Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Variegater Gymno
micha123
01.11.2009, 19:19
Hallo,
meine Eltern haben vor ca. 1 Jahr einen variegaten Gymno geschenkt bekommen (auf Hylocereus gepfropft). Damals war er noch richtig rot, der Neutrieb ist aber ganz normal mit Chlorophyll und die Dornen sind jetzt auch etwa doppelt so lang. Muss an den Haltungsbedingen liegen, man erkennt ihn jedenfalls kaum wieder.
Normal schiebt die Pflanze viele Knospen, die vertrocknen dann aber bevor sie aufgehen. Jetzt hat es mal eine geschafft:
http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2009-10-31_Gymnocalycium_cv_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2009-10-31_Gymnocalycium_cv.jpg)
(93KiByte)
Die Blüte hat nicht mal einen Anflug von Gelb oder Braun, ist das daher ein G. stenopleurum oder ist das schlicht die Folge des genetischen Schadens und es ist doch ein G. mihanovicii wie ich erst dachte?
Gruß,
Micha
Hallo!
Das ist, wie du schon vermutet hast, ein "nomaler" Gymnocalycium mihanovichii var. friedrichii (so war doch der aktuelle Name?)- eben die chlorophyllhaltige Version der roten und gelben Exemplare und somit alles andere als variegat. Anders gesagt, er kann auch wurzelecht wachsen! Die Rotfärbung bei ihm ist ganz normal, so zu sagen als Sonnenschutz. Andere Gymnos können auch von grün auf rot wechseln, wenn sie starker UV-Strahlung ausgesetzt werden. Nur, dass es bei dieser Art "Serienausstattung" ist. ;) Das Rot überdeckt nur das Grün, die beiden Farbstoffe existieren nebeneinander.
Übrigens, herzlichen Glückwunsch zur Blüte! :) Ich hatte mal ebenso einen, der wollte nie blühen, auch wenn er wie deiner ständig Knospen trieb.
mfg
Uriahs
Vielleicht liegt es an der Unterlage.
Ich habe so ein Ding aus Mitleid aus dem Gartenmarkt mitgenommen und
einen Ableger vom "roten" Gymno auf T. peruvianus gepfropft. Der Ableger zeigt keinen Hauch von rot mehr. Eventuell ist die ausgeprägte Rotfärbung also auch auf
die Unterlage zurück zu führen. Ebenso die Färbung der Blüte.
Jetzt könnte man einen weiteren Ableger auf eigenen Wurzeln pflegen und die
3 vergleichend betrachten.
MfG.
Vielleicht liegt es an der Unterlage.
Ich habe so ein Ding aus Mitleid aus dem Gartenmarkt mitgenommen und
einen Ableger vom "roten" Gymno auf T. peruvianus gepfropft. Der Ableger zeigt keinen Hauch von rot mehr. Eventuell ist die ausgeprägte Rotfärbung also auch auf
die Unterlage zurück zu führen. Ebenso die Färbung der Blüte.
Jetzt könnte man einen weiteren Ableger auf eigenen Wurzeln pflegen und die
3 vergleichend betrachten.
MfG.
Hallo,
die Farbe und anderes sind sicherlich eher nicht auf die Unterlage zurück zu führen. Ich pflege schon mehrere Jahre ein wurzelechtes Exemplar. Die rote Körperfarbe sowie auch die Blütenfarbe haben sich nicht verändert.
Der kleine Kerl wächst zwar sehr langsam, aber er blüht regelmässig und sehr zuverlässig.
http://www.bildercache.de/minibild/20091102-205947-581.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20091102-205947-581.jpg)
micha123
03.11.2009, 13:57
... eben die chlorophyllhaltige Version der roten und gelben Exemplare und somit alles andere als variegat.
OK, also jedenfalls kein G. stenopleurum. Für die Färbung benutze ich vielleicht einfach das falsche Wort: Ich dachte "variegat" bedeutet soviel wie gefleckt, also Bereiche mit und welche ohne Chlorphyll (das ist ja hier der Fall).
Anders gesagt, er kann auch wurzelecht wachsen!
Ja, das war mir schon klar. Ich hatte meinen Eltern vorgeschlagen ihn erstmal so zu lassen und erst wenn die Unterlage den Löffel abgibt direkt zu bewurzeln. Der steht das ganze Jahr im warmen Zimmer, an Kälte sterben kann da zumindest nichts.
Gruß,
Micha
und baut quasi als Sonnenschutz roten Farbstoff in seine "Haut" ein.
Kann man an dem Bild schön sehen. Der kleine Ableger links wird von der Unterlage getrieben und ist grün.
http://www.torrosoftworks.de/bilder/DSCF7629.JPG
MfG.
