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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Katzenstreu als Aussaatsubstrat



Anonymous
29.08.2002, 08:11
ich habe in verschiedenen Beiträgen gelesen, daß Katzenstreu zur Aussaat
geeignet sein soll. Was halten Sie davon? Weiterhin habe ich das
Problem, daß meine Sämlinge zwar keimen aber dann durch Schimmel oder
"matsch"-werden verschwinden. Was mache ich denn falsch?
Sollte man Kakteensamen in einer Plastiktüte 4 Wochen ungeöffnet wachsen
lassen? Auch Chinosol hat meine Sämlinge zwar nicht durch Schimmel aber
durch Matsch dahingerafft. Bislang ist es mir nicht gelungen eine
erfolgreiche Aussaat zu stande zu bringen! Was mache ich falsch?#


Danke für Ihre Hilfe

Torsten Winkler

Ulrich Haage
29.08.2002, 08:24
zuerst stellt sich mir die frage, ist es denn das richtige katzenstreu ? ich bin zwar kein katzenstreufachmann, weiß aber, das es da durchaus unterschiede gibt. wenn daraus bei wassereinfluß matsch wird ist es in jedem fall das falsche - die konsistenz muß erhalten bleiben (kleine felsbröckchen, die wasser aufsaugen und wieder abgeben können - seramis (ist auch nichts anderes als katzenstreu in tonfarbe... aber nicht schlecht... *uh*

Nubilus
29.08.2002, 20:04
also es gibt bei katzenstreu die, die man natürlich auf keinen fall verwenden sollte - klumpstreu - und natürlich diverse andere nichtklumpende. diese lösen sich meistens (wenn es nicht gerade eine richtige gesteinsart ist, die sich nicht auflöst) in eine art staub auf, wenn man es zermörsert. mit wasser, was ja die sämlinge auch haben sollten, pappt das dann zu einem schönen schlamm zusammen und wird wenn es wieder abtrocknet richtiges betonartiges zeugs. als katzenbesitzer und als solches katzenstreutester kann ich mir nicht vorstellen, dass da was als alleinsubstrat taugt. sicher eher was zum mischen, ist ja sicher auch recht sauer als substrat... :(
wie auch immer - ich lass die katzenstreu den pelznasen und setz die kakteen in "kakteenstreu". welche mischung auch immer.

:lol:

grüße. claudia

Anonymous
30.08.2002, 02:01
Hallo

Hier auf der Homepage gibt es ein gutes Aussaatsubstrat, ausserdem gibt es noch andere Anbieter im Intenet. Ich habe mit diesen fertigen Substraten gute Erfolge. Diese Jahr hatte ich auch zum ersten Mal aussgesäht , von A wie Aztekium bis T wie Turbinicarpus . . Besser als Plastiktüten sind übrigens beheizbare Zimmergewächshäuser!. Als Aussaatgefäss eignen sich Styroporschalen. Das Ausaatsubstrat wird vor dem Aussähen mit Chinosollösung gewässert , das hilft meistens präventiv gegen Piltzbefall (meine Wohnung ist auch nicht gerade keimfrei :wink: ,trotz allem habe ich mit Pilzen kaum Probleme) .Meiner Meinung nach sollten die Sämlinge bis zum zweiten Monat unter möglichst hoher Luftfeuchte stehen (bei kleinen langsamwachsenden Sämlingen wie Aztekium/Geohintonia bis 6-8 Monate). D.h. Luftfeuchtigkeit ab 80% .Die Temperatur kann/sollte in der Anfangsphase relativ konstant sein. Ich wässere das Substrat ab der zweiten Woche mit einer Schachtelhalmtinktur (zweimal im Abstand von 4Wochen) ,das ist gut für den Aufbau von "festem" Gewebe . Ausserdem dünge ich dann das erste Mal .Nach dem Erscheinen der ersten Stacheln/Areolen kann die Luftfeuchtigkeit auch abnehmen ,und das Substrat oberflächlich abtrocknen (dadurch werden auch Algen und Pilze im Zaum gehalten). Auch ist in dieser Phase Frischluft/Luftbewegung notwendig (20-30watt Ventilator Stufe 1).
Wichtig für die Sämlinge ist ein zyklisches Abtrocknen/Feuchtwerden , denn dadurch konditioniert man ihre Sukkulenz und härtet sie so ab. Ausserdem sollte man dafür sorgen das die Temperatur in der Nacht abgesenkt wird (um 5-10 grad für den Anfang). Dadurch erhalten die Sämlinge die Reizungen die sie für ein gesundes Wachstum brauchen.
Am besten funktioniert die Aussaat unter Kunstlicht in einem Wachstumsraum (habe mir einen vor 1 Monat gebaut). Dazu sollte mann spezielle Leuchstoffröhren benutzen (genaue Bezeichnung liefer ich noch nach). In so einem Raum lassen sich Luftfeuchtugkeit ,Tageslänge, Lichtintensität ,Temperatur. auch besser steuern. Mein Raum erreicht
eine Luftfeutigkeit von 60-80% , Temperatur (mit Licht) 36°c ,(ohne) 30°c.
Ausserdem kann man das ganze Jahr aussähen. Was für Samen hasst du ausgesäht ? Wie sind deine Aussaatbedingungen (Substrat,Licht/Standort des Aussaatgefässes ,Luftfeuchtigkeit ,Bodenfeuchte )? Nach wievielen Monaten nach der Aussaat hattest du Probleme mit deinen Sämlingen?

