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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tapferer kleiner Kerl



josef
09.09.2009, 21:47
Hallo,
diesen Seitentrieb einer Lophophora williamsii habe ich im Frühjahr letzten Jahres von der Mutterpflanze getrennt. Er hat die ganze Zeit schrumpelig auf dem Substrat einer Schale gelegen. Durch das Übergießen mit Leitungswasser hat sich schon eine Kalkschicht auf ihm gebildet.

http://www.bildercache.de/minibild/20090909-213322-583.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090909-213322-583.jpg)

Heute fiel mir auf, daß er etwas praller aussieht. Siehe da: es hat sich eine Wurzel gebildet.
Das nenne ich Überlebenskunst!
Es grüßt Josef

Gysmo
09.09.2009, 21:50
und ein sehr starker Wille, dir zu zeigen, dass er auch eine Wurzel schieben kann!!!¨
Ich gratuliere!

DenisM
10.09.2009, 00:08
Hast du den Steckling letzten Winter mit Ruhepause und Trockenphase überwintert oder ihn warm "durchkultiviert"?

Würde mich interessieren, da ich gerade zwei Ortegocactus-Stecklinge habe und beide noch keine sehenswerten Wurzeln geschlagen haben...

josef
10.09.2009, 05:10
Hallo Denis,
der Ableger hat im Keller, völlig trocken, mitüberwintert. Allerding wird es dort leider nicht so kalt, wie ich mir das wünschte.
Es grüßt Josef

alneusen
15.01.2010, 18:46
Hallo Josef,
der schafft´s , ein harter Bursche!

Nur bitte nimm kein Leitungswasser, Kalk kann er auf Dauer nicht vertragen.
Regenwasser ist das Einzige was ihm gut tut, du willst es doch nicht drauf anlegen, er hat doch so gekämpft.:)

Wie geht´s ihm den momentan? Gibts ein aktuelles Bild?

Gruß,
Alex

josef
15.01.2010, 19:05
Hallo Alex,
er ruht gerade trocken im Keller und sieht noch ganz gut aus.
Ich kann morgen mal ein Bild machen, wenn ich die Fuchsien gieße.
Es grüßt Josef

Gast
15.01.2010, 19:17
Hallo,

das ist eine sehr gute Methode Lophophorasprossen vegetativ zu vermehren.
Ich hatte schonmal eine ältere Mutterpflanze bekommen, bei welcher leider die Rüben und Wurzeln kaputt waren (eine huizacha Form), die Mutterpflanze hatte ein Kindel gehabt. Die Mutterpflanze ging an den Verkäufer zurück, das Kindel habe ich auf Vulcastrat (mineralisches, grobkörniges Substrat) gesetzt, warm, unter Kunstlicht auf der Heizmatte überwintert, täglich besprüht. Nach ca. 3 Wochen hat sich eine Wurzel gebildet, heute ist der Steckling, der damals 1cm im Durchmesser hatte schon stolze 3,5cm im Durchmesser, und beginnt jetzt mit der Wollbildung. Geblüht hat er auch schon!
Eigentlich ist es relativ einfach Lophophorastecklinge einfach auf mineralisches Substrat setzen, täglich besprühen und warm stellen im Winter. Ist eigentlich eine 100%ige Erfolgschance den Steckling durchzubekommen.

Grüße,
Echinopsis

josef
16.01.2010, 15:29
Hallo Alex,
wie nicht anders zu erwarten hat sich nicht viel getan.

http://www.bildercache.de/minibild/20100116-152701-130.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100116-152701-130.jpg)

Die neue Saison muss es bringen.
Es grüßt Josef

alneusen
17.01.2010, 10:55
Hallo Alex,
wie nicht anders zu erwarten hat sich nicht viel getan.


Hi Josef,
das sieht gut aus! :D

Viel Glück weiterhin,
Gruß,
Alex

Yaksini
17.01.2010, 11:17
Josef , der Kleine sieht auf dem zweiten Bild schon viel besser aus als auf dem Ersten. :jo:

Der packt das . :grin:

Spartakus
18.01.2010, 14:01
Zitat von alneusen:
Hallo Josef,
der schafft´s , ein harter Bursche!

Nur bitte nimm kein Leitungswasser, Kalk kann er auf Dauer nicht vertragen.
Regenwasser ist das Einzige was ihm gut tut, du willst es doch nicht drauf anlegen, er hat doch so gekämpft.:smile:

Wie geht´s ihm den momentan? Gibts ein aktuelles Bild?

Gruß,
Alex


Hallo Alex,

was du schreibst trifft für Lophophora nicht zu.
Ganz im Gegenteil: Die Lophos gehören zu den kalkliebenden Kakteen.
Bei vielen Standorten handelt es sich um hochgeschobene Meeresböden, die einen hohen Kalkanteil aufweisen. -> Riffe werden aus Kalk aufgebaut.
So haben sich die Pflanzen an einen Boden mit einer hohen Pufferwirkung gewöhnt. Kalk kann nämlich Säuren neutralisieren und hält dabei den pH-Wert konstant hoch.
Ich selber setze den Substraten für meine Astrophyten, Aztekien und Lophos Kalkstein (Travertin Gruss) zu, um ein versauern der Substrate zu verhindern. - gerade die Wurzeln geben Säuren ab, die die Böden nach und nach sauer werden lassen.
Für viele Kakteen gilt aber tatsächlich, dass die Böden sauer sein sollten. Aber gerade bei den Mexikanischen Kleingattungen ist es anders - bin mir jetzt aber ehrlich gesagt nicht sicher ob es bei allen so ist :confused:
Gut ist es sich immer an den Bedingungen zu richten, die an den Naturstandorten herrschen.
Also dem Kleinen ruhig etwas Kalk gönnen!

