand den Sommer bis jetzt sehr kakteenfreundlich (für mich viel zu warm), geblüht hat viel, wenn auch nicht in Massen und auch nicht alle, was aber eher an meinem noch sehr mangelhaften Wissen über Kakteen als am Wetter liegen mag. Und bei Nachttemperaturen von ca. 12Grad hab ich immer gedacht, von dort, wo sie herkommen, wird's bestimmt auch nicht nur laue Gurkennächte geben.

Liebe Helga Kopf hoch ! und versuch's vielleicht von der positiven Seite aus zu sehen, 's gibt Platz für neue "Objekte der Begierde" und den kannst Du sicherlich gut gebrauchen.

Alles Gute Dir und Deien Kakteen und allen die hier schreiben oder auch nur lesen(wie ich in den letzten Monaten)
Tschüß
Andrea

Andra
10.09.2005, 23:36
Gast (Andra) war ich, hatte mich doch total vergessen einzuloggen und hatte dann Angst, wenn ich's nach dem Schreiben tue, ist mein Text weg.
Bei uns regnet's übrigens endlich mal wieder !

Noch ein schönes Wochenende allen

Tschüß
Andrea

Loui
11.09.2005, 11:27
hmm also ich muss sagen ich gieß eigentlich seit jeher nur mit regenwasser, das zu 90% von einem dach kommt das provisorisch mit bitumen dachpappe abgedeckt ist, das regenwasser wird gefiltert, die eimer in denen es gesammelt wird aber sehr sehr selten geputzt, das wasser darin... nun ja wenns weg ist ists weg, ich nehms halt solange wies da is, kann schon mal sein dass es einige zeit steht :D
probleme hab ich damit allerdings nie gehabt... ich weis nicht, vielleicht ist unser regen in ba-wü ja besser als eurer xD wer weis ;)

gruß, ludwig

Petra Koch
11.09.2005, 13:27
Hey Ihr Lieben,
ich weiß nicht obs am Regenwasser liegt wenn die Pflanze krank werden in diesem Sommer. Man sollte vielleicht als Balkongärtner während solcher Schlechtwetter-Sommer gar nicht gießen bzw. nur die, die unbedingt etwas Wasser brauchen. Die Luftfeuchtigkeit war ja sehr hoch und da Kakteen Feuchtigkeit auch durch Luftfeuchtigkeit aufnehmen können habe ich meine so gut wie gar nicht gegossen während es so kalt war. Lediglich die Notos, Gymnos, grünen Cereen, Rebutien und Echinopsen/Lobivien habe etwas Wasser bekommen aber auch nicht mehr wie 3 x und nur mit einer Spritze, deren Spitze ich abgeschnitten habe. So konnte ich einen Schluck Wasser am Rande desTopfes an die Wurzeln bringen. Die anderen habe ich dürsten lassen. Da sie nicht geschrumpft sind (wie auch ohne was zu verdunsten) haben sie auch kein Wasser gebraucht. Die zeilmannii, die mir eingegangen ist, war auch eine von denen, die Wasser bekommen haben (weil sie den ganzen Sommer geblüht hat). War aber wohl ein Fehler. Allerdings konnten bei meinen jetzt wieder die Wurzelläuse zuschlagen weil das Substrat über längere Zeit trocken war. Ich denke, im Zweifelsfall stecken die Kakteen eine längere Durstphase besser weg. Aber es ist schon nicht einfach während solcher Mistsommer die Kakteen zu versorgen.

