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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pilzsporen im Substrat: Woher noch Euparen oder Alternativen ?



Bernhard
17.02.2010, 00:56
Hallo Kollegen,

ich habe bei drei Pflanzen (innenüberwinternd) in den Topfböden kleine hellgelbe wattige Kügelchenverbunde (geniales Wort) gefunden. Stichwort: Sclerotium rolfsii - denk ich mal.

welcher Wirkstoff, der noch zu haben ist .. hilft gegen den Mist ?
Der Befall ist nicht stark und die Pflanzen wirken auch nicht geschwächt. Ich möchte jedoch schnellstens vorbeugend handeln...

Ach ja .. bevor wieder die Stimmen laut werden bzgl. billiges Baumarktsubtrat etc blabla -> ... ... Ich hab bei den befallenen Pflanzen das Std-Kakteen-Substrat von Haage verwendet (mit mineralischer Erde vermischt).

Grüße
Bernhard

hardy
17.02.2010, 11:42
Hi,

wenn´s keine Spinnenkokons sind ...:D:D
Ich schleppe die gelben Pilze schon seit 20 Jahren mit meinen Kakteen rum. Habe mit allen Mitteln versucht, diesen Plagegeist loszuwerden, ohne Erfolg.
Mittlerweile habe ich mich mit dem Untermieter arrangiert, zumal er in völlig neu angesetzten Substrat (mineralisch, zumindest in den ersten Wochen- ;) )auftauchte. Manchmal habe ich einen supergeilen Pilzgeruch im GH; wenn der so schmeckt, wie er riecht, ist Trüffel der letzte Dreck.
Bis jetzt habe ich noch keinen Schaden an den Pflanzen festgestellt.
Könnte jetzt in Anlehnung an den Thread mit der verquirlten Schei... äh, fataler Fehler , natürlich Wasser behaupten, das der Pilz mit seinen Abbauprodukten die Kaktusse zu enormen Wachs- und Blühleistungen treibt, kann mich aber schwer beherrschen, :-? zumal dann noisi sofort aussteigt.

Dana
17.02.2010, 11:56
Hallo Bernhard,
ich hatte den netten Pilz auch schon 2x zu Besuch. Wo er herkam? Nicht den blassesten Schimmer....
Ich habe ausgetopft, Substrat gewechselt, Pflanze gewaschen (komplett) und Topf und die Unterlage, wo alles drauf steht, mit Meister Proper pur gerschrubbt. Danach hatte alles nen angenehmen Bergduft.
Das war 1x vor 2 Jahren und 1x vor 3 Jahren.
Bis jetzt haben sich die kleinen weiß-gelblichen Wattebauschkugeldingers nicht wieder gezeigt. Naja, abwarten... überzeugt bin ich noch nicht.

Viel Glück :D

Dana

ferox
17.02.2010, 12:04
Hallo
da kann ich mich Hardy nur anschließen. Bei mir taucht dieser gelbe Pilz auch immer wieder :zupfsporadisch auf, richtet aber keinen Schaden an. Und riechen tut er wirlich lecker..... :grin:

Dicksonia
17.02.2010, 13:26
Hallo!

Ist das nicht eher wieder der Gelbe Faltenschirmling?
http://de.wikipedia.org/wiki/Gelber_Faltenschirmling


lg

Bernhard
17.02.2010, 13:52
ja ja ja ... ich erinnere mich, dass sowas bei meinen Chilis schon aus den Töpfen gewachsen ist. Wohmoglich füht der sich nun auch in meinen Harrissia-Töpfen wohl.

guter Tip,

Danke und Grüße

Captain Nemo
17.02.2010, 19:01
Hi,
die gelben Kügelchen habe ich auch immer wieder. Habe es aufgegeben, mir darüber Sorgen zu machen, scheint völlig harmlos zu sein.
Grüße von Captain Nemo!

