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Thema: Kindelbildung anregen durch Verletzung des Pflanzenscheitels

  1. #1
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    Standard Kindelbildung anregen durch Verletzung des Pflanzenscheitels

    Häufiger sieht man Naturaufnahmen von vielköpfigen Pflanzen, die in Kultur meist nur eintriebig wachsen. Diese Vielköpfigkeit entsteht, wenn das Wachstumsmeristem des Kaktus durch Umwelteinflüsse beschädigt wird, z.B. infolge eines Fraßschadens.

    Nun möchte ich hier nicht gleich eine Herde Rehe auf die Kakteensammlung hetzen, damit z.B. die Lobivia famatimensis v. bonnieae einen Seitentrieb bekommt.

    Aber hat jemand von euch schon einmal ausprobiert das Meristem so zu verletzen, das Seitentriebe entstehen, und der Kaktus nicht dabei verunstaltet wird?

    Kann man dies eventuell durch anritzen des Wachstumskegels mit einer Rasierklinge o.ä. erzielen, oder bringt nur das brachiale Köpfen der Pflanzen den gewünschten Erfolg? Letzteres wirkt meines Erachtens aufgrund der glatten Schnittfläche unnatürlich, und muss außerdem aufgrund der Großflächigkeit desinfiziert werden.

    Bevor ich nun mit dem Skalpell an einigen billigen 0815-Kakteen herumteste, würde mich interessieren, ob diesbezüglich bereits Erfahrungswerte vorliegen.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Bernd ...
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    also ich mache nur den schnitt. die andere methode mit scheitel anritzen kommt für mich nicht in frage. du willst jetzt wissen, wieso? das möchte ich dir gerne erklären. wenn du den scheitel anritzt und die wunde infiziert sich, verlierst du unweigerlich die ganze pflanze. wenn du aber köpfst, hast du das oberteil, welches du wieder bewurzeln kannst in vogelsand, auch ohne desinfektion. das unterteil bekommt ne holzkohlepulverschicht gepudert und wird schön lutig gestellt. nach kurzer zeit haste eins oder mehrere kindel zum ernten und den bewurzelten kopf als blühfähige pflanze...
    gruss bernd...
    Ruhe ist dem Weisen heilig, ...

  3. #3
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stefang
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    Ich würde das an meinen Pfalnzen nicht machen, aber von Hybridenzüchtern habe ich schon gehört/gelesen, dass man das Wachstumszentrum mit einem Lötkolben ausbrennen kann um eine Kindelbildung zu erzwingen. Hätte gegenüber Schneiden den Vorteil, dass Infektionen eher unwahrscheinlich sind.
    Viele Grüße
    Stefan

  4. #4
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    Naja, vielköpfige Kakteen sehen auch nicht automatisch gut aus. Wer möchte schon so einen Ferocactus in seinem Gewächshaus stehen haben?



    Ferocactus cylindraceus



    Gruß,

    Hardy

  5. #5
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Bernd ...
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    hardy, von dem hätte ich auch nur einen von den vielen kopfstecklingen geschnitten. aber nur den unverholzten oberen teil eines kopfes.
    gruss bernd...
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  6. #6
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hier mal ein Bild dazu, 2008 bei Haage aufgenommen:
    http://www.bildercache.de/minibild/20100609-232804-670.jpg
    Das Bild konnte nicht geladen werden oder ist nicht mehr verfügbar!


    Besonders unten am Rand sieht man ein Loch in einer der Echinopsen. Das wurde hinein gebohrt.
    Die Kindelbildung bei einigen der Pflanzen klappt dennoch nicht gut. Köpfe entstehen auch nicht unbedingt. Das hängt aber sicher von der Gattung oder Art ab, ob sie kindelt oder "kopft".

    Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  7. #7
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    Nunja... Dies sind alles Methoden um rasch mehr oder weniger viele Kindel von verunstalteten Mutterpflanzen abzunehmen zu können.

    Was ich meine geht eher in die Richtung, ob es möglich ist im relativ jungen Kaktusalter 'schonend' das Meristem derart zu verletzen, dass es frühzeitig zu Verzweigungen kommt. Es geht mir auch nicht um eine besonders hohe Zahl an Kindeln, sondern lediglich um z.B. eine oder zwei basisnahe Verzweigungen. Der naturnahe Habitus soll möglichst nicht verloren gehen dabei.

    Kann soetwas mit einem 'chirurgisch kleinem Schnitt' bewirkt werden, oder geht es wirklich nur mit ausbohren, abflammen, köpfen, sprengen und pürieren?

  8. #8
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Zitat Zitat von Charles Dawkins Beitrag anzeigen
    ... im relativ jungen Kaktusalter 'schonend' das Meristem derart zu verletzen, dass ...
    Du hast das "schonend" ja schon richtig in Gänsefüßchen gesetzt, denn "schonend verletzen" ist ein Widerspruch in sich


    Zitat Zitat von Charles Dawkins Beitrag anzeigen
    ... der naturnahe Habitus soll möglichst nicht verloren gehen dabei.
    Ist es eine generelle Frage oder interessiert sie dich in Bezug auf eine spezielle Art oder Gattung? Wenn eine Pflanze im Habitat zu Kindelbildung neigt, wird sie das auch in Kultur tun, wenn sie ansonsten eher keine Kindel bildet, wird sie's in Kultur auch nicht. Insofern wirst du den naturnahen Habitus eher dadurch befördern, dass du die Pflanze wachsen lässt, wie sie will. Mir ist also noch nicht ganz klar, worauf du hinaus willst.


    Gruß,

    Hardy

  9. #9
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Na CD möchte schöne, verzweigte Pflanzen, Hardy!

    Pürieren und Sprengen finde ich passend !

    CD sollte es einfach mal probieren: 10 Pflanzen, verschiedene Arten von Verletzungen zufügen und schauen, was passiert. Von allem schöne Fotos gemacht und hier gezeigt.

    Marco
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  10. #10
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Hardy_whv
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    Zitat Zitat von MarcoPe Beitrag anzeigen
    Na CD möchte schöne, verzweigte Pflanzen, Hardy!

    Ja, sorry, ich stelle mich manchmal dümmer an als ich bin

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass Pflanzen im Habitat in der Tat öfter verunstaltet aussehen als in Kultur (siehe mein Beispiel oben). Die Suche nach einem Kompromiss aus "naturnah", "Fraßschadenbedingt Basisnah verzweigt" und "nicht verunstaltet" wird sich schwierig gestalten. Die Lötkolbenmethode erscheint mir noch die pfiffigste Lösung, werde sie aber an meinen Pflanzen nicht ausprobieren.


    Gruß,

    Hardy

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