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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notocactus ottonis - Substrat verschimmelt



Delphinium
14.06.2009, 18:17
Hallo,
mein Sohn hat sich letzte Woche bei der Bonner Börse ein Notocactus ottonis-Gruppe gekauft.
Bis gestern sahen die Dinger auch noch prall und gesund aus.
Heute jedoch stellten wir mit einem Mal fest, daß die größte der Kugeln nur noch aus schwarzem Matsch bestand. :(
Ich hab' den Matsch gleich beseitigt und den Rest, der noch pralle und gesund aussehende Körper hat, ausgetopft.
Das ganze Substrat war verschimmelt und stank.
Mein Sohn und ich haben die verschimmelte Erde (ganz komisches Zeug, erinnerte an normale Blumenerde mit Rindenmulch) nun abgespült und den nackten Noto, an dem noch zahlreiche Babies hängen, zum Trocknen auf eine Lage Zewa gelegt.
Die Wurzeln sehen m.E. noch gut aus.

Wat nu?
Soll ich ihn mal mit Chinosol übergießen? Wenn ja, in welcher Dosierung?
Mein Sohn ist ganz traurig, daß sein Noto krank ist, hat er den doch mit seinem Taschengeld von letzter Woche gekauft.
Ich bin deshalb für jeden Tipp dankbar, wenn das Pflänzchen von meinem Kleinen nur überlebt.

LG;
Delphinium

Delphinium
14.06.2009, 18:27
Hier mal ein Foto von dem Patienten:

josef
14.06.2009, 18:36
Hallo Delphinium,
ich würde noch mehr (alles) von dem vorhandenen Substrat entfernen.
Dann wenigstens für zwei Wochen trocknen lassen, die übrigen Pflanzen sehen ganz propper aus.
Danach in neues Substrat setzen und mit dem ersten Gießen wieder zwei Wochen warten.
Ich drücke euch die Daumen,
es grüßt Josef

Delphinium
14.06.2009, 18:42
Hallo Josef,

ich dachte mir schon, daß noch mehr von dem alten Substrat weg muß.
Das Problem ist nur, daß es ungeheuer fest an den Wurzeln klebt. Teilweise handelt es sich um richtig dicke Klumpen, die wie Rindenmulch aussehen.
Ich hab' Angst, daß ich die Wurzeln beschädige, wenn ich jetzt noch mehr daran herumzuppel'.
Soll ich's trotzdem wagen?

LG,
Delphinium

P.S.: Von meinem Sohn soll ich "Danke für den Tipp!" ausrichten.

Ralph
14.06.2009, 18:48
Hallo Delphinium & Co.,

möchte ergänzend noch davor warnen, zu glauben, daß das Problem mit neuem und "besserem" Substrat erledigt ist. Ein Notocactus kann durchaus mühelos viele Jahre in billiger Baumarktkakteenerde überleben. Analysiert nochmal Eure Gießgewohnheiten. Wichtig ist, daß das Substrat zwischen dem Gießen abtrocknet, und das nicht nur an der Oberfläche. Danach richtet sich dann der Gießintervall. Dieser hängt damit von verschiedenen Faktoren ab, wie: Substrat, Standort, Wetter, Temperatur. Sehr wichtig ist auch, daß man durch solche Rückschläge die Freude am Experimentieren nicht verliert.

Gutes Gelingen
Ralph

josef
14.06.2009, 18:48
Hallo Delphinium,
mach einfach eine Schale mit warmen Wasser fertig und bade den Kleinen darin (nicht deinen Sohn). Mit einem Stäbchen vorsichtig zwischen den Wurzeln stochern. Mögliche Wurzelverletzungen werden durch die Trocknung und die Gießkarenz genügend abheilen.
Es grüßt Josef

Delphinium
14.06.2009, 19:11
Hallo Josef,

ich hab' ihn unter den Wasserhahn bei lauwarmem Wasser gehalten und ganz vorsichtig an den Klumpen herumgerubbelt.
Das Ergebnis sieht jetzt so aus: siehe Anhang!


