Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum sammeln Sammler
Ulrich Haage
27.08.2009, 01:49
Am kommenden Wochenende findet parallel zur Kakteenbörse (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=10933) auf den Thüringer Gärtnertagen in Erfurt ein Symposium zum Thema Pflanzensammler und Pflanzensammlungen statt.
Die Deutsche Gartenbaugesellschaft (http://www.dgg1822.de/) hat dazu alle Organisationen der Pflanzenliebhaber und Züchter in das Deutsche Gartenbaumuseum im Erfurter EGA-Park eingeladen. Ein zentrales Thema soll der Erhalt von gefährdeten Sammlungen sein.
Ich bereite in dem Zusammenhang einen Vortrag über den "Mittelpunkt" vor - den Pflanzensammler.
Nun die spannende Frage, über die ich schon seit Wochen nachgrüble und mit jedem rede den ich treffe:
Warum sammeln Menschen eigentlich
was bereitet Ihnen daran Freude oder Genugtuung
welche Dinge beeinflussen unseren Sammeltrieb
warum können wir meist nicht aufhören zu sammeln
wie kann man die Gefühle beschreiben, wenn man eine lang ersehnten Neuerwerbung in den Händen hält
ändern sich die Empfindungen und die Motivation, wenn man schon länger sammelt - bekommt man mehr Abstand, geht es irgendwann weniger um das Objekt (die Pflanze), sondern um Kontakt oder anderes?
wie sind wir eigentlich dazu gekommen zu sammeln
Ich würde mich freuen, wenn ich einige persönliche Statements zu diesen Fragen bekommen kann - gern natürlich auch ganz eigene Gedanken, die ich ggf. auch beim Symposium zitieren möchte.
Morgans Beauty
27.08.2009, 09:57
hallo uli,
generell glaube ich das sammeln an sich einen tiefenpsychologischen hintergrund hat und der auslöser für das sammeln an sich entweder ein ganz banaler ist (wie bei mir) oder, die zweite vermutung die ich anstellen möchte, es entwickelt sich einfach nach und nach.
ich bekam einst eine aloe geschenkt und wollte diese natürlich so gut es geht pflegen und die entwicklung daraufhin war rasant, denn mein interesse wurde ganz schnell auf andere gattungen gelenkt, von kakteen über crassulaceaen bis hin zu den mesembs. entsprechend vielfältig ist meine sammlung, wenngleich auch "noch" nicht sonderlich umfangreich.
feststellen konnte ich jedoch, das ich, wenn ich mich um meine schützlinge kümmere, soetwas wie innere ruhe finde, einfach abschalten kann, sei es beim giessen, umtopfen oder ungeziefer vernichten.
beeinflusst hat mich ganz stark die anmeldung hier im forum und die damit geschaffenen kontakte, man bekommt recht schnell erfahrungen mitgeteilt, hilft sich und erhält am ende des tages noch die eine oder andere interessante pflanze.
wenn ich dann die neu erworbene in meinen händen halte, fühle ich mich einfach gut, freue mich über das errungene und dann wird wieder gelesen, nachgefragt und gepflegt, bis sie einem "ganz" gehört. mir geht es beim sammeln einzig um die pflanzen, denn ich habe vor später mich mehr auf gefährdete arten zu konzentrieren, wenn ich die möglichkeiten der unterbringung realisiert habe, mir ist narturschutz wichtig, aber auch die oben angesprochene innere ruhe, wenn ich sie dann bemuttern kann. ebenso wichtig ist mir das netzwerk, die bekanntschaften die sich daraus ergeben haben (forumtreffen, börsen etc.)
aufhören möchte ich eigentlich nicht mit sammeln, eher werde ich mich konzentrieren, oder vielmehr spezialisieren, wie schon soviele mitglieder hier, wobei die richtung eindeutig zu den anderen sukkulenten geht, komischerweise erhöht sich stetig mein bestand an kakteen :o
nun hoffe ich, das meine infos ein wenig hilfreich sein werden und vor allem auch nachvollziehbar sind.
ich wünsch dir alles gute und erfolg beim erstellen deines vortrags uli :jo:
viele grüsse nach erfurt vom micha
Ich mache einfach mal den Anfang!
Ich zähle mich persönlich nicht zu den Sammlern sondern bezeichne mich lieber als Züchter. Bei den Sukkulentenfreunden oder besser Pflanzenfreunden findet man - glaube ich jedenfalls - beide Spezies.
