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Thema: Befruchter von Epiphyllum oxypetalum

  1. #11
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    Danke! So ähnlich dachte ich mir das auch. Aber ich staune wirklich, dass die Sache mit dem konkreten Befruchter anscheinend nicht so einfach zu beantworten ist, wo die Pflanzen doch anscheinend in der südlichen USA in Gärten nicht so selten sind. Vielleicht sollte ich einfach mal da fragen.

  2. #12
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Zitat Zitat von Nigella Beitrag anzeigen
    Aber ich staune wirklich, dass die Sache mit dem konkreten Befruchter anscheinend nicht so einfach zu beantworten ist, wo die Pflanzen doch anscheinend in der südlichen USA in Gärten nicht so selten sind.
    Hallo!

    Dann hast du aber wieder nicht die "natürlichen" Bestäuber. Epiphyllum oxypetalum ist in Mexiko und Guatemala beheimatet. Viele der Bestäuber dort kommen in den USA vermutlich nicht vor.

    Ich will meinen Glauben an Fledermäuse als Bestäuber auch noch nicht ganz aufgeben. Zwar habe ich keine wissenschaftlichen Artikel über die Bestäuber der Art gefunden, in einem Artikel (O. Marcus Buchanan, "Pollination of some Trinidad Plants by Glossphagine Bats", 1971) wird darauf hingewiesen, dass es Berichte gibt, dass Fledermäuse Bestäuber von Epiphyllum hookeri sind. Der Autor selbst konnte dies aber nicht nachweisen.

    Zudem ist zu bedenken, dass einige Fledermäuse sich auch von Pollen und/oder der Blüte selbst ernähren. D.h. selbst wenn sie an Nektar nicht rankommen, besuchen sie die Blüte, um Pollen aufzunehmen oder Teile der Blüte zu verspeisen.

    Gruß,

    Hardy

  3. #13
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    Zitat Zitat von Nigella Beitrag anzeigen
    Das Foto ist toll, aber am meisten beeindruckt bin ich davon, dass ein Ligusterschwärmer tatsächlich von Kakteen leben kann. Normalerweise sind die Raupen ja sehr spezialisiert und werden auf anderen Pflanzen nichts. Schon gar nicht auf solchen, die so verschieden sind wie ausgerechnet Kakteen.
    Ist schon richtig, Raupen sind sehr spezialisiert. Der Schwärmer treibt sein Unwesen zwischen meinen Epis und die Raupe nascht dann aber am daneben stehenden Fliederbusch.

    Epiphyllum und andere Nachtblüher mit langer Blütenröhre (z.B. Selenicereus, Hylocereus, Monvillea, Echinopsis u.a.) werden von Nachtschwärmern bestäubt.

    Obwohl Blütenfledermäuse recht klein und leicht sind, haben sie nur eine Zungenlänge von bis zu 75 mm. Die Blüten, welche bestäubt werden haben eine kurze Röhre (z.B. Pilocereus) und sind auch leicht zugänglich. Manchmal werden diese Blüten auch vom direkten Dornenbereich durch ein Cephalium abgeschirmt (z.B. Espostoa, Chephalocereus). Des weiteren sind die Blüten meist nicht sehr wohlriechend (nach Kohl, Aas, Fisch o.ä.).

    Die von Nachtschwärmern zu bestäubenden Blüten sind meist groß, sehr hell (meist weiß) und verbreiten einen angenehmeren Duft, welcher auch von uns wohliger aufgenommen wird. Die Rüssellänge eines Nachtschwärmers kann gut doppelt so lang werden wie die Zunge der Blütenfledermaus. Dieser Cocytius cluentius, welcher in Südamerika vorkommt soll sogar eine Rüssellänge von 25 cm haben. In z.B. Mexico vorkommende Nachtschwärmer findet ihr hier.

    Wer mehr Infos über das Bestäubungsleben der nachtblühenden Kakteen lesen möchte, dem empfehle ich die in 1939 erschienene Ausgabe der Cactaceae – Jahrbuch der deutschen Kakteengesellschaft.

