Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : H.jusbertii Krankheit - was kann es sein
Bernhard
26.07.2009, 20:53
hi,
so langsam verzweifel ich... und ich glaube auch nicht mehr an einen Pilz
Einige meiner H.jusbertii (und zwar NUR H.jusbertii) haben folgendes Schadbild.
Die Epidermis bildet kleine Beulen, die später dann etwas dunkler werden. zum Schluß wird die Stelle schwarz und verkorkt dann wochen meist wieder.
Ich habe heute einige Pflanzen umgepfropft, dabei ist mir aufgefallen, dass dieser Schaden aus dem INNEREN der geschädigten Pflanze tritt. Die Leitbündel waren in keinem der Fälle betroffen und zeigen auch NICHT die typischen Transportwege - wie man es von Fusarien kennt.
Völlig unkontrolliert entstehen diese Stellen unsichtbar im inneren der Pflanze und treten dann irgendwann als diese schwarzen Stellen hervor.
Betroffen sind ausschließlich Pflanzen, die sehr hell stehen, bzw. sogar kurzzeitig die direkte Morgen.Sonne bekommen. Die Unterlageen der Pfropfungen, die seit April unter Kunstlich stehen sind ausnahmslos gesund. All diese Fakten lassen mich vermuten, dass ich hier KEIN Pilzproblem habe - vermutlich Viren oder Bakterien. Kann das jemand anhand eigener Erfahrungen bestätigen oder verneinen ?
Hier mal ein paar Bilder (die Pflanzen haben in etwa 1cm Durchmesser):
Das war eine mißlungene Pfropfung vom vorletzten Jahr. Die Unterlage hat oben wieder ausgetrieben und wurde letztes Jahr wieder als Unterlage verwendet. Hier seht ihr die typischen kleinen schwarzen Punkte:
http://bazant.org/cactea/misc/h.jusbertii_krank01.JPG
Im Querschnitt schaut das dann so aus(auch wenn es nicht so ausschaut, der schwarze Mist ist nicht flüssig, sondern recht fest):
http://bazant.org/cactea/misc/h.jusbertii_krank02.JPG
-> vergrößert (hier sieht man schön, wie die Zellen um die kranken Stelle zu Matsch werden und das Ganze nach Außen treibt)
http://bazant.org/cactea/misc/h.jusbertii_krank03.JPG
Ein Langsschnitt welcher Zeigt, dass die Leitbündel NICHT als Verteiler dienen:
http://bazant.org/cactea/misc/h.jusbertii_krank04.JPG
so ... nachdem ich 23 Pflanzen entsorgt habe, werde ich nächstes Jahr für meine Sämlingspfropfungen resistentere Echinopsen als Unterlage vorsehen.
Grüße
bernhard
Andreasch
26.07.2009, 21:19
Im ersten Moment dachte ich an eine Krebserkrankung im Gewebe, ja die kann es auch bei Pflanzen geben. Aber am quer aufgeschnitten Teil sieht man, dass es von außen bis nach innen geht. Sieht aus, als hätte irgend ein Tier den Kaktus, ähnlich wie eine Mücke angezapft und dabei mit seinen Stechwerkzeugen Krankheitserreger Viren übertragen. Sieht aber insgesamt alles andere als schön aus.
Bernhard
26.07.2009, 21:35
hi,
auf die Idee, dass es ein Tier sein könnte bin ich auch schon gekommen, aber welches blöde Mücken-, Fliegen-, Wespen-, Amsel-, Katzen-, Hundevieh oderme meinetwegen gar das gemeine europäische Flug-Rhein-Hippo nimmt sich die harte Epidermis der H.jusbertii vor, wenn oben zarte M.theresae drauf wachsen, die DAS übrigens ganz und gar nicht beeindruckt.
Grüße
Bernhard
Wenn mich nicht alles täuscht, hatte ich an mehreren Echinopsen dasselbe Schadensbild im vergangenen Jahr. Hab leider keine Bilder gemacht :oops:,.
