Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfropf eingegangen - woran liegts?!
Duffiline
19.06.2009, 13:34
Hallo zusammen,
meine erste Pfropfung ist wie zu erwarten schief gegangen. Da man bekanntlich durch Fehler lernt, möchte ich erstmal mit eurer Hilfe herausbekommen, wo das Problem liegt.
Leider habe ich momentan kein Foto, das werde ich nachreichen.
Ich hatte als Pfropfunterlage: Echinopsishybride, 1 Jahr alt.
Problem: Pfropf ist braun-schwarz geworden und weich. :cry:
und als Propf war ein Gymnocaycium(?) "Red Cap", also der rote eben ...
Kann es sein, dass die beiden sich nicht vertragen!? Was wäre dann die geeignete Pfropfunterlage? Oder was wäre gut zum pfropfen auf Echinopsis?
Vielleicht habe ich auch zu wenig gegossen... 1 Woche lang gar nicht, nur leicht besprüht. Oder die Luftzirkulation war nicht gegeben?! Hatte sie etwas dunkler im Erker stehen, wo ein vorhang davor ist und der erker sich immer schön aufheizt bei sonne?! war das vielleicht der falsche standort?
Oder kann es am Befestigungsgummi gelegen haben?!
Ich hoffe auf eure Tipps für traurigen Anfänger :oops:
Grüße aus dem Allgäu,
Duffi
Hallo!
Die "vertragen" sich eigentlich schon, denn theoretisch kann man ja alles auf jede beliebige Unterlage setzen.
Nachteil wäre vielleicht, wenn die Unterlage für so einen chlorophylllosen Kollegen nicht genug assimilieren kann, wenn sie nicht groß genug ist. Deshalb nimmt man i.d.R. für solche Bunten eher Säulen.
Warum es nichts geworden ist?
Einfachste Antwort: Schnitt nicht sauber genug und/oder Leitbündel nicht "getroffen". Für den guten Schnitt am besten eine Rasierklinge nehmen, falls du das nicht schon gemacht hast. ;) Treffen, also so, dass sich die Leitbündel überschneiden, ist einfach Übungssache.
Das Besprühen war vielleicht auch nicht so toll, weil so Feuchtigkeit an die Schnittstelle kommen kann, im schlimmsten Falle resultiert daraus Fäulnis. Dunklerer Stand während des Anwachsens ist nicht so schlimm, im Gegenteil. Pralle Sonne und große Hitze sind zu meiden, damit der Pföpfling nicht eintrocknet. Immerhin kann er kein (oder nur sehr wenig) Wasser von der Unterlage bekommen, so lang er nicht angewachsen ist.
Wie du siehst, kann es also mehrere Ursachen gehabt haben, bzw. das Zusammenspiel der einzelnen Ursachen. Aber das wichtigste: Nicht aufgeben, probier's weiter, bis es klappt! Wir haben alle mal angefangen. 8)
Als Testobjekte eignen sich Echinopsis-Ableger untereinander vielleicht besser. Wäre dann nicht so schade, wenn etwas nicht wird.
mfg
Uriahs
Duffiline
19.06.2009, 20:53
naja, also der schnitt war gut und auch sauber. hatte ein scharfes fleischermesser.
hier nun die versprochenen bilder:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090619-194224-14.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090619-194224-14.jpg)
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090619-194705-87.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090619-194705-87.jpg)
-> ist da vllt. noch was zu retten?
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090619-194915-536.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090619-194915-536.jpg)
-> leider schon ganz hinüber :cry:
lophario
19.06.2009, 21:38
Hast Du die Klinge vor jedem Schnitt desinfiziert?
Duffiline
19.06.2009, 21:56
naja, zumindest sauber gemacht. was nimmst du zum desinfizieren?
lophario
19.06.2009, 22:07
Desinfektionsspray
Es geht aber auch Ethanol oder Isopropylalkohol.
Schnecki
20.06.2009, 10:42
Hallo!
Also ich hab auch so etwas ähnliches versucht: wollte auch einen Erdbeerkaktus pfropfen jedoch auf einen Hylocereus.
Das Ergebnis war nicht gerade erfreulich: der Erdbeerkaktus ist einfach nur braun und steinhart geworden.
Wünsch dir natürlich noch viel Glück für die weiteren Versuche!
