PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winterhart?



Irina
04.09.2009, 10:54
Hallo, zusammen,
sind Echinocereus fasciculatus und Opuntia erinacea zufällig winterhart?Danke vorab!

Viele Grüße
Irina

nl1133
04.09.2009, 11:02
Hallo, zusammen,
sind Echinocereus fasciculatus und Opuntia erinacea zufällig winterhart?Danke vorab!

Viele Grüße
Irina

Ja, fuer den Echino, der ist winterhart, frosthart bis -20 Grad.
Die Op. wird auch anders genannt: Opuntia (polyacantha) erinacea und die gilt auch als winterhart, es wird aber ein Regenschutz empfohlen. Bei mir steht die Op. seit Jahren draussen. Das sieht man ihr an, aber das gefällt ihr auch, weil sie leicht blüht.

Irina
04.09.2009, 11:10
Herzlichen Dank, Gunda!

CBCAtze
04.09.2009, 12:25
Ja, fuer den Echino, der ist winterhart, frosthart bis -20 Grad.
Die Op. wird auch anders genannt: Opuntia (polyacantha) erinacea und die gilt auch als winterhart, es wird aber ein Regenschutz empfohlen. Bei mir steht die Op. seit Jahren draussen. Das sieht man ihr an, aber das gefällt ihr auch, weil sie leicht blüht.


Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran das ein Echinocereus hier winterhart (ohne Regenschutz) ist.

Gruß

nl1133
04.09.2009, 13:17
Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran das ein Echinocereus hier winterhart (ohne Regenschutz) ist.

Gruß

Das würde mich jetzt hart treffen wenn ich da flasch liege. Ich beziehe mich u.a. auf ff. Quellen:
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=4441 s.a. 30.05.07


...Auf Grund des Verbreitungsgebiets der Echinoceren ertragen fast alle Arten +/- Frost; einige sind einfach nässeempfindlich. Ich persönlich bin dennoch erstaunt, wieviele Arten ich bisher problemlos, auch ohne Winter-Regendach, kultivieren konnte! ....

oder
http://www.sveny.net/kakteen/winterharte.htm

oder hier: Liste winterharter Kakteen bis - 20 Grad. Da steht sie überall mit drin
http://forum.passiflora.li/viewtopic.php?t=64&sid=292d51a5f93c0eed91fc5fc09e087ab1

:roll: und meine eigene Erfahrung

CBCAtze
04.09.2009, 13:48
Nja, das Klima bei Uwe auf dem Berg ist bestimmt nicht mit unserem zu Vergleichen. Aber ich meine doch aus dem Forum herausgelesen zu haben, das es keinen Echinocereus gibt der ungeschützt in Deutschland kultiviert werden könnte, Ausnahmen bestätigen ab und zu die Regel.

:oops::oops:
Gruß

hardy
04.09.2009, 15:55
hi,

ich finde es immer wieder affengeil, wie mit "winterhart" umgegangen wird. wer -bitte schön- legt fest, ob ein kaktus -11°C , - 16°C oder gar -30°C aushält?
mich würde schon interessieren, ob das auf dauer, sagen wir mal 6 wochen oder nur für eine stunde so ist ?? :o:o
wenn das so einfach wäre, würden in deutschland überall winterharte kakteen wachsen. tun sie aber nicht; mit sicherheit aber keine Echinocereen. ich kann mir das in besonders exponierten lagen (Winterkaktus, auch bei Uwe) vorstellen, aber niemals nicht generell und überall. es ist ein bischen unfair gegenüber fragenden, so pauschal zu antworten.

nl1133
04.09.2009, 17:41
..... unfair gegenüber fragenden, ....
Nein, so ist es sicher nicht. Jeder bemüht sich so gut er kann. Die Infos aus den Quellen sind halt unterschiedlich. Wer hätte das gedacht. Ich habe meine aktuellen Infos weiter gegeben. Was soll daran unfair sein? (kopfschüttel)