Hab jeweils die allerersten schwarzen Stellen mit nem Skalpel ausgeschnitten, ganz am Anfang gingen die Flecken noch nicht bis ins weiche Gewebe, sondern waren auf die Epidermis begrenzt. Mit Holzkohlepuder nachbehandelt. Hat wenig Narben gegeben und nach ca. 2 Wochen war der Spuk wieder vorbei.
Vermute auch, dass es eine Stichverletzung von irgend einem Viech ist.
Hallo,
ich hab seit eingiger Zeit auch mir mehr oder weniger unbekannte flecken auf einem bisher noch nicht bestimmten Echinocereus. Auf dem ersten Bild sieht man die beiden größten Flecken, sind das die gleichen wie bei deinem h. jusbertii? Kann jemand sagen woher die Flecken rühren?
Vielen Dank im Vorraus
gruß Leon
Ps: meine h. jusbertii die ca. 3m von dem Echinocereus entfernt stehen, zeigen diese Flecken übrigens nicht auf. Sie erfreuen sich bester Gesundheit:o.
Bernhard
31.07.2009, 16:09
hi Kollegen,
so ... nun bin ich wieder dabei zu glauben, dass es doch ein Pilz sein könnte. Ich habe heute mal mein Mikroskop herausgeholt und einen solchen winzigen schwarzen punkt aus einer in Quarantäne stehenden Pflanze geschnippelt.
Bitte verzeiht die Sch... Qualität. Das Mikroskop hat keine 40€ gekostet und ich hab ne Webkam vors Okular geklemmt. Wenn man durchschaut sieht man das Ganze besser.
so sehen die meiner meinung nach gesunden Zellen unter der Epidermis aus:
http://bazant.org/cactea/misc/microscope02.jpg
die äußere Epidermiswand schaut so aus:
http://bazant.org/cactea/misc/microscope03.jpg
ein Halb-schräg-irgendwie-Querschnitt (oben links ist im Pflanzeninneren befallenes Gewebe - unten rechts gehts zur Epidermis :
http://bazant.org/cactea/misc/microscope01.jpg
Leider sind mit der Webcam keine richtigen Vergrößerungen möglich gewesen, aber im letzten Bild meine ich Geflecht zu erkennen, was auf eine Pilzinfektion deuten kann. Das kranke Gewebe scheint durchzogen mit diesen Strängen sein.
http://bazant.org/cactea/misc/microscope04.jpg
Ich bin kein Biologe und habe auch nicht die Mittel (leider), aber kann mir jemand sagen, wie man rausfinden kann um welchen Pilz es sich handelt.
Der Mist hat mich schon ne Menge Nerven und Pflanzen gekostet und ich weiss bis heute nicht, was das ist und wie ich das erfolgreich verhindern kann.
Bitte kein "blablabla ... abgehärtete Pflanzen werden nicht befallen ... blabla ... Pflegefehler .. blabla"
Grüße
Bernhard
Dicksonia
31.07.2009, 18:57
Das kriegst Du so nicht raus. Der Pilz muß isoliert werden und dann kann man nur hoffen, dass man am Wachstum oder den Sporenkörpern sehen kann, was Du da hast. Allerdings ist´s bei manchen Pilzen so, dass die nie Sporen bilden. Dann bleibt nur eine Genanalyse.
Der Pilz kann aber beim Pfropfen mit einem unsauberen Messer übertragen worden sein, wenn es sich nicht um Unterlagen von einer Ursprungspflanze handelt. Rein theoretisch reichen schon wenige Zellen zur Übertragung aus.
Bernhard
31.07.2009, 19:34
der Ausbruch hat mit dem Pfropfen rein gar nichts zu tun, denn
1.) NUR die Unterlagen der Pfropfungen sind betroffen (nicht der Pfröpfling selber)
2.) sind nur H.jusbertii-Unterlagen betroffen
3.) die Pfropfungen, die ich zu gleicher Zeit mit C.perivianus Unterlagen gemacht wurden sind nicht betroffen.