Grüsse,
Frank

alneusen
18.01.2010, 18:36
Hi Frank,
interessante Theorie, hatte ich so bisher zugegebnermaßen noch nie gelesen oder gehört.
Es würde mich interessieren, wo du dieses Wissen her hast, gibt´s da ein Buch, Bericht o.ä. , in dem das so drin steht?
Bisher hatte ich nur die Info aus der Literatur, dass Lophophora und Kalk nicht zusammen passen, habe dann verständlicherweise natürlich nie Experimente in der Richtung angestellt. In welchem Substrat stehen denn deine Lophos?
Wenn du einen Link oder so in der Richtung hast, stell ihn mal rein.

Bis dahin gieße ich Regenwasser ;-)

Gruß,
Alex

micha123
19.01.2010, 13:39
Bis dahin gieße ich Regenwasser ;-)

Das soll man angeblich trotz Kalk im Boden tun: In der Natur ist der Regen sauer (wegen dem CO2 in der Luft entsteht Kohlensäure). Der Kalk im Boden stabilisiert den pH-Wert dann auf einen Wert auf den sich die Pflanzen angepasst haben. Die Säure löst meines Wissens auch Calcium aus dem Kalk heraus und diese Pflanzen wollen/brauchen das so.

Leitungswasser wird dagegen vom Wasserwerk alkalisch gemacht damit die Rohre nicht korrodieren.

Gruß,
Micha

Spartakus
19.01.2010, 15:30
Hi Alex,

ich glaube, dass da einige "Experten" immer sehr schnell verallgemeinern, weil die "einfacheren Kakteen" aus dem Gartencenter saure Substrate bevorzugen.

Literatur habe ich keine zu dem Thema. Mein Wissen habe ich von anderen Kakteenfreunden aus dem Internet und aus diesem Forum hier
(-vielleicht mal die Suche benutzen).
Das Sukkulentarium hier mischt auch Kalk bei:
http://sukkulentarium.sirn23.de/index.php?serendipity%5Baction%5D=search&serendipity%5BsearchTerm%5D=mineralische+substratm ischung


Mein Substrat mische ich selber. Es besteht aus:
Bims
Zeolith
Lavalit
Travertin Grus
Thüringer Lehm
Akadama Lehmgranulat
Mineralische Mischung von Uhlig
Quarz
Blähschiefer
Frux Graberde
Vermiculithe
Perlite
- Mit dem Thüringer Lehm gehe ich sparsam um, weil es wegen seinem Kalkanteil leicht verpackt.
und von der Erde wird natürlich auch nur ein bisschen genommen.

Grüsse
Frank

alneusen
19.01.2010, 21:59
Hi Frank,
Hammer Mischung, dein Substrat - du machst dir echt Gedanken:jo:

Danke für den Tip mit dem Link, ich schaue mal rein, und sehe mal, ob ich was finde. Man lernt ja nie aus.

Gruß,
Alex

Gast
19.01.2010, 22:07
Hier mal ein Bild der erwähnten Pflanze.

http://i46.tinypic.com/zj9vtx.jpg

Und so sah die Mutterpflanze aus:

http://i47.tinypic.com/2nunl7n.jpg

Er fängt schon mit der Wollbildung an, der Kleine...

Spartakus
19.01.2010, 23:13
Hallo Echinopsis!

Oberirdisch sieht die Mutterpflanze wirklich wunderschön aus!
Bemerkenswert finde ich wie hoch sie gewachsen ist und ihre dichte Bewollung. Ist das ein typisches Merkmal der huizacha Form?
Hätte von den verschieden Formen auch gerne solch schöne Mutterpflanzen:p:o

Gast
20.01.2010, 16:25
und ihre dichte Bewollung. Ist das ein typisches Merkmal der huizacha Form?


Ja! Die extreme Bewollung ist eines der Hauptmerkmale.

Ich habe hier mal eine andere Pflanze aus meiner Sammlung, ebenfalls eine huizacha Form:

http://i50.tinypic.com/24e74ti.jpg

micha123
23.01.2010, 15:03
Ja! Die extreme Bewollung ist eines der Hauptmerkmale.

Normalerweise gefallen mir Lophos gar nicht, aber diese Form ist wirklich schön. Muss ich meine Meinung vielleicht doch nochmal überdenken ...

Gruß,
Micha

Gast
10.06.2010, 17:08
Ich möchte das Thema nach langer Zeit gerne mal hochholen, ich hoffe Josef ist mir nicht sauer, da es ja sein Thema ist.
Für alle Interessierten habe ich ein Bild, wie mein rückbewurzelter L. williamsii mittlererweile aussieht. Die Fotos sind heute entstanden, da ich ihn nun in einen Vierkant-Rübenwurzlertopf verfrachtet habe.

http://i46.tinypic.com/2n7me7p.jpg

http://i49.tinypic.com/wjdp2v.jpg

http://i46.tinypic.com/335aazt.jpg

http://i48.tinypic.com/29mniuh.jpg

josef
13.05.2012, 16:49
Hallo,
mein kleiner tapferer Kerl lebt auch noch. Er ist jetzt völlig fest eingewurzelt:

http://www.bildercache.de/minibild/20120513-164845-701.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20120513-164845-701.jpg)

Es grüßt Josef

Chrissi
15.05.2012, 11:59
Hallo Josef,

ich kann Dir nur gratulieren.

LG Christa