Mfg
Marduk

Michael Wolf
30.08.2002, 08:47
Besser als Plastiktüten sind übrigens beheizbare Zimmergewächshäuser!

Ich habe die letzten 3 Jahre immer in Plastiktpöfen und die wiederum in Tüten, luftdicht verschlossen, ausgesät. Immer große Erfolge gehabt. Siehe auch auf meiner HP unter Statistik.


Meiner Meinung nach sollten die Sämlinge bis zum zweiten Monat unter möglichst hoher Luftfeuchte stehen (bei kleinen langsamwachsenden Sämlingen wie Aztekium/Geohintonia bis 6-8 Monate). D.h. Luftfeuchtigkeit ab 80% .Die Temperatur kann/sollte in der Anfangsphase relativ konstant sein.

Kann ich beides auch nicht bestätigen. Luftfeuchte nach abgeschlossener Keimung langsam zurücknehmen. Nach 4 Wochen ganz normal halten. Kakteen sind für Temperaturschwankungen(Nachts kühl, Tags heiss) sehr dankbar, besonders die Keimung von "schwierigen" Arten wird so verbessert.


Am besten funktioniert die Aussaat unter Kunstlicht in einem Wachstumsraum (habe mir einen vor 1 Monat gebaut). Dazu sollte mann spezielle Leuchstoffröhren benutzen (genaue Bezeichnung liefer ich noch nach). In so einem Raum lassen sich Luftfeuchtugkeit ,Tageslänge, Lichtintensität ,Temperatur. auch besser steuern. Mein
Ich habe hier eine SonT-Agro 400W, damit säe ich ab Februar aus. Allerdings nehme ich die im Juni ausser Betrieb, denn dann kann man ja die Sonne nutzen(sofern sie scheint).

Nochmal zum Katzenstreu, neulich in der Mailingliste der DKG:
> hat jemand Erfahrungen mit der Aussaat von Kakteen auf Sepiolit (Katzenstreu) gesammelt?

Ja, ich selbst nicht, aber viele andere. Schau mal bitte hier hin:
http://www.fguenther.de/forum/index.html
und suche mal im Archiv dort, da gabs mal heisse Disskusionen zu dem
Thema.
Ansonsten gibts noch das hier:
http://home.t-online.de/home/0356395193-0002/spezial/g_katzenstreu.htm

gruss michael

Marc
02.09.2002, 16:33
Puhh, werde hier ja gerade vom Aufwand mancher Leute erschlagen! Ich habe ein gutes Aussaatsubstrat (seit neuestem stehe ich da voll auf Bimskies), eine durchsichtige Schale (höher als die Saattöpfe) und natürlich ein paar Töpfe und Samen. Nach dem Säen (beizen mit Aatiram!) stelle ich die Töpfe ins Wasser und lasse sie sich vollsaugen. Danach kommen die Töpfe in die Schale und die wird mit Frischhaltefolie abgedeckt. Zeitpunkt: Mai, Juni. Standort: Fensterbank(je nach Temp. drinnen oder draussen) mit ca. 3h Sonne. Zusatzbeleuchtung brauch ich dafür nicht! Nach dem Auflaufen warten bis die ersten Dornen zu sehen sind und dann kann man anfangen die Frischhaltefolie zu heben und etwas frische Luft in den Topf zu lassen, anfangs eine Stunde, später den halben Tag und nach ner Weile ganz (jetzt aber ein wenig gießen, etwa ein mal pro Woche, durch die geöffnete Folie entweicht die Feuchtigkeit). Hin und wieder darf auch etwas Dünger dabei sein. Mal abgesehen von Pediocacteen und einigen anderen Exoten ist das vollkommen ausreichend! Und die Pflanzen sind mindestens genauso groß und stark wie Winteraussaaten mit Kunstlicht und anderem Schnickschnack.
Achja, das Katzenstreu lass ich denn doch lieber den Katzen, Bimskies ist bestimmt nicht weniger geeignet und wahsrscheinlich auch nicht teurer.
M