4.) normale H.jusbertii, die als Unterlagen vorgesehen waren sind auch befallen (die haben also nie ein Messer gesehen)
5.) Der Befall trat bei den gepfropften Pflanzen gleichzeitig auf, egal ob
die im April oder vor 3 Wochen gepfropft wurden.
Selbst Pflanzen, die seit Frühjahr eng beineinander standen zeigen keine Befalls-Regelmäßigkeit. Es sind immer nur sporadisch einzelne Pflanzen betroffen, die alle das gleiche Stadium zeigten.
Am Substrat liegt es auch nicht, denn das ist von Haage und da stehen ALLE meine humusliebenden Kakteen auch drin.
Gruß
Bernhard
PS:
Bitte kein "blablabla ... abgehärtete Pflanzen werden nicht befallen ... blabla ... Pflegefehler .. blabla"
Warum hab ich den Satz eigentlich geschrieben ? Ich weiss, dass durch unsauberes Arbeiten (Pilz)-Infektionen übertragen werden können.
davinchy007
01.08.2009, 03:56
einer meiner Säulenkakteen zeigt ähnliche flecken auf der oberfläche, ich habe schon seit einiger Zeit den verdacht das es eine Infektion nach einer verletzung der Epidermis ist. Ahnliche sporadische schadbilder hatte Ich vor ca 15/20 Jahren an meinen damaligen Kakteen schonmal beobachtet.
hier ein paar Bilder von meinem aktuelen befall
>>>>>
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090801-025219-529.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20090801-025219-529.jpg)
>>>>>
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090801-025220-269.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20090801-025220-269.jpg)
bei den Verletzungen der Epidermis ist es denke Ich egal ob sie von den Dornen anderer Pflanzen kommen oder von Woll- oder Schmierleusen oder sonstigen (Blutsaugern):x kommen.
mfg
davinchy007 8)
Bernhard
01.08.2009, 14:10
Die schwarzen Punkte sehen den meiner befallenen Kakteen sehr ähnlich.
Mein C.peruvianus hat auch einige davon, nur sind die im Vergleich zur Gesamtgröße der Pflanze eher winzig und alles andere als bedrohlich. ;)
Im Gegensatz zu dem hier beschriebenen Befall waren diese schwarze Punkte aber nur auf der oberen Schicht der Epidermis. Sowas brenne ich vorichtig mit einem Lötkolben aus. Das Krankheitsbild bei den H.jusbertii ist aber (wie oben beschrieben) etwas anders - es kommt von Innen, verkapselt sich und strebt dann nach außen.
Dies ist mir beim Ausbrennen des vermeintlich epidermalen Befalls aufgefallen, denn der schwarze, sehr zähe Mist blieb einige Male am Lötkolben hängen und konnte so komplett herausgezogen werden. Dabei hinterließ er ein 2-5mm tiefes Loch.
Es ist schon erstaunlich: A. ritterii, M. theresae/luethy, Arios, Turbinis und sämtliche meiner Chilenen wachsen und blühen wurzelecht ohne Probleme. Gerade diese Pflanzen werden gerne gepfropft, weil sie auf eigener Wurzel so schwierig sind. Bisher entsorge ich wegen der beliebten Unterlage H.jusbertii einige solcher Veredlungen, die ja eigentlich zur Pflegevereinfachung gepfropft wurden. :o
Meine wurzelechten Expemplare erfreuen sich bester Gesundheit. Spinnmilben, Wurzelläuse oder Ähnliches bereiten mir keine Sorgen, NUR diese verzwicketen Infektionen an komischerweise nur EINER Pflanzenart gibt mir Rätsel auf. :x
Meine weitere Vorgehensweise ist einfach:
- Wichtige Veredlungen werden umgepfropft auf Echinopsen, die ganzjährig draußen standen und sowieso früher oder später ein Platzproblem für mich sein werden.