    Gruß
    Frauke

  4. #14
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Hallo Frauke,


    schade, ich hatte gehofft, die Wissenschaft hätte in den letzten 75 Jahren neue Erkenntnisse produziert. Wie sieht es denn aus mit den Pollen und Blüten futternden Fledermäusen?

    Ich werde im nächsten Jahr mal eine meiner E. oxypetalum-Blüten sezieren und schaun, wo sich da der Nektar sammelt:



    Der Durchmesser dieser Blüte betrug 24 cm.

    Die Blüte hängt herunter, da könnte sich der Nektar ja auch unten sammeln, oder?


    Gruß,

    Hardy

  5. #15
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    Zitat Zitat von Hardy_whv Beitrag anzeigen
    Dann hast du aber wieder nicht die "natürlichen" Bestäuber. Epiphyllum oxypetalum ist in Mexiko und Guatemala beheimatet. Viele der Bestäuber dort kommen in den USA vermutlich nicht vor.
    Ja, könnte schon sein, aber so ein Schmetterling dürfte sich nicht weiter für den Strich zwischen Mexiko und USA interessieren. Wenn also das nördliche Mexiko von der Verbreitung von Kaktus und/oder Schmetterer eingeschlossen ist... Übrigens habe ich dort in einem Kakteenforum gefragt, aber die scheinen es auch nicht zu wissen.
    Zitat Zitat von Hardy_whv Beitrag anzeigen
    Zudem ist zu bedenken, dass einige Fledermäuse sich auch von Pollen und/oder der Blüte selbst ernähren. D.h. selbst wenn sie an Nektar nicht rankommen, besuchen sie die Blüte, um Pollen aufzunehmen oder Teile der Blüte zu verspeisen.
    Das ist dann aber ein simpler Fraßschaden - aus Sicht der Blüte. Ich als Blüte würde derlei Vandalismus nicht unterstützen. Ich würde da eher über ein paar nette Bitterstoffe, Strychnin oder dergleichen nachdenken. :-)

  6. #16
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    Zitat Zitat von samsine Beitrag anzeigen
    Dieser Cocytius cluentius, welcher in Südamerika vorkommt soll sogar eine Rüssellänge von 25 cm haben. In z.B. Mexico vorkommende Nachtschwärmer findet ihr hier.
    Und davon ausgehend habe ich

    http://www.silkmoths.bizland.com/awalkeri.htm

    gefunden. Es steht zwar nicht explizit drin, dass er der einzige Verdächtige ist, aber mit Cocytius/Neococytius reicht mir das bis hier. Vielleicht weiß man es ja tatsächlich nicht so genau. So einen im Schummerlicht schwirrenden Schmetterling kann man sowieso kaum vernünftig bestimmen, erschlagen will man ihn ja auch nicht gleich und auf k.o.-Tropfen fliegt er nicht.


    Danke!

  7. #17
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    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art von einer ganzen Gilde von Schwärmern bestäubt wird und nicht nur von einer einzigen Art.

  8. #18
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    Zitat Zitat von bananen-palmen Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art von einer ganzen Gilde von Schwärmern bestäubt wird und nicht nur von einer einzigen Art.
    Ja, das scheint mir auch so. Zwei mögliche Arten wurden ja hier schon genannt, aber da gibt es bestimmt noch ein paar mehr. Aber da die "Forschungsarbeit" inzwischen ausgeliefert wurde, herzlichen Dank an alle, aber für mich ist das Thema jetzt abgeschlossen. Mögen wieder viele Blüten angesetzt werden. Meiner gefragt habenden Freundin habe ich jetzt noch ein oxypetalum von Haage mitgebracht, weil im Internet steht, dass es zur Befruchtung ein anderer Klon sein muss und ihrer aus Osteuropa stammt. Vielleicht hat sie jetzt ein Pärchen und kann entweder den Ligusterschwärmer reinbitten oder selbst mit dem Pinsel tätig werden. Als ich bei ihr zu Besuch war, gab es übrigens zur Frühstücksdeko die Früchte eines anderen Epiphyllum
    Danke und Tschüss!

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