PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : und ewig das kreuz mit der aussaat



buttaheef
22.06.2005, 12:08
Hallo an Euch,
obwohl ich mich doch als recht erfahren was die aussaat von jegwelchen pflanzen angeht angeschaut habe, macht mir der gedanke bei der kakteenaussaat was falsch zu machen, recht mühe.....(langer satz)
aussaat ist jetzt 1 monat her, von 40 sorten haben 37 gekeimt (danke an B. Koehres an dieser stelle!!!) bei den meisten zeigen sich schon ansätze kleiner dornen, und die grössten (astr.asterias) sind wohl um die 5-6mm hoch. Ich habe jetzt begonnen, die aussaatschale zu lüften und ab heute ist der deckel ganz weg. Ist jetzt der richtige zeitpunkt um die sämlinge nach draussen zu stellen? meine stelle hat ab ca 14 uhr sehr starke sonneneinstrahlung, vorher ist es unter dem schutz eines kirschbaumes doch recht lichter schatten. habe angst dass ich nach dem guten keimergebnis alles mit ner unüberlegten handlung aufs spiel setze....
vielen dank für eure infos und tipps
stefan

Anonymous
22.06.2005, 12:51
Hallo,

auf keinen Fall ins Freie stellen. Die starke Sonneneinstrahlung würde bestimmt sehr viele Sämlinge verbrennen. Ich würde die Sämlinge dort sehen lassen, wo sie jetzt sind. Das Öffnen der Abeckung war sehr gut. Eventuell den Sämlingen einmal Chinosol (gegen Pilze) verabreichen und ein persönlicher Tip von mir: Nicht giessen und nicht bewässern, sondern am Abend mit einem Sprüher sehr stark einnebeln, damit das Substrat gut feucht ist(ca. 2x pro Woche). Somit verdunstet das Wasser schnell wieder und die Sämlinge faulen nicht. Das macht man im ersten Jahr auch über den Winter durch und stellt dann erst im Winter des Folgejahres die Sämlinge ganz trocken. Ich würde jedenfalls erst nach mindestens 2 Jahren ins Freie stellen und da auch ganz vorsichtig sein.
Man sollte um die Sämlinge herum noch Gelbtafeln aufstellen, damit Trauermücken abgehalten werden! Sonst kann es passieren, daß viele Sämlinge durch die Larven der Trauermücken verlorengehen.

buttaheef
22.06.2005, 14:19
Hallo Caterpillar,
danke für den tipp. habe bisher immer wenn die erde brüchig wurde, die schale in wasser gestellt bis sie vollgesogen war. werde also ab jetzt das mit dem sprühen so machen. super.

ACH JA und wenn ich gerade dabei bin, hat jemand einen link oder ideen und tipps zur aussaat von lithops und mesembs im allgemeinen?
danke
stfan

Anonymous
22.06.2005, 15:05
Gerne geschehen! Was ich noch vergessen habe: Das Wasser für den Sprüher koche ich immer kurz auf und lasse es dann abkühlen, bevor ich es benutze. Somit werden eventuelle Erreger vernichtet. Es hört sich vielleicht etwas umständlich an. Aber in den ganzen letzten 3 Jahren sind mit diesem Verfahren so gut wie keine Sämlinge kaputt gegangen! Steriles Arbeiten ist das A und O!

Andreas75
22.06.2005, 17:20
Tag auch ^^ !

Und gleich wieder einer, der was völlig anderes behauptet...