Tschüs
Petra

Aless
12.09.2005, 17:33
:( Oje, das tut mir wirklich leid Helga!
Eigentlich kann ich mir aber nicht vorstellen, dass es am Regenwasser vom Dach liegt. Gieße alle meine Pflanzen damit und hatte noch nie Probleme, obwohl ich es nicht filtere. Konnte in diesem Sommer nicht mal die Regentonne zwischendurch säubern, da sie ständig voll war - es hat ja andauernd geregnet.
Habe auch bei meinen Orchideen (20 Stück) kein Problem, die werden immer mit Regenwasser gegossen + gesprüht und sind mit Sicherheit empfindlicher als Kakteen.
Aber vielleicht kommt das wirklich auf den Dachbelag an, oder auf die Gegend in der man wohnt.
Heuer haben meine Kakteen aber, im Vergleich zu den anderen Sommern, eher wenig Wasser bekommen.
Auch ich habe dieses Jahr ein paar Ausfälle zu beklagen, das Meiste sind Sonnenbrandopfer. War leider mal an einem (der weinigen) heißen Tag(e) nicht zu Hause, am Vortag war es ziemlich bewölkt und der Wetterbericht meinte, das würde einige Tage so bleiben. Also hab ich natürlich nicht schattiert und als ich am nächsten Tag nach meinen Kakteen schaute, waren einige so komisch hellgrün. Das ganze Ausmaß kam allerdings erst einige Tage/Wochen später zum Vorschein. Musste leider 6 Kakteen Köpfen bei Anderen hoffe ich, dass es sich verwächst.
Außer bei meinem Notocactus uebelmannianus, der eine faule Stelle unterhalb der Blüten bekommen hat, habe ich aber zum Glück kein Problem mit Krankheiten.

Drück dir auf jeden Fall die Daumen Helga, dass möglichst viele wieder bewurzeln und das du nicht noch mehr kranke Pflanzen findest!

Gruß
Aless

AstrophytumX
14.09.2005, 14:46
Hallo,

Ich kann ehrlich gesagt nicht klagen.
Bei mir hat alles wie wild geblüht und habe tausende von Samen ernten können.Ich habe eigentlich sehr regelmäßig alle 3 - 4 Wochen gegossen.
Der einzige Verlust den ich zu beklagen habe war einer meiner Astrophytum superkabuto cv. hanazono.Der hatte wohl einen Schluck zu viel Wasser bekommen und ist gefault.Alles faule weggemacht und zum abtzrocknen hingelegt.nächsten Frühling wird er bestimmt schon wieder bereit zum einpflanzen sein.
An sich war das Wetter doch sehr gut.Nach den heißen Phasen immer wieder eine willkommende abkühlung für die Kakteen.
Allgemein bin ich sehr zufrieden.
Bei mir blühen im mom noch die Ariocarpen,turbinicarpus,Lophophora und Astrophytum.

Helga,für Deine Pflanzen tut es mir sehr Leid.

Euclid
18.09.2005, 01:27
Mit Mexikanern und rein mineralischen Substraten (speziell KSKL) ist man in solchen Fällen im Vorteil.

AstrophytumX
18.09.2005, 01:35
Nabend,

Ja das stimmt.Ich hatte auch keine Probleme dieses Jahr.Habe sogar relativ "oft" gegossen(Gewächshaus)wenn ich recht überlege.
für meine Mexikaner habe ich das KSKL substrat von ars-kakteen (Schleichwerbung) :)
Das von Haage soll aber auch sehr gut sein ;)
Dem substrat wird je nach Gattung noch verschiedene Komponenten zugemischt.Bei Astrophytum auch etwas Torf.

Anonymous
20.09.2005, 18:47
Liebe Helga,

das tut mir so leid mit deinen Kakteen!
Jetzt hoffe ich, dass du mit deiner grossen Erfahrung noch einiges retten kannst!!
Für die Epiphyllen verwenden wir Regenwasser aus der Tonne. Wir haben ein Ziegeldach, die Regenrinne ist aus Kupfer und die Tonne aus irgendeinem Plastik. Wir filtrieren das Wasser nicht, verwenden das Wasser aber nur für kurze Zeit (so ein oder zwei Wochen, glaube ich). Wir haben 2 Tonnen, die eine reinigen wir immer sehr gut mit einer Bürste und lassen sie dann trocken in der Sonne stehen, wo sie ziemlich heiss wird (steril?). Wir verwenden das Wasser nur, wenn es wirklich klar ist, wenn wir das nicht zur Verfügung haben, nehmen wir 'abgestandenes' Leitungswasser zum Gießen. Wenn immer möglich machen wir bei starken Regen die Klappe zuerst zu, verwenden also Wasser, welches schon relativ sauber ist, wir sehen aber immer irgendeinen Bodensatz.
Ob diese Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind wissen wir nicht, wir haben das von Annemarie so übernommen, sie hat oft gesagt, sie versucht halt ihr Nichtwissen durch Genauigkeit auszugleichen (das nicht nur bei Epiphyllen).
Ich wünsche mir dass du nächstes Jahr um diese Zeit sagst: 'War ja alles nicht so schlimm...'

Viele Grüße,

Dora