Petra
04.09.2009, 17:45
Hallo Zusammen,
auch ich habe den einen oder anderen winterharten Echinocerus (bei mir waren es ca. -10C), aber auch einige von ihnen die nicht unter 6C stehen sollten. Dies ist ganz unterschiedlich. Ob die unten genannte Sorte winterhart ist oder nicht, kann ich nicht sagen.
Aber bei mir stehen die Pflanzen auch trocken und geschützt. Ich denke es ist auch wichtig wie die Pflanze aufgewachsen ist.
Auch wenn dies nicht wirklich weiter hilft. Gruß Petra ;)

hardy
04.09.2009, 19:41
meine liebe gunda,

ich wollte dich ganz sicher nicht ärgern, aber ein klein bischen mehr fingerspitzengefühl gegenüber "ahnungslosen" kann nie schaden. in einem forum wird viel geschrieben, das wenigste ist eigener erfahrungsschatz, sondern nur wiedergekautes von gehörtem oder gelesenem von anderen foris.
dagegen ist eigentlich auch nichts zu sagen, wenn man persönlich über genügend erfahrung verfügt; es ist manchmal ganz schön amüsant, welcher stuss verbreitet wird. (hat jetzt um gottes willen nichts mit deiner aussage zu tun!!! :oops::oops:)
Beispiel: ich besitze sicher 20 verschiedene EC fasciculatus. obwohl der eine oder andere rein technisch -20°C vertragen würde, käme ich nie auf die idee, sie im freien (total ohne regenschutz) zu überwintern. es kann, muß aber nicht funktionieren.
ich war auch mal jung und wollte den alten nichts glauben. ich habe sicher mehr "winterharte" kakteen gehimmelt, als mancher jemals besitzen wird. irgendwann kommt die erkenntnis, es gibt in meiner klimazone keine winterharten Echinocereen.
ja, wenn man sie trocken überwintert, wobei trocken sich auch auf die wurzel bezieht(!), sieht die sache schon ganz anders aus. aber das ist eben nicht winterhart, sondern einfach nur frostresistent oder meinetwegen kältetolerant.
also gunda, mach dir nichts draus, wird wohl an meinem altersstarrsinn liegen, kann aber auch 45 jahre erfahrung sein... ;);):smile:

nl1133
04.09.2009, 20:21
... passt schon. Jeder tut was er kann....Ich werd mich auf jeden Fall wieder mehr zurückhalten.
Schönen Abend noch!

volker61
04.09.2009, 21:09
Hallo

ich kann mich Hardy da nur anschliesen. Auch ich habe nicht erst seit 5 Jahren Kakteen und bin zur Erkentniss gekommen das es ausser wenigen Opuntien hier nicht möglich ist Kakteen ohne Regenschutz auf Dauer im Freien auszupflanzen. Aus diesem Grunde habe ich mir ja auch ein GH mit einem Grundbeet zugelegt in dem nur FROSTHARTE wachsen.
Einige andere Forumsmitglieder haben auch die Erfahrung schon gemacht das es nicht funktioniert. Selbst im Sommer faulen bei längerer Regenperiode Echinocereen nach der Blüte.
siehe hier: http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=10395&page=2

LG Volker

Chrissi
06.09.2009, 20:49
Hallo,

ich kann Hardy und Volker nur zustimmen. Ich habe auch einige Echinocereen, die ich im letzten Winter trocken gehalten habe. Die haben teilweise überlebt. Vor allem sollten sie im Winter auch genug Frischluft haben. Das war mein Fehler, weil sie unter Plastik waren und ich scheinbar zu wenig Frischluft reingelassen habe. Aber so hab ich wieder mal was gelernt und werde es wohl in diesem Winter besser machen.

LG Christa

PS die Erfahrung mit dem Faulen im Sommer bei langem Regen mußte ich auch machen.

Uwe/Eschlikon
07.09.2009, 08:39
Hallo

Auch etwas dazu sagen möchte:

Allein schon der Begriff "winterhart" ist dehnbar. Eigentlich bedeutet winterhart soviel, als dass Pflanzen schutzlos der vollen Witterung ausgesetzt sind, und zwar über Jahre hinweg. Nur, was heisst "über Jahre hinweg"? 3 Jahre? 5 Jahre, 10 Jahre oder gar noch länger? Ich würde da sagen, mindestens 10 Jahre, eher länger.