Anonymous
04.09.2002, 22:22
Hallo!
Bei meinen Aussaaten hatte ich bisher nie Probleme mit der Keimung, aber kaum das die Sämlinge da waren, und das waren immer ziemlich viele, soll das Aussaatbehältnis ja gelüftet werden. Bis dahin ging es meinen kleinen Kakteen noch gut, aber plötzlich werden einige glasig und matschig und bevor ich das gemerkt habe ist es auch schon zuspät. Die Trauermücke hat wiedermal zugeschlagen. Alles ist dann voll von diesen gemeinen Viechern und deren Larven die die Sämlinge aushöhlen. Diese Tierchen machen nichtmal vor Mammutbaum-Sämlingen halt, auch denen wird der Stamm abgefressen.
Diese Gelbtafeln zum wegfangen helfen da auchnichts. :cry:

BerndF
05.09.2002, 02:42
Hi Gast :-)

wenn Sämlinge 'matschig' werden sind es oft Bakterien, die 'das' machen.

Trauermücken(larven) sind meist unproblematisch ... gesundes Pflanzengewebe wird selten angenommen. Wenn es allerdings Vorschäden gibt, wäre ich mit der Aussage vorsichtiger.

Was mich wundert sind Trauermücken in Kateensubstraten. Ich kenne diese Tierchen aus Torf- und mehr noch aus Kompostsubstraten. Vor einigen Jahren war ich mal damit beschäftigt diese Tiere aus unterschiedlichen Substraten (industrielle Komposte) auszuzüchten.

Also für den Fall, dass Sciaridae Schaden an Katkteenaussaaten machen sollten: Auf ein rein mineralisches Substrat ausweichen. Hier im Westen von D wird im Winter als salzfreies Streumittel roter Lavasplitt aus der Eifel gegen Glätte angeboten. Billig und mit einer Körnung bis ca. 2-3 mm für fast alle Succulentenkulturen als Zuschlagstoff oder alleiniges Substrat brauchbar (macht der berühmten Katzenstreu Konkurrenz ;-) ...

Für Aussaaten zwar zu grob, aber hier kann in kleinen Mengen ein Mörser Wunder wirken. Grössere Mengen sind nicht sinnvoll manuell zu zerkleinern. Also hier andere Lösungen suchen.

Trauermücken können sich nur unter konstant feuchten Bedingnungen entwickeln. Kakteen, auch als Sämlinge, vertragen es durchaus, wenn sie zwischen zwei Wassergaben mal in oberfllächlich abtrocknendem Substrat stehen ... Sciaridae vertragen das nicht.

Falls allerdings sowohl (vorwiegend) mineralisches Substrat als auch nicht dauernasse Kultur gegeben sind, wäre ich an Proben des benutzen Substrates interessiert.

Schönen Gruß

Bernd

Marc
05.09.2002, 11:41
Ja, da kann ich Bernd nur zustimmen: im Morast fühlen sich die Viecher wohl, wie auch in meiner allerersten Aussaat. Aber seit dem ist mir das nie wieder passiert, zum einen weil das Substrat mineralischer wurde und zum anderen, weil das Substrat nach der Bildung erster Dornen immer wieder trocken fallen durfte. Also: legt die Kakteensümpfe trocken!
M

Anonymous
05.09.2002, 13:38
Hallo da bin ich wieder.

Also mein Substrat besteht aus Kakteenerde aus dem OBI und reichlich feinem Sand. Sobald ich die Aussaatgefäße lüfte trocknet der Boden sofort ab, warscheinlich aber nicht tiefgenug, denn die Trauermücken sind immer wieder zu finden. Die einzige größere Menge Sämlinge überlebte diese Zeit nur als ich mal mit BI58 gegossen habe.
Könnte die Aussaat auch nur in feinem Sand erfolgen oder geht das nicht?

Danke für die Hinweise! :lol:
Jenny

BerndF
05.09.2002, 17:15
Hi Jenny,



Also mein Substrat besteht aus Kakteenerde aus dem OBI und reichlich feinem Sand.


Hmm ... Kakteenerde aus'm Obi benutze ich auch. Nur nicht für Kakteen :-), sondern als Aussaatsubstrat für 'normale' Pflanzen und für Fuchsienstecklinge.



wieder zu finden. Die einzige größere Menge Sämlinge überlebte diese Zeit nur als ich mal mit BI58 gegossen habe.


Wie schon angedeutet, so aus der Ferne und mit allem Vorbehalt halte ich Traurermücken eher nicht für die Verursacher der Verluste. Allerdings hat Dimethoat, wie die anderen oganischen Phosphatverbindungen auch, eine hohe allgemeine Giftwirkung. Auch andere mögliche "Erreger" werden recht zuverlässig vernichtet. Die Trauermücken sind also nur die Anzeiger dafür, das im Substrat nicht alles kakteenfreundlich war.




