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Thema: Genetische Vielfalt

  1. #1
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    Standard Genetische Vielfalt

    Hallo,

    Eigentlich sollte man ja eine Zucht auf einen möglichst großen Genpool aufbauen.
    In wie weit macht es da Sinn eine Zucht auf zwei Pflanzen von einem einzigen Händler aufzubauen?
    Wie eng sind die Pflanzen miteinander verwandt, wenn sie a) die selben Eltern haben b) selbst-/Reizbestäubt sind ?
    Würden zwei selbststerile Pflanzen die reizbestäubte Nachkommen der selben Mutterpflanze sind sich gegenseitig befruchten können ?
    Wie weit streut der Genpool deutschlandweit ?
    Gibts bei Kakteen überhaupt sowas wie Inzucht inkl. der entsprechenden Erbfehlern ?

    Gruß
    Michael

    P.S: natürlich mein ich einen möglichst sortenreinen Genpool !!

  2. #2
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    Deine Fragen sind nicht so einfach zu beantworten, weil es Arten/Gattungen gibt, die sich hauptsächlich durch Selbstbestäubung vermehren, z.B. Fraileen.
    Ich habe mir auch ähnliche Fragen wie du gestellt und warum es bei den Fraileen nicht zu irgendwelchen Nachteilen durch die häufigen Selbstungen kommt.
    Die Antwort nennt sich Purging: http://de.wikipedia.org/wiki/Purging


    lg
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  3. #3
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Bei Pflanzen ist das Problem von Inzuchtnachteilen nicht so groß wie z. B. bei Tieren. Jedenfalls soweit es uns als normale Sammler betrifft. Erst wenn man über Genarationen Inzucht betreibt, macht es sich bemerkbar. Diese Inzuchttypen sind übrigens in der Pflanzenzucht teilweise sehr erwünscht, da die Nachkommen von zwei Inzuchtlinien durchaus günstige (neue) Eigenschften haben können. Ist aber für Kakteen nicht wichtig. Vielleicht ist es aber überdenkenswert, gerade mal schwache, häßlich blühende Hybriden zu behalten und nach Inzucht als neue Kreuzungspartner zu verwenden. Ob das schon mal jemand probiert hat?
    Wenn du aus Samen einer Pflanze zwei neue ziehst und sie miteinander kreuzt, ist das Ergebnis normalerweise eine gesunde Pflanze. Wofür auch einen großen Genpool haben?

    Gruß
    Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  4. #4
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von cyrill
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    Hallo Michael,

    Meiner Meinung nach sind für den "normalen Gebrauch" auch adaptierte Folgegenerationen brauchbar, bzw. selektionierte "Sorten, Cultivare" sogar erwünscht/nachgefragt.
    Dicksonia folgert richtig das gewisse Kakteenarten eine kurze Lebenserwartung und sehr schnelle Folgegenerationen haben.

    Für die wissenschaftliche Bearbeitung per DNA sollte man aber wenn möglich auf originäre aus Standortsamen gezogene Pflanzen zurückgreifen oder aber mit den Institutionen vor Ort sampeln. M.Machado hat das im Grunde mit den diversen Populationen um P.ottonis gemacht.


    Marlon C. Machado
    Molecular and morphological taxonomy of Parodia subgen. Notocactus (Cactaceae) - with special emphasis on the Parodia ottonis complex [Swiss National Science Foundation; 2005 to 2008]


    Gruss
    Cyrill
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  5. #5
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    Der Artikel über Purging ist interessant. Daraus schliesse ich, das der Selektionsdruck aufrecht erhalten werden muß um die Pflanzen gesund zu halten.
    Und die Kommentare von MarcoPe und cyrill fass ich mal zusammen unter: durch gezieltes Aussuchen der Bestäubungspartner den Genpool selbst vergrößern und auffrischen.Leider kommt man sehr schlecht an DNA vom Standort. Es wäre wohl ideal alle paar Generationen ein paar Pflanzen mit Pollen aus Mexico zu bestäuben.
    Vielleicht sollte man über die "Biete" Rubrik auch mal Pollen tauschen.... hmm als Spass gedacht sit der Gedanke docheigentlich garnicht so dumm. Wie lange bleiben den Pollen fruchtbar ? Hat das mal jemand ausprobiert ? Ein Postbrief ist ja normalerweise nur ein bis zwei Tage unterwegs.

  6. #6
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    Der Pollen soll getrocknet ca. zwei Wochen haltbar sein. Einige Tage geht´s auf jeden Fall, denn ich mache das schon länger so.
    Da ich meine Hybriden wild kreuze, lasse ich immer Pinsel mit Pollen in den Töpfen bestimmter Vaterpflanzen. Blüht ein paar Tage später was anderes, kommt der anhaftende Pollen nochmal zum Einsatz.
    In der Vergangenheit hat sich der Pollentausch aber leider nicht durchgesetzt.


    lg
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  7. #7
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    Ich hab jetzt mal ein bischen im Netz rumgesucht und gelesen das die Pollen sich durchaus ein paar Wochen halten können.
    Falls meine Pflanzen blühen biete ich einfach mal einen Pinsel zum Tausch an.

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