Die Diskussionen gibt es ja auch bei Palmen. Es gibt sogar tolle Bücher mit dem Titel "winterharte Palmen", in dem Leute mit angeblich jahrelanger Erfahrung solche Arten kultivieren. Damit das Buch aber auch gut bei den Exotenliebhabern ankommt, wählte der Autor den Titel entsprechend. Ich behaupte, das ist Schwindel hoch 3! Es gibt keine nämlich winterharte Palmen für unser Klima ;) Aber die Dehnbarkeit des Begriffs "winterhart" macht das Buch zu einem Renner.

Bei den Kakteen gibt es durchaus einige winterharte Vertreter. Aber es ist abhängig vom eigenen Mikroklima, der Abhärtung, der Wahl der Arten und des Bodens. Eine Art, die bei mir winterhart ist, muss es bei jemanden anderen nicht sein und umgekehrt.

Echinocereus viridiflorus: Von dieser Art habe ich vor einigen Jahren einmal über 15 Stk. ausgepflanzt gehabt. Alle von der gleichen Samenlieferung, also alle selber aufgezogen und von klein an draussen (im Glashaus) abgehärtet.
Etwa 5 Stk. davon stehen im Winter unter einem Regendach, die anderen schutzlos.
Pikanterweise sind von den 5 Stk. unter Dach 4 Stk. inzwischen eingegangen! Von den 10 anderen, die voll der Witterung ausgesetzt sind, ist mir inzwischen erst 1 (!) eingegangen. Interessant ist, dass die Verluste nie im Winter, sondern erst im Laufe des Sommers, aufgetreten sind.

Damit will ich nur sagen, ein Regendach im Winter hat Vorteile, wahrscheinlich mehr Vor- als Nachteile, aber trotzderm auch Nachteile. Vielleicht wäre ein ganzjähriges Regendach besser...?
Ich habe jedenfalls Dutzende von Echinoceren und Escobarien ohne Schutz draussen. Weggefault sind mir bis jetzt in all den Jahren nur ganz wenige. Viele Echinoceren und Escobarien sind härter als manch hochgelobte Opuntie.

Ich empfehle, wer selber Kakteen aus Samen aufzieht und mehrere Exemplare hat, soll doch beides versuchen, einige mit Schutz, andere ohne Schutz (sofern man Platz hat;)). So kann man nach einigen Jahren Bilanz ziehen.

Für einen "Anfänger" oder für den Erst-Versuch einer neuen Art ist aber die Überwinterung mit Schutz sicher die bessere Wahl als ohne!

Grüsse, Uwe

hardy
07.09.2009, 19:46
Hallo

Auch etwas dazu sagen möchte:

... Vielleicht wäre ein ganzjähriges Regendach besser...? ...

Grüsse, Uwe

...genau so mache ich es seit ca. 10 jahren. das schließt aber auch nicht die faulenden blüten aus, wenn das wetter nicht passt... dabei hat sich folie (UV5) am allerbesten bewährt. hautpsache ist aber, dass viel luft rankommt. das ist nicht nur gut für EC´s; die meisten kakteen kommen damit zurecht. (besonders bei den EC leider manche zu gut, was sich durch eine ausgesprochene sprosstätigkeit äußert, wie die engelmännergruppe und auch die apachen-gruppe hauen mächtig in´s kraut...) ;)

Martins Gans
11.09.2009, 11:28
Danke für eure Diskussion - mir war der Unterschied zwischen "frostfest" und "winterhart" nicht bewußt.

Freu mich, wieder was dazugelernt zu haben!

LG, Franziska

Uwe/Eschlikon
11.09.2009, 13:00
Hallo Franziska

Ich unterscheide immer zwischen
- frosttolerant (erduldet leichte bis mässige Fröste, bei Dauerfrost oder unter -10°C ist aber meist Schluss)
- frosthart (widersteht auch starke Fröste bis -20°C oder sogar darunter, aber nur am völlig trockenen Standort)
- winterhart (widersteht starke Fröste + Niederschläge in allen Formen, also Regen, Schnee und Tau/Reif)

Allerdings kann man bei den Arten meist keine eindeutige Grenze ziehen, denn diese sind oft fliessend.

Grüsse, Uwe