Könnte die Aussaat auch nur in feinem Sand erfolgen oder geht das nicht?


Auch wenn mich vielleicht jetzt die eingefleischten Kakteenliebhaber lynchen (man kann über Substrat so trefflich streiten): Warum nicht? Wenn es in Katzenstreu, Bimskies, Lavasplitt, auf Fliespapier und sonstwo geht. Klar kann man auch in reinem Sand aussähen. Für die Keimung selber hat das wohl kaum Nachteile.

Reiner Sand hat allerdings keinerlei Nährstoffe oder Spurenelemete. Das muss dann alles durch das Gießwasser zur Pflanze gebracht werden. Reiner Sand hat auch keinerlei Pufferwirkung. Wenn man auf kalkhaltiges Leitungswasser angewiesen ist, rutscht das Substrat schnell in ungünstige Werte (wohl meist alkalisch) ab. Der Vorteil ist, das sich Sand ohne Aufwand und Geruchsbelästigung in Backofen oder Mikrowelle sterilisieren lässt, wenn das nötig sein sollte.

Wenn man aber die Aussaaten schnell in dauerhafteres Substrat überführt, sehe ich keine Nachtiele.

Der Vorteil der liebevollen Mischungen aus Lehm, diversen Kieseln etc. ist, dass diese Mischungen strukturstabil, von hohem Puffervermögen und reich an Spurenelementen sind, die dafür sorgen, dass die Kakteen so schnell keine Mangelerscheinungen bekommen und 'Unvollkommenheiten' des Geißwassers und Gießverhaltens des Pflegers ausgeglichen werden.

Schönen Gruß

Bernd

Mathias Helle
01.02.2003, 22:06
Hallo, :wink:
habe leider erst heute Deine Anfrage gelesen, aber die Aussaat von Kakteen gelingt ja auch noch im März sehr gut! Zur Katzenstreu: Habe ich viele Jahre selbst mit Erfolg durchgeführt, es muß aber "Thomas"-Katzenstreu sein. Dieses Material ist beständig und neutral, wenn dann noch die Kakteensamen gut gebeizt waren kommen kaum Pilze vor !
So können die kleinen Sämlinge mehrere Wochen in ihrem Aussaatbehälter ohne frischluft wachsen!!
Also noch viel Spass wünscht Dir Mathias !!

Rüdiger
03.02.2003, 08:11
1. Auf Volker Schädlichs Gymnocalycium-Seite gibt es einen ausführlichen Bericht über die Aussaat in Katzenstreu, die immer wieder erfolgreich durchgeführt wird.
2. Auch in der KuaS wurde schon häufiger darüber berichtet.
Auf meine Nachfragen hin, wurded zumeist Thomas-Katzenstreu benannt.
3. Übliche, mineralische Katzenstreu reagiert nicht sauer sondern verdammt alkalisch. pH-Wert um 9 sind keine Seltenheit. Und selbst in betonharter Katzenstreu gedeihen manche Kakteen offenbar ( wenn man den Berichten Glauben schenken darf ) recht gut.
Ich werde es nicht ausprobieren, weil ich mit anderen Substraten sehr gute Erfolge erziele. Es scheint aber ein noch ziemlich unerforschtes Feld zu sein !

Marc
03.02.2003, 13:05
Also ehrlich, als ob es nichts besseres denn Katzenstreu für Kakteen gebe! Ich kann Rüdiger nur zustimmen. Es mag ja sein, dass Katzenstreu auch für Kakteen geeignet ist, in welcher Form auch immer!
Aber das gilt doch für andere, wesentlich billigere Sachen genauso!
In der Schule haben wir damals in Watte ausgesät, zwar keine Kakteen, aber ich bin davon überzeugt, dass es auch funktionert. Werden denn darüber Artikel geschrieben?
Ansonsten finden sich bestimmt noch einige High-Tech Stoffe, die tausend Euro pro Kubikmeter kosten und auch geeignet sind.

Ich wäre dafür, eine Studie anzustrengen; sollte Katzenstreu wirklich besser sein, dann lass ich mich gern überzeugen! Aber bis dahin bleibts Blödsinn!

Anonymous
03.02.2003, 20:38
In der KuaS von 1987 steht ein Artikel über die Aussaat von schwierigen, seltenen, empfindlichen Samen, von denen man nur wenige Korn besitzt.
Aussaat auf Fließpapier oder Watte jedenfalls Zellulose ), Öffnen der Testa, ...., am Ende Hypokotylpropfung.

:D Hat also doch schon mal jemand was drüber geschrieben.

Marc
04.02.2003, 12:42
Na so was, hat doch schon jemand über Watte geschrieben... :D
Und ich dachte das wär nen alter Indianer-Trick ;)