Meiner Meinung nach macht es nichts aus, wenn du die Sämlinge schon jetzt raus stellst.
Durch die UV- Strahlung wachsen sie von Anfang an sehr kompakt. Es ist allerdings wahr, daß sie ungeschützt leicht verbrennen...
Der Kirschbaum ist daher als Schattierung schon mal hervorragend, da Kakteen in der Natur ja auch meist im Schutz von Gräsern oder Gebüsch keimen... Mangels Kirschbaums habe ich mir für meine Sämlinge auf Katzenstreu dies Jahr einen Platz genau hinter einem Pflanzkübel auf dem Balkon ausgesucht. Hier haben die Sämlinge erst ab dem späteren Nachmittag direkte Sonne, vorher ist es ein lichter Schatten...
Der Nachmittagssonne begegne ich mit einem auf die Schale, in der die Saattöpfe stehen, gelegten Stück grüner Fliegengaze !
Ergibt ebenfalls einen diffusen Schatten, und die Epidermis der Sämlinge ist zwar leicht rötlich, aber ich finde, wenn man sie hart ziehen will, gibt es keine bessere Methode !

Weshalb ich der Meinung bin, das zuviel "Vertüddelung" dazu führt, das man, wie oben gesagt, beim erstmaligen Ausräumen im zweiten Lebensjahr ( ehrlich ? ) höllisch aufpassen muß...
Nun ja, halt, weil die Sämlinge nicht viel gewohnt sind...
Und ich will behaupten, wenn man da was falsch macht, die Verlustrate höher sein kann, als wenn man sie von Anfang an etwas härter rannimmt.

Beim Forentreff bei Haage war ich bass erstaunt, wie groß da die letztjährigen Sämlinge waren. Meine sind etwa im zweiten/ dritten Jahr so groß...
Nun ja, Kakteengärtner können ja nicht so lange warten, und klar, es geht schneller, aber ich mag es lieber härter ^^ !

Grüße, Andreas

noisi
22.06.2005, 20:26
Hallo !

Ich habe heuer auch zum ersten mal ausgesät und meine Sämlinge gleich von Beginn an in die pralle Sonne gestellt. Je nach Art wurden sie dadurch mehr oder weniger rot, ansonsten hat es ihnen aber nicht geschadet denn bislang wachsen sie ganz munter vor sich hin und die Bedornung wird auch immer schöner.
Und mittlerweile pieksen die Dörnchen sogar schon richtig. :P

Andreas75
22.06.2005, 20:49
Ja, die kleinen undankbaren Biester :cry: ...

Grüße, Andreas
der einen Sämlingsdorn in der weichen Fingerhaut stecken hat und ihn nicht raus bekommt...

Marc
22.06.2005, 22:02
Ich hatte auch einen Teil meiner Sämlinge draußen auf der Terasse zu stehen, allerdings nur hell, wenig sonnig. Das tat denen ganz gut, hatt ich den Eindruck, deswegen mach ichs nun immer so.
Dass hin und wieder mal ein Sämling verloren geht, seh ich als nicht so schlimm an, die größten und stärksten Sämlinge sind das in der Regel nicht...

Andreas75
22.06.2005, 23:36
So sieht es nämlich aus =) !
Beispiel: Von 100 Korn Aylostera heliosa sind 49 gekeimt, 5 sind blühfähig geworden, zwei leben noch, und einer davon ist sogar gemäßigt frosthart ^^ !
Die ersten Sämlinge von den beiden ( so 12 aus 23 Korn ) wachsen ebenso auf wie ihre Eltern, und sehen mit einem Jahr jetzt ganz gut aus, sind zwar mini und kompakt, aber gesund ^^ !

Grüße, Andreas

buttaheef
23.06.2005, 11:27
Also, erst mal super und danke für die ganzen Tipps!
dann werde ich wohl vorerst den platz an dem sie stehen belassen, ist ja eigentlich auch recht sonnig. stehen an einem südfenster und das fenster ist zwecks frischluft immer schön gekippt. um die sämlinge ganz ins freie zu stellen, denn bei der katzendichte die wir im quartier haben....da trampelt bestimmt eine drüber.
werde sie aber auch mal anfangen leicht verdünnt zu düngen. wie gewohnt bei mir von unten her im wasserbad.
gruss
stefan

BerndF
24.06.2005, 02:09
Moin zusammen,



Man sollte um die Sämlinge herum noch Gelbtafeln aufstellen, damit Trauermücken abgehalten werden! Sonst kann es passieren, daß viele Sämlinge durch die Larven der Trauermücken verlorengehen.

halte ich nicht für einen guten Tipp. Gelbtafeln haben eine erhebliche Lockwirkung. Die Gefahr, damit Trauermücken zusätzlich anzulocken ist recht groß.