Hallo Ralph,

der Noto ist nach seinem Einzug bei uns vor einer Woche noch gar nicht gegossen worden.
Ich gieße meine Crassulaceae auch immer erst, wenn ihr Substrat ordentlich durchgetrocknet ist und selbst dann warte ich oft noch, wenn die Pflanzen prall und saftig aussehen - es sei denn, es ist sonnig und sehr heiß. Man sieht den Pflanzen an bzw. kann es fühlen, wenn sie Wasser brauchen.
Meine wenigen Kakteen gieße ich sogar wesentlich weniger - und mein Sohn schwört, daß er den Noto auch nicht gegossen hätte.

Mein Fehler war wohl, daß ich dem Händler geglaubt habe, der mir versicherte, der Noto stünde in einem guten Substrat. Hätte ich mal besser vorher kontrolliert... :oops:

Nun ja, wie dem auch sei, hoffentlich sind die übrigen Knubbelchen noch zu retten...
Etwas anderes als abwarten und Tee trinken kann ich jetzt nicht mehr tun oder?

LG,
Delphinium

josef
14.06.2009, 19:24
Hallo Delphinium,
so wie die Wurzeln aussehen würde ich doch schon früher wieder eintopfen. Sonst werden die Wurzeln zu sehr austrocknen.
Wollt ihr alle zusammenpflanzen? Alternativ dazu ginge zwei Einzelpflanzen und einen Kindergarten zu pflanzen. Als Substrat würde ich zwei Drittel mineralische und ein Drittel humose Bestandteile mischen.
Es grüßt Josef

Echinopsis spez.
14.06.2009, 19:28
Hallo zusammen,

N. ottonis 4 Wochen trocken liegen, bzw. stehen zu lassen, ist übertrieben.
So wie er jetzt ist, läßt Du ihn 3 - 4 Tage warm - aber nicht sonnig - liegen.
Danach topfst Du ihn in trockenes Substrat, stellst ihn für 4 - 5 Tage an einen ebenfalls warmen, absonnigen Platz.
Während dieser Zeit übersprühst Du ihn öffters mal.
Nach dieser Zeit kannst Du langsam wieder anfangen ihn zu Gießen.

Ralph
14.06.2009, 19:30
Hallo Delphinium,

hoppala, habe Deinen Beitrag nicht richtig gelesen. Ansonsten sehe ich auf den Bildern auch keinen Grund, warum diese Aktion schief laufen sollte. Würde Josef's Beobachtung noch unterstreichen, sie sehen ordentlich propper aus. Könnte vielleicht ein Hinweis darauf sein, daß sie beim vorherigen Besitzer/Händler übermäßig gewässert wurden.

Viele Grüße
Ralph

Delphinium
14.06.2009, 19:36
Hallo Delphinium,
so wie die Wurzeln aussehen würde ich doch schon früher wieder eintopfen. Sonst werden die Wurzeln zu sehr austrocknen.
Wollt ihr alle zusammenpflanzen? Alternativ dazu ginge zwei Einzelpflanzen und einen Kindergarten zu pflanzen. Als Substrat würde ich zwei Drittel mineralische und ein Drittel humose Bestandteile mischen.
Es grüßt Josef

Hallo Josef,

deine Idee mit dem Kindergarten hat was :D
Ich glaub', das machen wir auch so.
Mein Söhnchen kichert gerade wegen des Kaktuskindergartens.
Mama und Papa kommen dann einzeln in Extratöpfe, der Vorschlag gefällt ihm.

Als Substrat nehme ich dann mal wieder Uhlig Standarderde mit 70% mineral. Anteil. Das dürfte den Notos ja dann schmecken.
Wann meinst du denn, soll ich die Knubbelchen einpflanzen?

Ach ja, eines der Babies, das abgefallen ist, hat keine Wurzeln.
Da versuche ich wohl am besten die hier vorgestellte Vogelsandmethode, ja?