Ein Sammler möchte möglichst viele unterschiedliche Pflanzen haben (wie viele unterschiedliche Arten habt ihr, geht in diese Richtung).
"Ich habe von allen beschriebenen Turbinicarpen eine Pflanze" ist für einen Sammler ein erstrebenswertes Ziel. Sammeln, anhand einer Liste, bis zur Vollständigkeit. Bei Sammlern kann man hervorragend die Vielfältigkeit von Gattungen oder Familien sehen. Meist sammeln sie neben Pflanzen auch andere Dinge (Breifmarken usw.).
Dieses Gen ist bei mir auch vorhanden aber nicht dominant.
Bei Züchtern geht es fast immer um Vermehrung. Also: Aussat - Wachstum - Blüte - Fruchtansatz. Entweder soll etwas "Neues" geschaffen werden (Hybridenzüchter) oder es sollen in Kultur Pflanzen möglichst artrein vermehrt werden. Hybridenzüchter sind für mich die Entdeckernaturen - auf der Suche nach etwas Neuem nicht im Feld sondern im Gewächshaus. Die zweite Spezies der Züchter sind für mich die Konservativen - sie wollen bewahren und erhalten.
Auch wenn ich mich sonst nicht als konservativ bezeichnen würde - ich gehöre zur letzten Gruppe. Mich reizt es z.B. zu sehen, ob bestimmte makroskopische Merkmale auch in der zweiten und dritten Generation erhalten bleiben. Auch die Vermehrung von extrem seltenen Standortformen ist reizvoll, wobei sich der Kreis schließt, weil hier auch das Gen des Sammlers wieder eine gewisse Rolle spielt.
Ein Thema, über dass man stundenlang diskutieren kann.
Hoffentlich haben meine Überlegungen ein wenig geholfen.
Gruß Nobby
Sonnenkind
27.08.2009, 11:38
Bei mir war es irgendwann als Kind der erste Kaktus, meine Schwester ist lustigerweise auch bei "Dornen" gelandet, allerdings sind es bei Ihr die
Rosen.Es scheint also durchaus genetisch/familiär bedingt zu sein.
Das kümmern und wachsen lassen ist dabei die größere Motivation, als neue Pflanzen nach Liste zu erwerben,so daß bei uns ein gewisses Chaos vorherrscht.
Ich kann keine Pflanze, selbst ungeliebte oder verhaßte- z.B. die Hybrid-Weihnachtskakteen- wegwerfen, so daß man irgendwann zum tauschen kommt.
Der Anblick einer Blüte, die als selten beschrieben wird und die Ruhe, wie Morgan's Beauty sie beschreibt, motivieren zum weitergärtner und auch, sich auf neue, noch nicht ausprobierte Pfade, z.B. das Säen oder Vermehren zu wagen.
Sammeln ist glaube ich eine Entwicklung, die sich durch Erfolgserlebnisse unglaublich selbst bestärkt und uns damit zufrieden macht.
Hier im Forum scheinen interessanterweise etwa gleich viele Männer und Frauen zu sein?
Ich freue mich auf Deine Ergebnisse, es hat glaub' ich noch keiner den Kakteenfreund psychologisch untersucht....
Viel Spaß,
Sonnenkind
Dicksonia
27.08.2009, 13:02
Bei mir hat´s auch früh angefangen. Mit ca. neun Jahren ging´s los mit den Pflanzen und auch Kakteen.
Danach kam natürlich eine Zeit, in der ich mich für andere Dinge interessiert habe, aber jetzt bin ich wieder voll dabei.
Bei mir steht die Jagd im Vordergrund.
Erst Abchecken des Gesamtangebots, dann die Sichtung der einzelnen Arten, wühlen in der letzten Ecke und unter den Tischen, schneller die Beute erwischen als die anderen und danach die Ausbeute sichern, genau betrachten, einordnen, sich freuen und im Internet nach Bildern und Pflegehinweisen suchen.
Eine gewisse genetische Komponente läßt sich auch bei mir nicht ganz verleugnen. Jagen liegt bei uns im Blut. In einem anderen Leben wäre ich sicher Pflanzenjägerin geworden. :D
Entsprechend breit ist natürlich das Beuteschema gefächert. Trends mache ich nicht mit und wähle mehr nach Aussehen aus.