LG Maria
Du kannst die Klingen auch vorher 'ne Weile in Wasser abkochen. Das geht dann mit Rasierklingen halt am einfachsten. Und sie sind auf jeden Fall scharf, schärfer als so manches Messer! Damit ist man eben auf der sicheren Seite.
Ja, und wie gesagt, feuchte Luft ist natürlich förderlich, nur darf die Pfropfung nicht nass werden. Das und/oder fehlendes desinfizieren kann zu Fäulnis führen, wonach es auf den Bildern auch aussieht.
Pfropfen ist nicht sonderlich schwer, es ist, wie so vieles, ganz einfach eine Sache der Übung. Also, nur Mut! :jo:
mfg
Uriahs
PS:
Gelungen sieht's dann so aus:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090620-101744-599.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090620-101744-599.jpg)
Letztes Fühjahr gepfropft, damlas noch winzig gewesen; Bild ist vom letzten Herbst.
Aus Ermangelung an geeingeteren Unterlagen mußte 'ne Selenicereus herhalten. Druck kam nur von einer am Stab festgemachten Klammer oberhalb des Pfröpflings. Geht ja bei sowas nicht mit Spanngummis, weil die Unterlage sonst gebrochen wäre.
naja, also der schnitt war gut und auch sauber. hatte ein scharfes fleischermesser.
Hi,
auch hier könnte das Problem liegen, ein Messer lässt sich
längst nicht so schärfen wie eine Rasierklinge.
Eine Rasierklinge unter dem Elektrodenmikroskop ist schon annähernd
glatt, ein Messer hingegen ein scharfkantiges Gebirge. Du schneidest
also nicht wirklich glatt und sauber sondern sägst mehr.
Auch verjüngen sich Messerklingen in aller Regel nach unten.
Du magst damit einige Millimeter schneiden aber dann wenn die
Klinge dicker wird, drückst du das Schneidgut nur noch wie mit einem
Keil auseinander.
Probier auf jeden Fall das nächste mal Rasierklingen. :jo:
Schöne Grüße
Phil
lophario
20.06.2009, 12:27
Wie schon erwähnt wurde ist es sehr wichtig das das Gewebe nicht gequetscht wird.
Rasierklingen kann man gut verwenden, wenn der Durchmesser der Pflanzen nicht allzu groß ist (wie z.B. bei Sämlingspfropfungen).
Auch neue, unbenutzte Teppichmesser erfüllen ihren Zweck.
Im Fachhandel sind auch spezielle Okkuliermesser erhältlich.
Das Messer dann am Besten für nichts anderes verwenden.
Außerdem ist mir auf den Fotos aufgefallen das die Rippen der Unterlage nicht abgeschrägt wurden. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Pröpfling von der Unterlage abgedrückt wird.
Duffiline
20.06.2009, 19:15
vielen dank für eure tipps, ich werde sie beim nächsten mal auf alle fälle beachten.
ist es jetzt eigentlich schon zu spät zum pfropfen, also von der jahreszeit her?
Theoretisch kannst das ganze jahr über pfropfen. Wichtig ist nur, dass beide Teile, Unterlage und Pfröpfling, gesund und kräftig und möglichst im Trieb sind. Also selbst im Winter ist es möglich, nur müßte man sie dann erst aus der Ruhe "wecken", sprich wärmer stellen und gießen.
Besser ist aber ganz klar Frühjahr und Sommer bis zum Herbst, weil da das Wachstum im natürlichen Rhythmus der Pflanzen ist. Aber es geht halt auch das ganze Jahr über, wenn es erforderlich ist.
Na dann, viel Spaß und vor allem Erfolg beim Pfropfen! :grin:
mfg
Uriahs
Duffiline
24.06.2009, 13:23
das könnte auch sein, dass der pfropf an sich schon etwas angeschlagen war. hab jetzt entdeckt, dass der große rote schwarze punkte bekommt. ich habe ihn aber schon mit antimykotikum eingesprüht.
wie oft sollte man das sprühen wiederholen bis der pilz weg ist? woran sehe ich, wann der pilz weg ist?
Duffiline
25.06.2009, 13:59
nur zur ergänzung:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20090624-204958-108.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090624-204958-108.jpg)
hab ja schon in anderem bereich "schwarze flecken" um hilfe gebeten. danke.