Ich dachte "variegat" bedeutet soviel wie gefleckt, also Bereiche mit und welche ohne Chlorphyll (das ist ja hier der Fall).
Die Definition von "variegat" stimmt ja auch - nur, dass es bei deinem Kaktus eben nicht der Fall ist. ;-)
Der Gymno ist, wie du auf Torros Bild sehr schön siehst, eigentlich komplett grün, wie jeder normale Kaktus auch.
Das eingelagerte Rot ist nur Zusatz, oder anders: Die Zellen enthalten Chlorophyll in ihren Chloroplasten, wie es üblich ist, und zusätzlich lagert die Pflanze dort einen roten Farbstoff ein. Ein "serienmäßiger Sonnenschutz", so zu sagen. 8)
Anderes Bsp., was ich schon beobachtete: Ein G. damsii ist eher satt dunkelgrün. Bekommt er viel UV-Licht, bildet er einen roten Farbstoff, um sich vor Verbrennungen zu schützen. Das kann dann von kupferrot bis dunkel-bordeauxrot gehen. Bei dem ist's aber nicht von vornherein so, aber so sieht man den Ablauf der Färbung.
Ansonten, vielleicht vergleichbar wären die normale Rotbuche mit grünem Laub und die Mutationsform Blutbuche, deren Laub durch einen roten Farbstoff schön dunkelrot sind (ok, hier ist die Rotfärbung von Natur aus nicht "vorgesehen").
mfg
Uriahs
... ein "nomaler" Gymnocalycium mihanovichii var. friedrichii (so war doch der aktuelle Name?)-
OK, also jedenfalls kein G. stenopleurum.
Doch. Nach aktueller Nomenklatur wurde alles, was früher G. friedrichii bzw. G. mihanovichii var friedrichii genannt wurde, zu G. stenopleurum einbezogen.
So gesehen habt ihr beide recht...
micha123
05.11.2009, 14:11
Nach aktueller Nomenklatur wurde alles, was früher G. friedrichii bzw. G. mihanovichii var friedrichii genannt wurde, zu G. stenopleurum einbezogen.
So gesehen habt ihr beide recht...
Ok, das vereinfacht die Sache mit dem Schild erheblich.
Aber nochmal zum Thema "variegat":
Die gepropfte Pflanze war am Anfang fast komplett rot, d.h. da war kein bzw. nur minimal Chlorophyll.
Irgendein Schaden muss da doch vorliegen, sonst würde die Pflanze doch so aussehen wie dieser G. stenopleurum FR1176:
http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2009-07-21_Gymnocalycium_stenopleurum_FR1176_1_small.jpg (http://micha.freeshell.org/tmp/Kaktus/2009-07-21_Gymnocalycium_stenopleurum_FR1176_1.jpg)
(93KiByte)
Der ist überall gleich grün und wird je nach Licht durch das Rot mehr oder weniger dunkel. Anders ausgedrückt:
Das Chlorophyll ist hier immer überall (und zwar gleichmäßig!) vorhanden und nur der rote Farbstoff variiert.
Bei dem gepfropften ist es andersrum, der ist überall rot (und der rote Farbstoff bleibt sogar bei ganz wenig Licht erhalten) aber nur an manchen Stellen grün. Man beachte auch die Blütenröhre die bei allen Gymnos die ich kenne normal immer Chlorophyll enthält, hier aber nicht. Also ist er doch variegat (und der hier abgebildete ist es nicht) - oder habe ich es jetzt immer noch nicht verstanden?
Gruß,
Micha
Erstmal Danke an Stefan, wieder was gelernt mit den Namen. :)
Micha, dein gepfropfter Gmyno ist trotzdem nicht wirklich variegat. Was variegat ist, da hast du absolut recht, aber das trifft nunmal einfach nicht auf den Kaktus zu. ;)
Auch an den Stellen, die sehr rot sind, hat er Chlorophyll. Man sieht es nur nicht, weil der rote Farbstoff das Grün optisch total überdeckt. Vergleich ihn mal mit einem chlorophylllosem Gymno, der ist um einiges heller. Im Prinzip trifft der Satz
Das Chlorophyll ist hier immer überall (und zwar gleichmäßig!) vorhanden und nur der rote Farbstoff variiert.
auch für deinen G. mihanovichii zu.
Das "dominante" Rot zeigt sich ja auch bei der Blütenröhre.
Warum er sich aber so von deinem anderen G. stenopleurum unterscheidet, hat Stefan indirekt gesagt: "Früher" wurden beide als verschiedene Arten aufgefasst, eben weil sie nicht hundertprozentig identisch aussehen - und jetzt sind sie offiziell ein und die selbe Art. ;) Diese Umstellung hat sicher ihre Berechtigung, das will ich damit gar nicht in Frage stellen.
mfg
Uriahs
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