- befallene Pflanzen werden unter Quarantäne gestellt und beobachtet -> ich werde weder sprühen, noch dran rumschnippeln. Sie werden ihrem Schicksal überlassen. Was vergammeln will, das darf vergammeln, mal schaun, was dabei rauskommt
- H.jusbertii wird von der Liste der von mir favorisierten Dauerunterlagen (besonders für chorophyllgeschädigte Sämlinge) gestrichen. Derzeit richte ich mein Augenmerk verstärkt auf Winterharte Echinopsen, C.peruvianus und Opuntien.
Grüße
Bernhard
Dicksonia
01.08.2009, 14:14
PS:
Warum hab ich den Satz eigentlich geschrieben ? Ich weiss, dass durch unsauberes Arbeiten (Pilz)-Infektionen übertragen werden können.
Da es immer noch Schlaumeier gibt, die ihre Messer nur mit Alkohol abwischen, anstatt sie abzuflammen, wird es ja wohl gestattet sein, auf diesen Übertragungsweg hinzuweisen.
Vielleicht hättest Du mal Deine Vorgehensweise beim Pfropfen oben erläutern können, dann hätte ich mir die sinnlose Schreibarbeit gespart.
Im Übrigen war in Deinen obigen Posts nur von Unterlagen die Rede. Danke, dass Du jetzt schreibst, dass es auch bei ungepfropften Sämlingen auftaucht. :roll:
Desweiteren heißt der H.jusbertii, wenn wir schon rumnörgeln wollen.
Dir auch ein schönes Wochenende!
Bernhard
01.08.2009, 15:14
oh man ... :-? Um Mißverständnissen vorzubeugen:
Oben steht: "Einige meiner H.jusbertii (und zwar NUR H.jusbertii) haben folgendes Schadbild." <- da steht nichts von Pfropfungen. :roll:
Im weiteren Verlauf des Threads habe ich mich auf die Pflanzen in Funktion als Unterlage konzentriert, da deren Ausfall durch den möglichen Verlust des Pfröpflings eher von Bedeutung für mich ist.
Ich habe mein Vorgehen beim Pfropfen nicht erwähnt, da es nicht von Belangen für mein hier beschriebenes Problem ist.
Mit dem oben genannten Satz wollte ich genau solche Diskussionen vermeiden ...
Desweiteren heißt der H.jusbertii, wenn wir schon rumnörgeln wollen.
Danke für den wertvollen Tipp. Wie du sicher erkennen kannst steht das im Rest meiner Postings. Aus technischen Gründen kann ich den Tippfehler im Titel leider nicht ändern. :o
Hallo Bernhard,
ich denke ich habe das gleiche Problem. Zwei Notocactus und Gymnocaliciums haben auch diese Flecken. Die Kakteen in unmittelbarer Nähe sind nicht betroffen. Bin mir ziemlich sicher das es sich um einen Pilz meiner (nun im Müll befindlichen) Rose handelt. Sie hatte den Sternrußtau. (googl mal das Schadheidsbild bei Rosen). Habe vor ca. einer Woche meine Kakteen mit Rosenpilzfrei von Saporol behandelt. Die schwarzen Flecken haben sich bis jetzt nich mehr ausgebreitet, und verholzen gräulich. Hoffe das ich damit alles in den Griff bekomme. Anbei ein paar Bilder. Gruß und viel Glück mit deinen Kakteen. Petra ;)
micha123
29.08.2009, 10:37
Ich habe dieses Schadbild auch schonmal gesehen. Vor einigen Jahren an einem Echinopsis (damals noch Pseudolobivia). Vereinzelte schwarze Beulen die genau so aussahen, die Pflanze aber nur verunstaltet und nicht getötet haben.
Gruß,
Micha
davinchy007
12.10.2009, 02:40
Ich habe mir letzte Woche ein paar Euphorbien gekauft, und habe bei demselben Kaktus den Ich hier schon mal eingestellt habe, im Gartencenter dieselben schwarzen Flecken gesehen wie bei meinem. Es scheint so das diese Infektion bei Kakten öfter vorkommt. Meiner lebt auch noch, sieht halt nur nicht schön aus.
mfg
davinchy007
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.