Allerdings bin ich nicht nur zum Motzen hier :-)

Bisher habe ich bei Kakteen keine Trauermücken gehabt (ich habe allerdings auch keine großen Anzuchten), sondern nur in Kulturen mit torfigem oder noch verstärkt in Substraten mit hohem Kompostanteil. Eigentlich gehe ich davon aus, dass Trauermücken in mineralischen Substraten keine Schnitte haben ... oder liege ich da falsch?

Viele Grüße

Bernd

Andreas75
24.06.2005, 03:48
Im Katzenstreu habe ich nicht eine, weswegen ich jetzt zukünftig immer darauf säen werde ! In Erde hatte ich immer welche...

Grüße, Andreas

buttaheef
24.06.2005, 09:04
Hallo Andreas,
und genau deine katzenstreu bringt mich auf das substrat zu sprechen. ich habe im internet schon bilder von sämlingen gesehen, die regelrecht zwischen grobkörnigem Sand oder sogar bimskies hervorkeimen (ob das wort im duden steht...). ich habe mir die mühe gemacht meine aussaaterde zu sieben und mit ganz feinem sand zu mischen. katzenstreu scheint mir aber doch recht grob. kann ich somit auch auf groberen grund aussäen? solange die samen licht haben?
stefan

Andreas75
24.06.2005, 15:22
Hallo !

Solange die Korngröße bei max. 5 mm bleibt, ist das kein Problem...
Ich hatte zunächst gezögert, aber dann doch auch meine Blossfeldia- Samen, die ja winzig sind, in das Streu gebracht...
Nun, in Erde keimten nur einzelne, die den Winter nicht erlebten, und in der doch recht groben Streu ist jetzt in fast jeder Vertiefung ein grünes Kügelchen zu sehen ^^ !

Wichtig ist halt, das man den Topf zunächst wässert, bis er bis oben hin feucht ist, und dann sät.
So bleiben die Samen in der Feuchtigkeit stecken, und rieseln nicht zu tief in die Hohlräume... Ich habe es nun umgekehrt gemacht, erst gesät und dann gewässert, hat aber auch nicht geschadet...

Dann kommt bei gröberem Substrat vorteilhaft hinzu, daß die Sämlinge durch das keimen zwischen den Steinchen von Anfang an einen prima Halt haben, auch ein gewisser Schattierefekt durch die umgebenden Steinchen gegeben ist.
Auch ist so der Wurzelhals im Substrat, nicht wie bei Erdsaat darüber, und während die obere Schicht trocken sein mag, hält sich da wo die Wurzeln sind, die Feuchtigkeit gut, mit zugleich prima Luftzufuhr durch die grobe Struktur...

Wie gesagt, ich säe seit 1992, und so ein gutes Ergebnis wie dies Jahr hatte ich noch nie... Es ist aber auch von jeder Charge mindestens ein Pflänzchen gekeimt, wogegen ich vorher öfter mal nen artenweisen Komplettausfall hatte...
Sogar die Samen meiner Echinopsis- Hybride, vier Jahre alt, und auf Erde immer voll versagt, brachten auf der Streu noch fünf Sämlinge, die nun Dornen haben, was auf Erde nie geschah...

Nun bin ich bereits fast mutig und bestärkt genug, nächstes Jahr mal Pelecyphora, Ariocarpus und Aztekium hintonii auf der Streu zu säen... Bislang war mir das immer zu heikel...

Grüße, Andreas

buttaheef
24.06.2005, 15:38
Hallo Andreas,
werde ich in diesem Sinne auch mal versuchen. Nächste aussaat ist dann lithops und verschiedene andere sukkulenten. mal schauen wie das hinhaut.
Besten dank und gruss
stefan