Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Fleischer" ein Muss?
Hi @ll!
Heute wollte ich euch fragen, ob die Fleischer-Methode ein "Muss" ist für langsamwüchsige Arten wie Aztekium, Blossfeldia o.ä.
Mich würde interessieren, ob es auch möglich ist, diese Kakteen "normal" unter hoher Luftfeuchtigkeit, aber halt nicht steril, heranzuziehen oder ist diese Aussaat dann von vornherein zum Scheitern verurteilt? (weil Algen die Sämlinge überwuchern).
Wenn die Methode eurer Meinung nach ein "Muss" ist, dann stellt sich mir die frage bis "wie langsam wachsend" diese Pflicht ist. Beispiel wären hier die Strombocacteen, die ja auch langsam wachsen, aber über die ich auch schon genug unter "normaler" Aufzucht gelesen habe. Wie ist es denn aber bei Ariocarpen, Obregonia, Turbinicarpus?
Letztendlich noch eine Frage zur Funktion der "Fleischer": Man soll ja die Töpfe sterilisieren. Jedoch sind diese aus Plastik und sollten bei hohen Temperaturen schmelzen. Wie sterilisiert man diese nun vernünftig? Desinfektionstücher/-spray?
Hat jemand schon einmal eine Fleischer-Aussaat in Einweckgläsern probiert? Die lassen sich nämlich - wie bei der Aussaat von Farnsporen - einfach geschlossen in einem Kochtopf voller Wasser komplett sterilisieren und schließen wirklich absolut luftdicht.
Würde mich freuen, wenn jemand mir was zur Fleischer-Methode genaueres erzählen kann ;)
Gruss
DenisM
PS: Ja, ich denke über die Aussaat von 1-2 Töpfen langsamwüchsiger Kakteen nach, bin ja auch noch jung ;)
Hallo Dennis,
Eine sehr gute Frage hast Du da gestellt.
Um genau diese zu beantworten habe ich mir ein paar Portionen Aztekium und Strombo- Samen bestellt. Wenn die nix werden, dann ist das halt nix für mich zum aussähen.
Ehrlich gesagt ist mir die Fleischermethode zu kompliziert, und hat auch Nachteile.
Wenn man nie aufmacht kann man weder düngen, noch kann man die Sämlinge frühzeitig abhärten.
Mit Geohintonia mexicana habe ich schon einen guten Erfolg ohne Fleischer erzielt.
Von 33 Korn sind 21 gekeimt, und es leben alle noch. :grin: Die sind sogar gewachsen. Ich werde es einfach mal versuchen, mehr als schiefgehen kann es ja nicht.
viele Grüße Egger!
volker61
17.11.2009, 00:12
Letztendlich noch eine Frage zur Funktion der "Fleischer": Man soll ja die Töpfe sterilisieren. Jedoch sind diese aus Plastik und sollten bei hohen Temperaturen schmelzen. Wie sterilisiert man diese nun vernünftig? Desinfektionstücher/-spray?
heisses Wasser oder Mikrowelle
Hat jemand schon einmal eine Fleischer-Aussaat in Einweckgläsern probiert? Die lassen sich nämlich - wie bei der Aussaat von Farnsporen - einfach geschlossen in einem Kochtopf voller Wasser komplett sterilisieren und schließen wirklich absolut luftdicht.
kann man sehr gut nehmen , wurde früher nur darin gemacht
LG Volker
naja - muss würde ich nicht sagen - aber es erleicxhtert die aussaat von strombos und blossfeldias ungemein. die geohintonias sind ja nicht so klein, und die sämlinge haben im herbst eine anständige grösse.
wirklich "steril" arbeiten kann man ja nur in einem reinstraum - das hat ja keiner - also ich verwende einfach von haus aus steriles material - qurzsand (baufachhandel) isoself - ebenfals und kieselgur. dazu neue töpfe und neue tüten - ansonsten sauber arbeiten - keine alten schalen für die substrate zum mischen verwenden, etwas dünger und orthocid ins anstauwasser - und gut!
Hardy_whv
17.11.2009, 06:57
Bei meiner letzten Aussaat habe ich die Hälfte mittels Fleischer, die andere Hälfte konventionell ausgesät. Unterschiede im Endergebnis habe ich keine feststellen können. Es waren aber auch keine extrem langsam wachsenden Arten dabei. Vorteile der Fleischer-Methode sehe ich, wo sich die Keimung bei einer Art über einen langen Zeitraum erstreckt oder aber, wenn man während der Aussaat für ein, zwei Wochen verreisen will. Die Aussaat nach Fleischer kann man ruhig alleine lassen. Konventionell muss man immer mal wieder lüften, gießen, düngen und nach Vermehrungspilzen Ausschau halten.
Letztendlich noch eine Frage zur Funktion der "Fleischer": Man soll ja die Töpfe sterilisieren. Jedoch sind diese aus Plastik und sollten bei hohen Temperaturen schmelzen. Wie sterilisiert man diese nun vernünftig? Desinfektionstücher/-spray?