Dementsprechend schwinge ich auch den Pinsel, sobald etwas blüht, und hoffe in ein paar Jahren auf interessante Ergebnisse.
Dass ich somit die selbst geernteten Samen aussäen muß, ist ja klar, denn häufig möchten andere keine undefinierten Hybriden aussäen, und wie viele andere kaufe ich noch artreine Samen dazu, um neues Blut in meine Sammlung zu bekommen. Nichts ist nerviger als drei Exemplare einer Feldnummer, von unterschiedlichen Züchtern gekauft und alles offenbar derselbe Klon. Bestäubung nicht möglich und ich beiße immer fast in die Tischplatte vor Ärger.
Der Grund, warum es gerade Kakteen geworden sind, ist einfach. Sie halten es in meinem glutheißen Gewächshaus aus, blühen umwerfend schön und man muß sich nicht ständig kümmern. ;)
Viel Spaß noch bei der Erforschung des Homo cacti!
lg
ich machs mir jetzt mal einfach
Kakteen, diese stachligen Biester haben ihre eigene Faszination. Ist man erst einmal mit dem " Stachelvirus" infinziert gibt es kein zurück.
Als 1972 mein Grossvater starb hinterlies er uns die Kakteen meiner Grossmutter. Unter anderem diesen wundrschönen Aporocactus flagelliformis. Da mir diese stachligen Wesen schon bei meiner Oma gut gefiehlen, hab ich auch angefangen mich darum zu kümmern.
Für meine ersten Vermehrungsexperimente musste ein einfacher Echinopsis eyriesii herhalten. Bald darauf baute ich meine ersten kleinen Gewächshäuser, - alle paar Jahre kam dann ein " Neubau" dazu - daran hat sich bis heute nichts geändert.
Ettliche Umzüge und schwierige Zeiten, - alles haben sie mitgemacht. Seit drei Jahren haben wir jetzt alle ein festes Zuhause. Das Gewächshaus war natürlich vor dem Wohnhaus bezugsfertig.
Im Moment hat mein Mann unser 2. Gewächshaus in Arbeit. Er kümmert sich sonst mehr um unseren Gemüsegarten und um seine Tomaten und Gurken die in meinen alten Kakteengewächshausern untergebracht sind.
Grünzeug ist nun mal unser Hobby so oder so.
soweit der auszug aus meiner hp-
meine pflanzen haben mir immer über schwierige zeiten hinweggeholfen - sozusagen zur ruhe und besinnung gebracht und mein hobby hat mir den ausgleich zu einem stressige job und das alleinerziehen von 2 kleinen kindern gegeben.
allerdings artet es auch immer mehr aus - ich finde immer wieder was neues - noch stachligeres, noch schöneres - ein paar kuriositäten.
am meisten freut es mich, wenn alte stücke endlich das erste mal blühen - ca 70% hab ich selbst ausgesät -
wenn die alten pflanzen von meiner oma blühen macht mich das immer glücklich.
kurzum - so ein aufenthalt im gw ist eine wellnesskur für die seele!
Für mich ist es auch eine Faszination bestehend aus Formen und Farben. Sie haben es mir angetan und begeistern mich immer wieder.
Ich habe erst sehr spät begonnen Kakteen und auch andere Sukkulenten zu sammeln, und es beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl , weil Platzmangel immer Herr und Meister über mein Tun und Handeln ist. Das bremst mich aus.
Warum habe ich begonnen zu sammeln?
Ich denke weil ich in einem Pflanzenforum erstmalig so engen Kontakt zu Pflanzen bekam, und unzählige Pflanzen gesehen habe, also war es die Optik ....... das brachte mich zum Staunen, anschließend kam die Lust selber Pflanzen zu haben, zu pflegen und herauszufinden ob es mir gelingt solche Pflanzen auf Dauer am Leben zu halten, und ihnen die für sie notwendige Umgebung zu schaffen
Man könnte es eine Herausforderung nennen.
Neuanschaffungen erfreuen mich zutiefst , bereiten mir aber erstmal etwas Sorge , weil ich diese Pflanze noch nicht genau kenne und ihre Bedürfnisse mir noch nicht so in Fleisch und Blut übergegangen sind wie bei denen die ich schon länger habe.
Da heißt es dann suchen , lernen, eventuell fragen.