davinchy007
18.02.2010, 12:42
Ich habe die kleinen gelben Kügelchen schon seit Jahren an fast allen Pflanzen im Substrat festgestellt, manche unmittelbar nach dem Kauf, bei manchen auch erst nach Wochen, Sie verschwinden dann aber auch meistens wenn es richtig warm wird wieder. Ich habe im laufe der Jahre den eindruck das das abhängig von der feuchtigkeit ist. Das es meinen Pflanzen geschadet hat, habe Ich nicht feststellen können

davinchy007 8)

noisi
19.02.2010, 08:12
das Std-Kakteen-Substrat von Haage

... ist vor Verwendung grundsätzlich zu dämpfen !!! Leider !

*********

Wenn es Sclerotium ist, ist das nicht unbedingt ungefährlich, ich habe schon Pflanzen verloren durch den Pilz, der kann nämlich ungeheure Ausmaße annehmen und die Abzugslöcher verstopfen bzw. den Topf nahezu vollständig ausfüllen, so dass für die Pflanze nicht mehr viel Platz bleibt.

Bei Kakteen wird er sich aufgrund der Trockenruhe nicht so sehr ausbreiten können, könnte aber aus Mangel an anderen Möglichkeiten (wenige organische Substratbestandteile) die Wurzeln als Nahrung für sich entdecken.

So, ich hatte mal das hier verwendet ---> Dithane - ich hatte die Töpfchen darin angestaut, das hat auch funktioniert, ist aber sehr, sehr giftig !

Tephrofan
19.02.2010, 17:45
Dithane ist auch nicht "giftiger" als andere Mittel wie z.B. Confidor. Da halte
ich andere, gängigere Mittel, wie Spruzit (biologisch, aber sehr "ungesund")
oder andere im Handel erhältliche Mittel viel gefährlicher. Wichtig ist einfach,
die Grundregeln einzuhalten, egal wie "giftig" oder ungiftig die Mittel sind. Eine
Langzeitwirkung auf den körperlichen Organismus ist so gut wie nicht bekannt,
und ich denke, dass es gerade im Gartenbau, wo generell(!!) nicht das einge-
halten wird, was die Spritzmittelverordnung vorschreibt, noch einiges an div.
Krankheiten (Krebs) auf die Mitarbeiter zukommen wird. Ich habe zu lange in
dieser Sparte gearbeitet, und weiß, wie unachtsam mit Spritzmittel umgegan-
gen wird. Dithane ist in der Gefahrenklasse XN, N einzustufen, also "lediglich"
reizend, gesundheitsschädlich. Ich denke, dass man beim Tankstop an der
Tanke mehr Gifte inhaliert.....

Helga
23.02.2010, 13:22
Also ich muß mich Nosi anschliessen.
Der Pilz ist keinesweg harmlos. Er kann den ganzen Pflanzenkörper befallen und ihn mit einer braunen Schicht überziehen. Das sieht dann aus wie starker Befall von Spinnmildben, nur der Befall beginnt von unten.

Mit Euparen habe ich den Pilz wegbekommen, leider weis ich aber keinen Ersatz dafür.

Lg.

Helga

cactusami
23.02.2010, 15:13
Ich denke, es könnte sich auch um den gelben Faltenschirmling (Leucoprinus birnbaumii) handeln. Viele Leute schreiben immer von Sclerotium rolfsii an ihren Kakteen.
Nur habe ich noch nie entsprechende Bilder des rolfsii-Pilzes an Kakteen gesehen (also, Bilder erwünscht).

Der Faltenschirmling bildet soweit ich weiss auch kleine gelbe Kügelchen als Fruchkörperanlage, die dann der Trockenheit trotzen können.

Über Sclerotium rolfsii hingegen findet man leider fast keine Infos.

Wenn Pilze gedeihen, liegt das Problem meistens darin, dass man zu viel giesst und die Pflanzen zu feucht stehen.
Los werden kann man diese Pilze kaum, da sie Überlebenskünstler sind.