Dafür empfehle ich handelübliche Chlorbleiche (z.B. CHLORIX). In der für Desinfektion angegebenen Verdünnung mit Wasser mischen und die Töpfe für ca. 20 Minuten darein legen.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Hallo DenisM,
zu deiner Frage würde ich sagen: Ariocarpen, Obregonia, Turbinicarpus kannst du ganz konventionell aussäen. Mit Blossfeldien, Strobos & Co hast du das Problem, dass sie nicht nur langsam wachsen, sondern auch ganz winzig sind. Algen sind schneller und eines Tages siehst du dein Aussaat nicht mehr. "Absolut steril" halte ich für übertrieben und unrealistisch. Außerdem solche Sämlinge brauchen eine konstante Feuchte, da die eigene Wasserreserve fast Null sind.
Für Blossfeldien und Strombos nehme ich ganz neue Töpfe, rein mineralische Substrat (kleine Körnung), Vogelsand, Chinosol und Frischhaltefolie. Die Oberfläche für Aussaat bildet der Vogelsand. Er wirkt Algen hemmend, bleibt gleichmäßig feucht und du kannst dein Aussaat besser erkennen. Ich lasse die Töpfe in einer heißen Chinosollösung für 10 Minuten stehen. Dann verteile ich die Körnchen auf die Oberfläche und verpacke ganzes mit der Frischhaltefolie. So bleiben sie so lange stehen bis ich sie ohne Lupe pikieren kann. Nach dem Pikieren bekommen sie wieder die neue Folie drauf. Wenn Sie ein Jahr alt sind, können sie weiter ohne Folie wachsen. (Strombos ein bisschen schneller, Blossfeldien - länger)
Hier sind noch Themen dazu:
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=5679&highlight=Blossfeldien
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?p=64129&highlight=Blossfeldien#post64129
http://www.bildercache.de/minibild/20090114-214113-172.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090114-214113-172.jpg)http://www.bildercache.de/minibild/20090114-214112-883.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090114-214112-883.jpg)http://www.bildercache.de/minibild/20091120-093558-336.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20091120-093558-336.jpg)
Gruß
Tatjana
Hallo Tatjana,
dake für deine Erläuterungen.
Könntest du vielleicht die unten erwähnten Gattungen ihrer Wachstumsgeschwindigkeit nach ordnen (das sind nämlich alles langsamwachsende Gewächse)? Weil mich würde interessieren, bei welchen ich auf Algenprobleme achten muss und bei welchen nicht - die also schnell genug wachsen. Einige hast du ja schon erklärt, aber wie sieht's bei den anderen aus?
> Aztekium
> Blossfeldia
> Cintia
> Copiapoa
> Encephalocarpus
> Frailea
> Geohintonia
> Obregonia
> Ortegocactus
> Pelecyphora
> Strombocactus
> Sulcorebutia
Hallo Denis,
von deiner Liste habe ich noch nicht alles ausprobiert. Ausserdem, ist es schwer ein Kriterium zu finden, nach dem Wachstumschnelligkeit gemessen werden kann.
Algen werden zu einem Problem bei besonderes kleinen Keimlingen. Das heißt Blossfeldien, Atztekien, Strombos und einige feinkörnige Parodien. Und ganz klein sind:
> Aztekium
> Blossfeldia
>Strombos (kann man schneller pikieren)
folgende sind unproblematisch:
> Frailea
> Obregonia
> Encephalocarpus
Sie wachsen zwar nicht so schnell, sind aber groß genug, haben robuste Wurzeln und brauchen nicht konstant feuchten Substrat, sodass die Algen keine Chance haben.
mit diesen habe ich keine Aussaaterfahrung:
> Copiapoa
> Pelecyphora
> Geohintonia
> Ortegocactus
mit diesen hatte ich weniger Erfolg, aber das hat mit "Fleischer" nichts zu tun.
> Sulcorebutia
> Cintia
Aber ich würde es lieber in einem separten Thread disskutieren.
gruß
Tatjana
Tephrofan
28.11.2009, 00:44
ich säe jährlich sicher weit über 500 Sorten aus- ausnahmslos mit Flei-
schermethode- warum? Weil es mir bei dieser Menge ungemein Arbeit
erspart. Wenn ich zurückdenke, was habe ich kostbarste Aussaaten ver-
loren, nur weil ich Trottel einmal vergessen hatte, zu lüften....:oops:
Sicher, die Fleischermethode macht verhältnismäßig viel Vorarbeit, die sich
aber über die Monate im Verhältnis zur gewöhnlichen Aussaat bald amorti-
siert. Ich säe aus Prinzip, Zeitgründen, und weil ich alles andere für reine
Spielerei ansehe, nicht vor April aus. Die Tütchen bleiben bis etwa Sep-
temper halbschattig(!) und nicht zu heiß geschützt stehen, bevor ich sie
abhärte. Ich habe beste Erfolge. Dünger? Wozu? Die Kleinen kommen mit
meinem Standartsubstrat bestens aus. Und bis sie zu meckern beginnen,
sind sie längst draußen. Und keine Angst vor Moose oder Algen- ich bin
immer wieder erstaunt, wie die Kleinen in der undefinierbaren, kunterbun-
ten Brühe wachsen. Das tut aber nichts Negatives! Und Moose? hallo-
ich habe heiße Tipps bekommen, dass z.B. Strombos super auf vermoos-
tem Lava keimen und wachsen sollen. Diese aber unbedingt absonnig
und Dauerfeucht. Denke, es gehört noch ordentlich Aufklärungspotential
in Sachen Aussaat.
und die viel gefürchteten trauermückenlarven konnen auch nicht an die feuchten köstlichkeiten!
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