Auch das Aussäen gehört dazu. Einfach mitanzusehen wie aus einem winzigen Samenkorn neues Leben entsteht........ und die Pflänzchen im günstigsten Fall dann wachsen und gedeihen zu sehen.
Auch so vergrößert sich die Sammlung.
Nach einem harten Tag genieße ich es, mich über meine Pflanzen herzumachen sie zu bestaunen und zu pflegen. Besonders schön ist es wenn sie nach einem Winter beginnen zu blühen, und somit ihre ganze Schönheit zeigen.
Für mich ist das reine Erholung, und es bringt mich der Natur ein Stückchen näher. man befindet sich in einem ganz anderen Raum wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Zeit spielt keine Rolle mehr und die Hektik des Alltags fällt von einem ab.
Es gibt nichts schöneres und erfreulicheres für mich , als die Beschäftigung mit Pflanzen.........auch wenn mal etwas schief geht .
Hi Uli,
viel Erfolg erst einmal mit deinem Vortrag!
Ich habe mit dem Kakteen-Sammeln begonnen, weil ich vor ein paar Jahren ein neues Hobby suchte, welches (wie immer) mit Pflanzen zu tun hat und das sich auch nebenbei erledigen lässt. Kakteen sind ja, wenigstens am Anfang, recht klein und man bekommt eine ganze Menge auf engem Raum unter. Ich habe auch früher schon gesammelt. Als Kind und Jugendlicher Briefmarken und natürlich Zimmerpflanzen. Ansonsten gab es diese Klebebildchen, die wir als Kinder alle mal gesammelt haben. Da war ich schnell von den Preisen frustriert und davon, dass es keinen mehr interessierte, wenn das Album voll war. Diese Modeerscheinungen gibt es heute immer noch, aber meine Kinder sammeln wenig (eigentlich nur eine meiner Töchter sammelt zur Zeit Glasfiguren). Früher war der Jagdinstinkt wichtig. Wir wollten mit möglichst wenig Geld die Klebebilder haben und tauschten, was das Zeug hielt. Das ist heute teilweise ähnlich, aber nicht so schlimm. Ich möchte zum Beispiel gerne alle Kakteen einer bestimmten Gattung haben, lasse mir damit jedoch Zeit. Gerne besorge ich mir Samen und suche ohne Zwang.
Kakteen kann man schön übersichtlich unterbringen. Fast alle stehen in viereckigen Töpfen und diese in Kisten. Meist stehen die Gattungen zusammen und ich finde die Unterschiede innerhalb der Gattungen interessant. Fast täglich schaue ich bei den Pflanzen vorbei und sehe immer wieder etwas neues. Blüten, Früchte, eine Teilung, Kindel, eine neue Cristate. Bei den anderen Sukkulenten gefällt mir, das man sie so leicht vermehren kann. Das ist der Grund, weshalb sie bei mir zumeist klein bleiben - ich schnippel immer etwas ab.
Zum Sammeln brauche ich Zeit. Wenn ich viel Arbeiten muss, gehe ich nur kurz vorbei und gelegentlich denke ich, dass ich zu viele Pflanzen habe und nicht weiß wohin damit im Winter. Im Frühjahr und Frühsommer tausche und kaufe ich gerne neue Pflanzen. Dabei setze ich mir aber finanzielle Grenzen. Selten gebe ich für eine Pflanze mehr als fünf Euro aus. Ich freue mich auch nicht "wahnsinnig" über eine neue Pflanze, weil ich keine konkreten Wünsche habe, die ich mir erfüllen "muss". Ich freue mich eigentlich immer über neue Pflanzen (außer jemand stellt mir was vor die Tür, was ich schon habe und das nicht mal schön aussieht). Zur Zeit freut mich am meisten, dass Gymnocalycium-Sämlinge vom letzten Jahr gerade beginnen zu blühen. Überhaupt diese Sämlinge: Aussaat, Keimung, Pikieren, Topfen - alles macht mir Spaß.
Andere Sammler mag ich in der Regel, weil wir Kakteensammler doch ziemlich spendabel sind. Gerne verschenke ich meine Jungpflanzen und oft bekomme ich auch welche geschenkt. Besonders die vielen Sämlinge müssen ständig neue Zuhause finden und das Tauschen bringt auch eine Menge. Kaufen tue ich nur auf Märkten oder in Gärtnereien. Bestellen tue ich nur die "Hardware". Die "Wissensbandbreite" finde ich faszinierend. Einerseits weiß ich eine Menge und einige Bekannte bewundern das. Andererseits kenne ich genügend Kakteenfreunde, die ein Vielfaches von dem Wissen, was ich drauf habe. Da scheint es keine Grenzen zu geben.
