Wie pack' ich Mammillarien an?

[Hartkerius]

Hallo an alle MammillarienspezialistInnen!

Habe eine schöne M. yaquensis bekommen, die ich dringend topfen müsste. Nun bin ich mit Mammis recht unerfahren und hätte gerne einen Tip, wie bzw. mit was ich die Dinger anfasse, ohne dass ich Areolen oder gar ganze Triebe abreisse. Die Hakendornen sind ja schon recht heftig und haken sich selbst an glatter Plastikfolie irgendwie fest. Also: Wie macht man es bzw. wie macht Ihr es?

Liebe Grüsse
Niko

[Andreas75]

Hallo Niko ( hast du meine Antwortmail bekommen ?) !

Nun, bei unangenehmen Zeitgenossen wie Opuntien oder auch hakendornigen Mammilarien/ brüchigtriebigen Mammilarien, nehme ich zwei recht lange Bleistifte bzw. Pinselstiele zu Hilfe, die ich zu einer Art Zange umfunktioniere !
So kann ich die Pflanzen gut an einem Punkt packen, der entweder am Wurzelhals oder eben gut unter den Trieben liegt, so daß da nichts abbrechen kann...
Ich nehme sie also mit dieser Stäbchentechnik heraus, und kann sie prima solange halten, bis ich an den Seiten soweit Erde angefüllt habe, das die Pflanzen von alleine stehen...
Auch nehme ich insbesondere bei Mammi gracilis oder Mammi yaquensis gern gleich größere Schalen, wo die Pflanzen die nächsten Jahre ( am besten für immer) ungestört wachsen können !

Grüße, Andreas

[Michael Wolf]

Nun, bei unangenehmen Zeitgenossen wie Opuntien oder auch hakendornigen Mammilarien/ brüchigtriebigen Mammilarien, nehme ich zwei recht lange Bleistifte bzw. Pinselstiele zu Hilfe, die ich zu einer Art Zange umfunktioniere !

Ja, so hab ich es auch lange gemacht, bis ich Grillzangen aus Holz entdeckt habe.
Sowas in der Art:
http://www.99shop.de/wuerstchenzange_holz_grillzange_gurkenzange_l30_28 559.html

Geht gut, für Opuntien und anderes fieses Zeuch. ;)

michael

[Hartkerius]

@Clopedio: Leider habe ich Deine Antwortmail nicht bekommen!

@Michael: Vielen herzlichen Dank für den Tip! Da ich aus dem Hunsrück komme und wir Hunsrücker mindestens so viel grillen wie die Thüringer ;-) – nur dass die "Rostbrätel" bei uns "Schwenkbraten" heissen und doppelt so dick sind wie in Thüringen :lol: – , besitze ich etwa ein halbes Dutzend Würstchenzangen aus Holz. Da kann ich gleich eine davon nehmen. So nah kann die Ideallösung manchmal sein.

Nochmals: Vielen Dank und herzliche Grüsse
Niko

[Anonymous]

Ich nehme 1-2 Blatt Zeitung und falte sie zu einem Streifen (Breite ja nach Größe des Kaktus) zusammen. Dann lege ich den Streifen um den Kaktus und halte ihn an den Enden fest. das hat prima funktioniert bei runden und Säulen-Kakteen. Viel Erfolg.

[noisi]

Hi !

Ich hab' die selbe und glaube nicht das Du die umgetopft bekommst ohne unfreiwillig Absenker zu erzeugen. :wink: Da die wirklich extrem 'zerfallig' ist.

Sag' mal bescheid ob und wie es geklappt hat.

[Anonymous]

Hallo Niko,
ich bin Purist und fasse alle meine Pflanzen grundsätzlich mit der Hand an. Handschuhe, Zeitungspapier und sonstige Hilfsmittel habe ich ausprobiert, finde sie aber einfach nur unpraktisch, weil dann das Gefühl verloren geht. Bei Opuntien bin ich vorsichtiger, mache aber sonst keinen Unterschied. Mammillarien sind harmlos, die sehen vielleicht gefährlich aus, pieksen aber kaum durch die Haut durch. Die Sorten mit Hakenstacheln lassen sich noch besser handhaben, als die mit geraden Stacheln.

Greife einfach zu. Mit der Zeit bekommst Du Übung und Hornhaut. :-)

Frank
www.euphorbia.de

[Hartkerius]

@Brigitte: Ein Streifen aus Zeitungspapier ist meistens sehr hilfreich, aber bei besonders hakige Mammis ist selbst dieses Papier zu porös, so dass sich darin die Hakendornen verfangen.

@noisi: Hier der Erfahrungsbericht: Die Grillwürstchenzange (in unserem Dialekt: "Roschtworschtpetz") hat sich bewährt. Ich hatte keine weiteren Ableger als die, welche schon auf dem Transport abgefallen sind. Die habe ich dann einfach in die Schale gelegt und sehe nun, ob sie sich bewurzeln.

@Clopedio:
Zitat: "Auch nehme ich insbesondere bei Mammi gracilis oder Mammi yaquensis gern gleich größere Schalen, wo die Pflanzen die nächsten Jahre ( am besten für immer) ungestört wachsen können !"

Ich habe die M. yaquensis nun von einem 6 cm x 6 cm Topf in eine Schale mit 14 cm Durchmesser gepflanzt, in der sie für ein paar Jahre bleiben kann. Nach all den Erfahrungen, die ich in den letzten Wochen im Botanischen Garten beim Topfen der Kakteen gemacht habe, rate ich dringend davon ab, länger als sechs Jahre nicht zu topfen! Das Substrat kann sich unbemerkt zu einer betonähnlichen Masse verändern, z.B. wenn der darin befindliche Granitgrus oder der Ziegelsplitt verwittern. Dann gehen die Wurzel irgendwann kaputt. Das habe ich mehrfach erlebt!

@Frank Vincentz: Normalerweise nehme ich auch nix, um Kakteen zu topfen – ausser bei sehr grossen Exemplaren. Wenn man einen Kaktus von 20 kg Gewicht mit 5 cm langen Dornen in einer Hand ballancieren muss, dann schützt auch die dickste Hornhaut nicht mehr... Bei M. yaquensis ging es mir auch nicht um meinen Schutz, sondern um den Schutz der Pflanze vor Abreissen von Areolen oder Trieben. Ich bin nämlich durchaus stabiler als solch ein zarter Kaktus!

Herzliche Grüsse aus einem trüben und kühlen Heidelberg
Niko

[noisi]

Hallo Hartkerius !

Gratulation ! :P
Stecklinge bewurzeln auf jeden Fall !