LG,
Delphinium

P.S.: Ok, gerade erst den Vorschlag von Echinopsis gelesen. Dann machen wir das so ;)

P.P.S: Vielen Dank nochmal an alle!

josef
14.06.2009, 19:43
Hallo,
Thomas hat ja bereits für diesen Fall präzisiert (Danke).
Den Ableger ohne Wurzeln setzt ruhig schon zu den anderen. Bei vorsichtigem Wässern wird er da auch bewurzeln.
Viel Erfolg wünscht Josef

Hülsmann
14.06.2009, 23:44
Soweit man das auf dem Foto erkennen kann, sehen die doch noch gut aus. Ich würde das ganze Zeug von Substrat mal vorsichtig entfernen und dann einfach wieder in neues gutes Substrat einpflanzen. Dann ein paar Tage trocken stehen lassen und wieder langsam angießen.
An sich brauchen die Parodien schon ein bißchen Humus, offensichtlich hat der Standort nicht gestimmt, so daß überhaupt Schimmel entstehen konnte. Man weiß ja nicht so genau, vielleicht fahren einige Leute von Börse zu Messe zu Ausstellung, und da mußte der arme Wicht womöglich immer irgendwo zwischengelagert werden. Keine Ahnung, will da nichts behaupten, aber kann doch sein...würde da auch niemandem einen Vorwurf machen...shit happens.
Wünsche Euch beiden jedenfalls viel Glück mit dem hübschen Stück, die Chancen stehen aber gut, daß die wieder werden.
Grüße
Birthe

Delphinium
15.06.2009, 12:00
Kurzer Zwischenbericht:

Drei der kleinen Notos (zwei ohne Wurzeln, einer mit, die nicht mehr an den großen klebten) haben über Nacht dieselben Symptome wie die große Kugel, die ich gestern beseitigt habe, entwickelt: sie waren dunkel, rötlichbraun und matschig :(
Die anderen sehen gut aus, Körper prall und grün.
Nur der eine helle (ganz unten auf meinem letzten Photo) sieht etwas seltsam aus, fühlt sich aber gut an.

josef
15.06.2009, 13:07
Hallo Delphinium,
das tut mir leid. Lass die übrigen gut abtrocknen.
Beim Eintopfen möglichst keine neuen Verletzungen setzen. Gut trockenes Substrat rieselt gut zwischen die Wurzeln.
Ich drück euch weiterhin die Daumen!
Es grüßt Josef

Delphinium
15.06.2009, 14:38
Danke, Josef, aber ich befürchte, die Daumen müssen fester gedrückt werden. :(
Als ich eben nach Hause kam, zeigte einer der Großen, die heute morgen noch prima aussahen, am Wurzelhals rötliche, dunkle Verfärbungen. Die Stelle war ganz weich, fast schon glibberig.
Ich hab das Ding jetzt im Gesunden abgeschnitten (war glücklicherweise nicht fortgeschritten) und in Vogelsand gesteckt (wie hier im Forum beschrieben).
An was auch immer die Notos leiden, es scheint recht aggressiv zu sein.

Der Notokopfsteckling steht jetzt am Westfenster, ist das i.O.?
Zu meinen anderen Sukkis muß ich das Ding nicht unbedingt stellen... :roll:

LG,
Delphinium

Ralph
15.06.2009, 15:38
...An was auch immer die Notos leiden, es scheint recht aggressiv zu sein...

Wenn ich mir Deine Bilder mit den blassen Kindeln so ansehe, und lese, wie flott diese Dinger einknicken, dann vermute ich, das hat was mit der Haltung zu tun. Möglicherweise wurden sie kräftig getrieben, um schnell eine verkaufsfähige Größe zu erreichen.

Viele Grüße
Ralph

Delphinium
16.06.2009, 08:34
Ist gut möglich.
Die drei Kugeln waren ja recht groß und ziemlich günstig (in meinen Augen, aus der Sicht meines Sohnes, der sein ganzes Taschengeld dafür opferte, wohl eher nicht)
Wahrscheinlich billigste Massenware...

Heute wanderte die zweite der großen Kugeln in den Müll.
Ich habe noch versucht, einen Kopfsteckling zu schneiden, aber die fauligen Stellen erreichte bereits die Spitze. (siehe Anhang)
Da war nichts mehr zu machen.
Dafür sehen die fünf Kindel, die übrig geblieben sind, gut aus und der Kopfsteckling, den ich gestern in Vogelsand gesteckt habe, lebt auch noch.