Herzliche Grüße aus Berlin
Marco
Hardy_whv
28.08.2009, 00:27
... generell glaube ich das Sammeln an sich einen tiefenpsychologischen Hintergrund hat ...
Ich vermute, darüber gibt es unzählige Untersuchungen, Studien, Diplom- und Doktorarbeiten. Das Phänomen des Sammelns lässt sich sicher aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen ableiten (immer schön horten, damit man im Winter oder anderen Notsituationen einen Vorrat hat ...). Soviel ich weiß, hat Freud andere Erklärungsversuche, denen ich aber nur schwer zu folgen vermag.
Man kann Sammler in zwei Typen einordnen: Soche, bei denen die Tätigkeit des Sammelns im Vordergrund steht und solche, bei denen der Sammelgegenstand die Hauptsache ist.
Ich selbst zähle mich zum zweiten Typus (wie vermutlich die meisten unter uns). Ich vermute aber, dass selbst solche, die zum ersten Typus gehören, es nicht zugeben würden. Dieser Typus ist übrigens arm dran. Denn wenn man alle Gegenstände des Sammelgebiets versammelt hat, erlischt die Leidenschaft.
Ich würde mich in Sachen Kakteen übrigens nicht als Sammler bezeichnen. Erstens habe ich viel zu wenig Platz, um jemals eine vollständige Sammlung zu haben, selbst wenn ich mich nur auf ein winziges Sammelgebiet beschränken würde. Zweitens ist die eigentliche Herausforderung bei den Kakteen m.E. weniger, eine Pflanze zu finden. Die Arbeit (und zugleich der Spaß) beginnt erst mit dem Pflegen, Hegen und Vermehren. D.h. mein Glücksgefühl ist weit höher, wenn eine Pflanze aufgrund guter Pflege wächst, gedeiht oder blüht. Zwar freue ich mich auch über neue Pflanzen oder getauschten Samen. Aber die Freude danach ist noch viel größer.
Sammeln tut man Sachen, Gegenstände. Lebewesen hegt, pflegt und liebt man, aber man sammelt sie nicht. So würde ich das für mich jedenfalls bewerten.
Hardy - Kakteen-Liebhaber, aber nicht -Sammler http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Ich denke mal, das Jagen und Sammeln ist uns Menschen stammesgeschichtlich einfach in die Gene geschrieben.
Und daher jagen und sammeln einige jetzt eben Kakteen o.ä..
Der eine sammelt alles was ihm gefällt, der andere - z.B. ich - nur Pflanzen aus bestimmten Regionen, dann aber alles, vom kleinsten Kräutlein bis zum größten Baum, der nächste sammelt Züchtungen von einem ganz bestimmten Züchter, ein Anderer vielleicht alles was rosa blüht, was auch immer.
Die Gründe sind sicher verschieden, aber das Sammeln, und auch das Erbeuten, liegen uns allen mehr oder weniger im Blut.
Die Leute sammeln wirklich die unglaublichsten Dinge, Fußnägel z.B. oder Bierdeckel usw..
Das Sammeln von Pflanzen hat oft, nicht immer aber doch oft, mit der Beschäftigung mit der Natur zu tun.
Und das Gefühl etwas zu finden - oft ja ganz unerwartet - was man schon immer HABEN WOLLTE, das ist nur schwer zu beschreiben, es ist ein heftiges Aufatmen, eventuell sogar ein Hyperventilieren, ein Glücksgefühl eben - allerlei lustige Hormone werden ausgeschüttet, ein Lächeln huscht über das Antlitz, gefolgt von weiteren mundwinkelverziehenden Gesichtskrämpfen. :-)
Im schlimmsten Fall sieht man sich willenlos dem Zwang ausgeliefert, vor allen Anwesenden herumzutanzen, oder im allerschlimmsten Fall vielleicht sogar noch sein Gesangstalent zum Besten zu geben.
Wie auch immer, es ist einfach SCHÖÖÖN !!! :-)
Nicht wahr ?!
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