Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wissenschaftlicher Name der ackermannii
Anonymous
20.06.2005, 12:01
Hallo,
weiß jemand, wie genau der wissenschaftliche Name der ackermanni jetzt lautet oder ob das definitiv ne Hybride ist? Man findet da die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Das selbe gilt für die Deutsche Kaiserin (phyllantoides?)
Gruß, Hanes
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If a plant will survive under stress, it will only do better with care.
hallo ,
die Ackermannii kenn ich nur als Hybride,es gibt aber auch noch eine Nopalxochia ackermannii neuerdings unter dem Namen Disocactus ackermannii.Deutsche Kaiserin heißt auch Nopalxochia phyllanthoides.
Ich hoffe das hilft Dir weiter.
Gruß Anke
Anonymous
01.07.2005, 09:13
Hallo Anke,
Du hast im Prinzip mein Problem zusammengefasst, aber nicht gelöst. Teilweise kursiert die ackermannii als Disocactus a. Dann wäre es halt keine Hybride.
Gruß, Hanes
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Epifreund
01.07.2005, 14:26
Hallo Hanes
Bin gestern beim Schmökern in C.Knebels Buch Phyllokakteen(1951) auf die Beschreibung von botanischen Arten gestolpert.Hier ein Ausschnitt davon, der dich interessieren könnte. :o
Die Gattung Phyllocactus wird am besten in drei Untergattungen geteilt: Chiapasia, Ackermannia und Euphyllocactus.
Die beiden erstgenannten haben das gemeinsame Merkmal, dass die Blütenröhre etwa so lang ist, wie die Blütenblätter. Von ihnen besitzt die Untergattung Chiapasia, die ihren reizvollen Namen nach ihrem Fundort in Mexiko führt, nur wenige Blütenblätter. Ihr einziger Vertreter ist Phyllocactus Nelsonii, den Carl Albert Purpus, ein bedeuten der, seinerzeit in Mexiko lebender Kakteenkenner 1913 entdeckte. Der verdienstvolle Vorsitzende der deutschen Kakteengesellschaft und Kustos am botanischen Museum in Berlin, Dr. Friedrich Vaupel, beschrieb ihn 1913 unter dem oben angegebenen Namen. Britton und Rose nannten ihn Epiphyllum Nelsonii und Joseph Anton Purpus, der Bruder des Entdeckers, bezeichnete ihn 1918 mit dem Namen Phyllocactus chiapensis.
Der Wuchs ist zunächst aufrecht, dann aber hängend. Die Blüten- form weicht von der anderer Phyllokakteen auffallend ab. Sie ist fast lilienartig trichterförmig und etwa 8 cm lang. Die Farbe ist ein leicht violett getöntes Karminrot, wozu der schlanke mattrote Griff ei mit seinen fünf weißen Narben einen prächtigen Gegensatz bildet.
Die Untergattung Ackermannia, die Britton und Rose ebenso wie Chiapasia als selbständige Gattung vorschlugen und die als solche den mexikanischen Namen Nopalxochia erhalten sollte, hat wesentlich kleinere Blütenblätter. Der Gründer der deutschen Kakteengesellschaft, Dr. Karl Schumann, der ebenfalls Kustos am botanischen Museum in Berlin war und dessen Arbeiten über Kakteen unvergessen sind, stellte die Untergattung 1898 auf. Sie enthält Nacht- und Tagblüher.
Der Nachtblüher Phyllocactus Bradei, den Vaupel 1913 benannte, und für den Britton und Rose den Namen Eccremocactus wählten, erscheint wenig interessant. Er schließt seine sich kaum öffnenden Blätter schon nach einer Nacht.
Die beiden Tagblüher können dagegen erhebliches Interesse für sich beanspruchen. Georg Ackermann, nach dem Schumann die ganze Untergattung benannte, führte im Jahre 1824 einen Phyllo ein, den der damals berühmteste Kakteenforscher, Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck, 1842 nach ihm Phyllocactus Ackermannii nannte. Die tief dunkelrot blühende Art ist sehr selten geworden. Ihre Bedeutung beruht aber darin, dass aus einer Kreuzung zwischen ihr und Cereus speciosus die verbreitete Phyllohybride, der Phyllo unserer Bauernstubenfenster, der Phyllo all der vielen kleinen Leute, der unermüdlich blühende namenlose Kaktus hervorging, den man exakt Phyllocactus Ackermannii hybridus nennen müsste und dessen Sämlinge noch deutlich die Abkunft von Cereus speciosus erkennen lassen. Die Hybride ist sehr weit verbreitet, immer dankbar und unverwüstlich. Sie begnügt sich im Winter mit einem frostfreien Platz im Keller und bringt dennoch im Februar in ein helles, sonniges Zimmer gestellt, überraschend schnell eine Fülle ihrer schönen tiefdunkelroten Blüten hervor. Im Sommer liebt sie sonnigen Stand bei reichlicher Bewässerung. Sie hat dickere, ab und zu dreikantige Glieder im Gegensatz zum echten Ackermannii mit seinen flachen Phyllotrieben und ihre Fruchtknoten sind bestachelt, während die botanische Art Schuppen von rötlicher Farbe zeigt, die vorn Fruchtknoten abstehen.
Nicht weniger bedeutungsvoll ist der andere Tagblüher der Untergattung, Phyllocactus phyllantoides. Link benannte ihn 1831. Es ist wohl der älteste bekannte Phyllo. Der Spanier Hernandez hat ihn bereits 1651 abgebildet und unter dem Namen „Deutsche Kaiserin“ ist seine Gartenform in der ganzen Welt bekannt geworden. Er zeigt zarte Triebe, ist außerordentlich blühwillig und hat glockig-trichterige Blüten. Aber trotz seiner großen Vorzüge ist seine Verbreitung begrenzt, weil er in der Kultur empfindlich ist. Er bekommt leicht fleckige Blätter und wird dann oft in kurzer Zeit ganz unansehnlich. Von ihm stammen aber zahlreiche sehr schöne Hybriden ab. usw. ………
Ich hoffe dies hilft dir einige Lücken zu schließen, und ich hoffe kein Copyright zu verletzen! :(
Gruß Walter
Anonymous
04.07.2005, 09:22
Hallo Walter,
vielen, vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Das hat alle Fragen auf einen Schlag geklärt! Hab mich schon die ganze Zeit immer gefragt, wieso sich ackermannii und phyllantoides (Deutsche Kaiserin ist dann wohl ne Auslese?) so unterschiedlich in der Kultur verhalten.
Jetzt würde mich natürlich schon interessieren, ob hier jemand den wilden ackermannii hat.
Gruß, Hanes
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If a plant will survive under stress, it will only do better with care.
Hallo Walter,
ich glaube was hier jetzt noch gepflegt wird sind alles Nachkommen des tiefdunkelrot blühender Blattkaktus, der vom Fürst Salm Reiffenscheidt Dyk (Salm-Dyk) Phyllocactus ackermannii genannt wurde. aus einer Kreuzung mit Helocereus speciosus entstand der weitverbreitete "Schusterkaktus", der durch seine rote und reichhaltige Blüte bei vielen Liebhabern zu finden ist.
Eine weitere sehr alte Art ist Nopalxochia phyllanthoides. Umgangssprachlich ist diese Pflanze auch unter dem Namen "Deutsche Kaiserin" bekannt. Im Laufe der Zeit wurden weltweit von dieser Pflanze immer mehr Hybriden gezüchtet, die heute ein unüberschaubares Maß an Vielfalt besitzt.
Gruss
Heiner
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