Gooseman
27.06.2010, 13:50
Hallo zusammen,
wie mein Vorredner hab ich bei meinem "Erdbeerkaktus" ein ähnliches Problem. Anbei ein Bild mit leider miserabler Qualität. Im ersten Moment tippe ich eigentlich auf einen Sonnenbrand, wobei ich eigentlich immer drauf geachtet hab, dass der Kaktus sich langsam an die Sonne gewöhnen kann. Vielleicht war es nicht langsam genug.
Wenn sich das Bild verschlechtert, werd ich mich mal an die eigene Propfung ranmachen. Aber am liebsten wäre mir, wenn sich der Kaktus erholt. Hat jemand eine Ahnung? Evtl eine Pilzerkrankung?
http://www.bildercache.de/minibild/20100627-124530-295.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100627-124530-295.jpg)
Danke!
lophario
27.06.2010, 14:12
Hallo,
aufgrund der Qualität der Bilder leider schlecht zu beurteilen, aber ich tippe eher auf einen Pilz. Ein Sonnenbrand wäre größflächiger und das geschädigte Gewebe würde heller statt wie bei Dir dunkler werden.
Grüße
Gooseman
27.06.2010, 16:31
Wobei ich dazu sagen muss, dass mir im Vorfeld schon aufgefallen ist, dass der Kaktus eher vom satt rötlichen ins gelbliche geht. Aber das muss ja nicht unbedingt mit den schwarzen Flecken zu tun haben!?
Sowohl die Unterlage als auch die Flecken sind hart also nicht faulig!
Danke schonmal!
Hier sieht man eindeutig das entweder der Pfröpfling schon einen Pilz hatte bei der Pfropfung oder eben der Pilz durch eine unsaubere Klinge eingeschleppt wurde.
Rasierklingen sind prinzipiell schärfer, aber ein gut abgezogenes Messer reicht aus. Wessner schneidet nur mit Messern.
Und ausserdem kommt man mit ner Rasierklinge bei größeren Pfröpflingen eh nicht weit ;)
Gooseman
03.07.2010, 09:53
Hi,
ich hatte den den Kaktus nicht selber gepropft. Den hab ich vor ca. einem Jahr aus dem Baumarkt importiert. Da der Pröpflingseit seit 2 Wochen immer schlechter ausgesehen hat, hab ich eine Notoperation durchgeführt. Ihm fehlt jetzt 1/4. Leider befinden sich im Bereich der Stacheln weitere dunkle Flecken, deswegen hab ich wenig Hoffnung. DIe konnt ich aber nicht auch noch entfernen, weil sonst nur noch der Leitbündel vorhanden wäre.
Evtl eine Pilzerkrankung? Danke!
Den hab ich vor ca. einem Jahr aus dem Baumarkt importiert. .... hab ich eine Notoperation durchgeführt. Ihm fehlt jetzt 1/4. ..... DIe konnt ich aber nicht auch noch entfernen, weil sonst nur noch der Leitbündel vorhanden wäre.
Wie hat der Kaktus ausgesehen, als du ihn durchgeschnitten hast?
Die Unterlage ist ein Hylocereus, welche die Eigenschaft haben, Pfropfungen in einer unglaublichen Geschwindikeit wachsen zu lassen. Die Folge davon ist, dass der Pfröpfling mehr oder weniger große Luftblasen innerhalb als Einschlüsse bekommt. Die wiederum machen die Pflanze anfällig für Pilzkrankheiten.
Wenn du hier etwas retten willst, geht das nur über die Kindel. Als Unterlage für eine neue Pfropfung eignet sich meiner Erfahrung nach am besten ein Trichocereus. Auf F.glaucescens wachsen die zuu langsam.
Gooseman
04.07.2010, 14:53
An den erkrankten Stellen war es wie gesagt dunkel. Als ich, wie bei einem faulen Apfel, die betroffenen Stellen ausgeschnitten hatte war die Farbe im Inneren durchgehend weiß-gelblich. Ich denke gesund. Lufteinschlüsse konnte ich nicht erkennen. Leider sind an den Außenseiten der Rippen vereinzelt weitere dunkle Stellen. Ich hoffe er berappelt sich nochmal.
Seit dem Kauf hat sich bei dem Kaktus nicht viel getan. Vielleicht ein paar kleine Kindel, aber das war es dann auch schon. Ich hab aber auch noch nie große Exemplare dieses Kaktus gesehen. Wenn der Hauptkorpus doch eingeht, nehm ich das größte Kindel und setz es auf die Propfunterlage. Falls das nicht klappt, darf die Propfunterlage wachsen :)
Danke!
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